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Initiativgruppen gemeindlich-pastoral

Strukturreformen in den Diözesen – wo bleiben die Gemeinden? Studientag der Pfarrer – Initiative.

1.12.2014 ; Studientag der Pfarrer – Initiative am 26.11.2014 in Stuttgart
… Kritisiert wurde, dass in allen Diözesen die Prozesse von den Bischöfen und den Verantwortlichen in den Ordinariaten ausgingen, unter großem zeitlichem Druck umgesetzt würden und es oft an der nötigen Transparenz mangelt. Zudem seien die Gemeinden als Hauptbetroffene zu wenig an den Beratungs- und Entscheidungsprozessen beteiligt gewesen, wobei es diesbezüglich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Diözesen gibt. Deutliche Kritik übten die Mitglieder der Pfarrer-Initiative, dass alternative Lösungsmodelle wie die Leitung von Gemeinden durch Laien oder die Feier von sonntäglichen Wortgottesdiensten in etlichen Diözesen wieder zurückgefahren wurden. Zur Quelle.

»Alles ist relativ, außer Gott und der Hunger«. Von Michael Rammminger.

Dieses Manuskript entspricht im Wesentlichen dem Vortrag, den Dr. Michael Ramminger auf der 35. Bundesversammlung der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche am 25. Oktober 2014 in Essen gehalten hat.

…Wir werden also darüber nachdenken müssen, ob und warum wir dieser und diesen Nachfolgegemeinschaften des Namen Gottes noch anhängen, was wir von ihnen noch erwarten und natürlich, was wir dazu tun. Wenn wir allerdings der Meinung sind, dass diese Kirche im Blick auf das kommende Reich Gottes noch einen Sinn hat, dann müssen wir uns in das Gefecht und die Auseinandersetzungen, die ideologischen und politischen hineinbegeben, und das heist aktuell: eine Position zum gegenwärtigen Papst entwickeln, seinen Ansichten, den Möglichkeiten, die er eröffnet, die, wie wir sehen werden, sehr nah an Dom Pedro ist. Fast fünfzig Jahre ist es jetzt her, dass es so schien, als würde sich die katholische Kirche aus seiner knapp zweitausendjährigen Verstrickung in die Geschichte der Macht und der Unterdrückung lösen können. Das zweite vatikanische Konzil war bei aller Begrenztheit für viele KatholikInnen ein Zeichen des Aufbruchs, sowohl nach Innen und nach Außen. Ihm folgen global gesehen, die Theologie der Befreiung und für uns die Würzburger Synode. In ihr ging es nicht nur um die Beteiligung der Laien an der Verkündigung (153) und um Ehe und Familie (411). Das Abschlusspapier „Unsere Hoffnung“ sagt auch:„Das Reich Gottes ist nicht indifferent gegenüber den Welthandelspreisen“ (97). Das war für viele hier eine Zeit des Aufbruchs- und für andere, wie mich, die Grundlage kirchlicher Sozialisation. Aber der Aufbruch währte nicht lange: schon 1978 wurde Johannes Paul II zum Papst gewählt, 1981 Ratzinger um Präfekten der Glaubenskongregation. …

Konservative Bischofsernennungen, die Stärkung des opus dei und die gezielten Einflussnahmen auf die Klerikerausbildung haben uns einen Roll-back beschert, dem diejenigen, die sich am II.Vatikanum oder an der Würzburger Synode orientierten, nicht viel entgegenzusetzen hatten. All das wurde unter dem Vorwand des Abwehrkampfes gegen „Relativismus“ und Glaubensschwäche in Gang gesetzt. (Vgl.Eigenmann/ Ratzingers Jesusbuch). Und als deutlich wurde, dass auch diese Strategie den Bedeutungs- und Mitgliederverlust der katholischen Kirche nicht aufhalten konnte, ging man zu einer neuen Doppelstrategie über: Einerseits Aufrechterhaltung des überkommenen klerikalen Kirchenmodells und andererseits eine sogenannte Modernisierung der kirchlichen Strukturen über Gemeindezusammenlegung und neue Seelsorgekonzepte, die pastoralen Räume. Diese Vorstellung war nichts anderes als der irrwitzige Versuch, den zunehmenden Priestermangel noch einmal durch Vergrößerung der Territorialgemeinden bei gleichzeitiger Besinnung auf das „Kerngeschäft“ (Sakramentenpastoral) zu kompensieren.
Das alles führte dazu, dass sich viele Katholiken noch stärker aus der kirchlichen Arbeit zurückzogen und andererseits klerikale Allmachtsphantasien zunahmen, die sich in sexuellen Ausschweifungen in Priesterseminaren oder feudalen Bischofsselbstverständnissen wie in Limburg oder Regensburg ausdrückten. …

