Archiv der Kategorie:
Kirche Theorie, Reform, Umbau

„Die Zahlentrickser“ – oder wie der Statistikprofessor Gerd Bosbach Lobbyisten und Andere beim Produzieren von „Fake-News“ erwischt hat.

9. Oktober 2017, Nachdenkseiten
Wenn heutzutage in den Medien von „Fake-News“ die Rede ist, dann meist im Zusammenhang mit russischen Hackern, US-Präsident Donald Trump oder Nordkoreas Diktator Kim Jong-un. Selten hört man jedoch etwas vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der arbeitgebernahen Denkfabrik Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), der Bundesanstalt für Arbeit (BA), dem Meinungsforschungsinstitut Forsa oder dem International Institute for Strategic Studies (IISS). All diese Adressen sind aber dem Koblenzer Statistikprofessor Gerd Bosbach in den vergangenen Jahren beim Produzieren von „Fake-News“ aufgefallen und haben es deswegen in sein neues Buch „Die Zahlentrickser – Das Märchen von den aussterbenden Deutschen und andere Statistiklügen“ geschafft. …

Mehr dazu.

Friedrich Schorlemmer und Christian Wolff: Reformation in der Krise – wider die Selbsttäuschung. Ein Memorandum zum Reformationsfest 2017

09/2017

aus dem Memorandum:

…2 Selbsttäuschung
Es wäre durchaus angemessen gewesen, „auf dem Weg“ zum 31. Oktober 2017
sich zwei großen Herausforderungen zu stellen:
• die Krise der Kirche in der säkularen Gesellschaft offen anzusprechen, ihre
Lage zu analysieren, neue Visionen entwickeln;
• die innere Reform der Kirche auf den Weg zu bringen, d.h. sich vor allem
der Frage zu stellen: Wie können die Gemeinden vor Ort dem dramatischen
Traditionsabbruch begegnen?

mehr dazu, gehe zu: rechte Spalte: Neue Veröffentlichungen

Die „gärtnernde“ Kirche. Von Wassermangel, Humus und Dünger. Von Hans-Ulrich Pschierer.

10/2017, Korrespondenzblatt Bayern

 

…Aus
dem letzten von OKR Hübner vorgelegten
innerkirchlichen Finanzausgleich
geht hervor, dass der
Anteil der Gemeinden am verteilbaren
Kirchensteueraufkommen in
den Jahren 2007 bis 2015 drastisch
verringert wurde. Das verteilbare
Kirchensteueraufkommen ist um
37 % gestiegen, der Gemeindeanteil
aber um 14 % gesunken. In
den Gemeinden hat sich das in der
personellen und finanziellen Ausstattung
deutlich negativ ausgewirkt.

mehr dazu, vgl. S. 169ff (print)

Kirchenreform: Die Alternative zu stupiden Abbauprozessen. Ansatz der Reformierten Kirche Basel-Stadt

09/2017
Die reformierte Kirche Basel-Stadt will sich gegen gängige Abbaukonzepte sperren.
Sie weist auf ihren Erfolg bei der Umstellung der Finanzierung der Kantonalkirche in der
Vergangenheit. Dies Konzept will sie in der Zukunft ausbauen. Und damit den allseits bekannten
„Reform“-konzepten trotzen.

gehen Sie auf der Seite unten zum download: 1291_2-perspektiven-2015-2025-korrigiert001

Schon auf der Startseite sehen Sie, worum es geht. Ausführlicher dargestellt
ist dieser Teil dann in Kapitel 5, S. 25(ff).

Kirche – ein selbsterhaltendes System. Eine Problemanzeige.

07.09.17, von Jan-Christoph Horn

„Die Welt ist klein“, sagt man manchmal, wenn man jemanden an unerwarteter Stelle oder zu unerwarteter Gelegenheit trifft. Mir passiert das in Kirche ständig. Gefühlt tauchen überall die gleichen Leute auf. Und ich treffe immer die, die ich kenne. Ist klar: Die anderen kenne ich ja nicht.

Mich hat das ins Nachdenken gebracht: Drehen wir uns um selber? Der nachfolgende Beitrag schaut aus systemischer OE-Perspektive auf das Phänomen und beschreibt den Unterschied zwischen Drehwurm und Veränderungsentwicklung….

 

Mehr dazu.

Verschwunden, nicht gestorben. Warum sich die Raumsoziologie (trotzdem) wieder mit dem Dorf beschäftigen sollte.

Veröffentlicht am 30. August 2017, von Annett Steinführer, Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung – UFZ
…Nosing around – das war das Credo der Chicago School, auf die sich die Raumsoziologie noch heute gern beruft. Doch nicht nur die Agglomerationen und die Kreativen oder Verdrängten dort verdienen diese Aufmerksamkeit. Eine wie auch immer genannte Land-, Dorf-, Siedlungs- oder Regionalsoziologie sollte sich auch für vermeintlich unspektakuläre Lebenswelten in anderen siedlungsstrukturellen Zusammenhängen interessieren….

