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WIE MAHNT MAN SEINE KIRCHENLEITUNG AB? Pastorale Alltagsfragen theologischer Existenz heute. Von Pfr. Dr. Dieter Becker

04/2017, Hess. Pfarrerblatt 02/2017

I. Annäherung
Gemeinhin wird – fälschlicherweise – der
Vorgang der Abmahnung als einseitiges Instrument
der Hierarchie gegenüber den Untergebenen
angesehen. Juristisch ist aber das
„Abmahnungswesen“ lediglich ein Vorgang
bei gegenseitigen Pflichtverletzungen. So
können Mitarbeitende die Vorgesetzten abmahnen
(d.h., auf vertragliche, dienstliche
Erfüllung pochen), wenn wesentliche Aspekte
der geregelten Dienstverhältnisse wie Brandschutz,
Fürsorgepflichten, Pausen-/Urlaubsregelungen
etc. verletzt werden. So ist es mithin
gänzlich zulässig, wenn Pfarrpersonen Vorgesetzte
abmahnen, die beispielsweise wesentliche
Fürsorgepflichten und Schutzfunktionen
nicht wahrnehmen oder gewähren, aber auch
beim Tragen einer falschen Amtstracht sowie
bei verzögerter Bearbeitung von Anträgen…

 

Der vollständige Artikel.

Erweiterte Fortbildung für Pfarrer und Pfarrerinnen im Bereich der himmlischen Kehrscharen zur Sündenreduktion.

11/2015, von „himmlichen Kehrscharen“ inspiriertes Schreiben von Pfr. Dr. Dieter Becker* an die Personalabteilung der EKHN:

Hallo Herr Böhm, liebe Ines, lieber Holger,

wie ich gerade sehe scheint es eine erweiterte Fortbildung für Pfarrer und Pfarrerinnen im Bereich der himmlischen Kehrscharen zur Sündenreduktion zu geben.

http://hausputz.ekhn.de/meta/himmlische-kehrscharen.html

Da ich ja an meinem Wiedereinstieg arbeite und natürlich Nachholbedarf neuerer funktionaler Fertigkeiten im evangelischen Pfarrberuf habe, würde ich mich gerne zu einer Fortbildung als „himmlischer Kehrpfarrer“ anmelden.

Da ich bisher leider keinen entsprechende Fortbildungsnummer gefunden habe, würde ich um einen entsprechenden motivierenden Hinweis bitten.

In geschwisterlicher Verbundenheit

😉
Dieter Becker

 

* Pfr. Dr. Dieter Becker ist bekannt als Autor von Fachliteratur im Bereich Kirche und Management:  vgl. „Pfarrberufe zwischen Praxis und Theorie“, die mit dem Soziologen Dr. Peter Höhmann herausgegegebe Festschrift zum 80. Geburtstag von Karl-Wilhelm Dahm u.a.m.

Revisted: Pfarrberufe zwischen Praxis und Theorie. Aus Ergebnissen früherer Pfarrerzufriedenheitsstudien. Von Dr. Dieter Becker.

aus Dt. Pfarrerblatt, 10/2008, hier: Aus Ergebnissen früherer Pfarrerzufriedenheitsstudien:

Beurteilung des Images der eigenen Landeskirche
Weniger als 5% der Pfarrpersonen sind mit dem Image der eigenen Landeskirche vollkommen oder sehr zufrieden. Dagegen sind über 60% der Pfarrpersonen der beiden hessischen Kirchen mit dem Image weniger bzw. unzufrieden; in Hannover sind es über 45%.

Zufriedenheit mit dem Image der Kirche

 

Bildschirmfoto vom 2015-05-23 15:24:57

 

Nicht anders sehen die Ergebnisse im Blick auf die Wertschätzung und Zufriedenheit mit landeskirchlichen Vertretern bzw. kirchlichen Gremien aus. In allen drei Kirchen sind die Pfarrer/innen unzufrieden mit ihrer eigenen landeskirchlichen Vertretung (66–80% in der EKHN), mit der eigenen Wertschätzung (53–60% in Hannover) und mit der Alltagsunterstützung (28–47% in der EKKW, 48-69% in Hannover)…

Im Zusammenhang mit dem Pfarrberufsergebnissen kommt Peter Höhmann zu dem Schluss: »Insgesamt ist … eine Richtung zu erkennen, auf die hin Pfarrerinnen und Pfarrer ihre Unzufriedenheit kanalisieren. Die eigenen Handlungskompetenzen werden als positiv bewertet, Teilhabe an der Gesamtkirche und damit der positionale Bezug zu den Bedingungen, unter denen die Kompetenzen sich entfalten können und sollen, bleiben von diesem Urteil getrennt.« Die empirischen Daten erhärten die These von einer »Entkirchlichung der pastoralen Berufsgruppe«. Die Rede von einer »inneren Kündigung« gegenüber der eigenen Landeskirche hat hier ihre Begründung.