Archiv der Kategorie:
Zivilgesellschaft und neue Partizipationsprozesse

Der Stoff, aus dem Helden sind

Nathalie Knapp: Kompass neues Denken, Rowolt 2013

Helden sind so selten. Deshalb bewundern wir Menschen, die sich eine eigene Meinung leisten, Menschen, die auch unter schwierigen Umständen ihrem Gewissen folgen und die, wenn es sein muss, auch gegen die Masse Widerstand leisten. Ob unsere persönlichen Heldinnen und Helden nun Jeanne D’Arc oder Robin Hood heißen, Nelson Mandela oder Martin Luther King: Sie alle folgten im Zweifelsfall ihrem eigenen Gewissen. Sie verteidigten ihre Werte und übernahmen dafür die Verantwortung. Und – ach – wie gerne wären wir wie sie… weiter zur Rezension in der ZEIT.

Rede von Georg Schramm zur Verleihung des Erich Fromm Preises 2012

Die einmalige Verbindung von Ohnmacht und Menschenwürde einerseits sowie von Tragik und Komik andererseits war die Begründung der Jury zur Vergabe des Preises an Georg Schramm. Die Rede des Preisträgers als Video.

Studie zur Offenheit der Parlamente in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Im folgenden Gastbeitrag stellt Markus Schmidt, die Studie “Opening Parlament in Deutschland, Österreich und der Schweiz” vor, im Rahmen einer Vorlesung “Digitale Nachhaltigkeit in der Wissensgesellschaft”.

Seit ihrer Veröffentlichung im September 2012, möchte die “Erklärung zur Parlamentarischen Offenheit“, ein neues Problembewusstsein für die Offenheit und Transparenz in Parlamenten schaffen. Die Deklaration wird von zahlreichen Parliamentary Monitoring Organizations (PMOs) weltweit unterstützt und liegt jetzt auch in einer Deutschen Übersetzung vor.

Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden. Sie steht unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Schweiz Lizenz.

Lesen Sie den Gastbeitrag.

Partizipation – Eine Machtfrage

Bürgerbeteiligung und Partizipation wird zur Zeit groß vermarktet. Doch dahinter steht ein Konstanter Abbau der Beteiligung. Viele Veranstaltungen werden als Partizipation verkauft, sind aber in Wirklichkeit das Gegenteil: Fremdbestimmung.

Echte Partizipation ist daher immer eine Machtfrage.

Studie: Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden

Die Amadeu Antonio Stiftung hat ihren neuen Report veröffentlicht: „Staatsversagen. Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden. Ein Report aus Westdeutschland“. Das Fazit: die Verharmlosung durch die Behörden macht es den Rechtsextremen allzu leicht.

Lesen Sie mehr über Staatsveragen.

Buchbesprechung: Die neue Macht der Bürger

Am 16. April erschien in der Süddeutschen Zeitung von Johann Osel eine Rezension über ein hoch interessantes Buch:

 

Franz Walter u. a.: Die neue Macht der Bürger. Was

motiviert die Protestbewegungen? Rowohlt, Reinbek

2013. 352 Seiten, 16,95 Euro.

 

In ihm legt der Göttinger Politikwissenschaftler eine Analyse über eine Vielzahl von Protestinitiativen vor, die er zusammen mit einem Team an seinem Institut für Demokratieforschung erarbeitet hat. Wer initiiert solche Protestbewegungen und was ist die Motivation derer, die sie mittragen? Die Antworten Franz Walters (hier wiedergegeben nach der oben genannten Rezension) geben zu denken:

 

Der landauf, landab „gut organisierte Partizipations-Lobbyismus“

wird laut der Studie vor allem von Ruheständlern, akademisch gebildet und finanziell sorgenfrei, sowie klassischen Bildungsbürgern getragen.

Den Aktionisten geht es hauptsächlich um eine neue Beteiligungskultur, sie klagen in der Mehrzahl über eine Scheindemokratie.

 

So etwa zeigte es sich bei der Protestbewegung gegen eine dritte Start- und Landebahn am örtlichen Flughafen München. Sie hatte eine breite Organisationsbasis, wurde aber getragen von den Arrivierten, Gebildeten, Wohlhabenden. Die Bürger hätten sich tief in die Materie eingearbeitet, sich detailliert mit dem Wachstum der Flugbewegungen und dem Kerosinpreis beschäftigt. „Wenn sie den Eindruck haben, man speise sie zum wiederholten Male mit Argumenten ab, die sie schon längst widerlegt sehen, verlieren sie den Glauben, ernst genommen zu werden.“

Am Anfang steht nicht etwa die Wut, sondern Misstrauen“, so Walter.

 

Auffällig an allen Initiativen ist, dass vor allem jene auf die Straße gehen, die es sich leisten können. Nicht das Elend treibt Menschen auf die Straße, auch sind es nicht die „ehrbaren kleinen Leute“, die protestieren, sondern – Magister und Doktoren. Und ganz besonders die Diplomingenieure! Und das Alter spielt eine Rolle. Franz Walter: „Spätestens zwischen 2015 und 2035 werden sich Hunderttausende hoch motivierte und rüstige Rentner in den öffentlich vorgetragenen Widerspruch begeben.“

Die Forscher sehen dies nicht negativ. Am Ende der Rezension heißt es:

Die meisten Mitglieder der meisten Initiativen fordern keinen Systemwechsel, es gehe ihnen nicht um eine „große umstürzlerische Alternative“ oder einen „weiteren hochmodernen Zukunftsentwurf“. In der Regel agieren die Initiativen maßvoll, im Blick ist auch eine Vernetzung mit Politik und der Wirtschaft. „Ohne den misstrauischen Blick aufgeklärter Bürger“, schreibt Walter, würden sich „politische und ökonomische Macht verselbständigen und korrumpieren“.

Misstrauensgesellschaften seien „Seismografen“ dafür, dass etwas schiefzulaufen droht und könnten Ausgangspunkte für „neue Ideen“ sein: Sie sind eine Herausforderung für die Institutionen – und ein Beweis für die Lebendigkeit der Demokratie.

Stricken für den Frieden

Die Luftangriff auf Dresden sind ein noch heute präsentes Beispiel für die Grausamkeit von Krieg. Während Rechte versuchen dieses Ereignis für ihre Ideologie, die Europa mit einem Krieg überzog zu nutzen und eine Stadt versucht ihren Weg der Erinnerungskultur zu finden, kamen zwei Frauen auf die Idee einen Panzer einzustricken.

Lesen Sie bei der TAZ, was ihre Beweggründe waren und warum ein engestrickter Panzer Rechte und Linke aufregt.