Schlagwort-Archive: EKD

Bedford-Strohm wirbt für eine Ethik der Empathie

8.11.2015 Sueddeutsche Zeitung

Der aktuelle und wahrscheinlich auch zukünftige Präsident der EKD Bedford-Strohm wirbt in der Flüchtlingskrise für eine Ethik der Empathie. Die Kirche soll eine kritische Distanz zum Staat halten, sich aber dennoch nicht entweltlichen.

Lesen Sie hier den Artikel.

Vertreter der Kirchen loben das neue Gesetz zur Sterbehilfe

6.11.2015 Deutsche Bischofskonferenz

Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchen haben das neue Gesetz zur Sterbehilfe begrüßt. Besonderes Lob hatten sie für die Ernsthaftigkeit mit der die Debatte geführt wurde.

Lesen Sie hier die Pressemitteilung.

EKD gibt in der jüngsten Statistik von 2015 die Anzahl der Gebäude der Kirche mit Zahlen von 1994 an!

EKD: Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben, 2015; hier: kirchliche Gebäude, vgl. S. 34

von Friedhelm Schneider

Bei der Zahl der kirchlichen Gebäude wird im aktuellen Bericht von 2015 der EKD differenziert nach Kirchengebäuden und sonstigen Gebäuden.  Für Kirchengebäude werden die Zahlen auf der Basis der Statistik von 2013 angegeben. Das kann man akzeptieren.

Die Anzahl der sonstigen kirchlichen Gebäude (also: Gemeindehäuser, Kindergärten, Pfarrhäuser etc.) hingegen wird angegeben auf der Basis von 1994 !

Die Angabe wird wiefolgt kommentiert: „Für ihre vielfältige Arbeit benötigt die evangelische Kirche eine Vielzahl unterschiedlicher Gebäude. 75 000 Kindergärten, Pfarrhäuser, Kirchen und Kapellen stehen dafür zur Verfügung…“

75000 – das war einmal. Und das war, bevor die Kirchenleitungen – extern „beraten“ – den massiven Abbau der Gebäude beschlossen. Die Maßgabe in einem „Gebäudestrukturplan“ der Kirchenverwaltung lautete etwa in der EKHN schon 1998: Abbau von 20% der Gebäude. Da die Gemeinden diesen Vorstoß schlicht ignorierten, konnte er zunächst nur geringe Wirkung erzielen. Da kommt es gelegen, dass die Kirchenleitungen mit der Doppik ein neues Druckmittel zur Beschleunigung des Gebäudeabbaus, ein neues Instrument und Argumentationsmuster in der Hand haben, das Argument des Ressourcenverbrauchs. Umgesetzt und zum Druckmittel gegen gebäudebesitzende Einrichtungen wird es dadurch, dass die technische Veraltung der Gebäude pauschal monetarisiert und – sagen wir mal flapsig – den Gemeinden bzw. Einrichtungen jährlich in Rechnung gestellt wird. Eine Pfarrerin der pfälzischen Landeskirche, die diese Praxis anhand der Ergebnisse ihres Haushaltes darstellte, erklärte: vor der Anrechnung der Abschreibung hatten wir im Haushalt unserer Gemeinde stets ein Plus von ca. 8000 bis 9000 € p.a., nach Berücksichtigung der Abschreibung aber ein Minus von ca. 22000 bis 23000 €. Ergebnis: die Gemeinden werden auf diese Weise gezielt und flächendeckend arm gerechnet. Und was frühere Pläne (wie der Gebäudestrukturplan) nicht schafften, schaffft die Doppik. (Dass eine tatsächliche Abnutzung stattfindet, die sich aber anhand der realen Daten und Prozesse in den Gemeinden ganz anders darstellen, sei erwähnt. Es gibt ein Thema, und das Thema muss gelöst werden. Aber es muss anders als durch bürokratischen Kahlschlag im Gebäudebestand, es muss intelligent gelöst werden.)

