Archiv für den Monat: Juli 2017

„Geld regiert die Welt“. Den durch die Finanzmärkte getriebenen Turbokapitalismus bremsen. Von Prof. Rudolf Hickel

07/2017

Vom Turbokapitalismus gehen tödliche Gefahren aus

In den „95 Thesen“, die im April 2017 anlässlich des Luther-Jubiläums durch Kritiker des Finanzmarktkapitalismus verbreitet wurden, steht der Schlüsselsatz: „Was zu Luthers Zeiten begann, hat heute einen neuen Höhepunkt: Das Monopol des Geldes“. Der Kampf Luthers gegen den damaligen Ablasshandel der katholischen Kirche ist heute der Kampf gegen die Finanzinstrumente in einer „Wirtschaft, die tötet“ (Papst Franziskus). Während die durch Luther ausgelöste Reformation den Ablasshandel vernichten konnte, ist trotz schwerer Krisen bis heute die Beseitigung der zerstörerisch wirkenden Finanzinstrumente nicht gelungen.

Dabei ist unlängst mit dem Anschlag auf die Borussia Dortmund-Mannschaft im Bus der menschenverachtende Einsatz eines derzeit völlig legalen Finanzinstruments sichtbar geworden. Worum geht es? Es gibt Vermögenswerte wie Öl, Ernten, aber auch Währungen, deren Preise massiv schwanken. Mit der Spekulation auf Preise, die später unter dem heutigen Niveau liegen, lassen sich einem Wetteinsatz vergleichbar Gewinne erzielen. Der Täter von Dortmund hat sich bei der Onlinebank Comdirect legal Put-Optionen gekauft. Damit erhielt er in diesem Beispiel das Recht, die BVB-Aktie bis spätestens zum 17. Juni zum Preis von 5,20 € zu verkaufen. Am Tag des Verkaufs besorgt er sich diese Aktie, deren Preis auf 4 € gesunken ist. Zusammen mit der Gebühr von 20 Cent für diese Put-Option wird netto ein Gewinn von 1 € erzielt. Der Täter wartet allerdings nicht untätig auf den unsicheren Kursverfall. Er will ihn durch den Anschlag mit Verletzten, ja Toten erzielen. Finanzinstrumente können töten!…

 

Mehr dazu.

Saudi-Arabien. Die Finanziers der Extremisten. Artikel SZ.

5. Juli 2017
„…Indes warf ein in Großbritannien veröffentlichter Bericht Fragen zur Rolle Saudi-Arabiens auf. Das Land sei der größte Förderer des islamistischen Extremismus, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Henry Jackson Society, einer unabhängigen Denkfabrik, die Kritikern als neokonservativ gilt. Das Land habe in den vergangenen 50 Jahren über Stiftungen umgerechnet 76 Milliarden Euro ausgegeben, um den Wahhabismus – eine ultrakonservative Auslegung des sunnitischen Islam – in die muslimische Welt und in muslimische Gemeinschaften im Westen zu exportieren.“

 

Mehr dazu.

Wo wart ihr? „Kirchentage auf dem Weg“. DIE ZEIT

15. Juni 2017, Von Fabian Klask und Hannes Leitlein

…Die Enttäuschung ist Tillich anzusehen. Dass Sachsens Ministerpräsident Zehntausende Besucher in den großen Saal der Leipziger Kongresshalle locken würde, hätte auch der optimistischste Organisator nicht erwartet. Dass die „Bibelarbeit“ des Regierungschefs aber nur 18 Zuhörer in den Saal zog, war für alle Beteiligten dann doch eine besondere Übung in Demut und Bescheidenheit. Und es war bei Weitem nicht die einzige….

Mehr dazu.

Patentrezepte reichen nicht. Steigende Anforderungen an Organisationen und ihre Führung.

