Archiv für den Monat: Oktober 2016

Never ending story: NKF in der EKiR. Heute: „Offizielle Bankrotterklärung“

Das Neue Kirchliche Finanzwesen läuft in der EKiR auch nach seiner Einführung immer noch nicht rund

Beitrag vom 29. September 2016 von Andreas Reinhold

…Die Einführung des Neuen Kirchlichen Finanzwesens (NKF) auf landeskirchlicher Ebene hat laut Abschlussbericht der Kirchenleitung mehr als das Dreifache von dem gekostet, was ursprünglich veranschlagt war (offiziell knapp 20 Mio Euro, es kursieren jedoch auch weit höhere Zahlen), es gibt weiterhin erhebliche Probleme mit der gewählten Software, die ständig verbessert werden muss, weshalb man über einen Systemwechsel in 2019 nachdenkt, und überhaupt bestehe „unverändert Skepsis, ob der finanzielle und personelle Aufwand der Einführung lohnend war.“
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500 Jahre Reformation: Die evangelische und die katholische Kirche haben sich auf einen Text verständigt. taz

09/2016, taz

Die Reformation gemeinsam betrachten: Die evangelische und die katholische Kirche haben sich auf einen Text verständigt….

Während sich die EKD schon seit etwa zehn Jahren auf aufwändige Reformationsfeierlichkeiten einstellt und dafür auch viel staatliche Hilfe erhalten hat, wusste die katholische Kirche Deutschlands lange Zeit nicht recht, wie man sich der großen Feierei der evangelischen Schwestern und Brüder stellen sollte. Insofern ist das gemeinsame Wort zum Reformationsjubiläum schon ein recht eindrucksvoller Schritt in der Ökumene – ebenso wie das Bekenntnis der beiden höchsten Repräsentanten der beiden Volkskirchen, Bedford-Strohm und Marx: „2017 werden wir erstmals in der Geschichte der getrennten Kirchen die Erinnerung an den 500. Jahrestag der Reformation auch in ökumenischer Gemeinschaft feiern.“…

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Baden: Liegenschaftsprojekt der Landeskirche.

10/2016, Pfarrverein Baden, „Aus der Pfarrvertretung“

Das Liegenschaftsprojekt der Landeskirche hat das Ziel, den Gebäudebestand der Landeskirche zukunftsfähig zu machen; d.h. dafür zu sorgen, dass die rund 3000 Gebäude der Kirchengemeinden bis 2020 analysiert werden und ein Konzept für die zukünftige Nutzung erstellt wird. Hintergrund dieses Vorhabens ist der erwartete Rückgang der Einnahmen ab 2025, weswegen der Gebäudebestand um 30% reduziert werden soll …
vgl. S. 392

Anm. F.S: Erstaunlich, dass dieser Narrativ noch immer funktioniert: Auf der Basis langfristiger Prognosen wird in der Kirche schon heute, in vorauseilendem Gehorsam, aus Angst vor der Zukunft, aus ideologischer Verblendung oder Instrumentierung, aus… der Abbau betrieben. Von Personal, von…, und selbstredend von Immobilien.

Heute schreiben wir das Jahr 2016. Dieser Narrativ und dies Konzept hat also schon einen langen Bart. Erstmals wurde es eingesetzt im Jahr 1998, damals vom Abteilungsleiter Bau- und Liegenschaften der EKHN. Er schrieb alle Gemeinden an mit der Aufforderung, 20% ihres Gebäudebestandes abzubauen. Grund? Drei mal darf man raten: Finanzknappheit.

Um nicht missverstanden zu werden: eine Organisation wie die Kirche muss auch den Gebäudebestand verändern. Wenn die auf der Basis von Analysen erfolgt, ist das schon ein enormer Fortschritt im Vergleich zu den oft recht willkürlichen Entscheidungen aus früheren Zeiten. Wenn solche Entscheidungsprozesse auf der Basis von – möglichst – realen Daten erfolgen, ebenfalls. Denn das ist ja die Gefahr bei der Umstellung auf die Doppik: dass von dort her eine Entscheidungsbasis in Immobilienfragen geschaffen wird, die mit den realen Gegebenheiten oder auch mit den eigentlich erforderlichen Strategien der Organisation gar nicht übereinstimmt.

Soweit erst mal: so gut! Allerdings macht beim Badischen Projekt die Zielvorgabe stutzig: da wird denn offensichtlich doch zu einlinig in Ausgaben und Einnahmen gedacht. Ein ganzheitliches kirchliches Immobilienmanagement, wie von mir bereit 2004 entwickelt, wäre dann wohl doch etwas anderes.

 

 

Interview mit Eugen Drewermann 25 Jahre nach dem Entzug der Lehrbefugnis

10/2016, evangelisch.de

Eugen Drewermann (geboren 1940) ist ein deutscher katholischer Theologe, Priester und Psychoanalytiker. Am 8. Oktober 1991 entzog ihm Erzbischof Degenhardt die Lehrbefugnis, 1992 auch die Predigterlaubnis.

