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Nachwuchsmangel bei Theologen – Studentenzahlen 2011 bei 30% im Vergleich zu 2001

Fast alle evangelischen Landeskirchen sehen sich mit Nachwuchsproblemen konfrontiert.

Den bundesweit rund 21.000 evangelischen Pfarrern folgen immer weniger junge Theologiestudenten nach. Ende 2011 standen noch rund 2.400 Studenten auf den landeskirchlichen Listen für Pfarrdienstanwärter. Zehn Jahre zuvor waren es noch rund 7.800. epd. Mehr dazu?

Personalchaos in der Kirche

Neben den chaotischen Zuständen bei Siemens erinnert mich vor allem die momentane Lage der Bahn in Mainz an zukünftige Szenarien auch in der Kirche. Da man kein Personal mehr für eine ordentliche Besetzung für das Stellwerk am Mainzer Hbf hat, wird dieser – es ist kaum zu glauben – mehr oder weniger als bisheriger Knotenpunkt vom Bahnverkehr abgekoppelt. Man dünnt die Zahl der Züge, die den Mainzer Bahnhof anfahren, massiv aus. Das betrifft sogar IC und ICE-Züge. Ab 18 Uhr mutiert er zu einer Art Geisterbahnhof. Ein Skandal sondergleichen, der auf verfehlte Personalpolitik der Bahn-Verantwortlichen seit der Privatisierung zurückzuführen ist. Es ist zu befürchten, da ja unsere Kirchenleitung auch das Heil in neoliberal ausgerichteten Strukturveränderungsprozessen sieht, dass sich die verfehlte Personalpolitik beim Theologennachwuchs in ähnlich chaotischen Verhältnissen auswirken wird; dann, wenn kein Personal mehr in den „Gemeindestellwerken“ zur Verfügung steht, um den „Betrieb“ aufrecht zu erhalten. Doch nicht nur beim Theologennachwuchs gibt es Probleme, neuerdings ist eine zukünftig sich einstellende Lücke auch bei Kirchenmusikern und Gemeindepädagogen nicht mehr zu verheimlichen. Die Kirchenleitung hat allerdings – im Gegensatz zum Bahnvorstand – für diese sich abzeichnende Krise Vorsorge getroffen: Die Förderung der Ehrenamtlichen soll ausgebaut werden! Zitat aus den „Leitgedanken der Kirchenleitung zur weiteren Entwicklung der EKHN“: Erforderlich ist „ein höheres Maß an Steuerung und Koordination durch ehrenamtlich Leitende“.
Bravo!
Ich frage mich jedoch, wenn die Lösung so unkompliziert ist, warum der Bahnvorstand sich diese noch nicht zu Eigen gemacht hat. Ein höheres Maß an Steuerung und Koordination durch ehrenamtlich Leitende würde bestimmt viele Modellbahnfreunde ansprechen, in einem DB-Stellwerk nun auch mal die große Eisenbahn steuern zu dürfen oder zu können. Auf wie viel brachliegendes Bubenträumepotential oder abrufbare Väter-Märklin-Kompetenz die Bahn bei diesem Fahrdienst-Problem zurückgreifen könnte, um es mit dem genial-einfachen Lösungsvorschlag der Kirchenoberen in den Griff zu bekommen… Wahnsinn!
Wo allerdings die Kirchenleitung ihr ergiebiges Potential zum ehrenamtlichen Ausgleich ihres sich abzeichnenden Pfarrdienst-Problems sieht, ist noch nicht ausgemacht. Damit ist zu befürchten, dass es trotz dieses beschriebenen Potentials an Ehrenamtlichen in Zukunft nicht nur Geisterbahnhöfe, verwaiste Stellwerke und Streckenstilllegungen geben wird, sondern auch „Geisterkirchen“ (ohne das Wirken des Hl. Geistes), verwaiste Pfarrhäuser (in denen dann kein Licht mehr brennt) und stillgelegte Gemeindehäuser (in denen sich dann keine Ehrenamtlichen mehr versammeln können).
Jedoch momentan bleibt die erfreuliche Nachricht für die Finanzjongleure, die es dann in ihren Jahresberichten zu veröffentlichen gilt, am besten versteckt eingestreut in einer nicht auf Anhieb zu interpretierenden Zahlentabelle: Die Bahn macht Gewinn und die Kirchensteuern steigen!
Ich sage dazu: Noch! Und die Grundfrage bleibt leider unbeantwortet: Warum gibt es momentan schon jetzt bei der Bahn zu wenig Personal an Fahrdienstleitern und warum wird es in Zukunft wahrscheinlich zu wenig Pfarrpersonal geben? Aber vielleicht ist diese Frage zu simpel für leichtfassliche Antworten.

