Archiv der Kategorie:
Katholische Kirchen und Bistümer

„Wie kurieren wir die Kirche?“. Gespräch mit dem Autor, Theologen und Journalisten Joachim Frank.

Er hat Hoffnung, weil die Kirche ihm am Herzen liegt. Joachim Frank, in Burgsteinfurt groß geworden, hat sich in seinem ersten Buch mit der Frage beschäftigt: „Wie kurieren wir die Kirche?“ Bei der Suche nach Antworten helfen dem 48-jährigen Journalisten und Theologen, der verheiratet ist und in Köln lebt, Frauen und Männer, die sich in der Kirche auskennen. Über die Botschaft seines Buches und was die Kirche für ihn bedeutet, sprach WN-Redakteurin Gudrun Niewöhner mit dem ehemaligen Priester des Bistums Münster.

Sie fragen in Ihrem Buch: „Wie kurieren wir die Kirche?“ Woran krankt die Kirche denn überhaupt? Und gibt es ein Allheilmittel?… Zum Beitrag.

12 Thesen zu ‚Pacem in Terris‘. Vortrag von Thomas Schirrmacher im Rahmen des Exzellenzclusters „Religion und Politik“, Uni Münster

Internationales Expertengespräch „Maßstab Menschenrechte. Anspruch und Umsetzung in der katholischen Kirche 50 Jahre nach Enzyklika ‚Pacem in terris‘“,

23.-24.10.2013, an der Westfälische Wilhelms-Universität Münster im Rahmen des Exzellenzclusters „Religion und Politik“, Leitung: Prof.Dr. Marianne Heimbach-Steins, Institut für christliche Sozialwissenschaften, Münster, und Prof. Dr.Daniel Bogner, Institut de Pédagogie Religieuse, Universität Luxemburg

A. Zur externen Bedeutung
1. These: Eine zentrale Bedeutung von PiT liegt in der uneingeschränkten Anerkennung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 (vor allem PiT 143-144). Da diese Erklärung nicht juristisch verbindlich und wirksam ist, sondern durch ihren enormen moralischen Stellenwert wirkt, war es wesentlich, dass die größte Religionsgemeinschaft der Welt ihr zu einer Zeit moralische Rückendeckung gab, als sie noch nicht so unumstritten als Weltgewissen galt…

B. Die interne Vollendung
7. These: Die Frage nach dem Verhältnis staatlicher Strukturen zum Verhältnis großer religiöser Organisationsstrukturen bleibt auf der Tagesordnung, auch für die Kirchen

C. Ökumenische Chancen
12. These: Das von der organisierten Weltchristenheit 2011 gemeinsam unterzeichnete Dokument „Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt“ („Christian Witness in a Multireligious World“) ist ein Meilenstein ökumenischen Menschenrechtsverständnisses…
Der Vortrag als pdf.

 

 

„Papst kann jeder werden. Der beste Beweis bin ich.“ Zur Heiligsprechung von Papst Johannes XXIII.

Der liebenswürdige Reformer – von Joachim Frank, BZ

24.04.14

Dem katholischen Kirchenvolk gilt Johannes XXIII. schon lange als „der gütige Papst“, an diesem Sonntag wird er in Rom heiliggesprochen. Der Italiener wirkte zwar gemütlich wie ein Großvater – doch er war der Pontifex, der dem Wandel in seiner Kirche eine Chance gab.

Zum Artikel in der BZ.

Enzyklika ‚Pacem in terris‘ – das Ende des gerechten Krieges

von Andreas R. Batlogg SJ

Von ihrer beklemmenden Eindringlichkeit haben die Worte nichts eingebüßt, sie wirken fünfzig Jahre später so aktuell wie damals: „Darum widerstrebt es in unserem Zeitalter, das sich rühmt, Atomzeitalter zu sein, der Vernunft, den Krieg noch als das geeignete Mittel zur Wiederherstellung verletzter Rechte zu betrachten“ (Nr. 127). Geschrieben wurden sie unter dem Zwischentitel „Zeichen der Zeit“ von einem, der im 82. Lebensjahr stand: Am 11. April 1963, einem Gründonnerstag, veröffentlichte der bereits von einer schweren Krebskrankheit gezeichnete Papst Johannes XXIII. seine nicht nur an Katholiken, sondern (erstmals) „an alle Menschen guten Willens“ gerichtete achte Enzyklika „Pacem in terris“. Keine zwei Monate später war er tot… Zum Artikel.

