Archiv der Kategorie:
Individuum zwischen Selbstbestimmung und Fremdsteuerung

Epoche nach der Wahrheit: „Postfaktisch“ ist das Wort des Jahres 2016. Von Esther Stosch, EKHN

12/2016

Die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden hat sich entschieden. „Postfaktisch“ belegt den ersten Platz des Wort des Jahres 2016. Die Worte „Brexit“ und „Silvesternacht“ sind auf den Plätzen zwei und drei gelandet.

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Ach wie gut, dass niemand weiß … Ein Kommentar zum „Wort des Jahres“ von Wolfgang Weissgerber, Kirchenzeitung der EKHN

08.12.2016

…Hotels erfinden für Reiseportale lobende Erwähnungen, die Industrie überschwemmt das Netz mit begeisterten Kommentaren zu ihren jeweiligen Produkten – ungestraft. Facebook, Twitter Co. begreifen sich lediglich als Plattformen, nicht als Medien. Stünden sie unter dem Medienrecht, wären sie der Wahrheit verpflichtet und zur Prüfung dessen, was sie verbreiten. Dagegen wehren sie sich mit aller Macht. Gibt es etwas, das diese Macht bricht?…
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Neusprech. Manipulation durch Sprache, wie wir sie täglich beobachten. Institut für Medienverantwortung

11/2016

Nach dem Vorbild von George Orwells „Newspeak“ (1984) beginnen wir hier mit einer Aufstellung von Begriffen, die im öffentlichen Diskurs entweder umgedeutet oder eigens kreiert wurden, um unpopuläre politische Interessen zu verschleiern und die Bürger gezielt zu manipulieren. Dazu ist keine Diktatur erforderlich, wie Victor Klemperers Beobachtungen der Sprachoperationen im Dritten Reich nahe legen könnten. Wir können es täglich beobachten…

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Wirtschaftshistorikerstudie „The Nobel Factor“: Der sogenannte Wirtschafts-„Nobel“preis „ist zu marktgläubig“, SZ

9. Oktober 2016
Historiker haben die Vergabe analysiert. Neoliberale Ökonomen wurden demnach bevorzugt. Wer zu weit links stand, hatte Pech – mit einer Ausnahme.

Von Silke Bigalke, Stockholm

Es fängt schon damit an, dass Alfred Nobel Wirtschaft nicht mochte. Er „hasse sie von Herzen“, schrieb er in einem Brief…

The Nobel Factor“ stellt die These auf, dass der Preis ökonomischen Theorien den Anschein wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit verleihe, die diese nicht besäßen. Dadurch habe er Ökonomen geholfen, die Politik von 1970 an stärker zu beeinflussen…

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Die offene Gesellschaft.

10/2016

Der Kern der Demokratie ist Freiheit. Haben andere erkämpft, müssen wir verteidigen.

Ab jetzt: 365 Tage für eine Offene Gesellschaft
Unsere Debattenreihe “Welches Land wollen sein?” war ein riesiger Erfolg – 50 Veranstaltungen mit etwa 8.000 Menschen, die sich ausgetauscht haben – offen, unhysterisch, live, analog und in Farbe. Jetzt, ein Jahr vor der Bundestagswahl, erweitern wir das Spektrum und bündeln die Aktivitäten vieler Organisationen, Bündnisse und Einzelpersonen zu „365 Tage Offene Gesellschaft“, von der Filmpremiere über das Musikfestival, die Debatte, das Theaterstück bis hin zur Demonstration.

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Fakten sind irrelevant

1.10.2016 Zeit.de

In den USA zeigt Trump, wie man einen Wahlkampf gegen die Fakten führt. Für ihn ging es den farbigen BürgerInnen noch nie so schlecht wie heute. Der Klimawandel ist eine Chinesische Lüge um die amerikanische Wirtschaft zu zerstören. Obama ist ein Moslem und der Gründer von ISIS. Wenn es nach den Fakten ginge, müsste Trump in jeder Meinungsumfrage weit abgeschlagen sein. Doch Fakten sind in der Politik irrelevant geworden. Statt der einen Wahrheit gibt es viele persönliche Empfindungen. Die Fakten sind aus der Politik verschwunden.

Auch in Europa hat dieser Politikstil seine Blüte gefunden. Berlusconi, Sarcoz und Orban sind Fakten auch schon immer hinderlich gewesen. Die neue Rechte will nur die Emotionen der Menschen treffen. Denn wenn es keine Wahrheit mehr gibt, zählt nur noch der Wille zur Macht.

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Zumutungen der Globalisierung. Von Prof. Theo Rauch, Berlin

12. August 2016, Leserbrief SZ,
Der Diagnose von Stefan Ulrich stimme ich zu: Autoritäre Führer finden derzeit weltweit wieder verstärkt Mehrheiten bei den „einfachen Leuten“, weil diese sich von liberal-demokratischen Regierungen nicht mehr gegen die Zumutungen eines ungezügelten Global-Kapitalismus geschützt fühlen. Wenn dem aber so ist, dann greift Ulrichs Konsequenz, dass man vor den Autokraten nicht zurückweichen dürfe, zu kurz. Erst einmal müsste man jene Zumutungen durch eine Rückbesinnung auf die Grundsätze einer sozialen Demokratie eindämmen… Mehr dazu auf S. 3,dritter Beitrag der Leserbriefe.