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Parallelwelten

„Idea“ ist journalistisch unten durch: Idea-gelöschter-Kommentar-Siemon-Netto „Ein blutiges Ausrufzeichen nach der EKD-Synode“

11/2015, von Timo Riwg
„Idea-geloeschter-Kommentar-Siemon-Netto„Ein blutiges Ausrufzeichen nach der EKD-Synode“ überschrieb die evangelikale Agentur „Idea“ am Samstag einen Kommentar von Uwe Siemon-Netto. In diesem wirft er mit Blick auf die Terroranschläge in Paris Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vor, die Gefahr des Islam nicht zu erkennen.

„Da konstatierte doch der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, vor seiner Synode in Berlin, dass Christen Muslime nicht zum ‚Missionsobjekt‘ machen dürften; da hatte zuvor schon eine Oberkirchenrätin aus Düsseldorf [gemeint ist Barbara Rudolph – SpKr] auf die Frage nach der Aktualität des Missionsauftrages Jesu geantwortet, man dürfe den Muslimen doch jetzt nicht auch noch den Glauben wegnehmen nachdem sie auf der flucht nach Deutschland schon alles verloren hätten.“

Diese Haltung findet Siemon-Netto zum Kotzen…“   Mehr dazu.

Kroatischer Erzbischof fordert Referendum über Faschisten-Gruß. Ginge es nach Erzbischof Puljic, könnte eine dem Hitlergruß ähnliche Geste bald wieder erlaubt sein.

28. August 2015, DIE ZEIT

Kroatischer Erzbischof fordert Referendum über Faschisten-Gruß
Kroatiens Präsidentin hatte klar Nein zu einem Referendum gesagt. Ginge es nach Erzbischof Puljic, könnte eine dem Hitlergruß ähnliche Geste bald wieder erlaubt sein.

Im Juni war während des EM-Qualifikationsspiels gegen Italien in Split ein im Rasen eingebranntes Hakenkreuz zu sehen. Das Spiel war aufgrund von rassistischen Gesängen beim Spiel gegen Norwegen kurz zuvor bereits zur Strafe ohne Zuschauer ausgetragen worden. Danach war ein Ausschluss der kroatischen Mannschaft von der EM diskutiert worden. Kroatien ist seit 2009 Mitglied der Nato und seit 2013 in der EU. Zum Artikel.

Jüdischer Fundamentalismus von Prof. em. Micha Brumlik

07/2015; Junge Kirche 2/2015, von Micha Brumlik

emer. Professor am Fachbereich Erziehungswissenschaften
an der Universität Frankfurt am Main

„“Die Väter des Fundamentalismus

Wer waren und sind diese Fundamentalisten? Die stärkste gegenwärtig aktive Persönlichkeit ist der 1972 in Haifa geborene Naftali Bennett, Vorsitzender der mit beinahe sieben Prozent in der Knesseth vertretenen Partei „Jüdisches Heim“ (Ha Bajit hajehudi), der detaillierte Pläne zur Annexion von Teilen der West Bank vorgelegt hat und vor seiner politischen Karriere ein überaus erfolgreicher, im persönlichen Auftreten höchst moderner, überdurchschnittlich reicher „Start Up“- Unternehmer war. Er steht in der Tradition dreier Männer:
• Zunächst der 1935 geborene Rabbiner Moshe Levinger,…“

Résumée:

„Ob die israelische Demokratie, ihr Institutionengeflecht und ihre überwiegende laizistische, zionistische Mehrheit die Kraft besitzen wird, den Rücksturz in den Fundamentalismus aufzuhalten und damit den säkularen Zionismus zu retten, ist glücklicherweise noch immer nicht entschieden – wenngleich sich die Waage zugunsten der Siedler gesenkt hat. Zu stark vermischen sich auf Seiten der demokratischen, nicht fundamentalistischen Rechten sicherheitspolitische und ideologische Interessen, zu weit ist die säkulare Rechte dem religiösen Fundamentalismus schon entgegengekommen.“

 

Aktuelle Untersuchung: Mehr Tötungsdelikte mit rechtsextremem Hintergrund als offiziell angegeben.

26. Juli 2015, SZ
Eine aktuelle Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass es zwischen 1990 und 2011 15 Fälle gegeben habe, die heute als rechte Taten gewertet werden müssten.
Kritisch gesehen wird nicht nur der Verzicht auf die Kooperation mit der Zivilgesellschaft, sondern auch die sehr enge Definition, die angelegt wurde.
Zum ersten Mal existiert jetzt eine umfassende Liste auch über alle rechtsradikal motivierten Tötungsversuche, darunter 29 Fälle, die seit 2009 dazukamen… Zum Artikel.

Rechts gegen Rechts. Der unfreiwillige Spendenlauf

Zum zehnten mal wollten Neonazis einen Trauermarsch durch das Niedersächsische Bad Nenndorf abhalten. Doch die Bevölkerung wehrt sich gegen die Geschichtsverdrehung und funktioniert den Trauermarsch in einen unfreiwilligen Spendenlauf um.

