Archiv der Kategorie:
Frieden oder Krieg

Zur Entwicklung friedensethischer Positionen in den evangelischen Kirchen der alten Bundesrepublik und der DDR. Von Ulrich Frey.

07/2015, Forschungsjournal Soziale Bewegungen – PLUS
Supplement zu Heft 3/2014

Die Teilung Deutschlands ab 1949 im Kalten Krieg und konkret die Integration beider Staaten in der NATO bzw. dem Warschauer Pakt einschließlich des Systems der gegenseitigen atomaren Abschreckung führten 1962 auch zur Aufhebung der kirchlichen Einheit der EKD. Die Kirchen in Ost und West entwickelten unterschiedliche Positionen zur Friedensethik und Friedenspolitik. In der BRD bestätigten die EKD-Kirchen 1981 die Heidelberger These VIII von 1959, durch das „Dasein von Atomwaffen“ sei „noch“ ein „Frieden in Freiheit zu sichern.“ Die reformierten Kirchen verkündeten dagegen den „status confessionis“, unterstützt von den christlichen Gruppen der Friedensbewegung. In der DDR gelang es den evangelischen Kirchen, ihre Eigenständigkeit gegenüber dem real-sozialistischen Staat zu erhalten. Sie wandten sind gegen „Geist, Logik und Praxis der Abschreckung“ und unterstützen alle Bemühungen um „gemeinsame Sicherheit“ zwischen Ost und West.

Zum download des Artikels.

US-Erzbischof Thomas Gullickso – Beschützer der Piusbruderschaft und Scharfmacher im Ukrainekonflikt. Aktueller Anstieg der Konfliktspirale.

06/2015

Apostolischer Nuntius  Erzbischof Thomas Gullickso über Piusbruderschaft und Exkommunikation

29. September 2012
(Kiew) Mit einem bemerkenswerten Blog-Eintrag nahm der Apostolische Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Thomas Edward Gullickson gegen sich in manchen Kreisen mehrenden Stimmen Stellung, die eine generelle Exkommunikation der gesamten Piusbruderschaft und deren Anhänger aus der katholischen Kirche fordern, sollten die Versöhnungsgespräche scheitern.
Der 1950 in den USA geborene Msgr. Gullickson, 1976 für die Diözese Sioux Falls zum Priester geweiht, gehört dem Diplomatischen Corps des Heiligen Stuhls an. 2004 zum Erzbischof geweiht, war er Nuntius in verschiedenen Karibikstaaten. Seit Mai 2011 vertritt er den Heiligen Stuhl in Kiew. Er betreibt den Blog Deo Volente Ex Animo, auf dem er am 21. September seinen Einspruch gegen die Exkommunikationskeule veröffentlichte… Mehr dazu.

2. OKTOBER 2014, Vatikanischer Nuntius zum Ukrainekonflikt

Der päpstliche Nuntius [Botschafter des Vatikans] in Kyiw, Erzbischof Thomas Gullickson, hat Moskau wegen seines “unerklärten Kriegs” gegen die Ukraine verurteilt, wodurch die Lage in dem Nachbarstaat destabilisiert wurde. Dieser Vorwurf folgt seiner früheren Forderung an den Westen “entschiedener zu intervenieren”, um die Krise um die Ukraine zu lösen.

Gullickson, 64 Jahre alt und in den Vereinigten Staaten geboren, sagte weiter, die Ukraine habe außer Moskau noch einen “weiteren Feind, seine eigene Elite.” Und er rief die religiösen Organisationen in der Ukraine auf, das Geschehen “objektiver zu analysieren”, anstatt sich um Punkte für die eigene Ansicht zu gewinnen “mal so und mal so” zu äußern….

Wenig überraschend hat sich das Moskauer Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche [in der Ukraine] nicht mit dem päpstlichen Nuntius einverstanden erklärt, aber seine Reaktion ist insoweit bemerkenswert, wenn man sie mit vielen anderen Aussagen der des ukrainischen orthodoxen Moskauer Patriarchats über die Entwicklungen in der Ukraine vergleicht….

