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Kirche – Publizistik und PR

Hannover: Landesbischof will direkten Kontakt zu Kirchenmitgliedern suchen. Und: Kirchenbasis protestiert gegen teure Briefkampagne vom Bischof.

07. Mai 2015
Sechs Kontakte pro Jahr mit den Mitgliedern seien nötig, um als Organisation wahrgenommen zu werden.

Hannover. (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister will sich im Laufe des Jahres mit einem persönlich adressierten Brief an alle rund 2,7 Millionen evangelischen Kirchenmitglieder zwischen Hann. Münden und Cuxhaven wenden. Für diese Aktion seien 1,5 Millionen Euro veranschlagt, sagte der Pressesprecher der größten evangelischen Landeskirche am Donnerstag vor dem in Hannover tagenden Kirchenparlament… Zum Artikel.

Hannover: Kirchenbasis protestiert gegen teure Briefkampagne vom Bischof

Die 1,5 Millionen Euro teure Kommunikationskampagne der hannoverschen Landeskirche, bei der alle 2,7 Millionen Kirchenmitglieder einen Brief vom Bischof erhalten sollen, stößt auf heftige Kritik der Basis.  Zum Artikel.

ELK Bayern: „Landeskirche schreibt Briefe an ihre Mitglieder“ in einem Pilotprojekt.

Mindestens ein Schreiben pro Jahr in Pilotprojekt in Franken geplant, berichtet das Bayerische Sonntagsblatt (02.08.15)

Hintergrund: in der EKHN gibt es deutlich umfassendere PR-Kampagnen schon seit einigen Jahren. Hier wären Evaluationen über die Wirkung dringend erforderlich.

Momentan kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich hier um verzweifelten Aktionismus angesichts bedenklicher Ergebnisse der 5. KMU und einer wahren Austrittswelle infolge der Erhebung der Kirchensteuer auf Kapitalerträge handelt. F.S.

Zum Glück gibt‘ s den Segen. Eine Öffentlichkeitskampagne der EKHN.

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Die EKHN setzt ihre Öffentlichkeitskampagne, bestehend aus Briefwurfsendung, Plakatierung (s. Foto) und Begleitmaterial für Gottesdienste fort. Diesmal mit dem Thema: „Zum Glück gibt‘ s den Segen“.

Was halten die LeserInnen der Wort-Meldungen davon?

Protestantismus zwischen Bildungsreligion und kirchlichem Banaljournalismus. Von Dieter Becker

Das Thema wird ausgeführt speziell am Beispiel Veröffentlichung zu Geld, Finanzen, Vermögen der EKHN, s. dazu die Publikation der EKHN, auf die sich Dr. Dieter Becker bezieht.

Daraus hier der:

IV. Schluss
Der Versuch, Heterogenität durch funktionale Vielfaltsthesen oder Simplifizierungen„einzufangen“, erweist sich aus zwei Gründen als ein evangelisches Problem. Einerseits ist der Begriff „Vielfalt“ nichts anderes als eine Begriffsgröße von Heterogenität. Er entzieht sich eigentlich funktional planbaren Konzepten. Und das ist gut evangelisch: Denn nach dem Evangelium ist menschliche und sogar die eigene Wandlungs-Vielfalt „unendlich“. Jeder evangelischen Schublade fehlt der Boden! Menschen, ich und du, sind fragmentarisch, zerfasert und einem Ordnungsprinzip gegenüber flüchtig. Das (!) ist die Ausgangsbasis der Verkündigungsbotschaft: Die Gnade Gottes ist – nach menschlichen Ermessen – nicht begrenzbar. Andererseits besteht die Gefahr, dass der Anker „Vielfalt“ zu einem banalen Alltagswissen abgleitet. Banalismen kennzeichnen den Verlust des evangelischen Bildungsauftrags. Letztlich geht es um die Frage, ob wir Evangelium „verkündigen“ oder – lediglich – „Kommunikation des Evangeliums“ betreiben. Kommunikation ist und bleibt immer Menschenwerk. Methodisch schick und peppig zu kommunizieren – das ist letztlich menschlicher Banalismus – trotz social media, Rhetorik oder Powerpoint. Verkündigung dagegen ist der Wirkkraft des Geistes und eben nicht der menschlich-kommunikativen Machbarkeit unterworfen (man/frau lese: Augsburger Bekenntnis Abschnitt V: Vom Predigtamt!).
Somit sind Bußrufe angebracht: Verkündigt das Evangelium und hängt die Kommunikation an den Haken zu dem Hamster! Lernt wieder Bildungsjournalismus oder – für Pfarrpersonen – Verkündigung! Haltet die Welt nicht für doof banal oder facebookig! Einem evangelischen Christen sitzt ein evangelischer Geist auf den Schultern; hoffentlich. Regt Synapsen an, nicht auf! Bildet, und seid nicht bild(ungs)-banal! Also: Seid evangelisch – um Gottes willen!