Mehr dazu.

Badischer Synodaler: „Für die Vorbereitung eines Gottesdienstes ist im Stellenplan … eine viel längere Zeit berechnet als für die Vorbereitung einer Religionsstunde. Warum?“

09/2017, Badische Pfarrrvereinsblätter 07/08 2017

Bedenkliches aus der badischen Landeskirche
von Pfr. Martin Grab

Badische Pfarrrvereinsblätter 07/08 2017

3. Die Nicht-Wertschätzung
des Predigtamtes
Auch das dritte Be-denk-liche ist von einem
sehr schlechten Stil geprägt. Manche
von uns werden es vielleicht überlesen haben:
In der Mai Ausgabe von ekiba-intern
wird ein namentlich genannter Landessynodale
folgendermaßen zitiert. „Für die
Vorbereitung eines Gottesdienstes ist im
Stellenplan … eine viel längere Zeit berechnet
als für die Vorbereitung einer Religionsstunde.
Warum?“ 4
So also dürfen Mitglieder eines kirchenleitenden
Organes reden –…

Was nun –
Schwestern und Brüder im Beffchen?
Eines dürfen wir nicht tun: uns innerlich von
dieser Kirche und dem Dienst in ihr verabschieden.
Diese Kirche ist meine Kirche
genauso wie die Kirche der Oberkirchenrät/innen
oder der Synodalen oder der
Konfirmand/inn/en. Es ist unsere Kirche,
die im Moment auf der Kippe steht. Lasst
uns vor Ort und in unseren Bezirken auf
die Suche gehen nach Gleichgesinnten.
Und dann lasst uns dann daran mitarbeiten,
dass in unserer Kirche nicht der Mangel
verwaltet, sondern dass diese Kirche
wieder zukunftsfähig wird.

vgl. S. 315

Profil und Konzentration (PuK) – das neue Reformkonzept der ELKB. Gründe für PuK.

07/08 2017, Korrespondenzblatt Bayern

von Thomas Prieto Peral, Pfr., theologischer
Planungsreferent der ELKB.

 

Die Organisationstheorie benennt
zwei gravierende Folgen für Organisationen,
die sich stetig weiter
ausdifferenzieren und allmählich
ihre innere Kohärenz verlieren.
Zum einen ist ein immer größeres
Anwachsen der Bürokratie zu
beobachten, da die verschiedenen
Arbeitsbereiche über immer komplexere
Regelungen zusammengehalten
werden müssen. Beispiele
aus der Kirche erübrigen sich. Die
zweite Folge ist noch einschneidender:
Organisationen gehen mit
innerem Kohärenzverlust und immer
höherer Komplexität irgendwann
von der inhaltlichen Steuerung
zu einer Ressourcensteuerung
über. Kirchenleitungen fragen dann
nicht mehr: Was müssen wir im
Rahmen unseres Auftrags erledigen
und was nicht, sondern: Was können
wir uns noch leisten und wie
können wir unsere laufende Arbeit
billiger machen? Dieser Punkt war
bei den evangelischen Kirchen in
Deutschland irgendwann um die
Jahrtausendwende erreicht….

PuK schlägt vor, Personal- und Finanzplanungen
zu dezentralisieren
und so weit wie möglich dorthin
zu geben, wo kontextbezogene
inhaltliche Debatten laufen. Im
PuK-Sprech sind das die „Räume“
(ein Begriff, der zugegebenermaßen
noch zu formal ist). Räume können
Dekanatsbezirke sein, aber auch
Kooperationen von Dekanatsbezirken
oder Kirchengemeinden. …

vgl. S. 133ff

Mehr dazu.

 

Vgl. dazu auch den Beitrag der Vors. des Pfarrvereins Bayern, Corinna Hektor.

PuK, Barmen und das Demokratieverständnis unserer Kirche.

07/08 2017, Korresponndenzblatt Bayern

von Frieder Jehnes, Senior der Bayerischen
Pfarrbruderschaft – Theologische
Weggemeinschaft von
Frauen und Männern

 

…Gehört es wirklich
zum Wesen der Lutherischen
Kirche, so hierarchisch zu agieren,
wie es ihre Leitungsorgane bisher
im PuK-Prozess getan haben? Wäre
es nicht evangeliums- und christusgemäßer,
sich die dritte Barmer
These trotz der komplexen Gestalt
unserer Landeskirche strukturanalogisch
zu eigen zu machen: Die
Kirche ist die auf Christus hin ausgerichtete
Gemeinde von Schwestern
und Brüdern?…
vgl. S. 137f (print)