Die Offenbarung Gottes in Jesus als Selbstmitteilung Gottes reduziert sich bei ihm (Benedikt XVI) auf den Glauben, dass es Gott gäbe, und dass er die Fäden in der Hand halte. Die ganze biblische Reich-Gottes-Botschaft vom Ende von Hunger und Gefangenschaft, von Krieg und Sklaverei, von Gerechtigkeit verschwindet. Dagegen müssen wir aber daran festhalten, dass sich in Jesus nicht irgendein Gott offenbart, sondern eben der biblische Gott des ersten und zweiten Testamentes. Der Relativismus von Ratzinger ist darüber hinaus nicht nur eine Entleerung des biblischen Gottesglaubens, sondern es ist geradezu eine Umkehrung. Denn Ratzinger sieht die Gefahr, dass die Reich-Gottes-Botschaft, wo sie sich auf die reale Ungerechtigkeit, den realen Hunger bezieht, in „eine nachchristliche Vision von Glaube und Politik“ transformiert, die sich „als utopistisches Gerede ohne realen Inhalt“ erweist.“ Die ganze katastrophale Kirchenpolitik Ratzingers als Präfekt der Glaubenskongregation und sein tragisches Pontifikat erklären sich von hier aus: Die biblische Entleerung des Gottesglaubens erklärt seinen fanatischen Kampf gegen die Theologie der Befreiung und damit gegen die Armen….„Nicht mehr die Bibel ist die „Norma normans non normata, [die] normierende, nicht normierte Norm“, sondern das kirchliche Lehramt wird zur „Norma normans non normata, [zur] normierenden, nicht normierten Norm“…

Wie auch immer: Die letzten dreißig Jahre waren für notwendige Kirchenstrukturreformen als auch gesellschaftspolitische Positionierungen der Kirche verlorene Zeit…. Der vollständige Text des Vortrags.

Nach 50 Jahren die Flamme des Zweiten Vatikanischen Konzils wieder anzuzünden helfen !

Wir sind gläubige Katholiken loyal gegenüber der Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils. In den letzten 50 Jahren haben viele von uns fordern Reformen im Rat versprochen wurden ignoriert. Das Zweite Vatikanische Konzil [1] hat uns ermutigt, für das Wohl unserer Kirche und Papst Franziskus zu sprechen hat jetzt diese Botschaft in seinem Apostolischen Schreiben „hallte Evangelii Gaudium “ [2]

Jetzt ist die Zeit für den verborgenen Teil der Kirche, aus den Katakomben hervor – Begleiten Sie uns auf diese einmalige Treffen der Reformgruppen und führenden katholischen Gelehrten aus der ganzen Welt.

Als gleichberechtigte Jünger Jesu sind wir aufgerufen, die Welt und die Kirche zeigen, dass die Samen von der zweiten Vatikanischen Konzil gepflanzt haben neue Wachstum in den letzten 50 Jahren produziert…

Reformgruppen, Vereinigungen und Bewegungen, Graswurzel-Gemeinden und interessierte Verbände, sind weltweit organisiert Veranstaltungen vor Ort , um die 50 feiern th Jahrestag der Nähe des Zweiten Vatikanischen Konzils, die neue Wege des Seins Kirche eröffnet. Erinnern, wie die Apostel und Jünger Jesu kamen zusammen ( Apostelgeschichte 15, 2-4 ), werden wir die Einladung von Teilnehmern dieser Bewegungen inspiriert von Vatikan II Rat zu treffen zusammen in einem weltweiten Ereignis in Rom auf der 13 th -15 th von November 2015 ,…  Zum Portal.

