Archiv der Kategorie:
Destabilisierung und Desintegration

Aktuelle Studie der Universität Bielefeld „Burn-Out im Kinderzimmer: Wie gestresst sind Kinder und Jugendliche in Deutschland?“: „18 Prozent der Kinder und 19 Prozent der Jugendlichen in Deutschland leiden unter deutlich hohem Stress.“

01/2016

Lernen mit Leistungsdruck

Wollen wir eine Schule, die Kinder krank macht?

Von ANDREAS VON WESTPHALEN, 5. Januar 2015 –

…Leistungsdruck

„Ein großes, globales Rennen hat begonnen: die Weltmärkte werden neu verteilt, ebenso die Chancen auf Wohlstand im 21. Jahrhundert“, diagnostizierte im Jahr 1997 der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog. Seine Hoffnung war: „Wir können wieder eine Spitzenposition einnehmen, in Wissenschaft und Technik, bei der Erschließung neuer Märkte.“ Herzog forderte daher die Deutschen auf, „bereit zum lebenslangen Lernen zu sein, den Willen zu haben, im weltweiten Wettbewerb um Wissen in der ersten Liga mitzuspielen. (…) Ich ermutige zu mehr Wettbewerb und zu mehr Spitzenleistungen. (…) Bildung muss das Mega-Thema unserer Gesellschaft werden.“ Kurz: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.“…
Universität Bielefeld durchgeführte aktuelle Studie „Burn-Out im Kinderzimmer: Wie gestresst sind Kinder und Jugendliche in Deutschland?“…
Das Ergebnis ist alarmierend: „18 Prozent der Kinder und 19 Prozent der Jugendlichen in Deutschland leiden unter deutlich hohem Stress. (…) Wichtig anzumerken ist, dass auch die übrigen 82 Prozent der Kinder unter Stress-Symptomatiken leiden, diese jedoch in einer weniger ausgeprägten Form.“(8.) … Zum Bericht.

Die Rechte Homosexueller gehören ins Grundgesetz und nicht in Integrationsverträge

4.1.2016 evangelisch.de

Plötzlich fordern auch konservative PolitikerInnen ein Bekenntnis, dass gleichgeschlechtliche Paare die gleiche Rechte haben.

Die geschürte Angst vor einer frauenfeindlichen, muslimischen, antidemokratische, antisemitischen Flüchtlingswelle führt dazu, dass PolitikerInnen der CDU ein Bekenntnis in Form eines Integrationsvertrags von Flüchtlingen fordern. Darin soll auch das Existenzrecht Israels und die Anerkennung der Rechte Homosexueller enthalten sein.

Es gäbe jedoch einen einfacheren Weg „tragende Säulen und Wände […], die wir weder einreiße noch verändern wollen“ zu bauen.

Eine Erweiterung von Artikel 3 unseres Grundgesetz um die Sexuelle Ausrichtung. Als einzige von den Nationalsozialisten verfolgte Gruppe sind Homosexuelle nicht im drittem Artikel aufgenommen.

Das würde Fakten schaffen, um die auch wankelmütige PolitikerInnen nicht mehr herum kommen. Wer das Bekenntnis von anderen fordert sollte zunächst nachweisen, dass man es selber ernst meint.

Zur Quelle.

„Idea“ ist journalistisch unten durch: Idea-gelöschter-Kommentar-Siemon-Netto „Ein blutiges Ausrufzeichen nach der EKD-Synode“

11/2015, von Timo Riwg
„Idea-geloeschter-Kommentar-Siemon-Netto„Ein blutiges Ausrufzeichen nach der EKD-Synode“ überschrieb die evangelikale Agentur „Idea“ am Samstag einen Kommentar von Uwe Siemon-Netto. In diesem wirft er mit Blick auf die Terroranschläge in Paris Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vor, die Gefahr des Islam nicht zu erkennen.

„Da konstatierte doch der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, vor seiner Synode in Berlin, dass Christen Muslime nicht zum ‚Missionsobjekt‘ machen dürften; da hatte zuvor schon eine Oberkirchenrätin aus Düsseldorf [gemeint ist Barbara Rudolph – SpKr] auf die Frage nach der Aktualität des Missionsauftrages Jesu geantwortet, man dürfe den Muslimen doch jetzt nicht auch noch den Glauben wegnehmen nachdem sie auf der flucht nach Deutschland schon alles verloren hätten.“

Diese Haltung findet Siemon-Netto zum Kotzen…“   Mehr dazu.

UN: 700.000 Kinder verhungern bis Ende 2015 in der Sahel-Zone

11/2015, evangelisch.de

Etwa 700.000 Kinder werden nach UN-Schätzungen bis Ende des Jahres in der Sahel-Zone verhungert sein.