“Wir möchten hoffen,” sagte Tschaplin (Erzpriester Wsewolod Tschaplin, der Leiter der synodalen Abteilung für die Beziehungen zwischen der Kirche und der Gesellschaft der russischen Orthodoxen Kirche), “dass alle Religionsgemeinschaften in Europa, in der Welt, in der Ukraine und in Russland in der Lage sind, die Gefühle, Sehnsüchte und Interessen der Menschen auf beiden Seiten des Konflikts in der Weise in Betracht zu ziehen, die dies die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats tut.” Zum Artikel.

Zur gegenwärtigen Lage der Kirchen in der Ukraine
Artikel von Prof. Dr. Reinhard Thöle D.D., Universität Halle-Wittenberg im Pfälzer Pfarrerblatt

Daraus: Positionierungen im Propagandakrieg

Der gegenwärtige mit militärischen Mitteln geführte Konflikt im Osten der Ukraine wird natürlich von vielen Seiten mit entsprechender Propaganda begleitet. Ein Strang dieser Propaganda ist, dass Moskau den Konflikt auch als einen Krieg der Kiewer Regierung, die von Faschisten beeinflusst werde, gegen das eigene Volk in der Ostukraine darstellt.

Auf einer Internetseite des Moskauer Patriarchates wurde der Vorwurf erhoben, bewaffnete Mitglieder der griechisch-katholischen Kirchen und des orthodoxen Kiewer Patriarchates hätten in der Ukraine „moskautreue Priester beschimpft, gefoltert und verhaftet“. Gezielte Verfolgungen moskautreuer Priester wurden den „Unierten und Schismatikern“ zugeschrieben. Der Moskauer Patriarch wandte sich am 20. August 2014 sogar an die UNO, den Europarat und die OSZE mit der Forderung, sie solle Gewalt gegenüber moskautreuen orthodoxen Priestern nicht gleichgültig gegenüber stehen.

Die angeschuldigten Kirchen wiesen die Vorwürfe als von „Quellen russischer Propaganda“ geleitet zurück. Die griechisch-katholische Kirche erklärte, dass die Situation „die Tragödie des ganzen Volkes, der Anhänger aller Konfessionen und aller Schichten der Gesellschaft“ sei. Es sei unzulässig, den Konflikt auf die interkonfessionelle Ebene zu übertragen, dieses würde die Spaltungen in der ukrainischen Gesellschaft nur vertiefen.

Auf der anderen Seite warf der Vatikanbotschafter in Kiew, Erzbischof Thomas Gullickson, der russischen Regierung vor, einen unerklärten Krieg zu führen. „Der nichterklärte Krieg, den die Russische Föderation gegen die Ukraine führt, hat das ohnehin durch eigene und ausländische Plünderer, nicht nur Russland, schwer geprüfte Land destabilisiert… Die Gefahr der Unterdrückung der griechisch-katholischen Kirche besteht in allen Teilen der Ukraine, wenn Russland dort die Macht an sich reißt oder durch Terrorakte seine Aggression fortsetzt.“

Auf der Krim seien „einige, wenn nicht gar alle der dort tätigen katholischen Priester ständigen Drohungen der Behörden ausgesetzt“. Einige Geistliche hätten die Halbinsel bereits verlassen müssen. Positiv sei, dass die neue Regionalregierung offensichtlich die römisch-katholische Caritas der Krim anerkannt habe. Zum Artikel im Pfälzer Pfarrerblatt

Zur aktuellen Aufwärtsbewegung der Konfliktspirale durch neue Interkontinentalraketen in Russland:

