Schlagwort-Archive: Palästina

Die Raketenwarnung kommt per SMS. Von Elisa Rheinheimer-Chabbi, Publik-Forum

02.12.2017

Siebenhundert Meter sind es vom israelischen Grenzübergang Erez rüber nach Gaza. Nachdem wir die Sicherheitskontrollen in dem flughafenähnlichen Terminal passiert haben, laufen wir zu Fuß durch einen siebenhundert Meter langen Gang, umgeben von Gitterstäben und Draht und Niemandsland. Über uns fliegt eine Drohne …

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Israel: Eine letzte Chance. Von Reiner Bernstein.

27. April 2017, SZ

Von Reiner Bernstein, Gründungsmitglied des „Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten“.
Es verwundert nicht, dass in der palästinensischen Bevölkerung der Teilungsplan der Vereinten Nationen vom 29. November 1947 in den Vordergrund rückt, der dem künftigen Staat Israel 56 Prozent der Landfläche mit einer arabischen Bevölkerung von weit mehr als 40 Prozent, dem Staat Palästina 43 Prozent mit einem jüdischen Bevölkerungsanteil von zehn Prozent zusprach und mit einer UN-Treuhandschaft für Jerusalem und Bethlehem. Heute würde ein Staat Palästina einschließlich Ost-Jerusalem lediglich 28 Prozent ausmachen… Mehr dazu.

Die Evangelische Kirche und Israel.

SAMSTAG, 30. APRIL 2016, transparentonline
von Rüdeger Baron


Fazit

Gerade die Theologen und Kirchenvertreter, denen die Verbrechen an den Juden und die Mitschuld der Kirche besonders nahe gegangen waren, ignorierten oder verharmlosten die Umstände, unter denen die Juden in Palästina ihren Staat errichteten, und die Verbrechen an der einheimischen palästinensischen Bevölkerung.[22] Dies kann man sich nur so erklären, dass sie meinten, mit ihrer Begeisterung und Unterstützung für Israel die Schuld, die sie besonders empfanden, ein Stück weit abtragen zu können.

Aus dem absolut notwendigen Eingeständnis der Mitschuld der Kirche an der brutalsten Judenverfolgung der Geschichte und aus dem Bemühen um ein neues, respektvolles Verhältnis zum Judentum wurde so praktisch eine Unterwerfung. Die evangelische Kirche passte sich wieder einmal dem Zeitgeist an und zwar auch in ihrer Theologie. War es bis zum Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ in Deutschland üblich, Nationalist und Antisemit zu sein, so setzte sich in den Sechziger- und Siebzigerjahren allmählich ein Israelbild durch, das den Staat und seine Politik über jeden Zweifel erhaben machte. Daran hatte auch die evangelische Kirche mit vielfältigen Einlassungen und Aktivitäten im kirchlich-politischen Feld erheblichen Anteil. Statt einfach zuzugeben, dass damals auch die Kirche dem grassierenden Rassismus verfallen war (entgegen allen Lehren über die Gottesebenbildlichkeit jedes einzelnen Menschen), wird ein neues theologisches Denkgebäude errichtet, um die einstigen Opfer in den Himmel zu heben – und wiederum werden die Konsequenzen für die Betroffenen ignoriert.[23]

Zum Beitrag.

 

Israel – Palästina: Zwischen Hoffnung, Illusion und Komplexität

11/2015

„Wir brauchen eine Querschnittssolidarität“. Dieser Satz des Nahost-Referenten des Berliner Missionswerks, Jens Nieper, prägte die Tagung der Evangelisch-reformierten Kirche zum Frieden im Nahen und Mittleren Osten. Zweieinhalb Tage lang setzten sich 30 Mitglieder aus den Ausschüssen Theologie, Juden und Christen sowie Partnerschaft und Mission intensiv mit der Frage auseinander „Was fördert den Frieden im Nahen und Mittleren Osten“.

 

Zum Bericht der Tagung.

Israel: Mehr Kairo als Berlin. Von Johannes Becke, Israel Institute.

28.10.15, SZ

Israel sieht sich als Vorposten des Westens im Orient, als „Villa im Dschungel“. Dabei ist es längst Teil des „Dschungels“.