Den Artikel im Hess. Pfarrerblatt 2/2014 lesen.

Institutionen haben keine Meinungen

Ein Kommentar zur Meinungsvielfalt in den evangelischen Kirchen

„Was sagt denn die Kirche dazu?“ Ein jeder sollte diese Frage stets ungeprüft mit „nichts“ beantworten. Weil „die Kirche“ nicht spricht. Es sprechen ihre Mitglieder. Und die sprechen stets vor allem für sich selbst.
Kirchenpräsident Volker Jung hat bei einem Treffen mit Dekantsvorständen und Kirchensynodalen für den Mut zur Positionierung geworben. Aktuell erlebt er selbst wohl deutlich, welche Auswirkungen es hat, wenn „der Kirche“ statt einzelnen ihrer – ggf. besonders beauftragten – Mitgliedern die Verantwortung für eine Meinung zugeschustert wird. Das EKD-Familienpapier hat eben nicht „die EKD“ geschrieben, es waren 14 akademische Persönlichkeiten, die in der Schrift auch genannt sind, – und Jung ist einer von ihnen. Zum Kommentar.

Zum Bild der Reformation – Historiographische und theologische Überlegungen angesichts des Jubiläums 2017

von von Prof. Thomas Kaufmann, 22. Juni 2013, Pfarrvereinstag Hannover

Der Vortrag besteht aus drei Hauptteilen. Aus den Themen zitieren wir an dieser Stelle je eine Passage.

I. In einem ersten Teil seines Vortrags referierte Prof. Kaufmann über die Entwicklung der Reformationsgeschichtsforschung in den letzten 30 Jahren

daraus: 7.    Die Plausibilität der Reformation entschied sich nicht an einzelnen doktrinalen ‚Wahrheiten‘, sondern daran, dass Menschen in ihrer jeweiligen Lebenswelt mit diesen ‚Wahrheiten‘ etwas anfangen konnten, sie sich anzueignen vermochten. Der weitere Prozess der Reformation war entscheidend dadurch bestimmt, die Partizipationsmöglichkeiten bzw. Apperzeptionsbedingungen der Christen aller Stände durch Medien wie Katechismen, volkssprachliche Liturgien, die Bibel in der Volkssprache, Postillen usw. nach und nach entscheidend und nachhaltig zu verbessern.

II. Kritik an den Planungen des Reformationsjubiläums

daraus: 1. Ergebnisse der Wissenschaft werden nicht ernst genommen.
An der Vorbereitung des Mega – Events sind, so scheint es, recht viele Personen, Gremien und Institutionen beteiligt; wie allenthalben, so herrscht auch hier die ‚neue Unübersichtlichlichkeit’. Definitive Auskünfte über all das zu geben, bin ich ungeeignet; die Organisationsstruktur ist, soweit ich weiß, in mancher Hinsicht als vorerst letzte Realisierungsgestalt der vielbeschworenen und –geschmähten Symbiose von Thron und Altar zu deuten: Politiker insbesondere der Sitzländer der Reformationsgedenkstätten sitzen mit Wirtschaftsexperten und Kirchenführern vor allem der EKD-Ebene in gemeinsamen Gremien und beraten Maßnahmen für das Reformationsjubiläum; Kuratorien verteilen Gelder für kulturelle Projekte im Zusammenhang mit dem Jubiläum, insbesondere Bauvorhaben; Koordinationsstellen und Referentenposten werden geschaffen; Personen, die mit der wissenschaftlichen Bearbeitung der Reformationsgeschichte befasst sind, spielen bei diesen Vorgängen kaum eine Rolle. Der Wissenschaftliche Beirat, den der Rat der EKD für das Jubiläum eingesetzt hat, scheint nur dann in Anspruch genommen zu werden, wenn es opportun ist. Ansonsten werden, soweit ich höre, nach technokratischer Gutsherrenart Akteure ausgetauscht oder fügsame, hyperadaptive Personen mit zweifelhafter Qualifikationen um Aufgaben gebeten, für die sich der Wissenschaftliche Beirat zuständig weiß. Demnächst steht ein Krisengespräch bevor, in das der Ratsvorsitzende involviert wurde. Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates haben unabhängig voneinander mir gegenüber über die Intriganz von Funktionären geklagt; durch unlängst erschienene Publikationen ist öffentlich bekannt geworden, dass Beiratsmitglieder daran zweifeln, dass die EKD an wissenschaftlich vertretbaren Motiven und Begründungen im Zusammenhang des Reformationsjubiläums ernsthaft interessiert ist. Das Ziel scheint eher in Richtung auf eine Instrumentalisierung zu gehen.