Aus dem Konflikt, aus der Provokation, hat sich ein neuer Rüstungswettlauf, ein neuer kalter Krieg, entwickelt: Russland rüstet auf, als Reaktion: „Wenn inzwischen selbst ausgewiesene Konservative, Versicherungs-Lobbyist und Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger, der nun gewiss den Einsatz des Militärs als Mittel der Politik betrachtet, vor einer Eskalation warnt und sogar Russland in Schutz nimmt, dann ist das wirklich ein Alarmzeichen.“

“Die militärischen Muskelspiele sollten sofort aufhören”, Wolfgang Ischinger im DLF:
Nicht nur auf russischer Seite gebe es momentan “militärische Muskelspiele”, die unnötig und gefährlich seien, sagte der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, im DLF. Auch die NATO müsse rhetorisch und inhaltlich abrüsten, um eine militärische Eskalation zu verhindern…
Er forderte alle Beteiligten dazu auf, sich an frühere restriktive Regeln zu halten: “Es ist richtig, wenn wir den USA dazu raten, jetzt in dieser aufgeladenen Atmosphäre, keine Waffensysteme mit Angriffscharakter in die Ukraine zu verlagern.”
In der NATO-Russland-Grundakte sei 1997 festgelegt worden, keine größeren Kampfverbände in den künftigen NATO-Staaten zu stationieren
Nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin wird Russland noch in diesem Jahr mehr als 40 Interkontinental-Raketen anschaffen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Grund der Ankündigung sind offenbar Überlegungen der USA, schweres Militärgerät in mehrere Länder Osteuropas und des Baltikums zu verlegen. Polen und Litauen bestätigten, dass es diesbezüglich Gespräche mit der US-Regierung gibt…
Es ist nicht gesagt worden von russischer Seite, dass man hier etwa aus den bestehenden Rüstungskontrollverträgen mit den USA – denken Sie an das neue START-Abkommen, das ja erst vor wenigen Jahren abgeschlossen wurde – ausbricht.
Das was hier geplant ist, ist nach meiner Interpretation eine Modernisierung, die nicht verboten ist. Ich empfinde es als unschön, als nicht hilfreich, dass Russland solche Meldungen in diese aufgeladene Atmosphäre hinein platziert. Wir sollten jetzt aber nicht aufgeregt mit ähnlichen, mit Gegenmaßnahmen reagieren, sondern wir sollten Ruhe bewahren.
Die NATO ist weit stärker als Russland. Wir geben viel mehr Geld aus für unsere Verteidigung, auch jetzt noch, trotz der russischen Mehrausgaben, als die russische Seite.
Zur Quelle.

Karlsruher Aufruf 2015 an die EKD: Gewaltfrei für den Frieden. Von der Arbeitsstelle Frieden und FFE Forum Friedensethik in der Evangelischen Landeskirche in Baden.

06/2015

„Der Krieg als Institution muss in einer fortlaufenden Anstrengung abgeschafft werden.“ (Carl Friedrich von Weizsäcker, 1963).
Wir bitten den Rat und die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) um die Weiterentwicklung ihrer friedensethischen Position im Sinne der aktuellen landeskirchlichen und ökumenischen Diskussionen.

Die EKD braucht ein klares friedensethisches Leitbild zur Überwindung des Krieges. Die Bereithaltung, Androhung und Anwendung militärischer Gewalt wird nicht mehr kirchlich mitgetragen, auch nicht als äußerstes Mittel (ultima ratio), wie es in der EKD- Friedensdenkschrift 2007 vertreten wird. Dies entspricht der Nachfolge des auf Gewalt verzichtenden Jesus Christus. Die EKD möge sich in Gesellschaft und Politik für einen friedenspolitischen Wandel engagieren, weg von der gegenwärtigen, auf militärischer Stärke und Einsatzbereitschaft basierenden Sicherheitslogik hin zu einer friedenslogischen Politik, die auf gewaltfreie Konfliktbearbeitung und eine gerechte Weltwirtschaftsordnung setzt. Wie die EKD-Ostdenkschrift von 1965 ein wichtiger Impuls für die dann einsetzende Ost-West-Entspannungspolitik war, könnte eine friedenslogische EKD-Denkschrift eine Neuorientierung in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik anregen und fördern.

