Schlagwort-Archive: Russland

Rotes Kreuz: USA sollen Pakt gegen Streumunition beitreten. epd

03.09.2018, Evangelische Friedensarbeit

Genf (epd). Das Rote Kreuz hat die USA, Russland und Dutzende weitere Staaten aufgefordert, der zehn Jahre alten Konvention zum Verbot von Streumunition beizutreten. Vor allem Zivilisten würden durch die heimtückische Munition verletzt und getötet, betonte der Vizepräsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Gilles Carbonnier, am Montag in Genf.

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Gabriele Krone-Schmalz: „Es ist höchste Zeit für eine neue Entspannungspolitik“

8. Februar 2018, NDS

… Medial „geschlachtet“ wird, wer sich für ein differenziertes Russlandbild einsetzt. Diese Beobachtung hat die ehemalige Russland-Korrespondentin der ARD, Gabriele Krone-Schmalz gemacht. Im Interview mit den NachDenkSeiten sagt Krone-Schmalz, mittlerweile seien geradezu hysterische Zustände zu erkennen, wenn es darum gehe, sich der Dämonisierung Russlands entgegenzustellen…

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Europäische Friedensordnung und das Verhältnis zu Russland. Rede von Matthias Platzeck auf dem Egon Bahr Symposium 2017.

Montag, 12. Juni 2017
…Im vergangenen Jahr zog Horst Teltschik auf diesem
Symposium die ernüchternde Bilanz: „Letztlich hat keine
Regierung im Westen in den mehr als 20 Jahren ernsthaft den
Versuch unternommen, das Ziel einer gesamteuropäischen
Sicherheitsordnung weiter zu verfolgen.“

Das zeigte sich in der zügigen Erweiterung der Nato, bei der
Russland vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, ebenso
wie auch darin, dass Russland in internationalen Fragen, zum
Beispiel bei den Interventionen im Kosovo oder in Libyen,
übergangen wurde. …
Heute müssen wir von einer neuen Ost-West-Konfrontation
sprechen und uns die Frage stellen, wie es auf dem
europäischen Kontinent mit unserem Nachbarn Russland
weitergehen soll: Was können wir tun, um die Situation zu
entspannen? Welche Wege stehen uns überhaupt noch zur
Verfügung? …
Erstaunlicher als das Interesse der Wirtschaft ist das Interesse
der Bürger am Verhältnis zwischen Deutschland und
Russland.
In einer Umfrage der Körber-Stiftung vom vergangenen Jahr
hat sich eine deutliche Mehrheit von 81 Prozent der
Deutschen für engere Beziehungen zwischen den beiden
Ländern ausgesprochen…

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Zeitgeschichtsschreibung eines beteiligten Akteurs: Willy Wimmers neues Buch: „Die Akte Moskau“. Rezension von Peter Becker.

19. September 2016
Der Mann hat einen langen Weg hinter sich: Von einem führenden Verteidigungspolitiker der CDU und Freund Helmut Kohls zum Redner bei Veranstaltungen der Friedensbewegung – so jüngst bei der Kampagne ‚Stopp Ramstein‘ in Kaiserslautern. Es geht um Willy Wimmer (73 Jahre): 33 Jahre CDU-Bundestagsabgeordneter (1976-2009), Verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion (1985-1988), Parlamentarischer Staatssekretär unter Verteidigungsminister Gerhard Stoltenberg (1988-1992) und OSZE-Vizepräsident (1994-2000). Dieses Amt hatte er sechs Jahre inne und war damit bestens informiert über Vorbereitung und Durchführung des Kriegs der NATO gegen Jugoslawien, mit dem eine OSZE-Mission unterlaufen wurde….

Das erste Aha-Erlebnis fand statt im Frühsommer 1988, in dem die Arbeitsgruppe ‚Verteidigung‘ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu einem Arbeitsbesuch nach Washington flog, mit Abstecher ins Hauptquartier der CIA nach Langley: „Erstaunt hörten wir dort den Ausführungen zu, die eine völlig neue amerikanische Politik gegenüber der Sowjetunion zum Thema hatten: Wir sollten uns lösen […] von dem, was wir seit Jahrzehnten […] gehört hatten. Die Ergebnisse einer Studien zu diesem Themenfeld seien eindeutig: Die Sowjetunion verfolge rein defensive Absichten. … Lesen Sie die Rezension.

Verpasste Chance. Von Friedrich Schorlemmer: Die Erinnerung an den Überfall auf die Sowjetunion vor 75 Jahren stehen allzu sehr im Schatten der aktuellen deutschen Russland-Politik.

22.06.2016
22. Juni 1941 Die Erinnerung an den Überfall auf die Sowjetunion vor 75 Jahren stehen allzu sehr im Schatten der aktuellen deutschen Russland-Politik


Warum ringt sich der Bundespräsident, nachdem er jeden Kontakt zur russischen Führung so lange und beharrlich gemieden hat, nicht wenigstens zum 75. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion dazu auf, seine stoische Distanziertheit aufzugeben? Es müsste nicht unbedingt nach Moskau fliegen. Ein Auftritt im Bundestag täte es auch…
Um richtig verstanden zu werden, 1941 hatte ein verbrecherischer Diktator einen anderen verbrecherischen Diktator „betrogen“. Nach 1990 haben demokratische Staaten Europas ein sich demokratisierendes Russland getäuscht. Bestehende Abrüstungsverträge wurden aufgekündigt oder ausgehöhlt. Mit der NATO-Osterweiterung entstand eine veränderte strategische Balance in Europa, weil sich das westliche Militärbündnis weit nach Osten schob. …

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Russlands religiöse Renaissance. Von der Gorbatschow-Zeit bis heute.