Die Personalsituation und -entwicklung in den Professionen – eine Annäherung an das Thema

Die Personalsituation der Professionen in einem ersten, statistischen Vergleich. Entsprechend der Profession differiert die Personalstärke beträchtlich. Die Lehrer und Ärzte spielen bei dieser Frage in einer höheren Liga als die Professoren, Pfarrer und Richter (vgl. Tabelle Spalte I).

Die Alterszusammensetzung ist generell geprägt durch die Alterspyramide und den sog. geburtenstarken Jahrgängen von 1955 bis 1969. Sie prägen und bestimmen die Alterszusammensetzung von Ärzten, Lehrern und Pfarrern. Wohl weniger für Richter und Professoren, wobei zu Letzteren keine Angaben greifbar waren.

Die Professoren bilden die einzige Berufsgruppe mit leicht wachsenden Personalzahlen (vgl. S.22,23) – bei teilweise kräftig steigenden Studierendenzahlen (vgl. S.21) . In diesem Bereich gibt aber nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ steigende Anforderungen. Nur ein Fall: die Sachbudgets bleiben bei steigenden Studentenzahlen konstant. Der „Betrieb“ kann dann nur durch effizientere Verfahren aufrecht gehalten werden. Dies haben die Professoren selbst zu gewährleisten. Outputorientiertes Management ist hier also schon vollständig realisiert.

Ein akuter Personalmangel besteht bei den Richtern, bei denen die Unternehmensberatung Arthur Anderson einen Mangel an 3000, die Richterbund von 4000 Stellen ermittelt. Das sind 15% bzw. 20% der Stellen! Bei Ärzten lässt sich die Frage aufgrund der hohen Anteile der Freiberufler zum einen aus den Zahlen der Krankenhausärzte ableiten und generalisieren, zum anderen aber aus den Indikatoren Altersdurchschnitt/ kommende Pensionierungszahlen und Attraktivität für Nachwuchs erschießen. Klar scheint aber, dass aufgrund der Alterszusammensetzung ein Versorgungskollaps droht: „das Sterben der bayerischen Hausarztpraxen läuft meist still ab. Schließt mal wieder eine für immer, berichtet allenfalls die Lokalpresse. Den Überblick hat hingegen der Chef des bayerischen Hausärzteverbandes, Dr. Wolfgang Hoppenthaller: „Wir steuern auf eine Katastrophe zu“, weiß er. „Nahezu jeder zweite der 8.000 bayerischen Hausärzte ist über 58 Jahre alt. Statistisch gehen die Kollegen mit 61 Jahren in Rente, weil sie ausgebrannt sind. “

Bei Pfarrern kann man bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 54 Stunden, die etliche Studien für den Gemeindepfarrdienst als Minimum belegen, die die EU-Rechtsprechung  überschreitende Wochenstundenzahl von 48 Stunden als Maß der fehlenden Stellen/Personen ansetzen. Das wäre ein Plus (und also Stellenmangel) von 12,5% für die Gemeindepfarrstellen und ca. 9% auf alle Pfarrstellen (außer Verwaltungs-Pfarrstellen) umgerechnet. Diese Angabe wurde entsprechend in die Tabelle für die Ev. Kirche eingestellt.

Dennoch werden Stellen weiter gestrichen. Die EKD will 2006 unter dem Titel „Kirche der Freiheit“ die Pfarrerzahl von 21.000 im Jahr 2007 auf 13.000 im Jahr 2030 reduzieren. Das sind 30 % in 23 Jahren. Die Lehrerzahl soll ebenfalls gekürzt werden – um 10%. Und in Hessen will die noch amtierende Regierung die Richterzahl (inkl. Staatsanwälte) trotz eines Fehlbestandes von 15% bis 2016 um weitere 15 % reduzieren.

