Archiv der Kategorie:
Globale Fragen und Aufgaben

Schuldenerlaß für Griechenland und STOP mit der Verarmungspolitik! Petitionen des ITP, Institut für Theologie und Politik und Erlassjahr.de

07/2015, Institut für Theologie und Politik, Münster

ChristInnen sehen die Geschichte nicht aus der Perspektive der Herrschenden. Weder aus der Perspektive der „Institutionen“ noch aus der Perspektive der deutschen Bundesregierung oder eines Herrn Schäuble. Wir schauen auf die Verhältnisse auch nicht aus der Perspektive der griechischen Oligarchie oder Banken: Den Armen und Schwachen ist die Gerechtigkeit Gottes zugesagt. An uns liegt es, das Recht der Armen durchzusetzen. (Ex 3,7-8)
In Griechenland erleben wir zur Zeit eine Auspressung der Armen, Arbeitslosen und Bedürftigen ohnegleichen. Es ist an der Zeit, darüber zu sprechen, welche Konsequenzen die Politik der EU, allen voran unsere Bundesregierung, den griechischen Menschen aufzwingt. Jede Hilfszahlung an Griechenland kommt bisher zu 80% den Banken und Finanzinverstoren zugute und ist zugleich stählern mit Auflagen verbunden: Rentenkürzungen, Mehrwertsteuererhöhungen, Privatisierung öffentlicher Güter oder Kürzung von Kündigungsfristen…  Zur Petition

Erlassjahr.de: Sprengt die Schuldenketten Griechenlands!

Die Petition:

Wir, Bürgerinnen und Bürger der Länder Europas, fordern

eine europäische Konferenz, auf der ein Schuldenerlass für Griechenland und andere Länder, die einen benötigen, vereinbart wird. Die Konferenz soll, unterstützt durch Schuldenaudits, zu Schuldenerlässen führen. Deren Kosten sollen diejenigen Banken und Spekulanten tragen, die von den sogenannten Rettungspaketen in Wahrheit profitiert haben… Zur Petition.

Der internationale Tag zur Unterstützung der Folteropfer – die Tartüfferie „des Westens“.

26. Juni 2015 um 9:17 Uhr, Verantwortlich: Jens Berger
„Ich bleibe dabei, dass Menschenrechte immer und überall gelten müssen. Warum? Weil Unfreiheit, Folter und bittere Armut jeder Frau und jedem Mann auf der ganzen Welt weh tun“, gab sich Bundespräsident Gauck in einem Interview im März 2014 gegenüber dem Spiegel kämpferisch und kategorisch. Damals bezog sich seine Äußerung vor allem auf China. Neun Monate später wurde der sogenannte CIA-Folterreport veröffentlicht und seitdem schweigt der moralischste Bundespräsident aller Zeiten dazu. Von Sascha Pommrenke [*]….

Entwicklungsminister Gerd Müller und Innenminister Thomas de Maizière mit Appell “Europa darf nicht wegschauen, wenn Flüchtlinge an seinen Außengrenzen ertrinken” beim Kirchentag überrascht

Veröffentlicht am 16.06.2015
Beim Kirchentag haben wir Entwicklungsminister Gerd Müller und Innenminister Thomas de Maizière überrascht: Mit einer Protest-Aktion und einer Resolution, hinter die sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Veranstaltung des Kirchentages bei einer Abstimmung geschlossen stellten. Beide Mitglieder des Bundestages konnten so nicht anders als die 176.000 Unterschriften unter dem Appell “Europa darf nicht wegschauen, wenn Flüchtlinge an seinen Außengrenzen ertrinken” entgegenzunehmen. Unterzeichnen:

Zum video bei youtube.

 

Abkehr von der Unvernunft der Strukturreformen. Warum die Eurozone dringend reformiert werden muss. Parallelen zur Reformdebatte in der Kirche.

06/2015,

Die europäischen Regierungen halten an der Überzeugung fest, dass Strukturreformen höchste Priorität haben müssen. Doch die Probleme, auf die sie verweisen, waren schon vor der Krise sichtbar, ohne dass sie damals das Wachstum gestoppt hätten. Was Europa dringender braucht als Strukturreformen innerhalb der Mitgliedsstaaten, ist eine Reform der Struktur der Eurozone selbst und eine Abkehr von der Sparpolitik, die wieder und wieder dabei gescheitert ist, das Wirtschaftswachstum neu zu beleben. Zum Artikel.

