Schlagwort-Archive: PfarrerInnenmangel

Mangel an Pfarrpersonen bei den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn

4.12.13

In den nächsten Jahren zeichnet sich ein Mangel an Pfarrpersonen ab. Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn wollen mit einem einmaligen Sonderkurs für die Ausbildung von Akademikerinnen und Akademikern für Abhilfe sorgen und damit in der Zukunft für genügend Pfarrpersonen in den Kirchgemeinden sorgen. Die Synode bewilligte daher einen Verpflichtungskredit von 3 Mio. Franken, welcher dem Hilfsfonds zu entnehmen ist; der grosse Teil davon ist für Stipendien vorgesehen. Zur Quelle.

Nordkirche: „beträchtlicher Pastorenmangel, der ab 2018 deutlich spürbar wird“

1. „Es zeichnet sich in der evangelischen Nordkirche ein beträchtlicher Pastorenmangel ab, der ab 2018 deutlich spürbar wird“, sagt Pastorin Dr. Christiane de Vos. Sie kümmert sich von Hamburg aus in der Nordkirche um die „Gewinnung pastoralen Nachwuchses“. Der Grund: Auf die Kirche im Norden rollt eine große Pensionierungswelle in der Pastorenschaft zu. Allein in diesem Jahr gehen 37 Pastoren in den Ruhestand, im Jahr 2018 sind es 53 und 2023 sogar 109. „Die neue Nordkirche braucht jährlich etwa 35 neue Pastoren“, sagt Christiane de Vos. Sie hat seit November 2011 die eigens eingerichtete Projektpfarrstelle inne mit dem Auftrag, pastoralen Nachwuchs zu gewinnen. Gemeinsam mit der Theologischen Fakultät der Universität Rostock will sie auf Möglichkeiten hinweisen, die das Studium der Theologie und der Pastorenberuf bieten. Die Internetseite www.die-nachfolger.de und der Facebookauftritt www.facebook.com/nachfolger informieren über vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Obwohl es Nachwuchssorgen in der gesamten evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) gibt, ist die Nordkirche die erste Landeskirche, die solch eine Stelle für die Nachwuchsgewinnung errichtet hat. Zum Beitrag.

2. Mittel- und langfristig sind die Anstellungsperspektiven für den Pfarrberuf in der Nordkirche sehr gut. In einigen Jahren wird die Pensionierungswelle der geburtenstarken Jahrgänge einsetzen. Für die hohe Zahl der dann nach und nach frei werdenden Stellen reicht die gegenwärtige Zahl der Nordkirchen-Studierenden nicht annähernd aus, so dass mittelfristig bereits mit Engpässen bei der Besetzung der Pfarrstellen gerechnet wird. Zum Beitrag.

3. Der Rostocker Studiendekan Professor Thomas Klie weiß, dass viele Studenten leider nicht unbedingt eine Pfarrstelle möchten. Beispielsweise müssen Pastoren sonntags in einem großen Gebiet drei Gottesdienste oder mehr halten. Die sehr gut ausgebildeten Theologen in Rostock, von denen etwa die Hälfte auf das Lehramt (Religionsunterricht) studiert, sind auch in der Diakonie, der Wissenschaft, Öffentlichkeitsarbeit, im Personalmanagement, als Seelsorger oder als Sprachmittler gefragt. Mehr dazu.

4.  03.09.2013  Die 13 Vikarinnen und 7 Vikare erhielten in einem Gottesdienst im Ratzeburger Dom am Montag (2. September) ihre Berufungsurkunden und dürfen damit im Zuge ihrer Ausbildung von der Kanzel predigen und das Sakrament der Taufe und des Abendmahls verwalten.  Mehr dazu.

5. Der folgende, aktuelle (03.05.14), die oben dargestellte Situation beschönigende Artikel vermittelt den Eindruck, dass in Punkto Pfarrernachwuchs die Sache nicht gar so schlimm wäre:  Nordkirche wirbt in Schulen für das Theologiestudium

„Fachkräftemangel in der Kirche: Angesichts bevorstehender Pensionierungen kündigen sich Personalprobleme an. Die Nordkirche betreibt ein Projekt zur Nachwuchsförderung. Und so wie sich Dörfer für Ärzte attraktiv machen – machen es auch Gemeinden für Pastoren…