III. Das allgemeine Priestertum und die Organisationsgestalt des reformatorischen Christentums in europäischem Horizont.

daraus: `Die Kirche im Dorf lassen´ und sich für die Welt öffnen
Die evangelische Christenheit hat keinen Anlaß, sich angesichts der Europathematik anders als selbstbewusst zu gerieren. Die Konturen eines evangelischen Europas liegen freilich vor der Epoche der Nationalismen. Die Beschäftigung mit der Reformation hilft, sie freizulegen und als heutige Möglichkeit wiederzuentdecken. Die organisationsgeschichtlichen Folgen der reformatorischen Christentumsgeschichte sind, zumal wenn man sie in einen europäischen Horizont rückt, ausgesprochen komplex. Sie haben das Ihre dazu beigetragen, die spezifisch europäischen Umformungsprozesse, die wir Moderne nennen, zu forcieren. Sie haben dazu beigetragen, in spezifisch europäischer Manier ‚die Kirche im Dorf’ zu lassen und sie zugleich für die Welt zu öffnen. An diese Zusammenhänge zu erinnern heißt, darauf zu insistieren, dass es von einem reformatorischen Kirchenverständnis her keine Alternative dazu gibt, alles uns Mögliche dafür zu tun, die Kirche am Lebensort der Menschen zu erhalten. Die Beschäftigung mit der Reformation kann also dazu helfen, angesichts unübersichtlicher Optionen Kriterien für Prioritäten zu finden.
Zum Vortrag.

Ökumenische Stadtzeitung ‚Kirche in Marburg‘

Kirche kann sich in den Printmedien und im Netz auch anders präsentieren: mit aktuellem ‚Design‘, mit sachlich-kritischer Berichterstattung, ergänzt durch den lokal orientierten Hauptteil des Kirchengeschehens aus Stadt und Region. In der Form findet man das bislang eher selten. Wohl aber in Marburg. Dort liefert die Ökumenische Monatszeitung „Kirche in Marburg“ auch kritische Berichterstattung zu aktuellen Themen auf anregendem und ansprechenden Niveau. In diesem Monat bspw. Mit einem Artikel zum Thema „Systematische Steuerhinterziehung und christliche Ethik“ von Finanzanalyst Markus Meinzer vom internationalen Netzwerk für Steuergerechtigkeit.

Vielleicht bietet KIM – Kirche in Marburg Anregungen auch für andere. Zur Seite.

Friedhelm Schneider

 

Zentralisierung in der evangelischen Publizistik

…Tatsächlich ist bei genauerem Hinsehen festzustellen, dass außer einigen Fusionen von Landeskirchen (Kirche in Berlin Brandenburg – schlesische Oberlausitz, Evang. Kirche in Mitteldeutschland, Evang. Kirche in Norddeutschland) vor allem in einem kirchlichen Handlungsfeld eine zunehmende Zentralisierung stattgefunden hat, nämlich in der evangelischen Publizistik.