01/2015, von Johannes Grotzky in „Stimmen der Zeit“

…Die russisch-orthodoxe Kirche nimmt im heutigen Russland einen öffentlich wahrnehmbaren Platz in der Gesellschaft ein. Mehr als zehntausend Kirchen und fast neunhundert orthodoxe Klöster sind wieder eröffnet oder neu gebaut worden. Neben der russisch-orthodoxen Kirche haben zahlreiche andere Kirchen und Glaubensgemeinschaften wie Protestanten, Katholiken, Muslime, Juden und Buddhisten vom Ende des Kommunismus und der erklärt atheistischen Staatsausrichtung in unterschiedlichem Ausmaß profitieren können…

Nach dessen jüngsten Veröffentlichungen bekennen sich inzwischen wieder 68 Prozent der Bevölkerung als russisch-orthodox, sieben Prozent als muslimisch. Die Bekenntnisse zu anderen Glaubensgemeinschaften bleiben unter einem Prozent. Die Zahl erklärter Atheisten ist auf unter zwanzig Prozent gesunken. Doch zwischen Bekenntnis und praktiziertem Glauben liegen auch in Russland Unterschiede, offensichtlich aber nicht so große wie in Westeuropa. Während vor einem halben Jahrzehnt nur gut die Hälfte der Gläubigen sich als praktizierend bezeichnete, sind es nun zwei Drittel. Wer in regelmäßigen Abständen nach Russland fährt, kann rein intuitiv die wachsende Teilnahme an Gottesdiensten bestätigen…

Dies wird bei einem Gespräch mit Metropolit Ilarion deutlich, dem Leiter des Außenamtes des russisch-orthodoxen Patriarchats.
Zwei Kritikpunkte führt er gegen die Haltung des Westens an, die ebenso auch von staatlicher Seite formuliert werden: Es geht erstens darum, dass der Westen im Gegensatz zu Russland tatenlos der Christenverfolgung im Nahen Osten zuschaue. In Syrien würden die Christen dort vertrieben, wo Aufständische an die Macht kämen. Im Irak unter Saddam Hussein hätten eineinhalb Millionen Christen gelebt, die nun auf ein Zehntel reduziert seien. In Libyen seien praktisch keine Christen mehr zurückgeblieben, und in Ägypten sei eine Massenauswanderung der christlichen Bevölkerung zu beobachten. So habe der sogenannte Arabische Frühling nicht Demokratie, sondern Chaos gebracht. Es sei aber Aufgabe der westlichen Staaten, in dieser Lage die Christen im Nahen Osten zu schützen…

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Westliche Propaganda im Ukrainekonflikt

Der Bürgerkrieg in der Ukraine zeigt deutlich, wie stark unsere Eliten noch im Denken des kalten Kriegs verharren. Ein komplizierter Konflikt mit unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten wird vereinfacht in ein Schema von Gut und Böse gepresst. Vor allem der Journalismus enttäuschte viele kritische BürgerInnen. Zu häufig wurde ein verzerrtes Bild der Vorgänge gezeichnet und Informationen der Nato ohne Nachfrage übernommen.

Der Appell von 60 Prominenten für eine Entspannungspolitik und einen Dialog mit Russland war keine Nachricht wert. Der wahrscheinlich traurige Grund: Freitags haben ARD und ZDF weniger Zeit für ihre Nachrichten und waren mit der Innenpolitik beschäftigt.

Immerhin beginnt das ZDF das eigene Handeln kritisch aufzuarbeiten. Auch unsere Medien sind Teil der Propaganda. Warten wir ab, ob sich damit etwas ändert.

Krieg gegen Russland?

Anfragen zum Absturz von Flug MH 17
Von Ulrike und Werner Schramm

Das Weiße Haus hat noch vor Beginn der Ermittlungen zur Boeing-Katastrophe (in der Ukraine) genau festgestellt, wer schuldig ist. Auf gleiche Weise hatte das Weiße Haus seinerseits ‚bewiesen‘, daß (Iraks Präsident Saddam) Hussein Massenvernichtungswaffen besitzt. Es waren dieselben Dienste zugange, die in der Vergangenheit immer wieder gelogen haben, um Kriege zu legitimieren…

Ein namhafter Publizist wie Peter Scholl-Latour, bei uns vor ein paar Jahren noch ein gefeierter Medienmittelpunkt, muss seine Überlegungen der „Stimme Russlands“ anvertrauen, um gelesen zu werden, und seine Antwort auf die Frage, wie Europa mit den Entwicklungen in der Ukraine umgehen sollte, muss sehr nachdenklich stimmen: „Europa hat ja gar keine Aussenpolitik. Europa vollzieht ja im Moment eine Unterwerfungspolitik gegenüber den USA, die es unter Helmut Kohl so nicht gegeben hätte und unter Schröder sowieso nicht.“ Zum vollständigen Beitrag.