Schlagwort-Archive: ELK Bayern

Großwetterlage der Ev. Luth. Landeskirche in Bayern

06/2018, Korrespondenzblatt

Die Großwetterlage
Frühjahrsbericht des Vorstands

Das sind im Moment viele Themen,
Fragen, Entscheidungen: PuK,
Landesstellenplanung, Doppik für
Kirchengemeinden, Miteinander
der Berufsgruppen, Assistenz im
Pfarramt, Immobilienkonzepte,
Verwaltungsdienstleistungsgesetz,
Vorsteuerung – um nur ein paar
wesentliche Beispiele zu nennen.
Jede Menge Prozesse laufen gleichzeitig,
überlagern sich, manchmal
konterkarieren sie sich auch.

vgl. S. 121 – 131 (print)

 

Frühjahrssynode ELK Bayern: „Ein Vorstoß, der von der Landessynode mit Applaus bedacht wurde“: Söder plädiert für mehr Kreuze im öffentlichen Raum

19.04.2018 , Von: Tilmann Kleinjung

Heute bekam die evangelische Landessynode in Schwabach Besuch von ihrem ehemaligen Mitglied Markus Söder. Dabei ging es um Flüchtlingspolitik, Palliativmedizin und mehr Kreuze im öffentlichen Räumen.

Mehr dazu.

In dieser Ausgabe folgen einige Beiträge zum Thema Kreuzerlass von Markus Soeder in der

Reihenfolge der Veröffentlichungszeitpunkte. Bitte zur Interpretation beachten.

Anm F.S.: Die Synode der ELKB war wohl der erste Ort, an dem Soeder seinen höchst umstrittenen Kreuzeserlass zum besten gab. Die Synode hätte Soeder warnen können und damit die folgende Blamage erspart. Aber Einsprüche, gar Widersprüche sind in den Synoden aber weitgehend unbekannt. Und ergo war auch dies wieder eine Stunde der Claqeure. Oder darf man ironisch fragen: wollte man etwa Markus Soeder bewusst ins offene Messer rennen lassen…???

Man beachte die direkte Reaktion auf die Synode und Bedford-Strohm von Prof. em. Friedrich Wilhelm Graf.

Zum neuen Reformprozess PuK (Profil und Konzentration) in Bayern: Es puk-ert in unserer Kirche

04/2018, Korrespondenzzblatt Bayern

So viel scheint klar: PuK ist schon da. Alle kirchenleitenden Organe haben die Leitsätze des Programms beschlossen. Da geht es um eine Aufgaben- statt Ressourcenorientierung der kirchlichen Arbeit, um die Konzentration der Arbeit „im Raum“ – nicht zuletzt im „digitalen Raum“, um „geistliche Profilierung“ und Stärkung der diakonischen Arbeit sowie um „vernetztes Arbeiten“ in multiprofessionellen Teams. Was genau das alles heißt, scheint aber nach wie vor reichlich unklar.

vgl. S. 73 (print)

 

Bayern: Großinvestition in Bürokomplex in Nürnberg.

11/2017, Korrespondenzblatt Bayern

 
…Eine mittlerweile in einer größeren
Öffentlichkeit geführte Diskussion
ist über die Zukunft eines Bürokomplexes
entstanden, den die
Landeskirche vor kurzem in Nürnberg
für einen mittleren zweistelligen
Millionenbetrag erworben hat. …
Befragte Architekten sagen, dass
es sehr schwer ist, den ursprünglichen
Nutzungskontext als Behördengebäude
zu ändern. Das wäre
aber nötig. So müsste der Komplex
in erheblichem Maße (und mit erheblichem
finanziellen Aufwand)
umgebaut werden. Die angedachte
Nutzung ließe aber auch dann mit
großer Wahrscheinlichkeit nicht
ermöglichen. Von Architektenseite
hieß es auch, der Bauherr solle
sich genau überlegen, welche öffentliche
Ausstrahlung er mit seinen
Baukörpern beabsichtige. Hier
könnte man für die Nutzung eben
dieses Gebäudes als „Haus der Kirche“
eigentlich gar keine Begründung
finden. Schlicht gesagt – das
Gebäude bleibt hässlich und stünde
Kirche nicht gut zu Gesicht….
vgl. S. 190 (Print)

 

Anm. F.S.: Das ist leider nicht die erste derartige Investition von Landeskirchen. Schon vor jahren fand bspw. ein ähnlicher Umstrukturierungsprozess der Liegenschaften in der Braunschweigischen Landeskirche in Wolfenbüttel (Sitz der Landeskirche) statt. Dort erwarb man den leerstehenden Kasernenkomplex um darin nicht allein das Landeskirchenamt/Kirchenverwaltung, sondern in Sicht- und also Kontrollweite den Großteil der landeskirchlichen Einrichtungen unterzubringen. Auch nach der (finanziell sicherlich recht aufwändigen) Renovierung  war nicht ein Hauch von Charme, Ambiente, Stil spürbar.

Dahinter steht ein Problem der kirchlichen Liegenschaftabteilungen, die eben oft nicht in der Lage sind, ganzheitlich, also unter Berücksichtigung aller zugehörigen Aspekte Entscheidungen zu treffen. Leider – oder soll man sagen: zum Glück? – fällt das nur bei solch exponierten Objekten auf.

