Archiv für den Monat: November 2016

Münchner Reformgruppen starten Umfrage zur Frauen-Gerechtigkeit in der römisch-katholischen Kirche.

11/2016, wir sind Kirche

Umfrage vom 1. bis 30. November 2016 im Internet und auch per Post

Warum nicht die Frauen fragen? Im Dauerspannungsverhältnis ‚Frauen und ihre Stellung in der römisch-katholischen Kirche‘ scheint über viele Jahre alles gesagt zu sein. Die von Papst Franziskus eingerichtete Studienkommission zum Frauendiakonat lässt dabei auf neue Schritte hoffen. Aber wurden je die Frauen nach ihren persönlichen Erfahrungen gefragt?

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EKD-Synode: Offensichtlich kontroverse Diskussion um „Bilanz der Kirchenreformen“.

11/2016

Die Ankündigung des Themas erscheint in der Presse überaus zahlreich. Allein die Ergebnisse sucht man vergebens.

Die folgenden, überall veröffentlichten Informationen sprechen allerdings überdeutlich von einem Resultat der „Reformen“:

u.a. Focus:
…Ziel der kontrovers diskutierten Reform „Kirche der Freiheit“ war es, das kirchliche Profil etwa mit einer Verbesserung von Predigt und Musik zu schärfen, zugleich aber die Strukturen zu straffen. Dennoch ist die Zahl evangelischer Christen weiter gesunken. 2015 waren es bundesweit 22,3 Millionen, zehn Jahre zuvor lag die Zahl noch bei 25,4 Millionen… Zur Quelle.

EKD-Beschluss: Ende der „Judenmission“

Beschlüsse
3. Tagung der 12. Synode der EKD, Magdeburg 3. bis 9. November 2016

Kundgebung der 12. Synode der EKD auf ihrer 3. Tagung
„… der Treue hält ewiglich.“ (Psalm 146,6) Eine Erklärung zu Christen und Juden als Zeugen der Treue Gottes

09. November 2016

Dazu:

EKD-Synode: Taufbefehl begrenzt, von Matthias Drobinski, SZ

8. November 2016,

Das Evangelium soll nur noch eingeschränkt verkündet werden: Die evangelische Kirche will auf ihrer Synode beschließen, dass Juden nicht mehr missioniert werden sollen.

Von Matthias Drobinski, Magdeburg

dazu:

Gemischte Reaktionen auf Nein der EKD-Synode zur Judenmission, idea
Freitag • 11. November

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Information und Aufklärung: „durch ökonomische Zwänge verdummt“.

8. NOVEMBER 2016, von Oliver Tanzer, Agora 42

„…Kapital schafft Waffen, Waffen heizen den Krieg im Nahen Osten an, Kriege schaffen Flüchtlinge, Staaten bezahlen die Hilfe oder die Zäune, um sie abzuwehren, private Shareholder kassieren die Gewinne der Waffenkonzerne…“ Mehr dazu.

Angst als Instrument politischer Nichtdebatten

Der politische Diskurs ist vergiftet. Anders als viele beschwere ich mich nicht nur über einige Filterblasen im Internet. Sie sind der Ausdruck eines grundlegenden Problems, das ihr Nährboden ist. Statt starke Argumente zu liefern wird Angst vor einer abweichenden Entscheidung gesät. Es geht immer um den Verlust unserer Kultur, der EU, der Wettbewerbsfähigkeit, dem Sozialstaat … .

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Noch schlechter wird diese konstruierte Angst, wenn informierte BürgerInnen sie durchschauen. Der politische Diskurs verliert dann seine gesamte Substanz und viele haben das Gefühl statt zu wählen auch eine Münze werfen zu können.

Die Volksabstimmung zum Brexit war ein Paradebeispiel dieses neuen Diskurses. Nach den Verlautbarungen beider Kampagnen gab es die Wahl zwischen einen Zusammenbruch durch Überbürokratisierung und unkontrollierter Massenzuwanderung oder einem Wirtschaftsschock durch einen Austritt. Niemand traute den zur Abstimmung gerufenen BürgerInnen zu eine informierte Entscheidung auf Grundlage von Plänen und Fakten zu treffen. Lieber machte man Stimmung mit Luftschlössern und Landesuntergangsphantasien. Das Desaster wird die Briten noch Jahre beschäftigen.

Die Amerikanische Präsidentschaftswahl ist ein zweites Beispiel. Statt über politische Ideen und Vorhaben abzustimmen verlegte man sich auf Schmierkampagnen um die BürgerInnen vor die Wahl zwischen der korruptesten Kandidatin aller Zeiten und einem Frauen verachtenden Vollidioten zu stellen.

Uns holt die neue Art der BürgerInnenbevormundung auch regelmäßig ein. „Scheitert Griechenland scheitert der Euro.“ Der Mindestlohn zerstört unsere Wirtschaft. „Wir schaffen das!“ oder Unser Abendland geht unter.

Hegel muss in seinem Grab rotieren. In der Schule habe ich gelernt Demokratie besteht im Austausch von Ideen und Argumenten. Erst der Austausch sorgt für das bestmögliche Ergebnis.

Wer den Diskurs auf Gefühle und Ängste verlagert, sorgt dafür, dass es keinen gemeinsamen objektiven Nenner mehr gibt. Fakten sind vergleichbar, plausibel oder nicht. Über sie lässt sich streiten. Ängste entziehen sich dem Diskurs. Sie stehen unvereinbar nebeneinander. Wir können sie bestenfalls nachvollziehen oder nicht. Alle verlieren.

In der emotionalen Debatte um Kinderehen werden nun die Kinder, um deren Schutz es angeblich geht zum Opfer der Angst, die eine Debatte erstickt.