Den vollständigen Text. Den Aufruf unterzeichnen.

Der Vatikan erkennt Palästina als Staat an. Papst empfing Abbas: „Seien Sie ein Engel des Friedens“.

16. Mai 2015, VATIKANSTADT. Der Papst hat am Samstag im Vatikan den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas getroffen.

Das 20 Minuten lange Treffen erfolgte vor dem Hintergrund der Anerkennung Palästinas als Staat durch den Vatikan in einem neuen bilateralen Abkommen in dieser Woche. Abbas zeigte dem Papst gegenüber seine „große Zufriedenheit“ mit der Anerkennung Palästinas durch den Vatikan, wie der Vatikan mitteilte…  Zum Artikel.

Der schweizer Soziologe Jean Ziegler begeistert auf der LITCOLOGNE.

16.03.2015

Jean Ziegler beschäftigte sich schon für die UN mit dem Recht auf Essen und dem globalen Nahrungsmittelmangel.
Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler begeisterte mit einem fulminanten LitCologne-Auftritt in der Comedia. Hoch die internationale Solidarität, eine Fundamentalkritik an einer Gesellschaft, die Millionen von Menschen verhungern lässt. Von Thomas Geisen

Denn eines seiner Hauptanliegen ist die Entlarvung der seiner Auffassung nach menschenfeindlichen Ökonomie: „Heute ist die mächtigste und zugleich die gefährlichste metasoziale Begründungsweise die „Naturalisierung“ ökonomischer Fakten. Die Ökonomen, die Manager und Banker, die er auch schon mal als Halunken, Räuber oder Mörder bezeichnet, „berufen sich auf sogenannte ‚Naturgesetze der Wirtschaft‘, um den Menschen aus seiner eigenen Geschichte zu vertreiben, um präventiv jeden Ansatz von Widerstand zu brechen und ihre Profite abzusichern.“ Ziel dieser „Wahnidee“: Die Selbstregulierung des Weltmarktes, endlich befreit von aller Einmischung von Staaten, Gewerkschaften, Bürgern.

Ziegler, gegen den es Augstein manchmal etwas schwer hat, appelliert an „alle Aktivisten der weltweiten Zivilgesellschaft“, die er durch den moralischen Imperativ angetrieben sieht, die Kräfte zu bündeln für „eine solidarische Gesellschaft, die Humanisierung des Menschen, die Entfaltung all seiner unendlichen schöpferischen Kräfte, seiner Fähigkeit, glücklich zu sein, zu lieben, kurzum seiner Freiheit“, schreibt er. Und singt in Köln das Hohelied auf die sozialen Bewegungen, die zivil Gesellschaft…  Mehr dazu.

Palästina: Die Bibel im Kontext der Besatzung. Von Mitri Raheb.

JUNGE.KIRCHE 1/2015

Der palästinensische Theologe Mitri Raheb weilte im November 2014 auf Einladung der reformierten OeME-Fachstellen (Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit) Zürich und Bern in der Schweiz. Anlass zum Besuch war sein neues Buch – theologischer Ausdruck der Suche nach einer Identität unter Besatzung im Land der Bibel. Matthias Hui, Mitarbeiter der Zeitschrift Neue Wege, führte mit ihm ein Interview, das wir im Folgenden gekürzt abdrucken…

Klicken Sie in der Startseite auf:  Die Bibel im Kontext der Besatzung [PDF]

Mitri Raheb

Bisher nicht übertroffene Lageanalyse: Gabriele Krone-Schmalz zu Ukraine, Russland und Nato. Fakten, Kausalketten, Interessen.

05/2015 

Gabriele Krone-Schmalz bei Günther Jauch (Video).