Derzeit arbeiten 1652 Männer und Frauen als Pastoren bei der Nordkirche, der evangelischen Kirche in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Im Jahr 2024 seien noch 1340 nötig. Dies liege nicht an Kirchenaustritten, sondern am demografischen Wandel, sagte Pastorin Christiane de Vos, Leiterin des Projekts zur Förderung von pastoralem Nachwuchs. Eine schrumpfende Gesellschaft bedeute auch eine schrumpfende Kirche…

Um den Bedarf zu decken, müssten jährlich 30 neue Pastoren beginnen – oder entsprechend mehr, wenn nicht jeder Geistliche Vollzeit arbeiten möchte. „Tatsächlich wurden in den letzten beiden Jahren (2012 und 2013) nur 21 beziehungsweise 23 Pastoren und Pastorinnen ordiniert“, sagte de Vos. Daher sei ihre Stelle geschaffen worden. „Wir wollen das Interesse an der Theologie wecken und auch für den Pastorenberuf.“ Viele Jugendliche könnten sich nicht vorstellen, von der Kanzel herab zu predigen. Solche Zweifel seien wichtig und nachvollziehbar, aber man wachse auch mit den Aufgaben. Zum Artikel.

Kommentar: Dass die Evangelische Kirche sich nun schon mit der traurigen Lage des fehlenden Priesternachwuchses in der kathol. Kirche vergleichen muss, zeigt den Ernst, vielleicht auch die Verzweiflung auf ev. Seite. Dabei sind viele aktuellen – und mehr noch zukünftigen (!) – Probleme hausgemacht. Die richtigen Erkenntnisse waren frühzeitig vorhanden, wie der Beitrag von Bischof Magaard aus dem Jahr 2003 (s.o.) belegt.

Auf den Pfarrer kommt es an. Von Reinhard Bingener, FAZ

18.04.2014  ·  Von Reinhard Bingener

Das Gericht ohne Richter wird vermutlich ebenso ein Hirngespinst bleiben wie das Krankenhaus ohne Arzt. Bei der Kirchengemeinde ohne Pfarrer ist man dem Paradox schon einige Schritte näher gekommen: Gemeinden, die zusammengelegt werden, und solche, die über lange Zeit ohne Pfarrer auskommen müssen; Kirchenmitglieder, die den Namen des für sie zuständigen Pfarrers nicht kennen, und Gemeindeämter, die telefonisch nur an Dienstagen von neun bis elf erreichbar sind. Der Befund gilt für beide großen Kirchen. Überspitzt gesagt: Mit dem Verzicht auf einen besonderen Priesterstand ist in der evangelischen Konfession in der Theorie kühn vorweggenommen, was die katholische Kirche hierzulande in Ermangelung von Nachwuchs inzwischen an vielen Orten praktiziert.
Zum Artikel der FAZ.

 