Die Quote der Veränderung muss ins Verhältnis gesetzt werden zu den beruflichen Leistungsanforderungen. Diese steigen tendenziell qualitativ und/oder quantitativ. In der Addition von Veränderung der Personal- oder Stellenzahl (tendenziell Verringerung) und der Veränderung der Leistungsanforderungen (tendenziell Erhöhung) ergibt sich bei allen Professionen in Zukunft  eine steigende Belastung.

Offensichtlich sind die Professionen ‚überaltert‘. Vielfach wird das Problem der Alterszusammensetzung der Professionen den geburtenstarken Jahrgängen selbst in die Schuhe geschoben. Inkriminierende Begrifflichkeit wie Lehrer- oder Pfarrerschwemme begleiteten das Berufsleben dieser Generation innerinstitutionell vielleicht nicht in allen, aber doch zumindest den beiden genannten Professionen. Sind die Betroffenen etwa Schuld an den heute unbesetzten Stellen und den geplanten oder beschlossenen Stellenstreichungen? Sind die älteren Mitarbeiter verantwortlich für den Mangel an Interesse der jungen Menschen für die entsprechenden Professionen? Die Berufsverbände beklagen schon seit Anfang dieses Jahrhunderts die Situation und fürchten sei es um den Bildungsstandort Deutschland, sei es um die Volksgesundheit, die Rechtssicherheit, oder die Vermittlung der christlichen Glaubenstradition als Bestandteil der europäischen, von der Aufklärung geprägten Wertetradition.

Die Belege zu den in der folgenden Tabelle genannten Zahlen finden sich hier für die Ärzte, hier für die Schulen, hier für die Universitäten, hier für die Richter, sowie hier für die Ev. Kirche und hier für die Kathol. Kirche. Alle anderen und weitere Daten finden sich in den den Professionen speziell zu dieser Fragestellung gewidmeten Seiten.

Personen/Stellen* Durchschnittsalter Anzahl Fehlender Personen Fehlende in Prozent Pensionierung bis 2020 Leistungsanforde-rungen fachlich
Dienstherr plant Reduktion
HausärztInnen ca. 50.000 51,9 Jahre ca. 24.000 qualitativ: +quantitatitv +
Ärzte-Fachärzte ca. 80.000 51,9 Jahre ca. 26.000 qualitativ: +quantitatitv +
Ärzte- Krankenh ca. 134.000 51,9 Jahre 5.000 ca. 4 % ca. 20.000 qualitativ: +quantitatitv +
LehrerIn generell ca. 800.000 50 + 45.000 ca. 6 % ca. 160.000 qualitativ + quantitativ +/- 10 %
Professor
Wissenschaftl.MitarbeiterIn
ca. 38.000ca. 183.000 k.A.k.A. qualitativ+ +quantitatitv +
RichterIn insgesamt ca. 20.000 k.A. 3.000 15% unverändert Hessen: 15%
PfarrerIn Protestant ca. 17.000 50 + Keine offiz. Ang. ca. 9% ca. 3500 –4000 qualitativ+ quantitativ – ca. 25% bis 2030
Priester Diakone ca. 16.000 50 + (+?) ? keine offiz. Ang. qualitativ+quantitativ –

Erläuterung: zwischen Personalzahl und Stellen kann aufgrund der öffentlich verfügbaren Datenlage nicht unterschieden werden.

Legende: + = steigend; – = fallend

Qualität der Rechtssprechung leidet – Deals in Wirtschaftsprozessen: Folgen des Personalmangels in der Jusitiz

1. Situation

Bei 20.179 Richter und Staatsanwälten, die im Jahr 2000 in den Ländern tätig waren, ergibt sich rechnerisch ein Fehlbestand von ca. 3.000 Richtern und Staatsanwälten in den Bundesländern.

Zur Zusammenfassung der Ergebnisse des Gutachtens der Beraterfirma Arthur Andersen über ein analytisches und fortschreibbares Personalbedarfsberechnungssystem (PEBB§Y I) für Richter und Staatsanwälte.

