Schlagwort-Archive: Israel

Israel: Touristenbesuche eingebrochen: Das Kreuz mit den Pilgern

23. März 2016
Jerusalems Tourismusbranche drohen Einbußen an Ostern, denn viele Besuchern meiden die Stadt in Zeiten der Gewalt. Letzte Hoffnung: der Mut orthodoxer Christen.

Von Peter Münch

Auch im Bayerischen Pilgerbüro verzeichnet man für Israel derzeit „keinen großen Hype“, sagt Jürgen Neubarth. Der Einbruch von 2014 setze sich fort. 20 Prozent Rückgang schätzt das in Jerusalem ansässige Unternehmen SK-Tours, das sich auf Pilger- und Studienreisen spezialisiert hat. …

zum Artikel.

Anm. F.S. : Einbruch der Touristenzahlen um 20%? Ein befreundeter israelischer Reiseführer berichtet von 50%! Wer mag einen Zusammenhang zur israelischen Politik herstellen?

Israel: Thomas L. Friedmans Schwanengesang auf die Zweistaatenlösung: „Der Friedensprozess ist tot“.

02/2016


Das hat jetzt auch die New York Times eingesehen. In einem aktuellen Beitrag erklärt Thomas L. Friedman höchstselbst den Frieden für ausgeschlossen. „Der Friedensprozess ist tot. Es ist vorbei, Leute! Hört auf, uns Gastbeiträge zur Zweistaatenlösung zu schicken!“ Friedmans Bilanz: Der israelische Premierminister Netanjahu, „rechtsgerichtete jüdische Milliardäre wie Sheldon Adelson“, die islamistische Hamas und die Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde haben es (wir vereinfachen sinngemäß): vergeigt… Mehr dazu.

Israel – Palästina: Zwischen Hoffnung, Illusion und Komplexität

11/2015

„Wir brauchen eine Querschnittssolidarität“. Dieser Satz des Nahost-Referenten des Berliner Missionswerks, Jens Nieper, prägte die Tagung der Evangelisch-reformierten Kirche zum Frieden im Nahen und Mittleren Osten. Zweieinhalb Tage lang setzten sich 30 Mitglieder aus den Ausschüssen Theologie, Juden und Christen sowie Partnerschaft und Mission intensiv mit der Frage auseinander „Was fördert den Frieden im Nahen und Mittleren Osten“.

 

Zum Bericht der Tagung.

Israel: Mehr Kairo als Berlin. Von Johannes Becke, Israel Institute.

28.10.15, SZ

Israel sieht sich als Vorposten des Westens im Orient, als „Villa im Dschungel“. Dabei ist es längst Teil des „Dschungels“.

Von Johannes Becke, Israel Institute, Fellow at the Moshe Dayan Center (Tel Aviv University)

Während die palästinensisch-arabische Seite eine gefährliche Tendenz zur Fälschung der Geschichte aufzeigt (der Tempelberg sei gar nicht die historische Stätte des Tempels), so wollen die Tempelberg-Aktivisten gleich das messianische Ende der Geschichte erzwingen – durch die Erstellung von Tempelgerät, das Schlachten von Pessach-Lämmern und die Züchtung einer „roten Kuh“ zur rituellen Reinigung der zukünftigen Priester…. Zum Artikel

Seltsame apokalyptische Vorstellungen bei einem beträchtlichen Segments des amerikanischen Protestantismus. Norman Birnbaum.

13. August 2015


Das ist nicht zuletzt den apokalyptischen Vorstellungen jenes beträchtlichen Segments des amerikanischen Protestantismus (vielleicht 20% der Gesamtbevölkerung) geschuldet, das glaubt, dass die Errichtung des Jüdischen Staates der Beweis für die unmittelbar bevorstehende Rückkehr von Jesus sei. Viele glauben, dass zwar Millionen von Juden in Israel in den letzten Tagen zugrunde gehen, eine bestimmte Zahl aber konvertieren und in ein glückliches zukünftiges Leben herübergerettet werden. Die amerikanischen jüdischen Organisationen, die Israel unterstützen, ziehen es vor, sich nicht in diesen ziemlich zweischneidigen Vorstellungen zu ergehen. Sie sind dankbar für die Stimmen der gewählten Vertreter in Kongress und Senat, die wie sie davon überzeugt sind, dass Obama ein Agent einer fremden Macht ist und der Klimawandel eine Phantasiegeschichte, die sich Wissenschaftler ausgedacht haben. Deren Unterstützung wird von den pro-israelischen jüdischen Organisationen umso mehr begrüßt, denn große und einflussreiche Gruppen des amerikanischen Christentums (inklusive der Katholiken) kritisieren immer offener und zunehmend strenger die Besetzung Palästinas.


