Schlagwort-Archive: gender

„Adam war zunächst kein Mann“. Gespräch mit der Theologieprofessorin Isolde Karle über den Genderansatz in Bibel und Kirche.

11/2017, zeitzeichen,

zeitzeichen: Frau Professorin Karle, im Schöpfungsbericht heißt es „Gott schuf den Menschen als Mann und Frau.“ Würden Sie dem widersprechen?

ISOLDE KARLE: Zunächst einmal: Der Satz hat eine Wirkungsgeschichte nach sich gezogen, die mit dem historischen Sinn nicht mehr viel zu tun hat. Insofern widerspreche ich denjenigen, die in diesen Satz hineinlesen, dass Gott den Menschen als Mann und Frau im Sinne der neuzeitlichen Vorstellung gegensätzlicher Geschlechteridentitäten schuf. Das ist ein unhistorischer Zugang. Die Vorstellung, dass Mann und Frau prinzipiell verschiedene Menschentypen darstellen, die völlig unterschiedliche Fähigkeiten und Tugenden verkörpern, hat sich erst in der Neuzeit herausgebildet. Das ist ein modernes Konstrukt.

 

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Münchner Reformgruppen starten Umfrage zur Frauen-Gerechtigkeit in der römisch-katholischen Kirche.

11/2016, wir sind Kirche

Umfrage vom 1. bis 30. November 2016 im Internet und auch per Post

Warum nicht die Frauen fragen? Im Dauerspannungsverhältnis ‚Frauen und ihre Stellung in der römisch-katholischen Kirche‘ scheint über viele Jahre alles gesagt zu sein. Die von Papst Franziskus eingerichtete Studienkommission zum Frauendiakonat lässt dabei auf neue Schritte hoffen. Aber wurden je die Frauen nach ihren persönlichen Erfahrungen gefragt?

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WCC (World Council of Churches ) book featured in UN discussion on gender, religions and health.

16 September 2016

“Dignity, Freedom, and Grace: Christian Perspectives on HIV, AIDS and Human Rights,” a book published earlier this year by the World Council of Churches (WCC), will be among reports discussed at a 20 September event with the theme “Keeping the Faith in Development: Gender, Religions & Heath.”

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Gender: Maria Magdalena wird den Aposteln gleichgestellt, Radio Vatikan

10.06.2016

Maria Magdalena wird liturgisch aufgewertet: Ihr „gebotener Gedenktag“ am 22. Juli wird künftig in der ganzen römisch-katholischen Kirche als „Fest“ eingestuft. Ein kleiner Schritt aufwärts im „Who is who“ der Heiligen, aber ein großer Schritt für die Wertschätzung der Rolle von Frauen in der Kirche. Die Gleichstellung Maria Magdalenas mit den Aposteln erfolgt auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus und soll auch das kirchliche Nachdenken über die Würde der Frau anregen…. Mehr dazu.

Gender als rotes Tuch

Es gibt Worte, die sind für einige Menschen, wie rote Tücher. Viele von ihnen sind schlimme Schimpfwörter. Sie unterscheiden zwischen weißen imperialistischen Europäern und anderen Menschen. Viele dieser verletzenden Worte haben eine Realität konstruiert in der es möglich war, dass die einen Menschen Gott Lobpreisen, während unter ihren Füßen andere in Ketten liegen. Das recht der einen ist ein Leben in Wohlstand und das Schicksal der anderen Sklavenarbeit und Tod auf einem anderem Kontinent.

Sprache ist das Netz mit dem wir Realität konstruieren. Die konstruierte Realität arbeitet in Kategorien, Zwecken, Aufgaben, Anwendungen … Das Problem ist: unsere Kategorien erfassen meistens nicht die ganze Realität. Begriffe helfen dabei sich in der Welt zu orientieren. Doch gleichzeitig sie werden zu Werkzeugen der Unterdrückung, wenn sie beginnen Menschen in Kategorien zu pressen.