Hier hat die EKD mit aller Macht versucht, die landeskirchlichen Aktivitäten unter dem Dach des früheren »Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik« (GEP) zu zentralisieren. Inzwischen hat sie das GEP als ein Kompetenzzentrum im Sinne von »Kirche der Freiheit« zu diesem Zweck in das Kirchenamt der EKD eingegliedert. Die EKD ist nun – nach dem Ausscheiden der evangelischen Landeskirchen und anderer evangelischer Einrichtungen aus der Gesellschafterversammlung – Alleingesellschafter des GEP, das nach dem Willen der EKD offenbar alle publizistischen Aktivitäten der Landeskirchen übernehmen soll…

aus Evangelische Existenz heute! – Eine Streitschrift auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 . Von Eberhard Cherdron / Martin Schuck

Von der Freiheit evangelischer Publizistik auf Dekanatsebene

von Timo Rieg, Fach- und Profilstelle Öffentlichkeitsarbeit im Dekanat Alsfeld.

Summary: Journalismus gibt es nur unabhängig. Selbst wenn er von einer Institution wie der evangelischen Kirche gefördert oder gar bezahlt wird, kann und darf er von keiner Gruppe inhaltlich vereinnahmt werden, weil er damit seines Wesens beraubt würde. Von kirchlichen Leitungs- und Beschlussorganen verlangt dies, die Freiheit evangelischer Publizistik zu akzeptieren – zum Wohle der Kirche und zum Nutzen ihrer eigenen Arbeit. Zum Artikel.

Tipps für die Nutzung sozialer Medien

Letzte Woche haben wir über die Guidelines zu sozialen Netzwerken, die sich die evangelischen Kirchen im Rheinland, Lippe und Westfalen gegeben haben berichtet.

Damit ich nicht nur kritisiere, werde ich nun noch einige Empfehlungen zum Umgang mit sozialen Netzwerken nachreichen. Natürlich sind sie keine Guidelines, aber sie sollten sich auch als sinnvoll erweisen. Ich werde nur auf die meist verbreiteten Portale eingehen. Das soll nicht, heißen das andere schlechter sind. Aber ich habe kaum die Zeit mich auf die Einzelheiten aller einzuarbeiten.

Bevor Sie Anfangen…

Sollten Sie sich bereits einige Gedanken machen. Für welche Zwecke wollen sie Netzwerke nutzen und in welcher Rolle wollen Sie auftreten? Je nach dem, was Sie tun wollen, wird sich die Wahl welche Netzwerke Sie nutzen verändern. Wenn Sie zum Beispiel über die Kirchenband berichten wollen, werden sie Wahrscheinlich Videos verwenden. Berichten Sie vor Ort von Veranstaltungen, wie dem Kirchentag brauchen sie etwas, das schnell und einfach funktioniert. Während lange Texte auch nicht überall gelesen werden.

Facebook entpuppt sich als ziemliche Allzweckwaffe. Damit sind Sie flexibel und können verschiedene Medien, wie Bilder und Videos einbinden. Ungeeignet ist Facebook aber für lange Texte. Die Verweildauer auf Seiten sozialer Netzwerke ist gering. Wenn Sie also planen Predigten zu veröffentlichen oder längere Abhandlungen zu schreiben, sollten Sie sich lieber nach einem Blog umsehen oder die Website ihrer Gemeinde nutzen. Sie können auf Facebook immer noch einen Hinweis darauf schreiben.

Sie sollten sich auch überlegen, mit wem Sie eventuell zusammen arbeiten wollen oder sollten. Die Guidelines raten als Team zu agieren. Das spart in der Tat einiges an Arbeit, wenn man sich nicht um jeden Aspekt der Arbeit kümmern muss. Wer viele Menschen im Internet erreichen will, muss immer wieder neue Inhalte bieten. Daher ist ein Team meistens wesentlich effektiver als EinzelkämpferInnen. Zum anderen ersparen Absprachen Ihnen doppelte Arbeit. Wenn innerhalb einer Gemeinde jede Person für sich beginnt über soziale Netzwerke zu kommunizieren, dann kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, müssen Sie am Ende alles mehrfach sagen. Also nutzen Sie die Zeit um mit anderen in ihrem Umfeld zu sprechen, die auch involviert sein könnten.