Für jede Minute haben Unternehmen, Kirchen und Privatpersonen 10 Euro Spenden angekündigt. Die gesammelte Summe soll dafür verwendet werden Aussteigern aus der Neonaziszene ihre Tätowierungen zu entfernen. Angefeuert und gefeiert wurden die unfreiwilligen Spendenläufer von einer bunten Menge der Bad Nenndorfer.

 

Martialische Sprache: „Kreuzüge für Gott“ will die »Awakening Europe«-Kamapagne zweier US-amerikanischer Pastoren, bei denen nicht klar ist, wer die Hintermänner sind und wer ihre Kampagne finanziert.

19.07.2015, Bayer. Sonntagsblatt

Ben Fitzgerald, Pastor der Bethel Church in Kalifornien, ist sicher: »97,5 Prozent aller Europäer kennen Jesus Christus nicht.« Der Prediger will dringend etwas dagegen tun. »Gott, nimm Europa wieder ein«, fordert er und hat zusammen mit seinem Mitstreiter Todd White und anderen die »Awakening Europe«-Initiative ins Leben gerufen. Die nötige Missionierung des alten Kontinents soll in Nürnberg beginnen… Zum Artikel

Fundamentalismus ist nicht „schriftgemäß“. Von Prof. Jürgen Ebach.

Junge Kirche, Ausgabe 2/2015

Statt religiösen Fundamentalismus zu definieren, nenne ich vier Merkmale, die in meiner Sicht Fundamentalisten 1 kennzeichnen. Sie suchen in ihrer Orientierung in Politik, Gesellschaft und Glauben nach einfachen und eindeutigen Antworten. Je unübersichtlicher die Lebenswelt wird, desto mehr wächst bei Vielen das Bedürfnis nach einem unbedingt sicheren Halt. Das ist ein Grund, warum der Fundamentalismus seit einiger Zeit in nahezu allen Religionen Konjunktur hat. Fundamentalisten – ein zweites Merkmal – suchen die Schuld für all das, was in ihrer Sicht falsch läuft, bei ‚den Anderen‘. ‚Die Anderen‘ sind nicht zuletzt die je anderen Fundamentalisten. Islamisten und christliche Fundamentalisten hassen einander, obwohl, ja weil sie einander so ähnlich sind. Ein dritter Charakterzug: Fundamentalisten haben Probleme mit dem Humor… Zum Artikel  (klicke Ausgabe 2/2015 und dort den entsprechenden Artikel).

Für ein weltoffenes Allgäu: Solidaritätsschweigen gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus in Immenstadt

07/2015

Immenstadt Zerstörte Skulptur Menschlichkeit vor der Immenstädter Erlöserkirche
Unbekannte hatten das von den Immenstädter Konfirmandinnen und Konfirmanden bunt gestaltete Kunstwerk „Menschlichkeit“ mutwillig zerstört.
Anlässlich der fremdenfeindlichen Aktion an der Erlöserkirche setzen Immenstädter gemeinsam mit Kirchenvertretern ein gemeinsames Zeichen gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus….  Zum Bericht.

Zentralrat der Ex-Muslime: Sorgen der Pegida-Anhänger ernst nehmen

26.01.15, Video der ARD

Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrates der Ex-Muslime, versteht die Sorgen der Menschen, die für Pegida auf die Straße gehen. „Doch man kann auch etwas anders machen, auf die Straße gehen und genau sagen, was sie möchten. Nicht gegen Ausländer hetzen.“ Den Dialog mit Nazis, Rassisten und Islamisten lehne sie ab, aber man müsse“ schon hören, welche Sorgen diese Menschen haben.“

„Selten habe ich bei der Lektüre über Sucht so viel gelacht.“ „Alk“ – das klarste Buch über die trüben Aussichten der deutschen Sucht Nr. Eins. Eine Rezension.

15. April 2015, Verantwortlich: Wolfgang Lieb

„Das wärmste Jäckchen ist das Konjäckchen“, so spricht der erfahrene Volksmund gern in unseren zunehmend zugigen Zeiten. Gemeint damit ist die zunächst verführerisch wohltuende Wirkung von Alkohol jeglicher Art auf die menschliche Seele. Die Sorgen von Männern und Frauen um ihre Zukunft sind groß, die unsichere Perspektive, wie alles weiter gehen soll im Beruf, in der Familie, mit der Welt insgesamt – sie zerren beträchtlich an den Nerven. Wohin aber mit diesen quälenden Gedanken, mit der Angst im Bauch, mit dem Gefühl eigener Unzulänglichkeit? Eine Besprechung des Buches „Alk. Fast ein medizinisches Sachbuch“ von Simon Borowiak von Marianne Bäumler.

Daraus:
„Selten habe ich bei der Lektüre über Sucht so viel gelacht. Mit diesem genialen Buch kriegt das ganze Thema legale Droge Alkohol trotz alledem so seine Beckett’ sche Tragikomik zurück, gerade wie Simon Borowiak all die phantasievollen Ausflüchte, die Lebenslügen, die panische Egozentrik von Alkoholabhängigen schildert, indem er deren Neigung, sich den eigenen Niedergang noch bohèmehaft schön zu trinken, in aller kuriosen Tragik auf den existenziellen Punkt schlimmsten Schadens bringt – echt sensationell. “  Mehr dazu.