 

«Wer kein Geld hat, stirbt». Humanitäre Katastrophe in Griechenland

06/2015
…Wie schlimm die Situation in Griechenland geworden ist, zeigt ein Blick auf die Gesundheitsversorgung. Die Ausgaben wurden seit Ausbruch der Krise um 50 Prozent gekürzt. In den ersten vier Monaten dieses Jahres erhielten die 140 Staatsspitäler mehr als 90 Prozent weniger als letztes Jahr, weil der Staat kein Geld mehr hat. Griechenland steckt seit längerem in einer humanitären Krise. Ein griechischer Arzt, der ein Gratisspital betreibt, gab kürzlich ein erschütterndes Interview mit dem Berliner «Tagesspiegel». Das Fazit: «Wer kein Geld hat, stirbt.»…  Zum Artikel.

US-Erzbischof Thomas Gullickso – Beschützer der Piusbruderschaft und Scharfmacher im Ukrainekonflikt. Aktueller Anstieg der Konfliktspirale.

06/2015

Apostolischer Nuntius  Erzbischof Thomas Gullickso über Piusbruderschaft und Exkommunikation

29. September 2012
(Kiew) Mit einem bemerkenswerten Blog-Eintrag nahm der Apostolische Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Thomas Edward Gullickson gegen sich in manchen Kreisen mehrenden Stimmen Stellung, die eine generelle Exkommunikation der gesamten Piusbruderschaft und deren Anhänger aus der katholischen Kirche fordern, sollten die Versöhnungsgespräche scheitern.
Der 1950 in den USA geborene Msgr. Gullickson, 1976 für die Diözese Sioux Falls zum Priester geweiht, gehört dem Diplomatischen Corps des Heiligen Stuhls an. 2004 zum Erzbischof geweiht, war er Nuntius in verschiedenen Karibikstaaten. Seit Mai 2011 vertritt er den Heiligen Stuhl in Kiew. Er betreibt den Blog Deo Volente Ex Animo, auf dem er am 21. September seinen Einspruch gegen die Exkommunikationskeule veröffentlichte… Mehr dazu.

2. OKTOBER 2014, Vatikanischer Nuntius zum Ukrainekonflikt

Der päpstliche Nuntius [Botschafter des Vatikans] in Kyiw, Erzbischof Thomas Gullickson, hat Moskau wegen seines “unerklärten Kriegs” gegen die Ukraine verurteilt, wodurch die Lage in dem Nachbarstaat destabilisiert wurde. Dieser Vorwurf folgt seiner früheren Forderung an den Westen “entschiedener zu intervenieren”, um die Krise um die Ukraine zu lösen.

Gullickson, 64 Jahre alt und in den Vereinigten Staaten geboren, sagte weiter, die Ukraine habe außer Moskau noch einen “weiteren Feind, seine eigene Elite.” Und er rief die religiösen Organisationen in der Ukraine auf, das Geschehen “objektiver zu analysieren”, anstatt sich um Punkte für die eigene Ansicht zu gewinnen “mal so und mal so” zu äußern….

Wenig überraschend hat sich das Moskauer Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche [in der Ukraine] nicht mit dem päpstlichen Nuntius einverstanden erklärt, aber seine Reaktion ist insoweit bemerkenswert, wenn man sie mit vielen anderen Aussagen der des ukrainischen orthodoxen Moskauer Patriarchats über die Entwicklungen in der Ukraine vergleicht….

“Wir möchten hoffen,” sagte Tschaplin (Erzpriester Wsewolod Tschaplin, der Leiter der synodalen Abteilung für die Beziehungen zwischen der Kirche und der Gesellschaft der russischen Orthodoxen Kirche), “dass alle Religionsgemeinschaften in Europa, in der Welt, in der Ukraine und in Russland in der Lage sind, die Gefühle, Sehnsüchte und Interessen der Menschen auf beiden Seiten des Konflikts in der Weise in Betracht zu ziehen, die dies die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats tut.” Zum Artikel.

Zur gegenwärtigen Lage der Kirchen in der Ukraine
Artikel von Prof. Dr. Reinhard Thöle D.D., Universität Halle-Wittenberg im Pfälzer Pfarrerblatt

Daraus: Positionierungen im Propagandakrieg

Der gegenwärtige mit militärischen Mitteln geführte Konflikt im Osten der Ukraine wird natürlich von vielen Seiten mit entsprechender Propaganda begleitet. Ein Strang dieser Propaganda ist, dass Moskau den Konflikt auch als einen Krieg der Kiewer Regierung, die von Faschisten beeinflusst werde, gegen das eigene Volk in der Ostukraine darstellt.