In ausgewählten Ländern/Sektoren: Justiz Niedersachsen droht der Kollaps. Der Niedersächsische Richterbund sieht die Arbeit der Justiz in Gefahr und hat die Landesregierung zu einer Aufstockung des Personals aufgefordert. Rund 300 Richter und Staatsanwälte fehlen aus Sicht des Verbandes in Niedersachsen. Die Justiz sei wegen Jahre langer Personaleinsparungen derart unterbesetzt, dass ihre Funktionsfähigkeit ernsthaft in Gefahr sei. Bericht.

Berlin: Justiz, Schule, Verwaltung: Berlin droht ein erheblicher Verlust an Landesbediensteten. Durch Pensions- und Renteneintritte sinkt die Zahl der Angestellten bis 2018 um ein Viertel. Viele Stellen sollen gestrichen werden, für andere fehlt der Nachwuchs. Zum Artikel.

2. Folgen des Personalmangels

„Qualität der Rechtsprechung leidet“. Wegen der hessischen Schuldenbremse werde ein Stellenabbau eingeleitet, „der die Justiz ins Mark trifft“, erklärte der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Rechtspfleger, Karl-Heinz Fischer. Nach Angaben der Landesregierung sollen im Rahmen der Operation „Konsolidierung im Personalbereich“ (KIP) bis 2016 rund 360 Stellen in allen Gerichtsbarkeiten und bei den Staatsanwaltschaften wegfallen. Zum Artikel.

– Zunahme von Prozessabsprachen. Der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes, Christoph Frank, hat Personalmangel in der Justiz für die Zunahme von sogenannten Deals in Wirtschaftsprozessen verantwortlich gemacht. Neben mehr Personal sei eine gesetzliche Regelung nötig, die den Absprachen Grenzen setze, forderte Frank.

Zur Sendung auf dradio kultur.

– Zwei-Klassen-Justiz. Angeblich fehlen 400 Richter und Staatsanwälte sowie 160 Rechtspfleger und 800 JVA-Mitarbeiter.

Der Artikel.

 – Verlust der Rechtssicherheit

Bremen. Massiver Personalmangel zieht am Landgericht viele Prozesse in die Länge – so der Vorwurf von Richter Christian Zorn. Komplette Verhandlungstage seien dort kaum noch denkbar, kritisiert er. Zorn fürchtet, dass künftig Täter nach der U-Haft wieder freikommen, weil es an Personal fehlt. Die Justizbehörde weist die Vorwürfe zurück, will die Lage aber prüfen.

Zum Artikel.

3. Reaktion der Politik

Zurück in den Gerichtssaal. Pensionäre gehören nicht zum alten Eisen: Das bayerische Justizministerium will Staatsanwälte und Rechtspfleger aus dem Ruhestand zurückholen und so den Personalmangel ausgleichen. Beitrag.

 

 

Dem deutschen Gesundheitswesen gehen die Ärzte aus!

1. Teilweise gravierender Mangel an Ärzten –

Arztzahlstudie – Lücken werden größer von Eva Richter-Kuhlmann

Die Zahl der Hausärzte wird der aktuellen Arztzahlstudie zufolge in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich um 7 000 sinken. Insgesamt müssen bis zum Jahr 2020 in der ambulanten Versorgung 51 774 Ärzte ersetzt werden. „Die Studie belegt klar, dass Ärztemangel kein irgendwann zu erwartendes Phänomen ist, sondern akut droht“, betonte Dr. med. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV. Nicht nur bei den Hausärzten, sondern auch bei Augen-, Frauen-, Haut- und Nervenärzten drohten bereits Engpässe… Die Zahlen sprechen für sich: Schon jetzt sind in den Kliniken 5 000 Stellen unbesetzt. Hinzu kommt, dass in den nächsten zehn Jahren knapp 20 000 Ober- und Chefärzte altersbedingt ausscheiden werden. Diese Prognose erstellten BÄK und KBV aus dem Durchschnittsalter der Ärzte, das 2009 bei 51,9 Jahren lag. Zum Artikel.

Summa summarum kann festgestellt werden, dass die deutsche Ärzteschaft

überaltert und zugleich ein Nachwuchsproblem hat…Mittlerweile ist fast nur noch jeder sechste berufstätige Arzt unter 35 Jahre alt, vor acht Jahren war es noch jeder fünfte… Bedingt durch die Altersstruktur werden immer mehr Ärzte in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen… Als gravierendes und besonders dringliches Problem stellt sich die Situation der hausärztlichen Versorgung dar…. (Hier) kommt es bereits jetzt zu drastischen Versorgungsengpässen… Bis zum Jahre 2020 werden etwa 23 768 Hausärzte aus dem System ausscheiden. Zur Studie  der Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung.