Heilige sind Vorbilder – Stellungnahme von europäischen katholischen Reformgruppen zur Heiligsprechung von Johannes Paul II.

Am 27. April 2014 wird Bischof Franziskus von Rom seine Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig sprechen. Doch während das Kirchenvolk Johannes XXIII. längst als Heiligen verehrt, wird das Wirken von Johannes Paul II. auch nach seiner Heiligsprechung umstritten bleiben, selbst wenn seine Kritiker ihm vergeben und beten, dass er in Frie-
den ruhen möge. Mit der Heiligsprechung stellt die Kirche den polnischen Papst jedoch allen Katholikinnen und Katholiken als Vorbild christlicher Tugend vor Augen und bezeichnet sein Wirken für Kirche und Welt als hervorragendes Zeugnis für das Himmelreich. Das ist Anlass genug, einige Aspekte seiner Frömmigkeit und seines Kirchenbildes kritisch in Erinnerung zu rufen. Mehr dazu.

Diese Stellungnahme unterstützen:
> Herbert-Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche www.herberthaag-stiftung.ch
> tagsatzung.ch – für eine glaubwürdige Kirche [Schweiz] www.tagsatzung.ch
> KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche Deutschland www.wir-sind-kirche.de
> Plattform Wir sind Kirche Österreich www.wir-sind-kirche.at
> Initiative Christenrechte in der Kirche [Eschborn, Deutschland]
> Bündnerinnen und Bündner für eine glaubwürdige Kirche BBGK [Bistum Chur, Schweiz]
> IKvu – bundesweites ökumenisches Netzwerk Initiative Kirche von unten, Deutschland, www.ikvu.de
> Laienverantwortung Regensburg, www.laienverantwortung-regensburg.de

Stadtdekan Johannes zu Eltz: ›Die Amtskirche, die wir kannten, ist erledigt‹

Wenn ein Haus zusammenbricht, werden die Fundamente sichtbar. Kann man auf ihnen etwas Neues bauen? Das Ende der Episode Tebartz-van Elst im Bistum Limburg – und die Folgen. Ein Gespräch mit Frankfurts Stadtdekan Johannes zu Eltz mit Hartmut Meesmann, Britta Baas. in Publik Forum.

Petition an Bischof Wölki, Berlin: Pfarreiengemeinschaft statt Großraumgemeinde

Als Vertreter der Initiativgruppe sagte der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Hans Joachim Meyer, die Unterstützer der Petition teilten „die Sorge, wie trotz des zunehmenden Priestermangels die Pastoral im Erzbistum lebendig bleiben kann“. Die bereits vor zehn Jahren erfolgten Gemeindefusionen hättendazu geführt, dass das Erzbistum“nicht wenige Menschen dabei verloren“ habe. An der Übergabe nahm auch der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse teil, der ebenfalls dem ZdK angehört. Er erklärte, es gehe den Kritikern um einen anderen Weg des Reformprozesses. „Dieser muss von den Erfordernissen der Gemeinden ausgehen, nicht von der Zahl der zur Verfügung stehenden Priester“.  Zum Artikel in der „Mündigen Gemeinde“, S. 10.

„Chance des Neuanfangs – nicht nur für das Bistum Passau“

4. April 2014,  Wir sind Kirche zur Ernennung von Pater Prof. Stefan Oster SDB als Bischof von Passau

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche sieht in der Ernennung des Salesianerpaters Prof. Dr. Stefan Oster SDB zum Bischof von Passau Chancen für einen Neuanfang im Bistum Passau, der auf die gesamte Kirche in Deutschland ausstrahlen wird.

Nach der überlangen Sedisvakanz in Passau seit dem 1. Oktober 2012 ist dies die erste Bischofsernennung für Deutschland durch Papst Franziskus. Es ist zu hoffen, dass das von Franziskus formulierte Bischofsprofil, als Hirte nahe beim Volke zu sein, auf Pater Stefan Oster zutrifft und von ihm auch gelebt und ausgefüllt werden kann.