Sie sollten sich auch Gedanken über die Zielgruppe machen. Es gibt Fälle in denen Sie eine klar definierte Zielgruppe haben. Zum Beispiel die Jugendlichen in ihrer Gemeinde. In anderen Fällen ist sie vielleicht weniger stark ausdifferenziert, zum Beispiel Personen, die sich für Kirchenfenster interessieren. Einige Zielgruppen lassen sich gemeinsam von einem Auftritt aus bedienen. Bei anderen Gruppen könnte es Sinnvoll sein sie zu trennen. Ich benutzte zum Beispiel für die Jugendlichen in unserer Gemeinde eine eigene Facebookseite, über die wir Veranstaltungen bekannt geben oder auch um Ideen für das Jugendprogramm fragen. Ich nehme an, das die Jugendlichen das Angebot weniger nutzen würden, wenn ich dort auch über Wort-Meldungen berichte. Andererseits wollen Sie wahrscheinlich auch nicht mitbestimmen, welchen Film wir am Vorabend des Gemeindefest zeigen.

Wichtig ist auch die Frage, wen erreichen sie eventuell nicht. Wir erreichen viele Jugendliche über Facebook. Einige haben jedoch keinen Facebookaccount. Daher gilt es auch immer zu überlegen, wen Sie nicht erreichen und wie sie diese Personen anders informieren wollen.

Wenn Sie starten…

Ich empfehle private uns dienstliche Profile in sozialen Netzwerken zu trennen. Dafür sprechen mehrere Motive. Zum einem Schützen Sie so ihre Privatsphäre. Das spielt natürlich nur eine Rolle, wenn Sie private Details über soziale Netzwerke preis geben. Aber als Person, die für die Kirche arbeitet sind Wahrscheinlich mehrere Leute an ihrem Privatleben interessiert. Ein weiterer Grund für die Trennung ist, das sie damit deutlicher zeigen können, welche Äußerungen sie als Privatperson geben und was sie in der Funktion ihres kirchlichem Auftrags schreiben. Der dritte und letzte Punkt, der für eine Trennung von privatem und dienstlichem Profil spricht, ist die Einfachheit zu unterscheiden, was Arbeitszeit und was ihre Freizeit ist.

Bei Facebook bietet es sich an eine Page zu erstellen. Früher hießen sie Fanpages. Leider gibt es dafür mehrere verschiedene Optionen, die ihnen unterschiedliche Möglichkeiten bieten und sie können später nichts davon ändern. Melden sie sich zum Beispiel als örtliches Unternehmen an, können sie Öffnungszeiten publizieren. Die einfachste Möglichkeit etwas zu finden, das ihren Bedürfnissen entspricht ist es einfach einmal ähnliche Seiten auf Facebook zu suchen und dann zu sehen, welche Seite sie nutzen.

Eine Schritt für Schritt Anleitung, wie sie eine solche Seite Anlegen, kann ich Ihnen leider nicht geben. Dafür gibt es im Internet aber genügend, die sich einfach über eine Suchmaschine finden lassen.

Während sie schreiben…

Urheberrechte

Achten Sie auf die Urheberrechte. Fotos, Texte, Videos und Lieder sind meist urheberrechtlich geschützt. Sie sollten also immer darauf achten, was Sie veröffentlichen dürfen und was nicht. Einige Anwaltskanzleien haben sich leider auf Abmahnungen im Internet spezialisiert. Daher ist damit nicht zu Spaßen. Sie sollten sich auch immer dessen klar sein, das die Inhalte die Sie in ein soziales Netzwerk publizieren meist nach den Benutzerbedingungen dann das Eigentum des sozialen Netzwerk werden. Wenn sie also als KünstlerIn tätig sind, sollten Sie sich auch darüber bewusst werden welche Rechte sie Aufgeben.

Bisher ist es zum Glück nicht üblich, das soziale Netzwerke mit diesen Inhalten außerhalb der Datensammlung und Werbung verdienen.

Die Personen, die Sie auf Fotos abbilden, müssen dafür ihre Einverständnis gegeben haben. Im privatem Gebrauch wird meist bei sozialen Netzwerken nicht darauf geachtet. Als VertreterIn einer Institution, sollten Sie aber mehr Sorgfalt walten lassen.