Evangelisch.de stellt das äußerst schwache Argument auf, wenn Deutschland Kinderehen generell annulliert, könnten sich andere Staaten dadurch wehren, dass sie eingetragene Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare deutscher Staatsbürger auf ihrem Gebiet auch annullieren. Das Argument ist aus zwei Gründen sofort abwegig.

  • Staaten, die Homosexualität ablehnen und Kinderehen genehmigen werden auch jetzt schon das deutsche Zivilrecht nicht in dem Punkt anerkennen.
  • Zwischen beiden Rechtsgütern muss es keine Beziehung geben. Stellt sie ein anderer Staat her ist das ein Erpressungsversuch. Dem muss man auf Grund des erstem Gegenargument auch nicht nachgeben. Weil sich damit auch nichts verändert.

Roland Tichy findet das schwache Argument in einem ansonsten nicht mal schlechtem Artikel und hat etwas zum Zerpflücken: „Kinderehen in Deutschland dulden, um Homoehen im Ausland nicht zu gefährden?“

Doch auch Tichy verfällt in das Angst machen vor staatlich geduldeten Kindesmissbrauch. Auch wenn er alle richtigen Argumente irgendwo im Text verarbeitet.

Ein guter Umgang mit dem Thema konnte ich nur in zwei Artikeln finden.

Ein kurzer Kommentar der FAZ bezieht sich auf die ordre public. Im Ausland abgeschlossene Ehen können hier nur anerkannt werden, wenn sie unseren grundlegenden Rechts und Wertevorstellungen entsprechen. Hier sind vor allem das Grundgesetz und die darüber hinausgehende Konvention zum Recht der Kinder zu nennen. Damit ist klar, evangelisch.de hat in dem Fall kein Argument, da das Wohl eines Kindes immer Grundlage allen Staatlichen Handelns sein muss. Homosexuelle lassen sich daher nicht gegen Kinder ausspielen. Tichys Angst sollte auch unbegründet sein, da das was er sich vorstellt unserer ordre public entgegen läuft.

Der Deutschlandfunk legt dann erfolgreich den Finger in die Wunde der Debatte. Statt sich Horrorszenarien anhand von Worten in einem geplantem Gesetz auszudenken, sollte man an die eigentlichen Probleme gehen. Die Jugendämter sind überlastet. Was bringt das Gesetz, wenn die Kinder sich selber überlassen sind?

Endlich ein ruhiger Text, der Argumente abwägt. Wir können mehr vertragen, denn sicherlich gibt es noch viele nicht gehörte Argumente.

Du sollst nicht töten – gilt das auch für Tiere?

11/2016, junge Kirche 3/2016

Ein Gespräch mit Rainer Hagencord

Wo es um alternative Landwirtschaft geht, kommt es immer häufiger zu Konflikten
zwischen Veganer/innen und Fleisch-Biobauern und -bäuerinnen. Während die Bio-Landwirt/
innen „artgerechte Tierhaltung“ fordern und in diesem Sinne versuchen zu wirtschaften,
fordern Tierrechtler/innen, die Tierhaltung abzuschaffen und auf Produkte vom Tier völlig zu
verzichten. Dieser Konflikt war für Klara Butting der Anlass zu einem Gespräch mit Rainer
Hagencord, Theologe und Biologe, Priester und Leiter des Instituts für Theologische
Zoologie in Münster.

vgl. den Artikel als pdf in Ausgabe 3/2016

Brot für die Welt: Gefährliche Rechenspiele beim Klimaschutz

11/2016

Um die Pariser Klimaziele trotz schwacher Ambitionen vieler Staaten für den Klimaschutz noch zu erreichen, sollen große Mengen an Kohlendioxid nachträglich aus der Atmosphäre entfernt werden.
Ein Bericht von Brot für die Welt verdeutlicht Risiken und Grenzen dieser Strategie.

Mehr dazu.

Hallelujah – zum Tod von Leonhard Cohen.

11.11.2016, Von Juliane Liebert, SZ

Das Lied, das in diesem Moment wohl viele hören, sein bekanntestes, meist zitiertes, ist „Hallelujah“. Es ist, auch das ist tröstlich, ein zugleich vernichtendes und hoffnungsvolles, ein in seinem Ernst humorvolles Lied. „The fourth, the fifth, the minor fall and the major lift,“ dazu die Akkorde F – G – Am – F, je nach Version, und die rhetorische, fast alberne Frage: „But you don’t really care for music, do you?“… Mehr dazu.

Papst Franziskus und die Lutheraner. Gilt die Reformation immer noch als Kirchenspaltung? von Prof. Jan-Heiner Tück, NZZ

02.11.16, NZZ
In der Erklärung des Papstes und des Präsidenten des Lutherischen Weltbundes ist von «geistlichen und theologischen Gaben» die Rede, welche die Reformation gebracht habe. Das lässt aufhorchen.

Allerdings hat Papst Franziskus, der in einem Interview bemerkt hat, die Ökumene auch jenseits der akademischen Theologie voranbringen zu wollen, eine solche Anerkennung nicht ausgesprochen, ja er hat in Lund das Wort «Kirche» auffällig vermieden und durchgängig vom «Lutherischen Weltbund» gesprochen.

Im Blick auf überzogene Erwartungen ist daher festzuhalten: Die gemeinsame Erklärung spricht von der «Sehnsucht» nach Abendmahlsgemeinschaft und betont die Dringlichkeit, die Frage theologisch entschiedener anzugehen. Das ist die klare Markierung eines Desiderats, aber noch keine Lizenz!…  Zum Artikel.

Reformierte wollen Erklärung zur Rechtfertigungslehre beitreten.

25.10.2016

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen will im Juli 2017 in Wittenberg der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ beitreten, die der Vatikan und der Lutherische Weltbund 1999 unterschrieben haben….

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