Auf einer Internetseite des Moskauer Patriarchates wurde der Vorwurf erhoben, bewaffnete Mitglieder der griechisch-katholischen Kirchen und des orthodoxen Kiewer Patriarchates hätten in der Ukraine „moskautreue Priester beschimpft, gefoltert und verhaftet“. Gezielte Verfolgungen moskautreuer Priester wurden den „Unierten und Schismatikern“ zugeschrieben. Der Moskauer Patriarch wandte sich am 20. August 2014 sogar an die UNO, den Europarat und die OSZE mit der Forderung, sie solle Gewalt gegenüber moskautreuen orthodoxen Priestern nicht gleichgültig gegenüber stehen.

Die angeschuldigten Kirchen wiesen die Vorwürfe als von „Quellen russischer Propaganda“ geleitet zurück. Die griechisch-katholische Kirche erklärte, dass die Situation „die Tragödie des ganzen Volkes, der Anhänger aller Konfessionen und aller Schichten der Gesellschaft“ sei. Es sei unzulässig, den Konflikt auf die interkonfessionelle Ebene zu übertragen, dieses würde die Spaltungen in der ukrainischen Gesellschaft nur vertiefen.

Auf der anderen Seite warf der Vatikanbotschafter in Kiew, Erzbischof Thomas Gullickson, der russischen Regierung vor, einen unerklärten Krieg zu führen. „Der nichterklärte Krieg, den die Russische Föderation gegen die Ukraine führt, hat das ohnehin durch eigene und ausländische Plünderer, nicht nur Russland, schwer geprüfte Land destabilisiert… Die Gefahr der Unterdrückung der griechisch-katholischen Kirche besteht in allen Teilen der Ukraine, wenn Russland dort die Macht an sich reißt oder durch Terrorakte seine Aggression fortsetzt.“

Auf der Krim seien „einige, wenn nicht gar alle der dort tätigen katholischen Priester ständigen Drohungen der Behörden ausgesetzt“. Einige Geistliche hätten die Halbinsel bereits verlassen müssen. Positiv sei, dass die neue Regionalregierung offensichtlich die römisch-katholische Caritas der Krim anerkannt habe. Zum Artikel im Pfälzer Pfarrerblatt

Zur aktuellen Aufwärtsbewegung der Konfliktspirale durch neue Interkontinentalraketen in Russland:

Aus dem Konflikt, aus der Provokation, hat sich ein neuer Rüstungswettlauf, ein neuer kalter Krieg, entwickelt: Russland rüstet auf, als Reaktion: „Wenn inzwischen selbst ausgewiesene Konservative, Versicherungs-Lobbyist und Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger, der nun gewiss den Einsatz des Militärs als Mittel der Politik betrachtet, vor einer Eskalation warnt und sogar Russland in Schutz nimmt, dann ist das wirklich ein Alarmzeichen.“

“Die militärischen Muskelspiele sollten sofort aufhören”, Wolfgang Ischinger im DLF:
Nicht nur auf russischer Seite gebe es momentan “militärische Muskelspiele”, die unnötig und gefährlich seien, sagte der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, im DLF. Auch die NATO müsse rhetorisch und inhaltlich abrüsten, um eine militärische Eskalation zu verhindern…
Er forderte alle Beteiligten dazu auf, sich an frühere restriktive Regeln zu halten: “Es ist richtig, wenn wir den USA dazu raten, jetzt in dieser aufgeladenen Atmosphäre, keine Waffensysteme mit Angriffscharakter in die Ukraine zu verlagern.”
In der NATO-Russland-Grundakte sei 1997 festgelegt worden, keine größeren Kampfverbände in den künftigen NATO-Staaten zu stationieren
Nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin wird Russland noch in diesem Jahr mehr als 40 Interkontinental-Raketen anschaffen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Grund der Ankündigung sind offenbar Überlegungen der USA, schweres Militärgerät in mehrere Länder Osteuropas und des Baltikums zu verlegen. Polen und Litauen bestätigten, dass es diesbezüglich Gespräche mit der US-Regierung gibt…
Es ist nicht gesagt worden von russischer Seite, dass man hier etwa aus den bestehenden Rüstungskontrollverträgen mit den USA – denken Sie an das neue START-Abkommen, das ja erst vor wenigen Jahren abgeschlossen wurde – ausbricht.
Das was hier geplant ist, ist nach meiner Interpretation eine Modernisierung, die nicht verboten ist. Ich empfinde es als unschön, als nicht hilfreich, dass Russland solche Meldungen in diese aufgeladene Atmosphäre hinein platziert. Wir sollten jetzt aber nicht aufgeregt mit ähnlichen, mit Gegenmaßnahmen reagieren, sondern wir sollten Ruhe bewahren.
Die NATO ist weit stärker als Russland. Wir geben viel mehr Geld aus für unsere Verteidigung, auch jetzt noch, trotz der russischen Mehrausgaben, als die russische Seite.
Zur Quelle.