07/2017, von Benedikt Jürgens

…Patentrezepte, Tools und einfache Lösungen helfen Managern und Führungspersönlichkeiten jedenfalls angesichts der rasant steigenden Komplexität nicht weiter. Vielmehr brauchen sie einen weiten Horizont, ein tiefes Verständnis für Möglichkeiten und Grenzen und damit der Kontingenz der zahlreichen Organisations- und Führungsmodelle. Schließlich benötigen sie vor allem die Fähigkeit und den Mut, eigene Modelle zu entwickeln, die an die jeweilige Organisation und ihr Umfeld anschlussfähig sind, für die Führungskräfte verantwortlich sind. Die Führungskräfte von morgen müssen so sorgfältig wie noch nie auf ihre Aufgabe vorbereitet werden…. Mehr dazu.

Ich vermisse einen Lehrer und Freund. Zum Tod von Peter L. Berger. Von Prof. Paul Zulehner.

29. Juni 2017
Mit Peter Ludwig Berger ist am 27.6.2017 einer der ganz großen Religionssoziologen der Welt von uns gegangen. Er hinterlässt in der Religionsforschung eine große Lücke. Zusammen mit seinem Kollegen und Freund Thomas Luckmann hatte er bereits in den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts das bahnbrechende und immer noch aktuelle wissenssoziologische Werk über Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit (The Social Construction of Reality, 1967) verfasst. In letzter Zeit hatte er sich pointiert zur Säkularisierung geäußert (The Many Altars of Modernity, 2016)…

Mehr dazu.

Verschieden: Joachim Meisner, Gegner des Zeitgeists. Von Mathias Drobinski, SZ

5. Juli 2017
Einmal noch ist er an die Öffentlichkeit
gegangen, die Sache hat ihm keine Ruhe
gelassen. Konsequent hatte Kardinal Joachim
Meisner, der emeritierte Kölner
Erzbischof, Interviews abgelehnt; ab
und zu sah man ihn noch mit Mütze und
am Stock durch Köln gehen, auf dem
Weg zum Beten. Aber wollte dieser
Papst Franziskus wirklich Geschiedene,
die wieder geheiratet haben, zur Kommunion
zulassen? Nie und nimmer! So
gehörte Meisner zu jenen vier Kardinä-
len, die ihre Dubia, ihre Zweifel an den
Papst schickten…

Mehr dazu.

Drewermann vor 25 Jahren suspendiert – WDR

12.1.2017, hier: 07/2017

Vor 25 Jahren wurde Drewermann am 11. Januar 1992 auf Druck des Vatikans die Predigterlaubnis entzogen, weil er die Amtskirche aufforderte, nicht länger nur sich selbst zu verwalten, sondern wie Jesus Menschen zu befreien. Am gleichen Tag trifft sich Drewermanns Erzbischof Degenhardt mit seinem Busenfreund Kardinal Ratzinger, später Papst Benedikt XVI., in Rom.

Mehr dazu.

G20-Gipfel in Hamburg: Wie bringen sich kirchliche Organisationen ein?

Wie bringen sich kirchliche Organisationen ein?
Wenn nächste Woche die G20-Staaten an einem Tisch sitzen, würden viele NGOs und Aktivisten gerne mitdiskutieren. Auch kirchliche Organisationen wollen sich Gehör verschaffen.

Von: Markus Kaiser
Stand: 30.06.2017

Der G20-Gipfel versetzt kirchliche Organisationen in Bewegung. Sie wollen mit ihrer Stimme bis zu den Verhandlungspartnern durchdringen, wenn sie schon keinen eigenen Stuhl am Verhandlungstisch bekommen.

Seit diesem Mai gab es in und um Hamburg rund 50 Veranstaltungen vom kirchlichen Bündnis global.gerecht.gestalten, das sich extra für den G20-Gipfel gegründet hat. Es gab unter anderem Vorträge von Menschen aus hochverschuldeten Ländern, die über ihre Probleme sprechen; Podiumsdiskussionen zu Themen wie Klima und Ernährung, Abendgebete und Ökumenische Gottesdienste.

Mehr dazu.