Archiv der Kategorie:
Kulturwandel im Reformprozess

Struktur-k(r)ampf in der evangelischen Kirche – Pfr. Friedhelm Schneider

Mit diesem Beitrag begann eine Serie im Dt. Pfarrerblatt. Gegenstand sind im ersten Schritt die Analyse der Probleme des kirchlichen Reformprozesses.

Der Beitrag analysiert die Thematik anhand der Frage der Koordination. Durch die Reformprozesse entstanden eine Verlagerung von nicht-struktureller zu struktureller Koordination, von der Basis Vertrauen, Bekenntnis, Profession zur Basis Gehorsam, Kirchenordnung, Bürokratie. Darin erkennt der Autor, der die Entwicklung anhand der Nachkriegsgeschichte der EKHN nachzeichnet, einen Verlust der „Kultur“ der Kirche EKHN.

Lesen Sie den vollständigen Artikel von Pfr. Friedhelm Schneider

Arbeitsrechtlicher Sonderweg der Kirche weder theologisch noch ethisch zu rechtfertigen

In seinem Gutachten stellt der Sozialethiker Hartmut Kreß dem arbeitsrechtlichem Sonderweg der Kirchen ein vernichtendes Urteil aus: Der Sonderweg ist weder ethisch noch theologisch zu rechtfertigen.

Es ist kaum zu erklären warum in vielen Berufsgruppen unterschiedliche Rechte für kirchliche und nichtkirchliche Angestellte gelten sollen.

Das Leitbild einer Partnerschaft in Arbeitsrechtsfragen wird faktisch nicht durchgehalten. Auf der einen Seite sollen die ArbeitnehmerInnen auf Möglichkeiten ihre Interessen durchzusetzen verzichten. Die Kirchen hingegen verzichten aber nicht auf ihre Druckmittel wie Disziplinarmaßnahmen und Entlassungen.

Kirche im Neoliberalismus

…10. Bereits 1972, lange vor dem Beginn des neoliberalen Zeitalters, unterschied Martin Niemöller zwischen dem wahren und dem wirklichen Herrn der Kirche. Der wahre Herr, so Niemöller damals, sei Christus, der wirkliche Herr sei der Mammon. Die restlose Verdrängung des wahren durch den wirklichen Herrn ist zwar nicht das Ziel, aber der leichtfertig in Kauf genommene Kollateralschaden vieler Reformprogramme der Kirche im Neoliberalismus. Lesen Sie den Artikel Kirche im Neoliberalismus von Pfr. Dr. Marin Schuck, Speyer.

Mobbing (k)ein strukturelles Problem

Spiegel Online berichtet über Mobbing in der Kirche. Die letzte repräsentative Umfrage sei 11 Jahre her, ergab aber, das 11.3% der deutschen PfarrerInnen schon einmal Opfer von Mobbing waren.

Das Kirchenrecht begünstige dies strukturell. PfarrerInnen können auch ohne Wahrheitsfindungsprozess versetzt werden, wenn das Vertrauensverhältnis zur Gemeinde zerrüttet ist. „Das führt dazu, dass Mobbing strategisch eingesetzt wird, um dann von einer Zerrüttung zu sprechen.“, wird Sabine Sunnus vom Verein D.A.V.I.D. zitiert.

 

In seinem Praesesblog nimmt Manfred Rekowski Stellung zu den Vorwürfen des Artikels. Rekowski macht sich für eine Mediation durch neuralte Seite bei Konflikten stark. So landeten nur seltenst Fälle vor dem Kirchen oder Arbeitsgericht.

Gedanken machen über die Entwicklung der Kirche – offener Brief eines KV- Vorsitzenden

In einem offenen Brief schreibt sich der Kirchenvorstandsvorsitzende der hessischen Kirchengemeinde Kirtorf, Wilhelm Metz, seinen Frust über die zunehmende Behinderung und Gängelung der gemeindlichen Arbeit infolge der Reformprozesse vom Leib:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich glaube, es ist an der Zeit, sich einmal ein paar Gedanken über und um die Entwicklungen in unserer Hessen-Nassauischen Landeskirche zu machen.

In den 27 Jahren meiner Arbeit im Kirchenvorstand habe ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen leichte und schwierige Zeiten durchlebt.

In den letzten Jahren muss ich feststellen, dass es für uns Kirchenvorstände vor Ort immer schwieriger wird.

Dies liegt nicht allein an den immer geringer werdenden Haushaltsmitteln, sondern auch an der Machtgestaltung in unserer Kirche…

Lesen Sie das vollständige Schreiben: Offener Brief des KV-Vorsitzenden Metz an die EKHN Synode.

 

Protestantismus ohne Partizipation

In der EKiR fragt der neue Präses Manfred Rekowski kritisch nach dem Verlust der Partizipation in der Kirche. Die EKHN hingegen praktiziert sie: im Verfahren um die flächendeckende Dekanatsfusion sind die eigentlich Betroffenen, die Gemeinden und Dekanate, von der Entscheidung ausgeschlossen. Ob die rechtliche Basis für das Verfahren trägt, sei dahin gestellt. Das Ansinnen scheint aber nicht allein aus diesem Grund bedenklich: Kosten und Nutzen stehen in keinem akzeptablen Verhältnis. Was aber viel interessanter ist: dies Vorhaben zeigt, welche Ziele die Reformen verfolgen – und welche Strukturen diese Ziele benötigen.

Dies erfahren sie im Artikel Protestantismus-ohne-Partizipation von Pfr. Friedhelm Schneider.

 

Nachrichten von der Basis – gelegentliche Mitteilungen aus Frankfurt/M

Als Pfarrerinnen und Pfarrer im Dekanat Frankfurt Mitte-Ost haben wir uns vorgenommen, mit gelegentlichen „Nachrichten von der Basis“ die anderen Ebenen kirchlichen Handelns wissen zu lassen, wie Ihre Konzepte, Angebote und Materialien bei uns ankommen. Vielleicht ist das eine Hilfe für Ihre Planungen – auch unter dem Gesichtspunkt von Sparmaßnahmen.“ –

schreiben PfarrerInnen des Dekanats in einem offenen Brief an den Kirchenpräsidenten und Oberkirchenräte der EKHN. Lesen Sie den vollständigen ersten Brief der Nachrichten von der Basis.