Kirche ohne Kurs. Zur Mitgliedschaftsstudie der EKD

Man darf staunen: Der Ratsvorsitzende Schneider hat in einer ersten Stellungnahme zur neuesten Mitgliederstudie der EKD festgestellt, man wolle die Ergebnisse dieser Studie ernst nehmen. Was soll das heißen? Macht die EKD Studien und nimmt sie nicht ernst? Hat sie früher solche Studien gemacht und sie nicht beachtet?
Es gibt guten Grund zu vermuten, dass Schneider einen wunden Punkt benennt. Seit vierzig Jahren nämlich zeigen alle Mitgliedschaftsstudien, dass die Verbundenheit der ev. Christen zu ihrer Kirche in der Kirche vor Ort begründet ist. Wichtig sind Gottesdienste, Kasualien und die diakonische Arbeit vor Ort, das sind die Kindertagesstätten, die Diakoniestationen u.v.a.m. Die Begegnung mit dem Pfarrer vor Ort ist eine der entscheidenden Qualitäten, die das Verhältnis zur Kirche und zum Glauben prägen. Professor Pollack, einer der wissenschaftlichen Begleiter der Studie, weist auf diesen Zusammenhang eindrücklich hin: „Im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Annahme ist der Glaube jedoch kein von der Institution Kirche isolierter rein individueller Akt. Er bedarf vielmehr der institutionellen Unterstützung, und er verkümmert, wenn ihm die kommunikative Unterstützung durch Interaktionen im Raum der Kirche, durch Kontakte zum Pfarrer, durch den Gottesdienst fehlt. Das haben unsere Analysen, die repräsentativ sind und höchsten sozialwissenschaftlichen Standards genügen, immer wieder gezeigt: Intensive kirchliche Praxis und das Bekenntnis zum Glauben an Gott korrelieren hoch.“
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Jung resümiert entsprechend: „Bricht personale kirchliche »Interaktionspraxis« ab, so sinkt nicht nur das Gefühl der Verbundenheit mit der Kirche, sondern auch die individuelle Religiosität wird abgeschwächt. Man kann also sagen: Auch die als privat reklamierte, unkirchliche Frömmigkeit lebt von Voraussetzungen, die sie selbst nicht geschaffen hat.“ Wie wichtig die personale Begegnung ist, zeigt auch, dass digitale Medien gemäß der Studie nur eine geringe Bedeutung für die Weitergabe des Glaubens haben.
Thies Gundlach, Cheftheologe der EKD, hat es pointiert zusammengefasst: „Kirche – das ist der Pfarrer vor Ort.“ Wenn das gilt, dann müsste die Kirche alles dafür tun, um vor Ort präsent zu bleiben und noch präsenter zu werden. Doch genau das tut sie nicht.
Als die erste Mitgliedschaftsstudie erschien, zog der Initiator der Studie, der damalige hessen-nassauische Kirchenpräsident Hild, klare Konsequenzen. Damals nämlich schon war die Idee aufgekommen, die Kirche vor Ort ließe sich besser und effizienter gestalten, wenn Pfarrer im Teampfarramt arbeiteten, die Kirche über große Institutionen präsent wäre und das Kleinklein der pastoralen Praxis vor Ort durch qualifizierte großflächige Angebote ersetzt würde. Pfarrverbünde und Auflösung der kleinen Parochien waren damals schon gefordert. Hild brach diese Experimente ab. Einer seiner Nachfolger griff sie wieder auf. Seitdem gilt in der EKHN: Alles, was das Kirche vor Ort schadet, ist gut. So wurden die Finanzausstattungen der Gemeinde in den letzten 20 Jahren deutlich zurückgefahren. Gerade darf die Synode der EKHN mal wieder über ein Zuweisungssystem beraten, das vielen kleinen Gemeinden endgültig die Luft zum Atmen nehmen wird. Die sollen sich dann zu größeren Einheiten zusammenschließen. Dafür freilich wird wieder Geld zur Verfügung gestellt werden, solange bis die nächste Fusionsrunde kommt. Das ist geplant und wird zielstrebig umgesetzt: Weniger Geld für die Gemeinde, weniger Pfarrer in den Gemeinden, Loslösung von Kindertagesstätten und Diakoniestationen aus dem gemeindlichen Umfeld in größere angeblich finanziell sinnvollere Einheiten. Bei der Pfarrstellenbemessung etwa hat man konsequenterweise die Kindertagesstätten ausgeklammert, was dazu führt, dass Gemeinden, deren Pfarrstellen deswegen reduziert werden müssen, die Kindertagesstätten an die Kommunen zurückgeben. Die Ergebnisse der Studie, dass über die spätere Kirchenbindung gerade in der Kindheit und Jugendzeit entschieden wird, ist für die Kirchenleitung kein Problem: Die Kirche muss sich gesund schrumpfen.
Angesichts hoher Kirchensteuerüberschüsse in den letzten Jahren in Hessen weist die Kirchenleitung immerhin nicht fälschlich darauf hin, dass die Kirche leider zu arm sei, um noch ihre bisherigen Verpflichtungen wahrnehmen zu können. Für diesmal hat sich die Kirchenleitung noch geschickter verhalten. Sie verhindert, dass junge Menschen zum Theologiestudium ermuntert werden und stellt nach Potentialanalyse und bestandenem Examen viele Vikare gar nicht erst ein. Damit erhöht sie den Druck auf die Gemeinden, sich von ihren Pfarrstellen zu trennen. Bei weniger Pfarrern ist demnächst auch das Inhaberrecht, das bisher mit Pfarrstellen verbunden ist, in Frage gestellt. Anders wird man nämlich die flächendeckende Versorgung nicht mehr aufrecht erhalten können. Damit kappt man die letzten rechtlichen Bindungen eines Pfarrers an seine Gemeinde. Gemeindearbeit wird zunehmend unattraktiv. Auch das liegt im Interesse der Kirchenleitung. Denn die Zukunft der Kirche liegt in der Region – selbst wenn die Mitgliederstudie das Gegenteil zeigt.
Satt dessen steckt die Kirche ihr Geld z. Bsp. in große Immobilien in guter Lage. Jüngst hat sie z.B. ein Studentenwohnheim in Darmstadt erstanden. Es ist keine 10 Jahre her, da war die lang diskutierte und dann beschlossene Konzeption, möglichst wenige solcher Heime zu besitzen. Das Beispiel ließe sich durch viele andere ersetzen, die alle zeigen, wie munter in der Kirche ein Projekt nach dem anderen – wie das berühmte Schweinchen durchs Dorf getrieben wird – Geld spielt im Ernstfall dabei keine Rolle. Auch das gehört zu den Konsequenzen der Mitgliedschaftsstudie: Wenn man sich auf die Kernaufgaben vor Ort konzentrieren würde, bräuchte man viele der kirchenleitenden Funktionäre nicht, die allenthalben neue Konzeptionen entwickeln und umsetzen müssen. Und damit ist auch klar, warum die Kirchenleitungen auch diese Studie nicht ernst zu nehmen werden. Es gibt inzwischen eine erstaunlich mächtige und gut vernetzte Schicht von Kirchenfunktionären und Technokraten, die verhindern werden, dass die Ergebnisse der Studie auch nur im Entferntesten beachtet werden. Das nämlich würde ihre Bedeutung mindern und ihre Macht beschränken.
Schneider hat sich jedenfalls klug verhalten. Sein Hinweis, dass die Studie möglicherweise nicht beachtet wird, nimmt mögliche Kritik vorweg. Schließlich gehört er selbst zu jenen, die beharrlich und erfolgreich an den empirischen Erkenntnissen solcher Studien vorbeigearbeitet haben. cb.

