Schlagwort-Archive: Vatikan

Italiens Rechte streitet sich mit der katholischen Kirche

20.8.2015 Domradio

Italiens rechte Parteien waren lange Zeit glühende Verehrer des Papstes. Die konservativen Parteien waren meist eng mit der katholischen Kirche verbunden.

Doch mit seiner sozialkritischen Ausrichtung hat Papst Franziskus nun einen Keil zwischen die beiden Lager getrieben. Während die rechten Parteien gegen Flüchtlinge hetzen setzt sich Papst Franziskus regelmäßig für sie ein. Diese Linie haben nun auch einige Bischöfe übernommen.

Lesen Sie hier den Artikel des Domradio.

Der Gegenpapst. Von Prof. em. Georg Denzler. Und: Amtsenthoben. Von Felizitas Küble.

13.03.2015, Publik Forum

Kurienkardinal Walter Brandmüller kungelt mit den ultrakonservativen Piusbrüdern.  Er will dem Papst die Werte der Tradition bewusst machen. Von Georg Denzler


Der Kardinal traf sich am 5. Dezember 2014 mit Bischof Bernard Fellay, dem Generaloberen der Piusbruderschaft, in deren Internationalem Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen (Niederbayern). Diesem Treffen war am 23. September desselben Jahres ein Gespräch in Rom vorausgegangen, bei dem beide Parteien vereinbarten, die Begegnungen »in einem größeren und weniger formellen Rahmen als dem der vorausgegangenen Sitzungen« weiterzuführen. Diese Zusammenkünfte zielen nach Meinung des Kardinals offenbar darauf, den kirchlichen Autoritäten – gemeint ist in erster Linie der Papst – die Priesterbruderschaft und die Werte der Tradition bewusster zu machen und gleichzeitig alle ernsthaften Einwände und Divergenzpunkte aufzuzeigen, die sich aus dem Konzil und seinen Reformen ergeben. Zu diesem Zweck sind in den kommenden Monaten weitere Treffen geplant, eines im Seminar Heiliger Pfarrer von Ars zu Flavigny (Frankreich) und ein weiteres im Seminar Heiliger Thomas von Aquin in Winona (USA). Es ist an Papst Franziskus klarzustellen, wer in dieser heiklen Angelegenheit als offizieller Gesprächspartner des Vatikans gelten kann. Eigenmächtige Unterhändler wie Kardinal Brandmüller sollte er in die Schranken verweisen. Zum Artikel.

Im November 2014: Papst Franziskus hat den konservativen Kardinal Raymond Burke amtsenthoben

8. November 2014, Von Felizitas Küble, 

Wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” am heutigen 8. November online berichtet, wurde der US-amerikanische Kurienkardinal Raymond Burke als Präfekt der Apostolischen Signatur von Papst Franziskus abgesetzt. Er leitet damit nicht mehr den obersten Gerichtshof des Vatikan.

Die Absetzung des tapferen und glaubensstarken Würdenträgers wird vor allem folgende Gruppierungen in der katholischen Kirche stark enttäuschen:

1. Die Lebensrechtler: Burke war ein entschiedener Abtreibungsgegner,…
2. Die Anhänger von Papst Benedikt…
3. Die liturgisch Traditionellen bzw. Freunde der “alten Messe”, also des überlieferten Ritus.
4. Die moraltheologisch Konservative…
5. Millionen amerikanischer Katholiken,…

Zum Artikel

Entwarnung für Papst-Angestellte: die Pensionen sind sicher.

20/02/2015 

Die Deckung des vatikanischen Pensionsfonds beträgt 95 Prozent, teilte der Verwaltungsrat des Fonds an diesem Freitag mit. Es bestehe ein „grundlegendes Gleichgewicht“ zwischen den verfügbaren Mitteln und den Verpflichtungen gegenüber heutigen und zukünftigen Ruheständlern. Das sei verschiedenen Eingriffen zu verdanken, die das Staatssekretariat gebilligt habe, so die Erhöhung des Pensionsalters um zwei Jahre auf 67 Jahre für Laien und 72 Jahre für Priester und Ordensleute; beide Altersgrenzen gelten im Vatikan seit jeher für Männer wie Frauen gleichermaßen… Mehr dazu.