Alternative Finanzierungsformen: fremdfinanzierte Pfarrstelle Geilsheim/Bayern.

Die kleine ev. Gemeinde Geilsheim hat es geschafft, trotz Kürzung durch den letzten Landesstellenplan der bayerischen Kirche, ihre halbe Pfarrstelle und ihr Pfarramt zu erhalten.
Nach jahrelangen zähen und schließlich auch anwaltlich geführten Verhandlungen zwischen Gemeinde und Landeskirche wurde Ende letzten Jahres ein Kompromiss gefunden, der in einer schriftlichen Vereinbarung festgeschrieben wurde. Ab dem 1.1.2013 gehört die Gemeinde zur neuen Pfarrei Obermögersheim – Geilsheim, sie behält aber weiterhin ihr eigenes Pfarramt ohne Unterordnung. Die in der Pfarrei nun zusätzliche ½ Pfarrstelle wird mit etwa 20.000,-€ extra im Jahr von Geilsheimer Gemeindegliedern und ihren Unterstützern finanziert, die zweite Hälfte übernimmt der landeskirchliche Fonds für fremdfinanzierte Stellen. Allen Unkenrufen zum Trotz sind trotz der Pfarrstellenfinanzierung die sonstigen Gaben in Geilsheim auf gleichbleibend hohem Niveau geblieben.
Seit 1.1.2013 läuft nun die auf 5 Jahre abgeschlossene Vereinbarung. Eine Option auf Verlängerung besteht. Die Kirchengemeinde freut sich, dass sie damit zeigen kann: Auch in der heutigen Zeit sind kleine, persönlich gehaltene Organisationseinheiten in der Kirche machbar.
Die Gemeinde wünscht sich Mitstreiter für Ihre Vision einer liebevollen und weiterhin ortsnahen Kirche…. Zum Portal der Gemeinde.

35. öffentliche Bundesversammlung von Wir sind Kirche 24. – 26. Oktober 2014 in Essen

»Alles ist relativ, außer Gott und der Hunger«

Dieses Wort von Pedro Casaldaliga, Altbischof von São Félix in Brasilien und einer der profiliertesten Vertreter der Befreiungstheologie, ist Ausgangspunkt für unser Gespräch über eine Kirche, die prophetisch sein muss. Papst Franziskus hat in seinem Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ eine Kirche der offenen Türen und Fenster gefordert. Besonders eine seiner Aussagen „Diese Wirtschaft tötet“ hat viele begeistert und manche verstört… Mehr dazu.

Pfarrer-Initiative der Diözese Würzburg: Wir sagen NEIN

Zusammenschluss reformorientierter Priester und Diakone

„WOFÜR WIR STEHEN
In unserer Diözese Würzburg entstehen immer größere pastorale Räume als Antwort auf den sogenannten Priestermangel und die gesellschaftlichen Veränderungen. Wir setzen uns dafür ein, über andere Formen von kirchlichen Strukturen nachzudenken. Die einzelne
Kirchengemeinde ist für uns ein wertvoller Lebensraum. Hier können Menschen ihr Christsein selbst in die Hand nehmen. Hier kann der einzelne Christ sich als Subjekt erleben, er kann Beziehungen pflegen und sich einbringen. In „Großraumpfarreien“ geht der Kontakt untereinander sehr schnell verloren. Die Priester werden zu Pfarrmanagern, sie haben immer weniger Zeit für die Kontaktpflege und die Seelsorge. Sie werden entwurzelt, weil sie zu „Dauerreisenden“ werden.

Im Blick auf diese Entwicklung sagen wir NEIN:

Wir lehnen eine weitere Vergrößerung der Pfarreiengemeinschaften
ab… “

Was von der Pfarrer-Initiative des Weiteres abgelehnt wird, lesen Sie hier.

Bayern: 5. Aktions- und Gemeindetag des Gemeindebunds Bayern am 27. 09. 2014 in Nürnberg

Der Gemeindebund Bayern, dem aktuell 35 Gemeinden angehören konnte bei seinem Aktionstag am 27. September 2014 in Nürnberg neben Landesbischof Prof. Dr. Bedford-Strohm und dem Leiter des Gemeindereferats OKR Dr. Hübner auch die Präsidentin der Synode der ELKB Frau Preidel begrüßen. Drei weitere Synodale waren zu Gast, darunter der Vizepräsident des Bay. Landtages Peter Meyer.

