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Ökumene und Abendmahlsgemeinschaft – von Prof. DDr. Gotthold Hasenhüttl (Thema des Monats)

Der Artikel erschien in gekürzter Fassung im Okt. 2013 im Dt. Pfarrerblatt. Wir veröffentlichen die Originalfassung mit freundlicher Genehmigung des Autors.

1. Einleitung

Jeder weiß, dass wir Christen gespalten sind, gespalten in verschiedene Konfessionen, sodass Christen gegen Christen stehen und sich daher unchristlich verhalten. Nichts widerstreitet der Botschaft Christi mehr, als die gegenseitige Verurteilung und Abgrenzung. Gerade die Eucharistie wird von kirchlichen Hierarchen als Mittel der Ausgrenzung missbraucht. Das bedeutet, dass Kirchen Jesus Christus zu einem Ausschlussmittel umfunktionieren. Dazu gesellt sich ein Institutionenfetischismus: Wenn du nicht die gleiche Kirchenstruktur hast wie ich, bist du von der vollen Wahrheit abgefallen. „Die Institution der je eigenen Kirche bildet das Nadelöhr, in dem die ökumenischen Diskussionen stecken geblieben sind“ (H. Häring). Das kirchliche Denken ist bestimmt vom Mythos der hierarchischen Institution als schützender, für ein humanes Zusammenleben unverzichtbarer Ordnungsmacht. Dieser Gedanke ist heute jedoch obsolet. Konfessionen sind das Produkt vergangener Zeiten, vor allem der Moderne. Heute ist das Ende des Konfessionalismus gekommen, wenn sich die Kirchen nicht selbst aufgeben wollen. Ist der Pluralismus nicht ein Reichtum? Ist die Vielfalt der Kirchen nicht wie die Vielfalt der Kulturen wünschenswert? Gehört nicht der Pluralismus zum Wesen des christlichen Glaubens? Ein Blick in das NT genügt! Wir haben vier verschiedene Evangelien, die sich nicht harmonisieren lassen, wir haben in den paulinischen, nachpaulinischen und johanneischen Schriften ganz unterschiedliche Strukturen der Glaubensgemeinschaften. Gerade diese Vielfalt hat eine antiideologische Speerspitze, die jede Verabsolutierung ausschließt. Die Spaltung der Christenheit ist durch Absolutheitsansprüche entstanden und ist gegen die biblische Botschaft. Spaltung ist immer Ausschluss des Andersdenkenden. Vielfalt ermöglicht unterschiedliche Theologien, Institutionen, Symbole und Lebensentwürfe. Die Vielfalt schließt die Einheit nicht aus, wenn nur der andere anders sein darf und im Dialog bleibt. Die Spaltung hat den Dialog unmöglich gemacht und daher die jesuanische Botschaft verraten. Nur wenn wir den Weg zueinander finden, nicht stehenbleiben, und d.h. änderungsbereit sind, selbst im Dialog werden, neu werden, ist Spaltung überwindbar. Diesen Weg kennen wir – oder stellen auch wir die Thomas-Frage: Wir wissen nicht den Weg? – die Antwort Jesu war: Ich in der Weg. Wenn wir uns an der Existenzform Christi orientieren, haben wir den Weg zur Einheit in der Vielfalt. Prof_DDr_Hasenhüttl_Ökumene und Abendmahlsgemeinschaft

Was verraten die römischen Vorgaben des neuen Messbuches?

„Deine Sprache verrät dich!“
April 2013. Was verraten die römischen Vorgaben des neuen Messbuches?
Nach jetziger Planung wird 2014 ein neues Messbuch für den deutschsprachigen Raum eingeführt werden. Darin soll nach den seit 2001 gültigen Vorgaben aus Rom das lateinische Messbuch möglichst wörtlich übersetzt werden. Die sprachliche Gestalt soll sich ganz am römischen Messbuch ausrichten und landestypische Traditionen (Gebete zur Auswahl, die jetzt gerne in Gottesdiensten genutzt werden) sollen fast ganz verschwinden. Das war nicht immer so. Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil gab es entgegengesetzte Richtlinien. Damals wurde bei der Übersetzung der Texte auf Verständlichkeit geachtet. Leitend war der Gedanke, dass alle Gläubigen aktiv und bewusst am Gottesdienst teilnehmen können. Mehr dazu.

Katholiken überreichen Protestbrief an den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Frankfurt, 06.09.13

 

Kritiker überreichen dem umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst einen Protestbrief mit etwa 4400 Unterschriften. Sie wollen nicht, dass das Schreiben zu einer Polarisierung der Katholiken führt. Es soll ein „guter Anfang“ für einen Dialog sein.

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat von seinen Kritikern einen Protestbrief mit rund 4400 Unterzeichnern überreicht bekommen. Vertreter der Frankfurter katholischen Stadtkirche übergaben die Unterschriftensammlung am Freitag dem Oberhirten hinter geschlossenen Türen. „Ich denke, es ist ein guter Anfang“, sagte hinterher Christoph Hefter, der Vorsitzende der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken. Wenn es zu Veränderungen im Bistum führe, dann sei es ein sehr wertvolles Gespräch gewesen…

Lesen Sie diesen und weitere Artikel der FR zum problematischen Vorgängen um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst.

Der Katholizismus in Polen ringt um seine Dialogfähigkeit

Polen war lange das Land in dem sich der Katholizismus sicher fühlen konnte. Doch nun fordern immer mehr Priester eine Reform der erzkonservativen Kirche. Doch die ist damit überfordert einen Dialog mit Kritikern einzugehen.

Welt-Online schreibt über den Konflikt von drei Priestern.

 

P e t i t i o n zur Anerkennung der Beschüsse des Zweiten Vatikan. Konzils

„Für die uneingeschränkte Anerkennung
der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils“
Mit einer am 29. Januar 2009 gestarteten Petition fordern zahlreiche Theologinnen und Theologen sowie Christinnen und Christen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die uneingeschränkte Anerkennung der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils (1962-65).
Damit reagieren sie auf die am 24. Januar bekannt gewordene äußerst problematische Aufhebung der Exkommunikation von Bischöfen der traditionalistischen Bruderschaft Pius X.

Zur Petition