Kirchentag: Margot Käßmann für Schuldenerlass für Griechenland

06/2015

Margot Käßmann hat einen Schuldenerlass für Griechenland angeregt. Das Erlassen von Schulden sei „biblisches Gebot“, sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)…
Es solle Freiheit ermöglichen. Dieses Prinzip finde sich heute im privaten Insolvenzrecht. Man könne auch fragen: „Können nicht auch Staaten frei werden von Schulden?“ sagte Käßmann und nannte als konkretes Beispiel Griechenland.
Das wäre eine Vision, nicht weiter auf „festgefügten Pfaden zu trampeln“. Realpolitik schaffe derzeit keine Durchbrüche, sagte Käßmann vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen über weitere Hilfen für das krisengeschüttelte Land. Von den rund 8.000 Besuchern ihrer Bibelarbeit in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle erntete die Reformationsbotschafterin der EKD dafür großen Applaus.  Mehr dazu.

Bibelarbeit auf dem Kirchentag im Wortlaut.

Hilferuf aus dem Kirchenkreis Berlin Stadtmitte: Notunterkünfte für eine Gruppe von obdach- und mittellosen Flüchtlingen in Gemeinden gesucht!

18.06.2015, Pfarrrverein EKBO
Tausende Menschen haben die Flucht übers Mittelmeer vom afrikanischen Kontinent aus nach Europa nicht überlebt. Doch auch für diejenigen, die ihr Leben retten konnten, gibt es nur selten eine Zukunft. Als Kirchenkreis Berlin Stadtmitte übernehmen wir seit September 2014 die Verantwortung für eine Gruppe von etwa 120 Flüchtlingen, die durch die Unterstützung von Kirchenkreisen und Gemeinden ein temporäres Obdach gefunden haben. Sie stehen stellvertretend für all die vielen Hunderte Und Tausende, die zwar überlebt haben, für die sich aber dennoch keine erkennbare Zukunftsperspektive abzeichnet…  Mehr dazu.

US-Senat für Folter-Verbot bei Verhören

06/2015, DW

Der US-Senat zieht Konsequenzen aus dem Folterbericht der CIA. Mit deutlicher Mehrheit stimmten die Abgeordneten für ein Verbot sogenannter verschärfter Verhörmethoden.

Für den Antrag zur Änderung des betreffenden Gesetzes stimmten in Washington 78 Senatoren, 21 votierten dagegen. Das Vorhaben wurde von allen anwesenden Demokraten der Kongresskammer sowie von 32 Republikanern unterstützt. Zum Artikel.

Karlsruher Aufruf 2015 an die EKD: Gewaltfrei für den Frieden. Von der Arbeitsstelle Frieden und FFE Forum Friedensethik in der Evangelischen Landeskirche in Baden.

06/2015

„Der Krieg als Institution muss in einer fortlaufenden Anstrengung abgeschafft werden.“ (Carl Friedrich von Weizsäcker, 1963).
Wir bitten den Rat und die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) um die Weiterentwicklung ihrer friedensethischen Position im Sinne der aktuellen landeskirchlichen und ökumenischen Diskussionen.

Die EKD braucht ein klares friedensethisches Leitbild zur Überwindung des Krieges. Die Bereithaltung, Androhung und Anwendung militärischer Gewalt wird nicht mehr kirchlich mitgetragen, auch nicht als äußerstes Mittel (ultima ratio), wie es in der EKD- Friedensdenkschrift 2007 vertreten wird. Dies entspricht der Nachfolge des auf Gewalt verzichtenden Jesus Christus. Die EKD möge sich in Gesellschaft und Politik für einen friedenspolitischen Wandel engagieren, weg von der gegenwärtigen, auf militärischer Stärke und Einsatzbereitschaft basierenden Sicherheitslogik hin zu einer friedenslogischen Politik, die auf gewaltfreie Konfliktbearbeitung und eine gerechte Weltwirtschaftsordnung setzt. Wie die EKD-Ostdenkschrift von 1965 ein wichtiger Impuls für die dann einsetzende Ost-West-Entspannungspolitik war, könnte eine friedenslogische EKD-Denkschrift eine Neuorientierung in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik anregen und fördern.

Den vollständigen Text. Den Aufruf unterzeichnen.