»Viele stehen voll hinter dem Papst«. Fragen an Bernd Hagenkord von Radio Vatikan.

24.02.2015, von Thomas Seiterich, Publik Forum 

Finanz-Transparenz, schlanke Verwaltung, mehr Miteinander im Vatikan statt gegenseitiger Blockaden: Das will Papst Franziskus, der dafür eine große Kurien-Reform eingeleitet hat. Doch wie weit ist er gekommen? Scheitert der Umbau der Kurie am Widerstand der Konservativen? Fragen an Bernd Hagenkord von Radio Vatikan


Soeben ernannte Papst Franziskus zwanzig neue Kardinäle – fast alles couragierte Seelsorger in Ländern der Dritten Welt, die seiner inhaltlichen Linie folgen. Baut er in Rom keine Hausmacht auf? Hagenkord: Dieser Papst betreibt keine Hausmachtpolitik, er setzt nicht auf Günstlinge, baut nicht auf blinde Loyalitäten. Nein, der Dynamiker Franziskus knausert nicht mit Vertrauen, er setzt auf Prozessdenken, auf offene Abläufe, auf Zeit-Geben. All das ist neu in der Ausübung des Papstamtes. Franziskus setzt konsequent auf die Erneuerung der Kirche von den Rändern her. So macht er Soane Mafi, Bischof aus Tonga, das wegen der Klimakatastrophe in der Südsee zu versinken droht, zum Kardinal. Zugleich übergeht er traditionelle, alte Kardinalssitze wie Brüssel, Turin oder Venedig. Zum Interview.

Papst Franziskus will die Kirchenbürokratie umkrempeln.

14. Februar 2015, von Christiane Florin, DIE ZEIT

Papst Franziskus hat seine Kardinäle nach Rom bestellt, um über eine Reform der Kurie zu beraten. Wie arbeitet diese Verwaltung der Weltkirche eigentlich? 

„Wir wissen, dass es an diesem Heiligen Stuhl schon seit einigen Jahren viele gräuliche Missbräuche in geistlichen Dingen und Exzesse gegen die göttlichen Gebote gegeben hat, ja, dass eigentlich alles pervertiert worden ist. […] [Wir werden] jede Anstrengung unternehmen …, dass als erstes diese Kurie, von der das ganze Übel ausgegangen ist, reformiert wird.“

Klingt wie Franziskus, doch es war Papst Hadrian VI., der diese Diagnose vor rund 500 Jahren stellte. …  Zum Artikel.

Vatikan verhaftet Erzbischof Wesolowski

Der Vatikan hat auf ausdrückliche Anordnung des Papstes den Erzbischof Josef Wesolowski verhaftet. Ihm wird der Missbrauch von Kindern vorgeworfen.

Die Verhaftung eines Hochrangigen Mitglieds der katholischen Kirche ist ein positives Zeichen auch an anderen Orten ohne Rücksicht auf Ämter gegen sexuellen Missbrauch vorzugehen.

Doch ob sich damit auch in Deutschland ein Umdenken einstellen wird, ist fraglich. Noch immer gibt es Auseinandersetzungen über die umfassende Aufklärung der deutschen Missbrauchsskandale.

Lesen Sie hier den Artikel im Tagesspiegel.

Dezentralisiert sich die katholsiche Lehre in der Frage der Familie?

Bisher ist das Papstprimat die Garantie für die Einheit der katholischen Kirche. Eine Kirche, ein Papst und eine Lehre. Doch „Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen“, so der Kurienkardinal Walter Kasper.

Daniel Decker sieht in einem Artikel der FAZ  in dem Umgang mit der Familie eine neue Politik im Vatikan. Papst Franziskus setzt in diesem Thema auf eine Dezentralisierung. Die Machtbalance im Vatikan wird dadurch erschüttert.