Herr Drewermann, wenn Sie jetzt zurückdenken, 25 Jahre später, an den 8. Oktober 1991, wie geht es Ihnen dann?

Eugen Drewermann: Jenseits von Trauer und Bedauern. Mir tut leid, dass die Kirche auf Fragestellungen, die zur Vermittlung der Botschaft Jesu überaus wichtig sind, in einer Art dogmatisch verfestigt antwortet, dass sie sich sehr im Wege steht. Der Widerspruch dagegen ist absolut notwendig, davon habe ich nicht den Zentimeter zurückzunehmen…. Zum Interview.

Nordkirche. Tietze: „Landessynode hat Akzente gesetzt“

10/2016, epd

Lübeck-Travemünde (epd). Die jüngste Tagung der Nordkirchen-Landessynode hat nach Ansicht von Synoden-Präses Andreas Tietze „wichtige Akzente für das kirchliche Leben gesetzt“. Das gelte etwa für die Debatte um den Friedensauftrag der Kirche und für den Beschluss zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. „Die Nordkirche kommt so ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach“, sagte Tietze in Lübeck-Travemünde.

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Neue Bundeslländer: Eigentums- und Agrarstrukturen, die so nicht einmal zu Feudalzeiten üblich waren. Mitteldeutsche Kirchenzeitung.

Geld sucht Land
3. Oktober 2016 von Gemeinsame Redaktion

Ein Gespenst geht um die Welt, das Gespenst des »Landgrabbings«, wörtlich als Landfassen oder besser noch als Landgrapscherei zu übersetzen.
Geld sucht Land: Weltweit sind seit Jahren Privatinvestoren, Investmentgesellschaften, Konzerne, Holdings und selbst Staaten wie China unterwegs, um sich so viel wie möglich Anteile an einer begrenzten Ressource zu sichern – an Ackerland…  Mehr dazu.

Altenpflegerin: „Ich fühle mich nicht mehr respektiert.“ZEIT-Online bringt persönlichen Erfahrungsbericht.

Altenpflege: Pflegemutter
Seit 30 Jahren kümmert sie sich um alte Menschen. Jetzt sagt sie plötzlich, sie kann nicht mehr. Was ist das für ein Job, der eine wie sie zum Aufgeben zwingt?, fragt sich Moritz Herrmann. Und begleitet seine Mutter auf eine letzte Schicht
Von Moritz Herrmann…
…Je länger wir durch die Stadt fahren, desto weniger frage ich mich, warum meine Mutter diesen Job nicht mehr machen will. Im Gegenteil: Warum hat sie nicht schon längst aufgehört?

„Wieso bist du eigentlich Krankenschwester geworden?“

„Ich kam mir damals edel vor. Ich wollte Menschen helfen, ihr Leben zu genießen oder das, was davon bleibt. Ich dachte: Ja, hier tu ich das Richtige. Das Gefühl ist sehr schön, das hast du nicht in jedem Job.“

„Und dieses Gefühl ist jetzt weg?“

„Ich fühle mich nicht mehr respektiert.“…

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Die Geschichte geht oft seltsame Wege. Lasst uns gemeinsam darüber lachen! Danke Mr. Trump für das Klimaschutz-Abkommen!

05.10.2016, Sonnenseite. Ökologische Kommunikation mit Franz Alt.


Die größte Überraschung ist ausgerechnet einem Mann zu verdanken, der bisher als größter Klimaskeptiker auftrat: Donald Trump. Da nun das Abkommen noch in diesem Jahr 2016 in Kraft treten wird, kann es ein potentieller Präsident Trump, der erst 2017 – wenn überhaupt – sein Amt antreten kann, gar nicht mehr rückgängig machen.
Überraschung Nr. eins: Alle Welt jubelt als in Paris im Dezember 2015 nach 21 erfolglosen Weltklimakonferenzen alle 195 Regierungen ein Klimaschutz-Abkommen verabschieden, das diesen Namen auch verdient. Ein Durchbruch, ein Fortschritt…  Mehr dazu.

Geht auch: Nachhaltigkeit als Strategie. Die Marke Vaude.

5. Oktober 2016, SZ, Von Dagmar Deckstein
Gut für die Natur, gut fürs Geschäft – Vaude setzt voll auf Nachhaltigkeit.
Firmenchefin Antje von Dewitz führt den Outdoorausrüster Vaude auf besondere Weise. Und hätte dabei gern Nachahmer.
…Bis 2015, hatte sich die Jungunternehmerin vorgenommen, solle Vaude das nachhaltigste Unternehmen der Branche werden. „Ich habe mir gesagt: Machen wir’s ganz oder gar nicht? So haben wir beschlossen, wir setzen komplett auf Nachhaltigkeit.“ Das heißt, der gesamte Produktionsprozess wird kontrolliert und möglichst zertifiziert von unabhängigen Institutionen wie etwa Fair Wear. …

 

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