Schlagwort-Archive: Sparkurs

Oldenburg: Bischof Janssen teilte mit, dass „er die Verantwortung für die Weiterführung des Amtes nicht mehr tragen zu können glaubt“.

23. November 2017, Erklärung auf der Synode

Oldenburger Bischof Jan Janssen gibt Amt auf

Das kommt überraschend: Der Oldenburger Bischof Janssen tritt zurück. Künftig will er als Seelsorger arbeiten – außerhalb der oldenburgischen Kirche.

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Hintergrund: Synode setzt restriktiven Sparkurs fort

Haushalt für 2018

Zwar sei das Kirchensteueraufkommen erfreulich hoch, doch blieben die übrigen Einnahmen aufgrund der niedrigen Zinsen weit hinter den Erwartungen zurück, sagte Teichmanis. Sie empfahl dem Kirchenparlament, die Aktienpolitik der Kirche zu lockern….
Zuvor hatte die Synode die Schlussrechnung von 2016 abgenommen. Dieser Haushalt schloss mit einem Überschuss von rund 473.000 Euro….

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Aufgespießt aus evangelisch.de

04/2016

Richtige Erkenntnisse können schwerlich unter der Decke gehalten werden. So auch der Zusammenhang von Sparkurs und Mitgliederrückgang in den Kirchen. Beides scheint sich in gewisser Weise und grob überschlägig zu korrelieren. Leider gibt dazu das Controlling der Finanzdezernenten keine präzise Auskunft. Diesen zutreffenden Zusammenhang sieht nun evangelisch.de, das Online-Magazin der EKD. Besser: man sieht den Zusammenhang auf evangelisch.de, und zwar auf einem Bildschirmfoto des Portals vom 24.03.16. Ob der Zusammenhang der Redaktion bewusst war, sei dahin gestellt. Richtig ist er mit Sicherheit.

Sehen Sie hier die Seite von evangelisch.de:

Evangelisch_de_Bildschirmfoto vom 2016-03-24 20:16:47

Kirchenstatistik 2014: „Der Exodus ist noch lange nicht gestoppt“

Pressemitteilung München, 17. Juli 2015

Wir sind Kirche zu den erneut dramatischen Kirchenaustrittszahlen 2014


Der bisherige Verlauf der Familien-Synode hat die zunehmende Entfremdung der Amtskirche von der Lebenswelt der Menschen deutlich aufgezeigt. In Deutschland ist aber auch der weiterhin fortschreitende massive Rückbau pastoraler Strukturen verantwortlich zu machen. Der pastorale Sparkurs mit Pfarreizusammenlegungen und XXL-Gemeinden, weil es immer weniger Priester gibt, ist der falsche Weg und muss schnellstmöglich korrigiert werden. Sind es doch gerade die Gemeinden vor Ort, wo Kirchenbindung entsteht und Gemeinschaft solidarisch gelebt werden kann. Nicht zuletzt dürfte allerdings auch das fehlende „aggiornamento“ der Theologie eine entscheidende Rolle spielen für die schwindende Akzeptanz des christlichen Glaubens…  Mehr dazu.

Wintersynode der Reformierten in Bern-Jura-Solothurn: Abbau von 27,5 Pfarrstellen 2016-2019.

1.Zusammenfassung
Die geltende Verordnung über die Zuordnung der vom Kanton entlöhnten evangelisch-reformierten Pfarrstellen (BSG 412.111) ist letztmals per 1. Januar 2012 revidiert worden. Siemuss erneut revidiert werden, damit die vom Grossen Rat im Rahmen der Aufgaben- undStrukturüberprüfung 2014 gefassten Sparbeschlüsse in der Produktgruppe „PfarramtlicheVersorgung der Kirchgemeinden und Beziehung zwischen Kirche und Staat“ umgesetzt werden können. Da die Staatsausgaben für die Landeskirchen fast ausschliesslich aus Pfarrbesoldungen bestehen, kann das vom Grossen Rat vorgegebene Sparziel von jährlich 5 Millionen Franken nur mit dem Abbau von 27.5 Pfarrstellen erreicht werden. 24.9 Stellen gehen zu Lasten der evangelisch-reformierten Landeskirche. Die vorliegende Totalrevision der Verordnung ordnet die Pfarrstellen an die evangelisch-reformierten Kirchgemeinden nach neuen Kriterien zu und regelt den Abbauprozess.