Eine wahrscheinliche Langzeitfolge der Attacke der israelischen Regierung und ihrer amerikanischen Unterstützer auf den Präsidenten ist wohl unbeabsichtigt: Die Debatte innerhalb der amerikanischen Juden über Art und Ausmaß ihrer Verpflichtungen gegenüber Israel gewinnt an Intensität. Angesichts wachsender Zweifel in der amerikanischen Elite und den reflektierteren Segmenten der Öffentlichkeit an der militärischen und politischen Allianz mit Israel muss Netanjahu vielleicht erkennen, dass er seinen Einfluss massiv überschätzt hat. Sicher, die Voraussetzung für eine neue amerikanische Politik im Nahen Osten ist deutlich mehr Unparteilichkeit Israel und den Palästinensern gegenüber….

aus: Das Iran-Abkommen in der amerikanischen Politik
von Norman Birnbaum, Washington, 13. August 2015

Wem gehört Jerusalem?

Die Zeit erzählt aus dem Leben der beiden Studentinnen Avigayil und Hadil. Beide wohnen in Jerusalem und studieren an der gleichen Universität. Dennoch könnte ihr Leben kaum unterschiedlicher sein. In Jerusalem man kann in einer gemeinsamen Stadt leben und dennoch nie etwas mit den anderen zu tun haben. Dabei wäre gegenseitiges Verständnis und eine gemeinsame Zukunft wichtig.

Gericht: Juden dürfen am Tempelberg beten

03.03.2015 – Jerusalem
Das Jerusalemer Amtsgericht hat das Recht auf jüdische Gebete auf dem Tempelberg bestätigt. Wie israelische Medien am Dienstag berichteten, urteilten die Richter am Montag, Juden hätten das Recht, sich auf dem Tempelberg aufzuhalten und dort zu beten. Der bisherige Status Quo am Tempelberg sieht für Gläubige aller Religionen Zugangsrechte zu dem Heiligtum vor, das Recht auf öffentliches Gebet ist Muslimen vorbehalten.

Zur Meldung.

Nach dem Wahlsieg von Nethanjahu: „Israel wird zunehmend isoliert sein“

Fünf Fragen zum Netanjahu-Sieg an Werner Puschra in Tel Aviv.

Aus den Parlamentswahlen in Israel ist überraschend erneut Benjamin Netanjahu als Sieger hervorgegangen. In deutschen Medien spricht man von einem „Sieg der Panik“. Weshalb hat es für die Linke nun doch nicht gereicht?

Netanjahu hat seinen Wahlkampf auf das Gefühl der Angst und der Bedrohung ausgerichtet. Die ist ja zumindest zum Teil durchaus real. …

Die linken Parteien haben dagegen das Problem der ökonomischen und sozialen Ausgrenzung großer Bevölkerungsteile thematisiert. Diese Strategie war ja auch durchaus erfolgreich, nur hat sie eben nicht zum Sieg gereicht. …  Das vollständige Interview.

Prominenter Beleg der Isolierung:

Kühle Reaktion von Obama auf Netanjahu-Sieg

18.03.15, Die Welt

US-Präsident Barack Obama hat äußerst reserviert auf den Wahlsieg des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu reagiert. Nach Angaben des Weißen Hauses überließ es Obama am Mittwoch seinem Außenminister John Kerry, Netanjahu telefonisch zum Erfolg von dessen Likud-Partei bei der Parlamentswahl zu gratulieren.

Obamas Sprecher Josh Earnest machte deutlich, dass der Präsident eine Zweistaatenlösung weiter für „den besten Weg zur Lösung“ des Nahostkonflikts halte…  Mehr dazu.

Zwei Monate nach dem Gaza-Krieg

Die Geberkonferenz in Kairo hat 4,3 Milliarden US-Dollar Wiederaufbauhilfe für den Gaza-Streifen beschlossen. In den Kommentaren überwiegt die Skepsis sowohl im Blick auf die Wiederaufnahme des „Friedensprozesses“, der diesen Namen schon lange nicht mehr verdient, als auch über die künftige politische Verteilung der Macht zwischen Hamas und Fatah……
Die antisemitische Hetze im Zusammenhang der Gaza-Solidaritäts-Demonstrationen hat zu einer neuen Kontroverse über das Ausmaß des Antisemitismus in Deutschland (und Europa) geführt und über die häufig verschwimmende Unterscheidung zwischen „Israelkritik“ und Antisemitismus. Zwei Beiträge in „Zeitzeichen“ beschäftigen sich mit zwei unterschiedlichen Aspekten:
Micha Brumlik reflektiert die innerjüdische Perspektive mit grundlegenden religionshistorischen Überlegungen und zeigt den Zusammenhang von zionistischen und weltbürgerlichen Ansätzen jüdischen Selbstverständnisses auf. Damit begründet er u.a. auch jüdische Israelkritik, die in den aktuellen Auseinandersetzungen freilich immer wieder zu antisemitischem Israel-Bashing missbraucht wird.

Andreas Gorzewski stellt im selben Heft die Besonderheit muslimischer Judenfeindschaft dar, die sich kaum aus dem Koran begründen lässt, sondern als „islamisierter“ Antisemitismus Klischees christlicher und rassistischer (Protokolle der Weisen von Zion) Judenfeindschaft übernommen hat. Gleichwohl täte auf Seiten der muslimischen Verbände eine Auseinandersetzung mit diesen (und anderen) radikalen Ansätzen Not, wenngleich nicht übersehen werden darf, dass der islamisierte Antisemitismus als Entlastung für den traditionellen Antisemitismus hierzulande funktionalisiert wird- (H.S.)