Archiv der Kategorie:
Information und Manipulation

Herbert Grönemeyer bei Günther Jauch – wer auch nur in Richtung einer Reichensteuer denkt, wird von den Medien gnadenlos plattgemacht.

7. Oktober 2015

Das politische Deutschland schwankt in der Flüchtlingsfrage zwischen „Das Boot ist voll“ und „Wir schaffen das“. Wie „wir“ das schaffen sollen, ist in der öffentlichen Debatte jedoch erstaunlicherweise kein Thema. Dabei sollte klar sein, dass die hohen Flüchtlingszahlen nicht nur kurz-, sondern vor allem mittel- und langfristig auch immens hohe Kosten für den Staat mit sich bringen. Wer den sozialen Frieden erhalten und die gesellschaftliche Akzeptanz von Flüchtlingen nicht vollends vernichten will, sollte sich daher tunlichst Gedanken darüber machen, wer die Mehrkosten schultern wird. Der Sänger Herbert Grönemeyer hat dies in der ARD-Talkshow Günther Jauch getan – „man kann sich auch überlegen, ob man nicht den Besserverdienern in Deutschland etwas ans Geld geht“, so Grönemeyer. Nach diesem – eigentlich harmlosen – Satz brach jedoch die publizistische Hölle über den Barden zusammen. War er gerade eben noch der gefeierte Musikstar, galt er nach diesem Satz als „wirr“, „bizarr“, „populistisch“ und „niveaulos“. Auch die sozialen Netzwerke kochten nur so vor heiligem Zorn gegen den „Heuchler“ und „Phrasendrescher“. Armes Deutschland! Wenn diese Meinungen repräsentativ sein sollten, ist der Rechtsruck wohl bereits vollzogen. Von Jens Berger. Mehr dazu.

Chris Hedges (Journalist, Autor, Presbyt. Pfarrer): Mythos der freien Presse. „Krieg gegen alles, was mit Wahrheit und Schönheit zu tun hat…“

Veröffentlicht am 02.05.2015, hier 08/2015
Der Journalist Chris Hedges erklärt in  dem Video die Gesetze der „freien“ Presse“ und die (us-amerikanische)  Wirklichkeit als Konzerntotalitarismus, einem „Krieg gegen alles, was mit Wahrheit und Schönheit zu tun hat…“.

Anm. F.S. Pflichtprogramm für alle Fakultäten, die sich dezidiert um Wahrheit bemühen, wie insbesondere die Theologie.

Studie im Auftrag von BBC World News: sieben von zehn Personen sind angesichts der weltweiten Ereignisse besorgter denn je zuvor

11.06.15

* Über die Hälfte besprechen internationale Nachrichten mit Freunden und Familie

* 38% informieren sich zusätzlich über soziale Medien über aktuelle Themen

* Weltweit sind Terrorismus, Kriege, Gesundheit und Umwelt die dringlichsten Probleme; in Deutschland liegt auch das Thema Armut weit vorn

* Von allen befragten Ländern bilden sich in erster Linie die Deutschen ihre politische Meinung durch internationale Nachrichtensendungen

Mehr dazu bei Glaubeaktuell.

Radiofeature: Warum unsere Gesellschaft die Armen verachtet

Florida Rolf und die faulen Griechen sind zwei Beispiele, wie Medien über Armut berichten. Nicht die Ursache von Armut ist der Gegenstand der Berichterstattung. Viel mehr geht es darum Menschen zu stigmatisieren und ihnen die Verantwortung für ihre Situation zuzuschreiben.

Julia Fritzsche und Sebasitan Doerfler haben zu diesem Thema ein Radiofeature für die Sendung Zündfunk erstellt. Sie gehen der Frage nach, warum stigmatisierende Bilder von Armut entstehen und wer von ihnen profitiert.

„Warum schweigen die Lämmer?“ Demokratie, Psychologie und Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements. Von Prof. Dr. Rainer Mausfeld

Vortrag an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, am 22. Juni 2015:
Thema dieses Vortrags sind Techniken, die dazu dienen, schwerwiegende Verletzungen moralischer Normen durch die herrschenden Eliten für die Bevölkerung moralisch und kognitiv unsichtbar zu machen. 

hier zum Vortragstext.

NSU-Morde: Nicht nur der Staat, auch die Medien haben bei der Aufdeckung der Hintergründe versagt! Studie der Otto Brenner Stiftung.

11. Januar 2015, Otto Brenner Stiftung

Im Herbst 2011 wurde bekannt, dass die Mordserie an Menschen mit Migrationshintergrund und weitere Gewaltverbrechen vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) verübt worden waren. Staatliche Behörden hatten ein Jahrzehnt lang in die falsche Richtung ermittelt. Untersuchungsausschüsse auf Bundes- und Landesebene lassen keinen Zweifel: Der „NSU-Komplex“ steht für ein eklatantes Staatsversagen. In einer aktuellen Studie der Otto Brenner Stiftung wird jetzt der Frage nachgegangen, ob auch Medien bei der Aufdeckung der Hintergründe der NSU-Mordserie versagt haben. Zur Studie.