Der Stellenabbau erstreckt sich über die Jahre 2016 – 2019. Die Verordnung sieht Kriterienvor, in welcher Reihenfolge der Abbau in den Kirchgemeinden stattfindet. Verfügt wird der Umfang und der Zeitpunkt des Abbaus durch die oder den Beauftragten für kirchliche Angelegenheiten. … Zum Synodenbericht.

EKiR: Die Zustimmung der SuperintendentInnen zu den „Reformen“ in der EKiR bröckelt: Ein Querschnitt durch die Berichte auf den Herbstsynoden der Kirchenkreise der EKiR.

NKF, Verwaltung, Sparkurs: das sagen die SuperintendentInnen
Ein Querschnitt durch Berichte von Superintendentinnen und Superintendenten der EKiR.

Beitrag vom 17. November 2014 von Andreas Reinhold

Der November ist traditionell der Monat der Herbstsynoden in den Kirchenkreisen der EKiR. Und zu den festen Riten der Kreissynoden gehören die Berichte der Superintendenten bzw. der Superintendentinnen. Die fallen in Ausführlichkeit und Stil natürlich sehr unterschiedlich aus. Inhaltlich kommt man aber in diesem Jahr an bestimmten Themen nicht vorbei. Dazu gehören u.a. auch das Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF), die Verwaltungsstrukturreform und die aktuellen Sparvorschläge der Landeskirche.

Zum Überblick bei Andreas Reinhold, KirchenBunt.

Kommentar F.S.: Erstaunlich, dass selbst SuperintendentInnen angesichts der Resultate der der EKiR verordneten Schock-Strategie mittlerweile ihre Zweifel nicht mehr verhehlen.

Protestant. Kirche Pfalz: Mit 113,5 Millionen Euro Rekord bei Kirchensteuereinnahmen.

Derzeit sei die finanzielle Situation der Landeskirche erfreulich, sagte Oberkirchenrätin Karin Kessel. Mit 113,5 Millionen Euro habe die Landeskirche so viel Kirchensteuer eingenommen wie noch nie. 2014 rechne sie mit einem nur geringfügig schlechteren Ergebnis. Auch der im November zu beschließende Doppelhaushalt für 2015 und 2016 könne ausgeglichen werden. Dennoch müssten in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2020 die Sparbemühungen fortgesetzt werden. Wegen steigender Personalkosten und sinkender Einnahmen sei für 2020 ein Fehlbetrag von drei Millionen Euro zu erwarten.
Zur Quelle.

Kommentar: da Pfarr-Personal abgebaut wird, fragt sich wie so die Personalkosten steigen werden? Weil (etwa infolge der Doppik) mehr Verwaltungskräfte eingestellt werden müssen? Weil keine oder nicht ausreichend Rücklagen für Pensionen gebildet wurden? Fragen, die die Synodalen hätten stellen müssen. F.S.

Braunschweigische Landeskirche: starker Mitgliederschwund. Synode fordert neue Gesamtstrategie statt Strukturdebatten.

Goslar (epd). Der Strukturwandel im Braunschweiger Land wirkt sich stark auf die Mitgliederzahlen der braunschweigischen Landeskirche aus. «Die Überalterung und der Einwohnerverlust, insbesondere in den ländlichen Bereichen unserer Region, sind dramatisch», sagte Oberlandeskirchenrat Jörg Mayer am Freitag vor der Synode der evangelischen Landeskirche in Goslar. Von 2010 bis 2013 sei die Kirche im Südosten Niedersachsen um rund 16.000 Mitglieder auf aktuell noch 364.000 geschrumpft.

