Schlagwort-Archive: Kirchenaustritte

Reformierte Schweiz: Kirchliche Statistik 2014/ Statistique ecclésiale 2014, Kircheneintritte und -austritte

03/2016
I.
– Kircheneintritte und Kirchenaustritte 2014
– nach Altersgruppen
– nach Gründen
– Entrées et sorties de l’Eglise 2014
– par classes


Eintritte / Entrées: 331 (zum Vergleich 2013: 360)

Austritte / Sorties: 4710 (2013: 4353)

Geordnet nach Gründen / Par motifs

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Bistum Mainz: Kirchenaustritte 2014 so hoch wie nie zuvor.

11(2015

…Das katholische Bistum Mainz hatte im Juli die Kirchenaustrittszahlen für das Jahr 2014 bekanntgegeben. Danach erklärten 8.885 Personen ihren Austritt aus der katholischen Kirche, so viele wie niemals zuvor. Ihnen standen lediglich 371 Eintritte und Wiederaufnahmen gegenüber. Da es auch deutlich mehr Todesfälle als Taufen gab, sank die Zahl der Katholiken im Bistumsgebiet auf unter 745.000.  Mehr dazu.

Ursache für Kirchenaustritte auch bei den PfarrerInnen?

13.08.15, Bayerisches Sonntagsblatt

In dem in dieser Ausgabe mehrfach zitierten Interview de Bayerischen Sonntagsblatts mit dem Personaldezernenten der ELKB, Helmut Völkel, findet sich noch ein bemerkenswerter Satz:

„Wir sollten jedoch nicht in die Falle tappen, die Ursache für die Austritte einseitig den Pfarrern zuzuschreiben…“

Anm. F.S.: „Nicht einseitig… zuschreiben.“ Der Oberkirchenrat kann also die Austritte schon den PfarrerInnen zuschreiben, aber nicht einseitig. Immerhin. Der bayerische Pfarrer/ die bayerische Pfarrerin kann erleichtert aufatmen. Der OKR ist aber der Auffassung, dass durch Zuschreibung Realität geschaffen wird. Selten zeigt sich hoheitliches Gehabe so offen wie in solchen Sätzen. Das Amt befindet… Sind im Landeskirchenamt in München also die Zeiger der Uhr stehen geblieben? Schreiben wir 2015 oder 1915? Wissenschaftliche, empirische Analyse als Grundlage für kirchenleitendes Handeln – war da was? Eine solche Zuschreibung des OKR kontrastiert den öffentlichen Analysen, die die aktuelle Austrittswelle (nahezu Verdoppelung der Austrittszahlen in 2014) mit der Erhebung der zeitgleichen Kirchensteuer auf Kapitalerträge begründet. Davon ist im braven Interview des Bayerischen Sonntagsblatts aber keine Rede. Gut, wenn sich die bayerischen Sonntagsblattleser also auch andernorts informieren.

Um rund 43% angestiegene Kirchenaustritte «besorgniserregend». Bischof Meister, EVLKA.

22.08.2015 Bischof Meister: Angestiegene Kirchenaustritte «besorgniserregend»

Hannover (epd). Die um rund 43 Prozent gestiegenen Kirchenaustritte sind dem hannoverschen Landesbischof Ralf Meister zufolge «besorgniserregend». Neben bewährten Formen müsse die Kirche auch nach neuen Wegen suchen, damit Menschen der Glaube berühre, sagte der evangelische Theologe der am Sonntag in Niedersachsen erscheinenden «Evangelischen Zeitung». Dies könnten neue Gottesdienstformen zu anderen Zeiten oder auch ein Konzert eines Posaunenchors im Supermarkt sein… Mehr dazu.

Unmaßgeblicher Vorschlag von außen/ FS.: Vielleicht sollte man zuerst die Ursachen des Anstiegs ab 2006 und des sprunghaften Anstiegs 2014  genau analysieren, bevor man wieder mal in Aktionismus verfällt. Und sich damit vielleicht mehr schadet als nutzt. Man lese aufmerksam die entsprechende Kritik Navid Kermanis (s.o.) an allzu billiger Anbiederei.

