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Schlüsselposition PfarrerIn

Württembergische Landessynode. Studie: „Wie geht es den Pfarrerinnen und Pfarrern?“

03/2018, Frühjahrssynode ELK Württemberg

Bericht vor der 15. Landessynode in der Sitzung am 10. März 2018
Zu TOP 19: Überarbeitung des kirchlichen Gesetzes zur Ausführung und Ergänzung des
Pfarrdienstgesetzes der EKD für die Evangelische Landeskirche in Württemberg (Württembergisches Pfarrergesetz – WürttPfG)

„Also wurden mehrere tausend Pfarrer in ganz Deutschland befragt. Doch
auch hier ist das Bild uneinheitlich. Die Frage „Wie geht es den Pfarrerinnen und Pfarrern“ ergab ein differenziertes Bild:

• Druck und höheres Tempo: Die Veränderungen in der Kirche bewirken neue Arbeitslasten.
• Flächendeckende Versorgung ist kaum noch zu leisten.
• Die alten Spielräume werden durch Organisations-Zwänge innerhalb der größeren Einheiten
eher kleiner.
• Viele sind ermüdet durch endlose Kürzungs- und „Reform“-Debatten und sehnen sich nach
dem „Eigentlichen“.
• Viele reagieren zugleich allergisch auf jede neue Zumutung.
• Zynismus kehrt ein: Menschenliebe wird Überdruss.
• Nicht wenige werden konservativer: „Unter Druck bleibe ich bei dem, was immer schon war!“
• Die persönlichen Lebensumstände werden bei etlichen prekär.

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„Kirche ist und bleibt eine hierarchische Organisation.“ Interview mit Prof Dr. Thomas Klie.

02/2018

(Prof. Dr. jur. habil. Thomas Klie, geboren 1955 in Hamburg, ist Sozial- und Rechtswissenschaftler sowie Professor für öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaft an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Er gilt als einer der führenden Sozialexperten in Deutschland und ist der Vorsitzende der Sachverständigenkommission des Zweiten Engagementberichtes der Bundesregierung)

 


Kirche ist und bleibt eine hierarchische Organisation, die sich der Ehrenamtlichen eben auch bedient, um ihre eigenen Strukturen aufrechtzuerhalten. In dieser starken Binnenorientierung muss sie achtgeben, dass sie nicht den Bezug zur Welt verliert….

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„Ehrenamtliche machen der Kirche deutlich, wie die Welt vor Ort aussieht.“
Ihre besondere gesellschaftliche Relevanz wird die evangelische Kirche nur aufrechterhalten, wenn sie sich in Zukunft nicht zu stark auf sich selbst konzentriert, meint Dr. Thomas Klie, …

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Baden: Zu versteuernde Mietwerte für Pfarrhäuser – Landeskirche kneift – Aufgabe müssen PfarrerInnen selbst übernehmen.

02/2018, Badisches Pfarrrvereinsblatt

Baden: Aus der Pfarrvertretung

…Wünschenswert wäre natürlich ein Überprüfungsverfahren
für alle Pfarrhäuser
der Landeskirche – die ursprüngliche
Festlegung der Mietwerte vor ca. 25 Jahren
hat sich in vielen Verfahren als zu
hoch erwiesen und war de facto eine Gehaltskürzung.
Da die landeskirchliche Initiative
allerdings gestoppt wurde, ist eine
individuelle Überprüfung durch die betroffenen
PfarrerInnen im Moment die beste
Alternative…

mehr dazu, vgl. S. 48f

Die Pfarrerin und der Pfarrer als öffentliche Person – Zeit für neue Perspektiven. Von Prof. Thomas Schlag.

11/12 2017, Bad. Pfarrvereinsblätter

 

… Drei Tugenden und ein Leitbild für die pastorale Präsenz will ich anbieten – und Sie müssen verzeihen, dass ich hier wiederauf die englischen Begriffe ausgreife:

Die kirchentheoretische und pastoraltheologische Theoriebildung ist im angelsächsischen Sprachraum – und das gilt von den USA, Grossbritannien ebenso wie von Südafrika und Australien – sehr viel weiter gediehen als in den hiesigen Verhältnissen:

6.1 Die pastorale Tugend
des Listening

6.2 Die pastorale Tugend
des Reframing

6.3 Die pastorale Tugend
des Enabling

Nun stellt sich aber die Frage, was denn von Seiten des Pfarrers und der Pfarrerin erfordert ist, um diese drei Tugenden in einen nochmals größeren Rahmen professioneller Wirksamkeit zu stellen…

7. Ein Leitbild: Das Bild des weisheitlichen und im Einzelfall auch des prophetischen Lebensbegleiters …

zum Vortrag, vgl. S. 451ff 

„derzeit etwa 290 Vikarinnen und Vikare pro Jahr in EKD-Kirchen ordiniert.“ Zwischenruf in Zeiten des Umbruchs. Von Andreas Kahnt.