Bewerbung nach Studium der Theologie nicht mehr an Landeskirche gebunden

Absolventinnen und Absolventen des Ersten Theologischen Examens haben inzwischen die Möglichkeit, sich für den Vorbereitungsdienst EKD-weit zu bewerben. Jede Landeskirche bestimmt selbst, in welchem Umfang sie Studierende aus anderen Landeskirchen in ihr Vikariat aufnimmt, ebenso das jeweilige Aufnahmeverfahren für das Vikariat sowie die Anzahl der aufzunehmenden Bewerberinnen und Bewerber.

Jede Landeskirche bestimmt ferner für ihren Bereich, wie viele Bewerberinnen und Bewerber sie in den an das Vikariat anschließenden Probedienst aufnimmt und welches Aufnahmeverfahren diese zu durchlaufen haben. Zum Teil wird Wert darauf gelegt, dass Pfarrerinnen und Pfarrer die Landeskirche bereits im Vikariat kennen gelernt haben.

Zur EKD-Information.

Der Nordkirche geht der Theologennachwuchs aus

In der nordelbischen Landeskirche geht der Theologennachwuchs aus. 2013 konnten noch alle Pensionierungen mit HochschulabsolventInnen besetzt werden. Doch für die folgenden Jahre wird erwartet, dass nicht alle Stellen besetzt werden können.

EKiR: Pfarrstellen, Pensionierungen, Nachwuchsmangel – ein Interview mit Personaldezernent Pistorius

Die Grenzen bei der Arbeitsverdichtung sind erreicht, neue Denkanstöße sind gefragt: Oberkirchenrat Christoph Pistorius über Pfarrstellen, Pensionierungen von Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Nachwuchsmangel – ein Interview.

Die Zahl der Pfarrstellen nimmt in den kommenden Jahren weiter ab, andererseits wirbt die rheinische Kirche verstärkt um theologischen Nachwuchs. Worauf hat sie sich einzustellen?

Die Evangelische Kirche im Rheinland steht bei der Besetzung von Pfarrstellen vor einer dramatischen Entwicklung. Die durch Pensionierung frei werdenden Stellen werden nicht mehr alle wiederbesetzt werden können, da derzeit pro Jahr nur rund 20 Theologinnen und Theologen ihre Ausbildung beenden. Ohne Gegenmaßnahmen werden ab 2030 noch rund 530 Pfarrstellen besetzt werden können. Ungeachtet der anstehenden Spardiskussion ist der mangelnde Nachwuchs der Grund für die angespannte Stellenlage.