Bei den Fotos sollten Sie auch darauf achten, das Kinder und Jugendliche nicht identifizierend abgebildet werden. Viele Netzwerke bieten Funktionen an Personen von Bildern mit ihren Profilen zu verknüpfen. Für viele Erwachsene ist es schon schwer die Kontrolle über die Darstellung ihrer Onlineidentität zu behalten. Daher plädiere ich für besondere Schutzrechte bei Kindern und Jugendlichen.

Vertrauliches gehört nicht in soziale Netzwerke

Die Guidelines stellen es auch klar: „Selbstverständlich gehören Dinge, die dem Beichtgeheimnis, der seelsorglichen Schweigepflicht und der Amtsverschwiegenheit unterliegen oder dem Wesen nach vertraulich sind, nicht in soziale Netzwerke.„

Soziale Netzwerke sind als Datenkraken bekannt. Auch wenn momentan nur zwei Leute die Kommunikation zum Beispiel über private Nachrichten lesen können, muss das nicht heißen, das der Raum vertraulich ist. Die Daten können analysiert und weiter gegeben werden.

Als PfarrerIn ist es jedoch sicherlich nicht leicht diese Arbeitsweise durchzuhalten. Soziale Netzwerke eignen sich sehr gut für niederschwellige Kontaktaufnahmen. Ich persönlich freue mich auch über die Anteilsnahme, wenn mein Pfarrer nachfragt, weil er als Freund gesehen hat, das ich in Facebook von einem Problem berichte. Manchmal habe ich auch den Eindruck die eigene Pinnwand bei Facebook ist manchmal eine Art Stoßgebet. Wer nicht weiß, wer weiter hilft, postet es und hofft vielleicht, das jemand reagiert. Es ist auch möglich, das Personen sich mit einem Seelsorgerlichen Anliegen über soziale Netzwerke melden.

Ich rate daher dazu sich selber klar zu machen ab wann die Kommunikation vertraulich ist und sich schon gleich Strategien zu überlegen die Kommunikation auf sichere Wege zu verlagern. Hier wären vertiefende Fortbildungen oder Publikationen sicherlich wünschenswert.

Sie sind verantwortlich für den Raum, den Sie erschaffen

Wenn Sie einen Sozialraum erschaffen sind sie auch für dessen Erhalt verantwortlich. Dazu gehören Regeln und die Umgangsformen. Aus der Jugendarbeit weiß ich wie wichtig die Verantwortung für Sozialräume ist.

Daher gibt es mehr Aufgaben als den eigenen Umgangston zu wahren. Als ModeratorIn sind Sie auch für das Gesprächsklima im ganzem Raum verantwortlich. Auch innerhalb des Internets kann es dazu kommen, das Räume mehr oder weniger angenehm empfunden werden. Die verschiedenen Möglichkeiten menschlicher Kommunikation finden sich auch im Internet. Leider fehlt vielen Personen jedoch hier das gleiche Maß an Empathie. Die müssen sie eventuell als ModeratorIn ersetzten. Auch die Frage wer Zugang hat, kann entscheidend sein, damit Personen nicht ausgeschlossen werden.

Achten sie auf Rhythmen

Alles hat seine Zeit. Die technologische Entwicklung wird gegenüber dieser biblischen Feststellung jedoch häufig übergriffig. Smartphones machen das Internet immer und überall verfügbar. Gleichzeitig steigt dafür für viele der Druck sich immer zeitnaher mitzuteilen und zu antworten. Gewohnte Rhythmen werden dadurch zerstört. Die technologische Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Ihr Einfluss auf uns jedoch schon.

Ähnliche Forderungen gibt es bereits für den Gebrauch von Diensthandys und Emails während der arbeitsfreien Zeit. Auch der Umgang mit sozialen Netzwerken sollte daher stärker unter dem Aspekt von Rhythmen erfolgen. Die Frage welcher Rhythmus angebracht ist, wird sicherlich keiner genau sagen können. Überlegen Sie sich trotzdem, welchen Charakter ihre Mitteilungen haben. Wahrscheinlich folgen sie bereits natürlichen Rhythmen. Impressionen des Sonntagsspaziergangs ergebe wenig Sinn am Montag, wenn alle in der Arbeit sitzen. Ihre Ideen zur nächsten Perikope müssen nicht schon am Sonntag wenige Minuten nach dem die letzte Perikope vergangen ist veröffentlicht werden.