Besonders die Kirchenaustritte hätten stark zugenommen, hieß es. Allein in den vergangenen zwölf Monaten seien rund 3.500 Menschen aus Gemeinden der Landeskirche ausgetreten. Das seien rund tausend mehr als Vergleichszeitraum davor. Starke Austrittsschübe seien Mayer zufolge im Oktober und im Januar zu verzeichnen gewesen.

Reaktion auf die Entwicklung?

Landessynode fordert neue Gesamtstrategie statt weiterer Strukturdebatten
16.05.2014 Mehr auf Inhalte konzentrieren

Goslar. In einer Generaldebatte zum Lage- und Tätigkeitsbericht des Landeskirchenamtes hat die braunschweigische Landessynode am 16. Mai in Goslar eine neue Orientierung auf die inhaltlichen Ziele der Kirche gefordert. Dr. Wolfgang Hemminger (Braunschweig) forderte eine Gesamtstrategie gegen den kontinuierlichen Mitgliederschwund. Dazu gehöre auch eine Auseinandersetzung mit dem Leitbild Pfarrer. Die Reformbeschlüsse der vergangenen Jahre seien vorwiegend Sparbeschlüsse gewesen, kritisierte er. Jetzt müsse es stärker um einen neuen inhaltlichen Aufbruch gehen. Zur Quelle.

 

Zwei Reaktionen auf die Synode der EKiR – EKiR aus den Fugen

Die Landessynode scheut ernsthafte Korrekturen und verschärft den Bürokratieaufbau

Von Hans-Jürgen Volk

Es passt wenig zusammen in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Auf ihrer Landessynode in Bad Neuenahr, die vom 16.-22.01. 2014 tagte, präsentierte sich die zweitgrößte deutsche Landeskirche als mental wie strategisch aus den Fugen geraten. Die Widersprüche werden deutlich, wenn man den Präsesbericht von Manfred Rekowski und den Finanzbericht der Kirchenleitung, vorgetragen von dem Finanzdezernenten Bernd Baucks, nebeneinander legt. Mit am problematischsten ist die Diskrepanz zwischen der Stimmungslage der Synode, die Rekowski z.B. während der Abschlusspressekonferenz verbalisiert und dem Frust, der sich bei der Mitarbeiterschaft, in den Kirchenkreisen und den Gemeinden angestaut hat. Nimmt man nicht wahr, wie unbarmherzig provozierend diese zur Schau getragene Zufriedenheit mit dem eigenen Leitungshandeln auf die von Sparmaßnahmen betroffenen Beschäftigten wirken muss? Zum Beitrag.