Theologenmangel in der EKiR

im Präsesblog der EKiR findet sich folgender Beitrag zum Titel:

Beitrag von: Alexa von Zotwitz am 11.12.2013
um 07:43 Uhr – Bernd Kehren schrieb am 30.11.2013:

“in den letzten Jahren konnte (fast) kein theologischer Nachwuchs eingestellt werden; die Zahlen der Theologiestudierenden sind dramatisch eingebrochen und erholen sich erst ganz langsam; ab 2020 werden so viele TheologInnen pensioniert, dass bis 2030 gut 1000 Pfarrstellen allein deshalb nicht wieder besetzt werden können, weil es kein ausgebildetes Personal dafür gibt.”

Zur Klarstellung und Präzisierung im Sinne der von Präses Rekowski und Herrn Pistorius anvisierten Transparenz ist darauf hinzuweisen, dass nicht mehr die Anzahl der Studierenden für zukünftige Pfarrstellenbesetzungen entscheidend ist, sondern das “Nadelöhr” Predigerseminar (= Seminar für pastorale Ausbildung) in Wuppertal als Gemeinschaftsveranstaltung der rheinischen, westfälischen und lippischen Landeskirche sowie der reformierten Kirche mit dem Ziel, zukünftige Pfarrerinnen und Pfarrer zwischen erstem und zweitem Examen auszubilden. Dort hat die rheinische Kirche pro Jahr 20 Ausbildungsplätze – wenn Lippe und Reformiert “zugreifen” nach meiner Laienkenntnis nur noch 18.

Dies bedeutet, dass pro Jahr nur maximal 20 (!) für ein Pfarramt in Frage kommende Theologen nach Bestehen des 2. Examens (möge keiner “durchfallen”) für eine zukünftige Bestzung einer Pfarrstelle zur Verfügung stehen bei folgenden “Pensionierungszahlen” (Gemeindepfarrstellen ohne Funktionspfarrstellen):

2015: 24
2016: 31
2017: 31
2018: 50
2019: 47
2020: 81
2021: 75
2022: 121
2023: 111
2024: 129
2025: 139

Die Zahlen basieren auf “Statistik Theologen”, die jährlich für die Landessynode erstellt wird. Zu beachten ist jedoch: Nicht alle durch Pensionierung “frei” gewordenen Pfarrstellen werden auch zur Wiederbesetzung wieder frei gegeben – sie werden einfach “aufgehoben”.

Für Gemeinden mit mehren Pfarrstellen wird eine “Nichtwiederbesetzung” (= Aufhebung der Pfarrstelle) schmerzhaft, jedoch verkraftbar sein. Die sogenannten “ländlichen” Kirchenkreise werden erhebliche Probleme haben, eine Pfarrstelle wieder zu bestzen. “Fusionen” von Gemeinden oder “pfarramtliche Verbindungen” sind eine den Augenblick gut überbrückende Möglichkeit.

Mehr dazu: Beitrag von: Alexa von Zotwitz am 11.12.2013

 

Nachwuchsproblem ist hausgemacht

Nach der katholischen Kirche hat nun auch die evangelische Kirche ein Nachwuchsproblem. Das zwingt zu Reformen. Von Gabriele Meister

Die evangelische Kirche hat ein Nachwuchsproblem. Im Norden Deutschlands werden allein in den nächsten sieben Jahren 356 Pfarrer in den Ruhestand gehen. Das sind gut zwanzig Prozent der dortigen Pfarrerschaft. Gleichzeitig ist die Zahl der Theologiestudenten rapide gesunken. Zum Artikel.

„Pfarrer gesucht“ – wie sich Gemeinden heute um PfarrerInnen bemühen (müssen)!


Eine Pfarrerin, einen Pfarrer zu finden wird immer schwieriger. Da lassen sich einige Gemeinden schon mal etwas mehr einfallen, als eine Ausschreibung im Amtsblatt. Sie unterstreichen Ihr starkes Interesse, indem sie auch im Internet suchen und sagen:

„Herzlich Willkommen!

Schön, dass Sie unser Ausschreibungstext im Amtsblatt neugierig gemacht hat und Sie mehr über unsere Gemeinden wissen möchten.
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie das Wichtigste über die Struktur und Zusammensetzung, sowohl der Kirchen- als auch der politischen Gemeinde.
Weitere Auskünfte geben wir Ihnen gerne persönlich. Wir freuen uns auf

 

vgl. dazu den Beitrag  „Also, liebe Gemeinden, werdet attraktiv für die wenigen BewerberInnen“ in den www.wort-meldungen.de

 

 

Sie….“ . Sehen und lesen Sie, wie sich eine Gemeinde im Vogelsberg bemüht.