Der Kommunikationsinfarkt. Es läuft etwas schief im Verhältnis von Gesellschaft und Massenmedien, und die Demokratie kann daran Schaden nehmen. Wie Journalisten selbst dafür sorgen, dass das Politische immer unpolitischer wird und ihnen die Menschen nicht mehr glauben.

22.05.2015, Von Thomas Meyer, Publik-Forum

Was läuft da schief im Verhältnis der Gesellschaft zu ihren Massenmedien? Zwar bleiben die demokratischen Institutionen mitsamt der Volksvertretung und der Parteienvielfalt, der freien Presse und dem geheiligten Wahlakt am gewohnten Platz, aber die Bürger erkennen nicht mehr, was eigentlich los ist und was ihnen in diesen Prozessen widerfährt. Viele fühlen sich als Fremde im eigenen Haus. Und es werden mehr. Worum geht es dabei im Einzelnen? Es sind vor allem drei systematische Fehlentwicklungen: Erstens wird das Politische von Medienmachern entpolitisiert. Zweitens werden Themen aus einer mittelstandsfixierten Perspektive angegangen und ausgewählt. Drittens drängt es einflussreiche Teile des politischen Journalismus zum gezielten Mitregieren ohne Mandat…  Zum Artikel.

TTIP die Freihandelslüge

Um TTIP den BürgerInnen schmackhaft zu machen, werden gezielt Desinformationen gestreut. Der Foodwatchgründer Thilo Bode hat zu dem Thema ein Buch geschrieben. In „TTIP die Freihandelslüge“ setzt er sich mit den Desinformationskampagne auseinander. Der Einfluss von TTIP auf die Gesetzgebung wird systematisch klein geredet. Dabei wird es nach TTIP nur noch möglich im transatlantischem Konsens neue Kennzeichnungspflichten, VerbraucherInnenstandarts oder Normen zu etablieren.

Aus den ökonomischen Gutachten werden nur die positivsten Annahmen als Fakten präsentiert. Zu den Verlieren des neuen Handelsraums, wie der ausgeschlossenen Zweidrittelwelt wird nichts berichtet.

Was der IS Terror mit der Reformation gemein hat

Der Terror des sogenannten islamischen Staat mutet für viele als die Barbarei einer anderen Zeit an. Ein Rückfall in dunkle Zeiten des Mittelalters.

Doch dieser Eindruck täuscht, viele Aspekte des Systems sind Teil der Modernde. Die Vorstellung einer Utopie, die sich im Akt etabliert ist etwas neues. Sie passt in die Kommunikationswege unserer Zeit. Die Teilhabe an dem Terror und der Zerstörung in sozialen Netzwerken ist eine instant sichtbare Machtdemonstration.

Vieles was im Machtbereich des Terrorkalifats geschieht hat parallelen zur fehlgeleiteten Splittergruppen der Reformation. Damit sind sie Teil der Neuzeit und unseren Impulsen und Logiken nicht so weit entfernt, wie wir es gerne hätten. Apokalyptische Naherwartung, Bilderstürme und die zwangsweise Errichtung eines vermeintlich gottgefälligen Lebens durch Terror sind auch Konzepte einiger Reformatoren gewesen.

In der Welt schreibt Richard Herzinger, „Was der IS Terror mit der Reformation gemein hat“.

Der Artikel ist lesenswert. Denn der Islam hat kein Monopol auf fehlgeleitete Eiferer.

In den Medien muss sich fast alles ändern. Der Soziologe Hauke Brunkhorst über die “publikative Gewalt”

01/2015

??? Sie haben sich in Ihrer sozialwissenschaftlichen Arbeit auch mit dem Neoliberalismus auseinandergesetzt. Können Sie skizzieren, welche Rolle Medien und Journalisten bei der Durchsetzung der neoliberalen Idee gespielt haben?

Hauke Brunkhorst: Sie waren die willigen Vollstrecker der globalen Ideologie des Neoliberalismus und haben die kritischen Stimmen an die Peripherie gedrängt und zum Schweigen gebracht. Der Satz, der 2002 in einem Leitartikel der FAZ stand, ist kein Zufallstreffer, sondern Ausdruck einer globalen Medienhegemonie: “Wenn Eltern Ihrem Säugling die Anstrengung des Saugens dadurch erleichtern, daß sie die Öffnung der Babyflasche vergrößern, legen sie den ersten Grundstein für mangelnde Leistungsbereitschaft.”[1]

??? Was muss sich in der Medienlandschaft ändern?

Hauke Brunkhorst: Fast alles. Schauen Sie sich doch an, wie weit die veröffentliche öffentliche Meinung von der nichtveröffentlichten öffentlichen Meinung entfernt ist.

??? Können Sie dafür mal ein Beispiel nennen?…

zum Interview vgl. Pos 15