Durch seine Erfahrungen als Ordensmann und durch seine berufliche Medienerfahrung kann er einen kommunikativen und dialogischen Leitungsstil in das Bischofsamt in der Diözese Passau einbringen und in der Deutschen Bischofskonferenz fördern. Auch die besondere salesianische Zuwendung zu Jugendlichen und jungen Menschen in ihrer Lebenswelt wird für das Bistum wie auch für die Arbeit der Bischofskonferenz eine dringend notwendige Bereicherung sein… Zur Stellungnahme.

Erklärung der Reformgruppen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zur aktuellen Befragung der Kirchenleitung in Rom zum Thema „Familie“

1.
Andererseits zeigen Stil und Inhalt der Fragenliste eine große Entfremdung zwischen Kirchenleitung und Kirchenvolk. Die Lehre der Kirche über Familien- und Sexualmoral wird als weltfremd, unbarmherzig und unglaubwürdig erlebt. Die Art der Fragestellung lässt zudem vermuten, dass es den Kirchenleitungen vor allem darum geht, wie die bisherige Lehre der Kirche besser durchgesetzt werden kann.

2.
Trotzdem hat sich ein Teil des Kirchenvolks zu Wort gemeldet und ist zu folgendem Ergebnis
gekommen: Beispiel Erzbistum Köln: „Insgesamt wird die Lehre der Kirche als welt-und beziehungsfremd angesehen“. Und Kardinal Lehmann: „Die Ergebnisse der Umfrage erzeugen und verstärken, auch wenn sie nicht repräsentativ sind, den Eindruck einer fatalen Situation. Eigentlich wissen wir schon lange darum. Vieles wurde verdrängt“. Insbesondere für Jugendliche ist die katholische Lehre zur Sexualmoral ein Grund, die Kirche nicht mehr ernst zu nehmen.  Diesen wird deshalb ein Zugang zum Evangelium verbaut und die Weitergabe des Glaubens wird unterbunden.
Zur Erklärung.

Erstaunlich: bottom-up Elemente in der kathol. Kirche in der Schweiz

Der Wert der kantonalen Körperschaften für die Kirche

Interview der NZZ mit dem Präsidenten der schweizer Bischofskonferenz Markus Büchel, St. Gallen.

„…Es gibt auch zwischen den grossen Bistümern Basel und Chur Unterschiede, und zwar in der Bewertung der Körperschaften. Sind sie für Sie nur Mechanismen zum Einziehen der Kirchensteuer?

Nein, sie sind für mich mehr. Nach dem Kirchenverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils sind alle Getauften und Gefirmten Kirche, somit auch jene, die in einer Körperschaft Verantwortung übernehmen. Es ist gut, möglichst viele Menschen in das Funktionieren einer kirchlichen Gemeinschaft einzubinden. Wer allerdings nur dogmatisch-hierarchisch denkt, stösst vielleicht an eine Grenze, wenn der Bischof nicht allein über den Einsatz der

Kirchensteuern entscheiden kann. Es braucht eine angstfreie Grundanerkennung, dass auch die Menschen, die in den Körperschaften arbeiten, den Impetus als Christen haben, der Kirche zu dienen. Und dann ist es wichtig, wie die Kommunikation läuft und wie man mit Konflikten umgeht. Das Zusammenspiel braucht viel Fingerspitzengefühl.

Es geht also nicht nur um Finanzen?

Auch in meinem Bistum sehe ich, dass mir vieles, was ich sonst zentral besorgen müsste, abgenommen wird. Vieles gestaltet sich an der Basis, und dort ist die emotionale Bindung an die Kirche recht gross. Wenn die Menschen für ihre Kirchgemeinde, ihre Pfarrei, ihre Seelsorger etwas tun können, sind sie stärker und engagierter eingebunden, als wenn sie nur Geld nach oben, auf die Bistumsstufe, geben und von dort her wieder die Verteilung erfolgt… “ zum Interview.