Archiv der Kategorie:
Fundamentalismus

“Mission unter falscher Flagge – Radikale Christen in Deutschland”

Stellungnahme des 1. Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V., Michael Kotsch, zum Beitrag “Mission unter falscher Flagge – Radikale Christen in Deutschland” im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD).

Trotz aller Kritik an einer bewusst verzerrenden Darstellung evangelikaler Christen in dieser ARD-Dokumentation müssen von Gemeinden und Werken eigene Missstände selbstkritisch wahrgenommen werden: Tatsächlich gab es in den vergangenen Jahren mehrfach Probleme mit geschönten oder ganz erfundenen Bekehrungs- und Heilungsgeschichten, die werbend in der Öffentlichkeit verbreitet wurden. Tatsächlich gibt es in manchen christlichen Kreisen einen nicht akzeptablen Macht- und Geldmissbrauch. Tatsächlich ist… Zur Stellungnahme.

Die Genderdiskussion in den Kirchen

Seit Jahren wird innerhalb der evangelischen Kirchen ein Diskurs über Genderfragen geführt. Dazu gehören die Bibel in gerechter Sprache, die neue Bewertung von Ehe und Familie, der Vorsatz hohe Kirchenämter ausgeglichener zu verteilen und die Einrichtung eines Studienzentrums für Genderfragen.

Damit trägt die Kirche einen wichtigen Baustein zu einer gesamtgesellschaftlichen Debatte um die Zukunft von Lebensumständen bei. Dafür gibt es viel Kritik von Traditionalisten und Rechten. Aber nun auch ein dickes Lob von der Taz.

Ein islamischer Doppelgänger des Opus Dei. Von Martin Schuck.

Im Katholizismus formte sich Ende des 19. Jahrhunderts ein modernitätskritisches Programm, das als Integralismus bekannt geworden ist. Dieser Integralismus teilt mit dem wenig später entstandenen Fundamentalismus die Gemeinsamkeit, dass er sich selbst als auf dem Boden der Moderne stehend begreift, diese Moderne mit ihren wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften grundsätzlich akzeptiert, aber ihre weltanschaulichen Implikationen ablehnt. Klassische Beispiele einer fundamentalistischen Haltung sind US-amerikanische Kreationisten, die sämtliche Ergebnisse moderner Evolutionstheorien kategorisch ablehnen, aber zur Verbreitung ihrer Botschaften selbstverständlich neueste Kommunikationstechniken benutzen; ebenso lehnen islamistische Dschihadisten die moderne Vorstellung einer Trennung von Religion und Politik ab, benutzen aber in ihrem Kampf für den islamischen Gottesstaat die neuesten Errungenschaften waffentechnischer Art. Zum Artikel.

Fundamentalismus oder: die Grenzen der Religionsfreiheit

15.01.2014, von Burkhard Schäfers

Ja zur Prügelstrafe, Nein zu Sexualkunde-Unterricht und Evolutionslehre: Die Mitglieder einiger fundamentalistischer Glaubensgemeinschaften wollen ihre Kinder nach ihren eigenen Regeln erziehen und unterrichten. Damit fordern sie die Gesellschaft heraus.

Immer wieder geraten religiöse Gruppierungen in Konflikt mit Recht und Gesetz – gerade wenn es um die Erziehung von Kindern geht. Sieben Jahre lange durften Anhänger der Glaubensgemeinschaft Zwölf Stämme ihre Kinder zu Hause unterrichten, von 2006 bis 2013 – genehmigt vom bayerischen Kultusministerium. Die Gemeinschaft, entstanden in den 1970er-Jahren in den USA, hat in Deutschland rund 100 Mitglieder. Die meisten von ihnen leben auf dem Gutshof Klosterzimmern, 70 Kilometer nordwestlich von Augsburg. Die dortige Privatschule musste im vergangenen Sommer den Unterricht einstellen – sie konnte keine qualifizierten Lehrer nachweisen. Zum Beitrag.

Religionen und ethische Verantwortung in einer globalisierten Welt – Bischof/Prof. Friedrich Weber

Religionen und ethische Verantwortung in einer globalisierten Welt
Vortrag aus dem Jahr 2009 von Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber,
Braunschweig.
Sein Fazit: Für den interreligiösen Dialog ist die Akzeptanz von Unterschieden eine notwendige Voraussetzung. Deswegen müssen Religionen zum Pluralismus fähig sein. Sie
müssen sich gegenseitig die Selbstdefinition ihrer eigenen Position zubilligen.
Gefährdet ist ein solcher Dialog durch Fundamentalisten und Relativisten. Das
Projekt Weltethos von Hans Küng kann die Konflikte zwischen Völkern und Staaten
nicht ausreichend lösen, weil moralische Appelle nicht ausreichen. Notwendig ist
vielmehr die Entwicklung einer globalen Rechtsordnung. Die ethische Verantwortung
der Religionen liegt vor allem darin, diese Entwicklung zu unterstützen und zu
fördern.

Der arabische Frühling hat nur die erste Schale der Diktatorenzwiebel gelöst

Der Publizist Hamed Abdel-Samad hat selber als Jugendlicher Erfahrungen mit der Muslimbruderschaft in Ägypten gemacht. Dennoch entschied sich der Sohn eines Imams für ein Studium im Westen und ein säkulares Leben.

Auf 3sat gab Abdel-Samad ein interessantes Interview, das noch in der Mediathek zu sehen ist. Seine Erfahrungen und Beobachtungen helfen viele Phänomene das arabischen Frühling zu verstehen. Abdel-Samad erzählt was ihn als jungen Mann an der Muslimbruderschaft interessiert hat und was ihn dann doch dazu bewogen hat sich ihnen nicht anzuschließen.

Gegen die Vorstellung eines moderaten Islamismus wehrt sich der Publizist. Der Islamismus sei wesenhaft eine antimoderne Bewegung. Sie gebe sich daher höchstens moderat, bis sie an der Macht sei.

Das der arabische Frühling wieder in eine Diktatur der Mehrheit führte ist nach Abdel-Samad auch zu erklären. Die Diktaturen waren eine Zwiebel. Die säkulare Diktatur nur die oberste Schicht, die durch die Revolution entfernt wurde. Darunter befinden sich aber noch die religiösen und sozialen Diktaturen, die nicht entfernt wurden. Die Länder seien vom Kern der Demokratie noch entfernt.

Übergriffe militant nationalreligiöser Jugendlicher auf Klöster, Kirchen und Geistliche in Israel

Die christliche Präsenz in Israel ist unauffällig und bietet kaum Konfliktpotenzial. Entsprechend willkürlich wirken die Übergriffe militant nationalreligiöser Jugendlicher, denen Klöster, Kirchen und Geistliche in letzter Zeit immer wieder ausgesetzt waren. Lesen Sie mehr über die Angriffe auf Christen in Israel.