Noch mehr Fakten in ihrem Buch:

Russland verstehen: Der Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens

von Gabriele Krone-Schmalz, Verlag: C.H.Beck, 176 Seiten

 

Atomkrieg in Europa? Die Rückkehr der nuklearen Gefahr. Sendung Monitor.

09.04.2015, Bericht: Markus Zeidler, Marion Schmickler, Peter Onneken

Georg Restle: „Ein Gespenst scheint zurück in Europa. Ein Gespenst, das mit dem Ende des Kalten Krieges eigentlich so gut wie vertrieben schien. Das Gespenst von einem Atomkrieg in Europa. Was anfangs nur wie nukleares Säbelrasseln der alten Weltmächte klang, scheint sich nun langsam zu einer realen Gefahr zu entwickeln. Jedenfalls dann, wenn man genauer hinhört, was die Falken in Moskau und Washington da so von sich geben. Und wenn man sich anschaut, wie viele Milliarden plötzlich wieder für Atomwaffen ausgegeben werden. Droht uns also ein neues nukleares Wettrüsten als Folge der neuen Eiszeit zwischen Ost und West? Und wie konkret ist die Gefahr tatsächlich? Recherchen von Markus Zeidler, Peter Onneken und Marion Schmickler.“…  Mehr dazu.

Rolf Hochhuth: Als trojanischer Esel der NATO in den 3. Weltkrieg ? Vortrag am 1. April im Theater am Schiffbauerdamm, Berlin

04/2015

Nur ein kurzer Auszug des informativen Vortrags:

Gorbatschow zur Agentur Interfax:
„Einfach gesagt, die USA haben uns bereits in einen neuen Kalten Krieg gezogen und versuchen offen, Ihre Vorstellung von Triumphalismus durchzusetzen. was kommt als nächstes? Leider bin ich mir nicht mehr sicher, daß der Kalte Krieg nicht „heiß“ werden könnte. Ich befürchte die USA könnten das Risiko eingehen.“ Er kritisiert auch das Drängen auf weitere Wirtschaftssanktionen gegen Russland: „ Von den USA und der EU hören wir nichts anderes mehr als Sanktionen gegen Rußland. Haben sie völlig den Verstand verloren? Die USA stecken in Schwierigkeiten, und ziehen uns mit hinein…“

Der vollständige Text.

IPPNW Studie „Body Count“: Weit über 1 Million Opfer durch “Krieg gegen den Terror”

IPPNW (Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) 

24. März 2015

Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit: Es wird gelogen, verfälscht, verleumdet, stigmatisiert. Der Gegner wird dämonisiert, die eigenen Taten dagegen werden als „Verteidigung“ und Heldenhaftigkeit in Szene gesetzt. Eigene Gräuel und Kriegsverbrechen werden geleugnet und bagatellisiert. Dieses Allgemeingut der Kriegsgegner belegte nun einmal mehr eine am Freitag anlässlich des 12. Jahrestages des „Krieges gegen den Terror“ vorgestellte Studie der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW). Denn diese ergab: Die tatsächliche Zahl an Todesopfern, die der „Krieg gegen den Terror“ bereits kostete, ist fast 10-mal so wie bisher bekannt. Für die US-amerikanische IPPNW-Sektion unterstreichen die Ergebnisse dabei einmal mehr ein Ausmaß vom Westen gemachter Zerstörung, das weltweit Hass schüre, liefere überdies den Kontext, um den Aufstieg brutaler Kräfte wie beispielsweise des IS zu verstehen, die als Folge der US-Politik immer weiter gediehen. Jens Wernicke sprach mit Jens Wagner, dem Koordinator des Projekts, zum Studienbefund.

Herr Wagner, anlässlich des 12. Jahrestag des Beginns des Irakkrieges am 20. März diesen Jahres veröffentlichten die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) eine Studie mit dem Titel „BodyCount“ zur Gesamtzahl der Todesopfer der Kriege in Afghanistan, Pakistan und dem Irak. Sie sind der Ideengeber für diese Studie. Wie kam es dazu?

Zum Beitrag.