Nach drei Berichten sprach OKR Dr. Hübner ein ausführliches Grußwort, in dem er auch auf Berechnungen zum Probedekanat Pegnitz einging. Dabei geht es um ein Modell, bei dem das verteilbare Kirchensteueraufkommen direkt in die Gemeinden fließt, die davon alle Personal- und Sachkosten bestreiten und 20% für allgemeinkirchliche Aufgaben abgeben… Zum Portal.

„Schluss mit Klerikalismus!“ – Forderung von „Wir sind Kirche“ anlässlich der Mahnwache am 11.10.2014 in Eichstätt

Mit der Forderung nach einem Ende des Klerikalismus (Überbetonung des Klerus) weist die „Wir sind Kirche“ bei der Mahnwache am 11.10.2014 zwischen 10.30 und 11.30 Uhr vor dem Eichstätter Priesterseminar hin. An diesem Tag wird das 450-jährige Bestehen des ältesten Priesterseminars nördlich der Alpen gefeiert. 1563 war das Konzil von Trient zu Ende gegangen, in dem das Sakrament der Priesterweihe bestätigt worden ist. Dadurch verstärkte sich die Unterscheidung zwischen Kleriker und Laien in der Kirche, wie sie im Bistum Eichstätt bewusst gepflegt wird. Papst Franziskus sprach 2013 von „Ich werde (…) ein entschiedener Kirchengegner, wenn ich einem Klerikalen gegenüberstehe.“ Die beiden Eichstätter Bischöfe Mixa und Hanke bemühten sich erfolglos, durch Überbetonung des Klerikalen den Priesterberuf attraktiver zu gestalten. Das Ergebnis: Insgesamt 16 Alumnen aus dem Bistum Eichstätt leben derzeit im Priesterseminar…

Info 30. September 2014

Novum: Bayerischer Landesbischof hält Vortrag bei reformkritischen Gemeindebund „Aufbruch Gemeinde“

aus der Einladung von „Aufbruch Gemeinde“:

…Wir dürfen Sie sehr herzlich zum Aktionstag des Gemeindebunds Bayern einladen. Im Gemeindebund Bayern sind derzeit ca. 35 Kirchengemeinden unterwegs mit dem Ziel, die Gemeinden vor Ort zu stärken, die Finanzierung der Gemeinden kritisch zu durchleuchten und neue Wege zu initiieren. Es ist uns ein Anliegen, theologisch über den zukünftigen Weg unserer Kirche nachzudenken und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir möchten ein Forum für die Gemeinden bieten, Lobbyarbeit für die Gemeinden leisten in Anlehnung an den Städtetag. Nähere Informationen finden Sie auch auf unserer Webseite…

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Österreich: Aufruf zum Aktionsbündnis „Pfarren mit Zukunft – statt XXL-Gemeinde!“

Liebe Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer der Pfarrer-Initiative!

In den letzten Monaten haben sich immer mehr Kollegen, PfarrgemeinderätInnen und ihren Pfarren verbundene Kirchenbürgerinnen und Kirchenbürger an mich gewandt – in der akuten Sorge um die Zukunft ihrer Gemeinde. Die Strukturreform schreitet leise voran, mit absehbaren Folgen. Dabei gibt es Alternativen zur Auflösung von lebendigen Pfarrgemeinden und sogar kirchenrechtlichen Schutz!

In Deutschland kann man die Folgen der Zusammenlegung von Pfarren zu neuen „Großräumen“ in der Realität studieren: Der Kontakt zwischen den Menschen geht verloren. Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Ex-Pfarren (nun „Filialgemeinden“) müssen über ihr Engagement vor Ort hinaus viel Zeit für die Kommunikation mit den Verantwortlichen der Großraumpfarre aufwenden – und schaffen das kaum. Die Priester werden zu Dauerreisenden mit immer weniger Augenmerk für die Menschen mit ihren Anliegen und Sorgen. Für den Kern unserer priesterlichen Aufgabe, die Seelsorge, bleibt kaum mehr Zeit…

Zum vollständigen Aufruf.