Die USA fallen vom christlichen Glauben ab: Immer weniger Amerikaner bezeichnen sich laut einer Studie als religiös.

13.05.15, DIE WELT

Immer weniger Amerikaner bezeichnen sich laut einer Studie als religiös, die Anzahl der Christen in den USA schwindet. Gleichzeitig nehmen Ehen zwischen unterschiedlichen Konfessionen zu.


Untersucht wurden rund 35.000 Englisch und Spanisch sprechende Amerikaner im Zeitraum zwischen 2007 und 2014. Betrug die Anzahl der Christen 2007 noch 78,4 Prozent, sind es jetzt nur noch 70,6 Prozent. Sowohl unter den Protestanten als auch unter den Katholiken sank die Zugehörigkeit um drei Prozent….  Zum Artikel.

Kirchenstatistik 2014: „Der Exodus ist noch lange nicht gestoppt“

Pressemitteilung München, 17. Juli 2015

Wir sind Kirche zu den erneut dramatischen Kirchenaustrittszahlen 2014


Der bisherige Verlauf der Familien-Synode hat die zunehmende Entfremdung der Amtskirche von der Lebenswelt der Menschen deutlich aufgezeigt. In Deutschland ist aber auch der weiterhin fortschreitende massive Rückbau pastoraler Strukturen verantwortlich zu machen. Der pastorale Sparkurs mit Pfarreizusammenlegungen und XXL-Gemeinden, weil es immer weniger Priester gibt, ist der falsche Weg und muss schnellstmöglich korrigiert werden. Sind es doch gerade die Gemeinden vor Ort, wo Kirchenbindung entsteht und Gemeinschaft solidarisch gelebt werden kann. Nicht zuletzt dürfte allerdings auch das fehlende „aggiornamento“ der Theologie eine entscheidende Rolle spielen für die schwindende Akzeptanz des christlichen Glaubens…  Mehr dazu.

Das Ende der Kirche wie wir sie kennen Die Kirchenausstritte sind unaufhaltsam. Sie liegen weder am neuen Kirchensteuereinzugsverfahren, noch an konkretem Verhalten der Bischöfe oder des Papstes, sagt Norbert Reck/BR. Sie sind in einem neuen religiösen Selbstverständnis der Menschen begründet.

Stand: 24.07.2015, BR

„Natürlich gibt es nicht die eine Ursache für den massenhaften Auszug aus den Kirchen“, sagt Norbert Reck. „Doch es gibt eine Tiefenströmung, die wahrscheinlich in viele Entscheidungen hineinspielt. Sie existiert schon seit Langem, und sie wird sich auch nicht mehr umkehren.“

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„Warum Gläubige der Kirche wirklich den Rücken kehren“. Von Mathias Kamann, DIE WELT

Mathias Kamann schreibt in der Welt zu den gründen von Kirchenaustritten: „Warum Gläubige der Kirche wirklich den Rücken kehren“. Seine Analyse stärkt die Bedeutung der Ortsgemeinde.

Die Austrittswelle als Folge des geänderten Einzugsverfahrens der Kirchensteuer auf Kapitalerträge zeigt, dass finanzielle Aspekte eine Bedeutung für die Zugehörigkeit zur Kirche haben. Kamann erklärt die höheren Eintrittszahlen für die evangelischen Kirchen mit dem sozialen Engagement der Kirche. Die Kirchensteuer wird als sinnvolle Investition in die Gesellschaft gedeutet. Die Bereitschaft Kirchensteuer zu zahlen wird dieser Logik nach niedriger, wenn die Kirchen weiterhin einen Großteil für Pensionsansprüche und Verwaltung aufwenden.

Damit die Kirche ihre Gläubigen hält, muss sie nach Kamann ihre Lebensrelevanz beweisen. Das funktioniert nur, wenn Kirche im Alltag als sozialer Raum wirkt.

Fazit: Die evangelischen Kirchen sägen mit ihren Reformen an dem Ast auf dem sie sitzen.