Für einige ist der Abschied von der Konstruierten Realität eine schmerzhafte Vorstellung. Für diese Menschen wird dann das was ihre Ordnung in Schwarz und Weiß bedroht ein rotes Tuch. „Gender“ ist definitiv eines dieser roten Tüchern.

Am 27. 6. sprach Annette Behnken das Wort zu Sonntag. Ihre Botschaft ist eindeutig: die Einteilung in Mann und Frau widerspricht der Vielfalt der Schöpfung. Die Kirche hat in dem sie diese Vielfalt lange nicht Anerkannte Unrecht und Leid begünstigt und geschaffen. Daher ist es nun die Aufgabe für Toleranz zu werben.

Ein Schreiber oder eine Schreiberin (vielleicht auch eines der tausenden Geschlechter dazwischen) auf kath.net stieß sich an diesem Wort. Er oder Sie verfasste einen Artikel dagegen. Das Paradoxon, der Artikel und die Kommentare der LeserInnen zeigt wie wichtig die Botschaft des Wortes ist.

Lebensfeindliche Männlichkeitsbilder

Immer wieder lassen sich Männer für Kriege begeistern. Sie ziehen freiwillig als „Befreier“ nach Neurussland und als Dschihadisten nach Syrien. Auch bei uns ist ein lebensfeindliches Bild von Männlichkeit weit verbreitet. So lange Männlichkeit mit Wehrhaftigkeit und Heldentum gleichgesetzt wird, erziehen wir ungewollt zur Brutalität. Es wird Zeit für neue Vorbilder.

Die nigerianische Soulmusikerin Bukola Elemide alias Asa über religiösen Wahn, korrupte Männer, starke Frauen und die Zerrissenheit ihres Heimatlandes

Interview von Jonathan Fischer, SZ

…?
Asa: Nein, ich hatte selbstverständlich muslimische Freunde. Meine Mutter und meine Großeltern waren Muslime. Ich wuchs mit ihnen auf, als meine Eltern sich trennten. Lange Zeit war ich selbst Muslima. Später habe ich mich dann bewusst für den christlichen Glauben meines Vaters entschieden. Das war alles kein großes Drama. Wir fühlten uns sicher, Christen und Muslime aßen, tranken und feierten zusammen. Dann fing ausgerechnet in dieser Stadt diese ganze Radikalisierung an, mit brennenden Kirchen und Moscheen.

Wie erklären Sie sich das?

Asa: Ganz Nigeria ist eine Gerüchteküche. Ich kann nur mit Sicherheit sagen, dass es letztlich um Geld und Privilegien geht. Und um Politiker, denen ihre Macht wichtiger ist als die Menschen, die sie regieren…. Zum Artikel im Blog des Jurnalisten.

Die Genderdiskussion in den Kirchen

Seit Jahren wird innerhalb der evangelischen Kirchen ein Diskurs über Genderfragen geführt. Dazu gehören die Bibel in gerechter Sprache, die neue Bewertung von Ehe und Familie, der Vorsatz hohe Kirchenämter ausgeglichener zu verteilen und die Einrichtung eines Studienzentrums für Genderfragen.

Damit trägt die Kirche einen wichtigen Baustein zu einer gesamtgesellschaftlichen Debatte um die Zukunft von Lebensumständen bei. Dafür gibt es viel Kritik von Traditionalisten und Rechten. Aber nun auch ein dickes Lob von der Taz.

Gleichstellung in der Sackgasse? Das Buch von Prof. Paul Zulehner über Wandel der Rollenbilder von Frauen und Männern und Nachdenken über die überforderte Familie von heute

Autoren: Prof. Paul Zulehner und Petra Steinmair-Pösel

Dazu ein Kurzinterview mit Paul Zulehner im ORF (gehen Sie in der Mitte auf den zweiten Beitrag („Beachten Sie bitte: Gleichstellung in der Sackgasse?“; dort klicken Sie das Interviewan)