Von Johannes Becke, Israel Institute, Fellow at the Moshe Dayan Center (Tel Aviv University)

Während die palästinensisch-arabische Seite eine gefährliche Tendenz zur Fälschung der Geschichte aufzeigt (der Tempelberg sei gar nicht die historische Stätte des Tempels), so wollen die Tempelberg-Aktivisten gleich das messianische Ende der Geschichte erzwingen – durch die Erstellung von Tempelgerät, das Schlachten von Pessach-Lämmern und die Züchtung einer „roten Kuh“ zur rituellen Reinigung der zukünftigen Priester…. Zum Artikel

Wem gehört Jerusalem?

Die Zeit erzählt aus dem Leben der beiden Studentinnen Avigayil und Hadil. Beide wohnen in Jerusalem und studieren an der gleichen Universität. Dennoch könnte ihr Leben kaum unterschiedlicher sein. In Jerusalem man kann in einer gemeinsamen Stadt leben und dennoch nie etwas mit den anderen zu tun haben. Dabei wäre gegenseitiges Verständnis und eine gemeinsame Zukunft wichtig.

Der Vatikan erkennt Palästina als Staat an. Papst empfing Abbas: „Seien Sie ein Engel des Friedens“.

16. Mai 2015, VATIKANSTADT. Der Papst hat am Samstag im Vatikan den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas getroffen.

Das 20 Minuten lange Treffen erfolgte vor dem Hintergrund der Anerkennung Palästinas als Staat durch den Vatikan in einem neuen bilateralen Abkommen in dieser Woche. Abbas zeigte dem Papst gegenüber seine „große Zufriedenheit“ mit der Anerkennung Palästinas durch den Vatikan, wie der Vatikan mitteilte…  Zum Artikel.

Palästina: Die Bibel im Kontext der Besatzung. Von Mitri Raheb.

JUNGE.KIRCHE 1/2015

Der palästinensische Theologe Mitri Raheb weilte im November 2014 auf Einladung der reformierten OeME-Fachstellen (Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit) Zürich und Bern in der Schweiz. Anlass zum Besuch war sein neues Buch – theologischer Ausdruck der Suche nach einer Identität unter Besatzung im Land der Bibel. Matthias Hui, Mitarbeiter der Zeitschrift Neue Wege, führte mit ihm ein Interview, das wir im Folgenden gekürzt abdrucken…

Klicken Sie in der Startseite auf:  Die Bibel im Kontext der Besatzung [PDF]

Mitri Raheb

Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ein Artikel und viele Leserbriefe theologischer Provenienz..

9. Juli 2014 von Albrecht Müller

Auge um Auge, Zahn um Zahn, diese primitive Ideologie beherrscht das Weltgeschehen. Muss das wirklich so sein?

Am vergangenen Wochenende im Freundes- und Bekanntenkreis: wir sprachen über Ukraine, ISIS, den Konflikt des Westens mit dem Islam, über Israel, Palästina, Gaza, … . Gewalt folgt auf Gewalt und auf Gewalt. Die Frage, ob es denn nicht angebracht wäre, auf eigene Ansätze gewaltloser und erfolgreicher Konfliktlösungen zurückzukommen, wurde zunächst gar nicht verstanden. So fest eingefahren ist das Schema: Zwischen West und Ost, zwischen uns und dem Islam, zwischen Israel und Palästinensern gibt es leider keine friedlichen Lösungen. – Ist das so? Hat man das ernsthaft versucht? Man hat es nicht getan. Die herrschenden Ideologien sind auf Gewaltanwendung angelegt. Zum Artikel.

Leserbriefe zu „Auge um Auge, Zahn um Zahn“.

Palästina: Reisen zu den Menschen

Ein Reiseführer in die Westbank einschließlich Ostjerusalem

Der Autor Burghard Bock ist von Hause aus Theologe. Diese Sicht kommt in seinen Reiseführern immer wieder zum Vorschein. So auch in diesem:

“Endlich, endlich kann ich all die Reiseführer wegwerfen, die Palästina nur als unbeholfen zusammengestoppelten Anhang enthalten”, schrieb ein Autorenkollege begeistert. Gemeint war der im November 2011 erschienene Titel “Palestine” des britischen Reisebuchverlags Bradt Travel Guides, geschrieben von Sarah Irving. Fast zeitgleich widmet auch der erste deutsche Reiseverlag dem Thema Palästina – gemeint ist die Westbank einschließlich Ostjerusalem – einen eigenen Reiseführer. Das ist – im politisch hoch-explosiven Kontext des Nahost-Konflikts – kein leichtes Unterfangen. Zur Rezension.

Burghard Bock, Wil Tondok: Palästina – Reisen zu den Menschen, Reise Know-How Verlag, München 2011, 244 Seiten, EUR 10,00,