2. Wachsender Bedarf an Ärzten. – Bei der Analyse der demografischen Entwicklung der Bevölkerung wird deutlich, dass die damit einhergehende Wandlung des Morbiditätsspektrums und Ausweitung der Multimorbidität eine erhöhte Zahl an Ärzten zwingend notwendig macht, um den Behandlungserfordernissen gerecht werden zu können. Aus der Studie.

3. Forderung nach Erhöhung der Studentenzahlen – Mindestens zehn Prozent mehr Medizinstudierende – das fordert der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). „Die Zahl der jungen Leute, die wir ausbilden, ist angesichts des anstehenden Generationenwechsels in der Ärzteschaft nicht ausreichend“, sagte Alfred Dänzer. Schon heute gebe es 6 000 unbesetzte Arztstellen in den Kliniken. Zum Artikel.

4. Wie die Politik reagiert – Wie viele Ärzte dürfen in einem bestimmten Gebiet eine Arztpraxis betreiben? Das wird in Deutschland über ein kompliziertes Verfahren geregelt. Die sogenannte Bedarfsplanung wurde nun nach mehr als 20 Jahren überarbeitet und soll am 1. Juli 2013 in Kraft treten. Das Ziel: den Ärztemangel bekämpfen. Aber: Mehr geplante Stellen auf dem Papier bedeuten noch lange nicht, dass die medizinische Versorgung überall gesichert ist. Denn dafür braucht es immer noch Ärzte aus Fleisch und Blut. Zum Artikel.

Lehrermangel „groß wie nie“

In Deutschland gibt es ca. 800.000 Lehrer in allen Schularten. Sie unterrichten 11,25 Mio. Schüler. Ca. 50% der Lehrkräfte sind über 50 Jahre (vgl. S.45).

An deutschen Schulen fehlen die Lehrer. Das beklagt der Philologenverband und warnte vor dramatischen Zuständen. Er schätzt die Zahl der

fehlenden Lehrkräfte auf rund 45.000. Besonders dramatisch ist Meidinger zufolge die Lage in den Bereichen Naturwissenschaften und Mathematik, wo bis zu 30.000 Pädagogen fehlen… Für junge Leute ist das Lehramtsstudium trotzdem keine Jobgarantie, denn es kommt auf die Schulform, das Fach und die Region an. Zum Artikel.

Interview mit Prof. Klemm, emerit. Professor für Bildungswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen in der Zeit:

DIE ZEIT: Herr Professor Klemm, Sie schlagen Alarm, weil bald weniger Geld in die Bildung fließt, als die verantwortlichen Politiker versprochen haben. Wie kommen Sie darauf?

Klaus Klemm: Durch ein Papier, das die Kultusministerkonferenz…

DIE ZEIT: …der Zusammenschluss der Bildungsminister aller Bundesländer…

Klemm: …vor ein paar Tagen vorgelegt hat. Daraus geht hervor, dass die Kultusminister die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer in den kommenden Jahren von derzeit knapp 800.000 nach meinen Berechnungen auf nur noch etwa 720.000 senken wollen.

EKvW: Personalentwicklungskonzept für den Pfarrdienst

Die Landessynode begrüßte den Bericht „Personalentwicklung für den Pfarrdienst in der EKvW bis 2030″ der Personaldezernentin OKR’in Petra Wallmann und nahm ihn in den Grundaussagen zustimmend zur Kenntnis. Dazu gehören Maßnahmen zur Förderung des theologischen Nachwuchses und zur Personalplanung und -entwicklung, die Verhältnisbestimmung parochialer und gemeinsamer (Pfarr-)dienst, die Festsetzung der Planzahl von 2250 – 3000 Gemeindeglieder pro Pfarrstelle, des Korridors für nicht refinanzierte Kreispfarrstellen und einzelner Konzeptionsentwicklungen für unterschiedliche pastorale Dienste. Damit ist ein Weg beschritten, der für eine verantwortliche Gestaltung in der Zukunft hoffen lässt.

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