Heiliges Geld

Die katholische Kirche ist eine gigantische Finanzmacht. Ihr Umgang mit dem Geld war schon häufig der Gegenstand von Kritik. Die Wahl Franziskus zum neuem Papst wertet John Dickie als einen gigantischen Schlag gegen das finanzielle Establishment im Vatikan.

Doch die Neuordnung der Finanzen im Vatikan erscheint eine kaum lösbare Aufgabe zu sein. Vor welchem Problemen und Herausforderungen die neue Finanzaufsicht des Papst steht zeigt Dicke in seiner Dokumentation heiliges Geld eindrücklich.

Ein Hassliebe verbindet die katholische Kirche mit dem Geld. Auf der einen Seite ist sie auf es angewiesen um ihren Auftrag zu erfüllen. Auf der anderen Seite verstrickt dieses Geld die Kirche in Korruption und hindert sie ihren Auftrag zu erfüllen. So steht die Vatikanbank seit langem im Verdacht die Mafia beim Waschen von Schwarzgeld zu unterstützen. Auf der anderen Seite generiert sie einen Fünftel der Einnahmen der Kurie. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, das die ambivalente Beziehung der katholischen Kirche zum Geld zeigt.

In einer globalen Kirche sind auch die Finanzprobleme global. Mangelnde Kontrolle und ein System, das nur auf den eigenen Machterhalt schielt sorgen für eine Reihe von Skandalen. In Slowenien investieren Bischöfe in Pornosender und verzocken Millionen. Gleichzeitig veruntreuen einige wenige Priester kaum bemerkt riesige Summen. Das Erzbistum Milwaukee verschiebt Millionen in eine Stiftung. Kurz darauf meldet es sich gegenüber den Missbrauchsopfern zahlungsunfähig.

Sehen Sie noch bis zum 25.3. die Dokumentation in der Mediathek von Arte, oder nehmen sie am erstem April die Wiederholung auf.

„Herausforderungen, die nur im ehrlichen Dialog nach innen und außen bewältigt werden können“. Die KirchenVolksBewegung wünscht Kardinal Marx Gottes Segen.

Pressemitteilung Münster, 12. März 2014

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche gratuliert dem heute in Münster gewählten neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Dr. Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, und wünscht ihm Gottes Segen und ein gutes kollegiales und dialogisches Wirken.

„… Aber nur, wenn sie die ermutigenden Impulse von Papst Franziskus jetzt aufnimmt, kann sie auch in Deutschland wieder als eine glaubwürdige Vermittlerin der jesuanischen Botschaft erlebt werden.

Dies wird aber nur gelingen, wenn die Bischöfe und Weihbischöfe ihrem neuen Vorsitzenden ihre verlässliche und tatkräftige Unterstützung gewähren. Erzbischof Zollitsch war dies zu oft versagt worden, vor allem bei dem „Dialogprozess“, den er im Herbst 2010 angestoßen, der aber bis heute noch keine greifbaren Ergebnisse gebracht hat, der sogar wegen der mangelnden Kooperationsbereitschaft mancher Bischöfe in manchen Diözesen nicht einmal aufgegriffen wurde.

Die heutige Wahl erfolgte drei Tage nach Ende der rückwärtsgewandten Ära Meisner und in einem unguten Schwebezustand angesichts der zahlreichen Bischofs-Vakanzen in mehreren Bistümern und der nach wie vor ungeklärten Zukunft des Limburger Bistums. Die Verzögerungen im Vatikan und die zahlreichen zum Teil widersprüchlichen Äußerungen gewisser römischer Amtsträger zu diesen für die deutsche Kirche so wichtigen Entscheidungen lassen auf weiterhin starke Seilschaften innerhalb des Vatikans schließen. Der neue Vorsitzende muss sich mit diesem untragbaren Zustand auseinandersetzen. “
Der vollständige Text.