Die Erderwärmung trifft laut dem UN-Koordinator die Sahel-Zone besonders hart. Wiederkehrende Dürren, eine Verschlechterung der Bodenqualität und Überschwemmungen ließen die Anbauflächen und das Weideland immer weiter schrumpfen. Gleichzeitig werde sich die Einwohnerzahl in der Region von heute 150 Millionen bis zum Jahr 2045 auf 300 Millionen verdoppeln.
…  Zum Artikel.

Kroatischer Erzbischof fordert Referendum über Faschisten-Gruß. Ginge es nach Erzbischof Puljic, könnte eine dem Hitlergruß ähnliche Geste bald wieder erlaubt sein.

28. August 2015, DIE ZEIT

Kroatischer Erzbischof fordert Referendum über Faschisten-Gruß
Kroatiens Präsidentin hatte klar Nein zu einem Referendum gesagt. Ginge es nach Erzbischof Puljic, könnte eine dem Hitlergruß ähnliche Geste bald wieder erlaubt sein.

Im Juni war während des EM-Qualifikationsspiels gegen Italien in Split ein im Rasen eingebranntes Hakenkreuz zu sehen. Das Spiel war aufgrund von rassistischen Gesängen beim Spiel gegen Norwegen kurz zuvor bereits zur Strafe ohne Zuschauer ausgetragen worden. Danach war ein Ausschluss der kroatischen Mannschaft von der EM diskutiert worden. Kroatien ist seit 2009 Mitglied der Nato und seit 2013 in der EU. Zum Artikel.

Bündnis Kinder- und Jugendhilfe – für Professionalität und Parteilichkeit. Memorandum Jugendhilfe.

16. Oktober 2015 – 10:58
Bündnis KJH beim Bundeskongress Soziale Arbeit in Darmstadt

Vom 30.9. bis 2.10.2015 fand in Darmstadt der Bundeskongress Soziale Arbeit unter dem Motto: Politik der Verhältnisse, Politik des Verhaltens statt. Das Bündnis Kinder- und Jugendhilfe – für Professionalität und Parteilichkeit nutzte die Teilnahme am Kongress für verschiedene Aktivitäten.
Zum einen wurde an einem Stand der aktuelle Aufruf zum Memorandum www.memorandumjugendhilfe.de präsentiert und die BesucherInnen zum Mitzeichnen des Aufrufs im Netz ermutigt. Der Aufruf zum Memorandum ist eine Aktion, mit der das Bündnis auf die gegenwärtigen Gefährdungen bzw. den Abbau der fachlichen Grundlagen der Kinder- und Jugendhilfe durch politische Interventionen auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene aufmerksam machen will. Alle an einer fachlich qualifizierten und nachhaltigen Jugendhilfe Interessierten können durch Mitzeichnung des Aufrufs sich entsprechend zu positionieren….

Mehr dazu.

Herbert Grönemeyer bei Günther Jauch – wer auch nur in Richtung einer Reichensteuer denkt, wird von den Medien gnadenlos plattgemacht.

7. Oktober 2015

Das politische Deutschland schwankt in der Flüchtlingsfrage zwischen „Das Boot ist voll“ und „Wir schaffen das“. Wie „wir“ das schaffen sollen, ist in der öffentlichen Debatte jedoch erstaunlicherweise kein Thema. Dabei sollte klar sein, dass die hohen Flüchtlingszahlen nicht nur kurz-, sondern vor allem mittel- und langfristig auch immens hohe Kosten für den Staat mit sich bringen. Wer den sozialen Frieden erhalten und die gesellschaftliche Akzeptanz von Flüchtlingen nicht vollends vernichten will, sollte sich daher tunlichst Gedanken darüber machen, wer die Mehrkosten schultern wird. Der Sänger Herbert Grönemeyer hat dies in der ARD-Talkshow Günther Jauch getan – „man kann sich auch überlegen, ob man nicht den Besserverdienern in Deutschland etwas ans Geld geht“, so Grönemeyer. Nach diesem – eigentlich harmlosen – Satz brach jedoch die publizistische Hölle über den Barden zusammen. War er gerade eben noch der gefeierte Musikstar, galt er nach diesem Satz als „wirr“, „bizarr“, „populistisch“ und „niveaulos“. Auch die sozialen Netzwerke kochten nur so vor heiligem Zorn gegen den „Heuchler“ und „Phrasendrescher“. Armes Deutschland! Wenn diese Meinungen repräsentativ sein sollten, ist der Rechtsruck wohl bereits vollzogen. Von Jens Berger. Mehr dazu.

Ethik oder Etat – Sind unsere Werte nur Börsenwerte? Eine Diskussion unter Experten bei KenFM.