Bildung und Geistliches Amt – Perspektiven und Konsequenzen eines geplanten „Bildungscampus“ in Nürnberg

11/2017; Korrespondenzblattt Bayern

von: Dr. Christian Eyselein, Pfarrverwalterausbildung
Neuendettelsau, Dr. Gerhard Knodt, Kirchliche Studienbegleitung
Neuendettelsau Dr. Manacnuc Lichtenfeld, Predigerseminar Nürnberg
Prof. Dr. Klaus Raschzok, Augustana-Hochschule, Neuendettelsau
Frank Zelinsky, Pastoralkolleg, Neuendettelsau

…Im August schrieben Vertreter und
Verantwortliche der pastoralen
Aus-, Fort- und Weiterbildung in
unserer Landeskirche an die kirchenleitenden
Organe der ELKB.
Mit diesem Schreiben wollten
wir in der Frage einer möglichen
dienstlichen Nutzung des ehemaligen
Telekomgebäudes Bayreuther
Straße 1 in Nürnberg als zentralen
„Evangelischen Bildungscampus“
einen Diskussionsbeitrag in dem
anstehenden Entscheidungsprozess
einbringen. Im Folgenden fassen
wir unsere wesentlichen Bedenken
zusammen, die gegen eine Nutzung
des Telekomgebäudes für die kirchliche
Aus-, Fort- und Weiterbildung
sprechen:
Ein Konzerngebäude als Haus der
Kirche? Zur Sprache und Logik von
Gebäuden …

vgl. S. 204 (print)

Profil und Konzentration (PuK) – das neue Reformkonzept der ELKB. Gründe für PuK.

07/08 2017, Korrespondenzblatt Bayern

von Thomas Prieto Peral, Pfr., theologischer
Planungsreferent der ELKB.

 

Die Organisationstheorie benennt
zwei gravierende Folgen für Organisationen,
die sich stetig weiter
ausdifferenzieren und allmählich
ihre innere Kohärenz verlieren.
Zum einen ist ein immer größeres
Anwachsen der Bürokratie zu
beobachten, da die verschiedenen
Arbeitsbereiche über immer komplexere
Regelungen zusammengehalten
werden müssen. Beispiele
aus der Kirche erübrigen sich. Die
zweite Folge ist noch einschneidender:
Organisationen gehen mit
innerem Kohärenzverlust und immer
höherer Komplexität irgendwann
von der inhaltlichen Steuerung
zu einer Ressourcensteuerung
über. Kirchenleitungen fragen dann
nicht mehr: Was müssen wir im
Rahmen unseres Auftrags erledigen
und was nicht, sondern: Was können
wir uns noch leisten und wie
können wir unsere laufende Arbeit
billiger machen? Dieser Punkt war
bei den evangelischen Kirchen in
Deutschland irgendwann um die
Jahrtausendwende erreicht….

PuK schlägt vor, Personal- und Finanzplanungen
zu dezentralisieren
und so weit wie möglich dorthin
zu geben, wo kontextbezogene
inhaltliche Debatten laufen. Im
PuK-Sprech sind das die „Räume“
(ein Begriff, der zugegebenermaßen
noch zu formal ist). Räume können
Dekanatsbezirke sein, aber auch
Kooperationen von Dekanatsbezirken
oder Kirchengemeinden. …

vgl. S. 133ff

Mehr dazu.

 

Vgl. dazu auch den Beitrag der Vors. des Pfarrvereins Bayern, Corinna Hektor.

PuK, Barmen und das Demokratieverständnis unserer Kirche.

07/08 2017, Korresponndenzblatt Bayern

von Frieder Jehnes, Senior der Bayerischen
Pfarrbruderschaft – Theologische
Weggemeinschaft von
Frauen und Männern

 

…Gehört es wirklich
zum Wesen der Lutherischen
Kirche, so hierarchisch zu agieren,
wie es ihre Leitungsorgane bisher
im PuK-Prozess getan haben? Wäre
es nicht evangeliums- und christusgemäßer,
sich die dritte Barmer
These trotz der komplexen Gestalt
unserer Landeskirche strukturanalogisch
zu eigen zu machen: Die
Kirche ist die auf Christus hin ausgerichtete
Gemeinde von Schwestern
und Brüdern?…
vgl. S. 137f (print)

„Nun wird es ernst.“ Die ELKBayern und der Vertrauensschutz.

06/2017, Korrespondenzblatt, von Corinna Hektor, 1. Vors. Pfarrer- und Pfarrerinnenverein Bayern

… Die Niedrigzinspolitik macht gerade allen kapitalstockgestützten Systemen Probleme. … Die Rückstellungen für die Versorgung als besonders großer Posten sind so schnell in den Fokus gekommen.

Die Rückstellungen für die Versorgung als besonders großer Posten sind so schnell in den Fokus gekommen.

Nun wird es ernst. Stellschrauben sind z.B. der reguläre Eintrittszeitpunkt in den Ruhestand – also eine verpflichtende Verlängerung der Lebensarbeitszeit, die Höhe der Abschläge, wenn man vorzeitig geht, der Faktor pro ruhegehaltsfähigem Dienstjahr, die maximal erreichbare Pensionshöhe (aktuell 71,75 %) … aber auch die Anerkennung von Vordienstzeiten, z.B. des verpflichtenden Praxisjahres oder von Familienzeiten – sowie ein Ausgleich für den rechtswidrigen zwangsweisen Teildienst. Auch der Faktor für die Anrechnung der Dienstjahre könnte abgesenkt werden, was bedeuten würde, dass mehr ruhegehaltsfähige Dienstjahre gebraucht werden, um die volle Pension zu bekommen. Ob das auch die bereits erworbenen Ansprüche betreffen kann oder nur die kommenden Jahre scheint noch offen. …
Und was heißt verlässlich? Wie handelt Kirche als Dienstgeber mit Blick auf kirchliche Sozialworte gegenüber der Wirtschaft – und wie viel Vertrauensschutz verdienen diejenigen, die in der Kirche arbeiten.

Mehr dazu, vgl. vgl. S. 101 (Print)