Schlagwort-Archive: Reformationsjubuiläum 2017

Ist der Protestantismus am Ende? Eine nach-trägliche Notiz zum Reformationsjubiläum. Von Andreas Mertin.

12/2017


Die ökumenische Sorge bei den Reformationsfeierlichkeiten hätte also nicht lauten dürfen, wie schnell feiern wir das gemeinsame Abendmahl oder wann feiern wir endlich das Fest der Einheit, sondern, welche gegenseitigen Impulse gibt es und welche Infragestellungen sind noch nicht beantwortet bzw. abgearbeitet? Und da wäre viel zu nennen. Insbesondere in Sachen interreligiöse Gespräche mit dem Islam empfinde ich den Katholizismus als weit über protestantische Initiativen hinaus.[4] Auch in vielen Fragen der Sozialethik finde ich den Katholizismus oftmals fortschrittlicher. In Sachen der Verurteilung von Genderforschung ist er dagegen nahezu mittelalterlich, geradezu vorreflexiv – zumindest in den offiziellen kirchlichen Verlautbarungen.[5] …

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Total verluthert. Das Reformationsjubiläum begleitet uns schon länger. Kolumne von Fabian Vogt.

10/2017, Publik-Forum

 

Am 31. Oktober, wenn zum 500. Mal Luthers Thesenanschlags gedacht wird, müsste aber wohl Schluss sein mit dem Feiern und Gedenken. Oder etwa doch nicht? Es könnte auch ganz anders kommen, meint Fabian Vogt. Die Kolumne.

 

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Friedrich Schorlemmer und Christian Wolff: Reformation in der Krise – wider die Selbsttäuschung. Ein Memorandum zum Reformationsfest 2017

09/2017

aus dem Memorandum:

…2 Selbsttäuschung
Es wäre durchaus angemessen gewesen, „auf dem Weg“ zum 31. Oktober 2017
sich zwei großen Herausforderungen zu stellen:
• die Krise der Kirche in der säkularen Gesellschaft offen anzusprechen, ihre
Lage zu analysieren, neue Visionen entwickeln;
• die innere Reform der Kirche auf den Weg zu bringen, d.h. sich vor allem
der Frage zu stellen: Wie können die Gemeinden vor Ort dem dramatischen
Traditionsabbruch begegnen?

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Wir brauchen keinen ökumenischen Versöhnungsschleim. Ein anderer Kirchentag 2017. Interview mit dem Theologen Prof. Wilhelm Gräb

03/2017, Religionsphilosophischer Salon

Die Fragen stellte Christian Modehn

…Man ergeht sich in innerkirchlicher Selbstbeweihräucherung, indem man die Überwindung theologischer Gegensätze feiert, die schon längst niemand mehr versteht, geschweige denn interessiert. Die kirchlichen Würdenträger auf evangelischer wie katholischer Seite zelebrieren ökumenische Verbundenheit in dem irrigen Glauben, gemeinsam könnten sie im Kampf gegen die säkulare Welt besser bestehen. Die Evangelischen sind dabei so sehr von der Angst ihrer gesellschaftlichen Marginalisierung getrieben, dass sie sogar vor Unterwerfungsgesten der nach wie vor machtvoll auftretenden Katholischen Kirche nicht zurückschrecken. Sie fahren nach Rom, nachdem der Papst sich geweigert hatte, nach Wittenberg zu kommen. Wie soll angesichts so viel theologischer Selbstverleugnung der evangelischen Kirchenführer das protestantische Prinzip noch zur Geltung kommen können? Es wird auch auf dem Kirchentag dem innerkirchlich motivierten ökumenischen Einheitswahn zum Opfer fallen….

Es ist schon so: das protestantische Prinzip verbindet sich eng mit der reformatorischen Einsicht in die Rechtfertigung allein aus Glauben, damit, dass diese in letzter Instanz Gottes und nicht des Menschen Sache ist. Aber es greift über das Kirchliche ins Politische und Gesellschaftliche hinein. Es beschreibt, was es heißt, in Politik und Gesellschaft aus der „Freiheit eines Christenmenschen“ zu leben. Aus der theologischen Lehre vom Priestertum aller Gläubigen folgen dann der demokratische Grundgedanke der Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz und ihr Recht auf Mitbestimmung in allen das Gemeinwesen bestimmenden Angelegenheiten.

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Wittenberg als Mikrokosmos der Reformation

FaZ 24.3.2016

Wie soll Luther anlässlich des Reformationsjubiläum dargestellt werden. Um seine Person ranken sich historische Verdichtungen und Heroisierungen. Zu viel Kritik droht aber den wirklichen Luther verschwinden zu lassen.

Zu diesem Thema untersuchte eine Tagung das Wirken Luthers in Wittenberg. Was lässt sich in dem Mikrokosmos definitiv beweisen und welche Rolle spielte Luther.

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