12/2017 Deutsches Pfarrerblatt

 

…Der Veränderungsdruck ist da und er belastet. Deshalb fordert der Verband die Kirchen auf, gemeinsam mit Pfarrvereinen und Pfarrvertretungen nach Wegen zu suchen, die den Druck mindern und die Freude am Pfarrberuf mehren. Pfarrerinnen und Pfarrer wollen und müssen in allen Belangen gehört werden, in denen es um ihren Beruf geht. Es gilt, nicht über sie zu reden, sondern mit ihnen. Dem dürfen sich Personalverantwortliche und Kirchenjuristen nicht entziehen. Die Tendenz in einigen Kirchen, Personalverantwortung in die Kirchenkreise zu verlagern, mag Probleme in die mittlere Ebene transportieren. Gelöst werden sie nicht. Besonders dann nicht, wenn Pfarrvertretungen plötzlich keine Begleitung zu Personalgesprächen mehr anbieten können, weil Pfarrvertretungsgesetze nur für die landeskirchliche Ebene ausgelegt sind. Irritationen dieser und ähnlicher Art sind zu vermeiden, um das ohnehin oft angespannte Verhältnis nicht zusätzlich zu belasten. Wenn die Kirchen im Nachgang zum Reformationsjubiläum also aufbrechen sollen, dann werden sie das vernünftigerweise nicht ohne diejenigen tun, die aufgrund ihrer theologischen Kompetenz im täglichen Dienst Reformation ­leben und lehren….
Wenn die Zahlen stimmen, werden derzeit etwa 290 Vikarinnen und Vikare pro Jahr ordiniert. Das ist ein gutes Drittel des Bedarfs zur Besetzung freiwerdender Stellen. Regional gibt es Unterschiede, aber die Tendenz ist deutlich: Bei im Großen und Ganzen gleichbleibenden Voraussetzungen und Erwartungen an den Pfarrberuf wird die Zahl derer, die diese Erwartungen erfüllen sollen, deutlich kleiner…
Dem Pfarrberuf und damit der Kirche wird es guttun, wenn strukturell gesundheitsgefährdende und die Arbeitszufriedenheit belastende Bedingungen abgebaut und zügig unterbunden werden. Die Attraktivität des Berufs wird dadurch gesteigert, Pfarrerinnen und Pfarrer bleiben engagiert auch in schwierigen Arbeitsbereichen wie in der Fläche oder an urbanen Brennpunkten und wirken als Vorbild für andere. Gesellschaftliche Umbruchsituationen schrecken sie nicht, auch nicht die Vision einer Kirche, der nur noch 30% der Bevölkerung oder regional weniger, teils viel weniger angehören.

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13 Monate Diskussion über „EKD Zukunft Ehrenamt“

09/2017
In 13 Monaten Laufzeit von www.evangelisch-ehrenamt.de haben 5558 Besucherinnen und Besucher den 47 dort eingestellten Thesen insgesamt 743mal zugestimmt oder sie abgelehnt. Dazu haben sie 54 Kommentare aufgeschrieben und 59 Thesen hinzugefügt. Aus diesen Rückmeldungen ergeben sich für die Steuerungsgruppe zwei Schlussfolgerungen und fünf Empfehlungen.

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Entwicklungen in der Professionsethik. Wahrnehmungen, Reflexionen von Prälatin Dagmar Zobel, Baden

06/2017
Bad. Pfarrerblatt 05/2017
Auf der Dekanatskonferenz sagte ein Kollege in einem Workshop: „Wir sind im Moment in einer Situation in der wir alle eine Doppelbelastung haben: Wir machen den Umbau unserer Kirche (damit ist nicht das Gebäude gemeint) bei laufendem Betrieb“. Das heißt so viel wie: wir stecken unsere Energie, Zeit und Geld darein, dass alles möglichst reibungslos so weiterläuft wie bisher und gleichzeitig sind wir damit beschäftigt und brauchen Energie, Zeit und Geld diese Kirche zu renovieren, manches umzubauen, manches abzureißen und so zukunftsfähig zu machen und sind uns noch nicht einig darüber, ob und wo das Alte nicht doch gut genug ist und wie das Neue denn aussehen soll. Diese Komplexität zu bewältigen überfordert uns im Moment auf allen Ebenen. Sie überfordert auch die engagierten Ehrenamtlichen und belastet das Verhältnis untereinander.

Mehr dazu, vgl. S. 170 (print)

„Nun wird es ernst.“ Die ELKBayern und der Vertrauensschutz.

06/2017, Korrespondenzblatt, von Corinna Hektor, 1. Vors. Pfarrer- und Pfarrerinnenverein Bayern

… Die Niedrigzinspolitik macht gerade allen kapitalstockgestützten Systemen Probleme. … Die Rückstellungen für die Versorgung als besonders großer Posten sind so schnell in den Fokus gekommen.

Die Rückstellungen für die Versorgung als besonders großer Posten sind so schnell in den Fokus gekommen.

Nun wird es ernst. Stellschrauben sind z.B. der reguläre Eintrittszeitpunkt in den Ruhestand – also eine verpflichtende Verlängerung der Lebensarbeitszeit, die Höhe der Abschläge, wenn man vorzeitig geht, der Faktor pro ruhegehaltsfähigem Dienstjahr, die maximal erreichbare Pensionshöhe (aktuell 71,75 %) … aber auch die Anerkennung von Vordienstzeiten, z.B. des verpflichtenden Praxisjahres oder von Familienzeiten – sowie ein Ausgleich für den rechtswidrigen zwangsweisen Teildienst. Auch der Faktor für die Anrechnung der Dienstjahre könnte abgesenkt werden, was bedeuten würde, dass mehr ruhegehaltsfähige Dienstjahre gebraucht werden, um die volle Pension zu bekommen. Ob das auch die bereits erworbenen Ansprüche betreffen kann oder nur die kommenden Jahre scheint noch offen. …
Und was heißt verlässlich? Wie handelt Kirche als Dienstgeber mit Blick auf kirchliche Sozialworte gegenüber der Wirtschaft – und wie viel Vertrauensschutz verdienen diejenigen, die in der Kirche arbeiten.

Mehr dazu, vgl. vgl. S. 101 (Print)