29.09.2015
Wann reicht es?

Ein Prozent der Menschheit besitzt mehr als der Rest auf diesem Planeten. Diese Fakten haben mit dem vorherrschenden Wirtschaftssystem zu tun, das vor allem denen nützt, die reich sind. Es ist buchstäblich ihr Reich, und alles, was in diesem Reich geschieht, hat sich nach zuvor von den Reichen auf den Weg gebrachten Gesetzen, Ansichten und Plänen zu richten…

Was der Otto-Normal-Bürger schlicht als ungerechte Verteilung aller weltweit erbrachten Güter bezeichnen würde, wird von den Eliten als Gesetzmäßigkeiten des Marktes verkauft. Immer ist es ein abstrakter Markt, der für alle Fehlentwicklungen verantwortlich ist. An diesen Markt hat man zu glauben wie an eine Religion. Schon wer hinterfragt, macht sich verdächtig und wird als Ketzer abgestempelt.

Für den Markt hat nur Wert, was man zu Cash machen kann, was Profite verspricht, und da ist beispielsweise Ethik kein Produkt, mit dem man handeln könnte. Ethik lässt sich auf dem Markt weder kaufen noch verkaufen, und so hat sich der moderne Mensch im Kapitalismus gefälligst zu entscheiden! Ethik oder Etat?

Nur muss er das wirklich? Lässt sich nicht Ethik und Etat unter einen Hut bringen? Und sind unsere Werte nur Börsenwerte?

Diese Fragen stellen wir unseren vier Gästen der zweiten Ausgabe von Positionen:

-Prof. Dr. Athanassios Giannis, Leiter des Instituts für organische Chemie der Universität Leipzig,
-Peter König, der über 20 Jahre für die Weltbank Wasserentwicklungsprojekte geleitet hat,
-Ernst Wolff, Autor des Buches „Weltmacht IWF – Chronik eines Raubzuges“,
-Albrecht Müller, Ökonom, ehemaliger Wahlkampfleiter von Willy Brandt und Kopf des alternativen Nachrichtenportals NachDenkSeiten.

Zum video auf youtube.

Die Mittelschicht schafft sich ab. Interview mit der Soziologin Cornelia Koppetsch.

10/2015, AUS HEFT 32/2015 POLITIK

»Freiheit ist kapitalistischer Mainstream«
INTERVIEW: GABRIELA HERPELL

Die Mittelschicht schafft sich ab, Bildungsabschlüsse verlieren an Wert, und der Neoliberalismus vereinnahmt selbst diejenigen, die ihn bekämpfen sollten – beste Voraussetzungen, um das ganze Gesellschaftssystem ins Wanken zu bringen, meint die Soziologin Cornelia Koppetsch.  Zum Interview.

Die Mittelschicht in Deutschland unter Druck. Der IAQ-Report.

09/2015

Seit Mitte der 1990er Jahre hat in Deutschland die Einkommensungleichheit stärker als in vielen anderen europäischen Ländern zugenommen. Der Anteil der Haushalte mit einem mittleren Markteinkommen (60 bis 200% des Medianeinkommens) ging um gut acht Prozentpunkte von 56,4% im Jahre 1992 auf 48% im Jahre 2013 zurück.
Der Sozialstaat hat die wachsende Ungleichheit der Markteinkommen nur zum Teil auffangen können. In der Sekundärverteilung, also nach Steuern, Sozialabgaben und Sozialtransfers, schrumpfte der Anteil der Mittelschicht von 83% im Jahre 2000 auf knapp 78% im Jahre 2013. Die oberen Einkommensklassen haben nicht nur mehr Verdiener, sondern auch deutlich längere Arbeitszeiten. Mit wachsendem Einkommen steigt die Zahl der bezahlten Arbeitsstunden aller Haushaltsmitglieder. Die Abstände in der bezahlten Arbeitszeit zwischen den Schichten sind in den letzten 20 Jahren gestiegen und haben die Ungleichheit vergrößert.
Immer weniger Haushalte der Unterschicht und der unteren Mittelschicht können von ihren Erwerbseinkünften leben. Unter ihnen gibt es vermehrt Singlehaushalte und Haushalte mit nur geringer Erwerbstätigkeit, in vielen Branchen haben sie oft nur noch Zugang zu Minijobs und kurzer Teilzeitarbeit.
Wichtigstes Ziel der Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik muss die Verringerung der Ungleichheit bei den Markteinkommen sein, u.a. durch den neuen Mindestlohn, aber auch durch die Verbesserung der Erwerbschancen der Haushaltsmitglieder aus den unteren Einkommensschichten und die Ausweitung ihrer Arbeitszeiten. Die Fehlanreize für Beschäftigte, nur kurz zu arbeiten, und für Unternehmen, nur Minijobs anzubieten, müssen beseitigt werden.
Quelle 1: Gerhard Bosch und Thorsten
Quelle 2: IAQ-Report [PDF – 1.6 MB]

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