http://www.zwischenrufe-diskussion.de/pages/ekir/ekir-aus-den-fugen.php
Liebe Gemeinde,
es gibt Briefe, denen merkt man es an, dass wir nicht ihre ersten Adressaten sind. Trotzdem möchte ich Verse aus dem Hebräerbrief als Folie zur Kommen-tierung unserer letzten Landessynode nutzen. Der heutige Predigttext will das Handeln von 214 Synodalen in den Blick nehmen, die vor kurzem das zweit-größte evangelische Kirchenschiff auf Kurs bringen wollten. Mit welchem Kompass waren wir unterwegs? Wie wurden die Weichen für die Einsparung von 35% landeskirchlicher Ausgaben gestellt? Was 20 Mio. € weniger in der Kasse der Landeskirche für Bonn heißen könnte, war im Generalanzeiger zu le-sen, in der WDR-Lokalzeit zu verfolgen. Die drei Bonner Kirchenkreise ver-halten sich dazu bisher erstaunlich bedeckt. Könnten sie doch auch wie die drei Musketiere für ihre Einrichtungen mehr kämpfen. Stattdessen werfen sie lokaler Berichterstattung Provinzialismus vor. Was ich nicht verstehe, weil in Bonn doch das Koordinatensystem unserer gesamten Kirche in exemplarischer Weise zur Diskussion steht. Sollten wir uns vom Amos-Comenius-Gymnasium, wie auch vom Haus der Begegnung als größten südlichsten Standort unserer Landes-kirche, verabschieden müssen, führte dies zu Kollateralschäden für alle. Es geht doch dabei nicht um Lokalpatriotismus, sondern um die Justierung unseres zu-künftigen Kirche seins. Noch ist nichts entschieden, aber wir sollten hellwach. Nicht das wir morgen aufstehen und unsere EKiR nicht wieder erkennen. Was könnte im Getümmel um die Zukunft uns die nötige Orientierung geben? Der Hebräerbrief, das Judentum, Martin Luther wie auch der Apostel Paulus waren sich in einem besonders einig: Den Kompass für unser Christsein liefert nicht das Bauchgefühl, auch kein Rechenschieber. Allein im biblischen Wort ist er zu suchen. Nicht was sich rechnet oder gut anfühlt, sondern was immer schon ge-zählt hat, sollte den Kurs unserer Kirche bestimmen: sola sciptura! Im Hebräer-brief lesen wir dazu: Ich will deinen Namen verkündigen meinen Brüdern und mitten in der Gemeinde dir lobsingen. Ich will mein Vertrauen auf Gott setzen und „Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir Gott gegeben hat.“ Das ist un-ser vornehmster Dienst: Gott zu loben!

Carl Christian von Weizsäcker: Macht mehr Schulden!

Von Jung, Alexander und Mahler, Armin

Der Abbau der öffentlichen Verbindlichkeiten gilt gemeinhin als erstrebenswertes Ziel – nicht aber für Carl Christian von Weizsäcker. Der Bonner Ökonom plädiert dafür, dass die Bürger dem Staat noch mehr Geld anvertrauen.

Im Koordinatensystem der Ökonomie lässt sich Carl Christian von Weizsäcker schwer einordnen. Im Grunde ist der Volkswirtschaftsprofessor ein Liberaler; er vertraut der Kraft des Marktes und des Wettbewerbs. Aber wenn Weizsäcker das Schuldenmachen preist, dann klingt er wie ein hartgesottener Keynesianer. Seine Offenheit bringt ihn auf unkonventionelle Gedanken; darin ähnelt er seinem Lehrer, dem 2009 verstorbenen Ökonomen Paul Samuelson. Weizsäcker, 75, leitete die deutsche Monopolkommission, heute arbeitet er am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn. Er stammt aus prominenter Familie: Sein Vater Carl Friedrich war Physiker und Philosoph, sein Onkel ist der Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. Zum Interview.

Hintergrundinformationen und Anmerkungen zum Sparkurs der Evangelischen Kirche im Rheinland

Gespart wird in der Ev. Kirche im Rheinland seit vielen Jahren. Bereits die Landessynode 2003 hatte Entscheidungen zur Konzentration landeskirchlicher Einrichtungen herbeigeführt. Die Spar- und Strukturvorschläge der Landessynode von 2006 hatten Einsparungen von bis zu 20% zum Ziel. Im Windschatten einer aufgeregten Diskussionslage in der EKiR zu Beginn des Jahres 2010 z.B. um die misslungenen NKF-Einführung (Neues Kirchliches Finanzwesen) hatte die Kirchenleitung trotz einer mittlerweile deutlichen Steigerung der Kirchensteuereinnahmen diesen Sparkurs verschärft. Für die landeskirchliche Ebene sollte es bis 2023 zusätzliche Einsparungen in Höhe von 15% geben. Ein Aus­schuss für Aufgabenkritik wurde installiert, alle ständigen Ausschüsse sollten den Prozess begleiten. Lesen Sie den vollständigen Beitrag zum Sparkurs der EKiR in TRANSPARENT.