Oftmals handelt es sich mit der Anwendung des Ressourcenverbrauchskonzepts auf die Gemeinden zusätzlich um eine – von der Synode nicht diskutierte – Änderung des Zuweisungssystems. Denn die Gebäudelasten von Gemeindegebäuden wurden in vielen Landeskirchen zuvor aus dem landeskirchlichen, nicht dem gemeindlichen Säckel, bedient. Oder es gab Mischkonstruktionen, wie etwa in der EKHN, wo die Landeskirche 2/3, die Gemeinde aber nur 1/3 der Kosten der Großen Bauunterhhaltung zu tragen hatte. Diese Kosten werden durch die den Gemeinden aufgedrückten Lasten der Abschreibungen auf Gebäude nun auf die Gemeinden abgewälzt. Folge: diese Mehrbelastung können die Gemeinden nicht mehr tragen. Um rechnerisch eine ausgeglichene Bilanz nachzuweisen, sehen sie sich gezwungen, Gebäude zu verkaufen. In der EKiR, der Musterreformkirche nach EKD-Muster, kann man die Ergebnisse anhand eines stark reduzierten Abbaus an Gebäuden von Gemeinden und Einrichtungen schon sehr deutlich ablesen. Dass es sich hier in wenigen Fällen um ein sinnvolles Abstreifen wirklicher „Lasten“, in vielen Fällen aber um eine Vergeudung von Potenzialen handelt, ist offensichtlich.

Die Aktualisierung der Anzahl der Gebäude in der Statistik der EKD ist also aus der Sache überaus wünschenswert. Die Aktualisierung ist aber zur Demonstration der Funktionsfähigkeit der EKD- Administration unerlässlich:

Unsere Frage an die EKD- Statistik: ist sie in der Lage, Zahlen zu den Gebäuden zu liefern, die nicht älter als 2 Jahre sind? Oder jedenfalls Zahlen, die nicht aus dem Jahr 1994 stammen, also älter als 20 Jahre sind und mit denen niemand etwas anfangen kann?

Stiftung Kiba (Kirchbaustitung) der EKD

10/2015, auf der Seite der Stiftung wird folgendes berichtet:

„Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) wurde 1997 gegründet. Getragen wird sie von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihren Gliedkirchen. Ziel der Stiftung KiBa ist es, möglichst viele Kirchen in Deutschland instand zu halten, sodass sie als Orte des Gebets und der Gemeinschaft, der Kultur und Geschichte von vielen Menschen erlebt und genutzt werden können. Die Stiftung unterstützt evangelische Kirchen im gesamten Bundesgebiet, und besonders Kirchgebäude im dörflichen Umfeld in den östlichen Bundesländern. Bis heute hat die KiBa mehr als 760 Förderzusagen für Sanierungen in Höhe von über 20 Millionen Euro geben können. Allein in diesem Jahr sind Förderungen für 70 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund einer Million Euro geplant. Mit der Instandsetzung einer Kirche werden oft ganze Dorfgemeinschaften mit neuem Leben erfüllt.“

Anm. F.S. ein bisschen Statistik hilft, den Text zu verstehen: die Stiftung existiert seit rund 20 Jahren; in dieser Zeit hat sie 20 Mio. € ausgeschüttet. Die Stiftung schüttet also pro Jahr 1 Mio. € aus. Die Landeskirchen besitzen etwa 20.000 Kirchengebäude. Wurden 760 Projekte gefördert, dann erhielt etwa jedes 25. Kirchengebäude eine Förderung; und zwar über (durchschnittlich) 25.000.- €. Das sind vielleicht 5 % der Kosten einer mittelprächtigen Kirchensanierung.  Alle 500 Jahre erhält also jedes Kirchengebäude eine solche Zuwendung durch die Kiba.

Um nicht missverstanden zu werden: wir wollen die Sache nicht vollständig madig machen. Auch eine Million p.a. ist ja nicht nichts. Man vergleiche aber den Betrag mit den Summen, die die Kirchengemeinden bei Renovierungsmaßnahmen in früheren Zeiten bzw. auch heute noch durch Kollekten und Sammelaktionen* zusammen brachten, war und ist in der Regel deutlich höher. Und kann nicht nur alle 500 Jahre pro Kirche eingesammelt werden. Im Vergleich mit der Ausschüttung der Stiftung war das herkömmliche Finanzierungssystem also überaus wirksam.

Angesichts solcher Ergebnisse sollte man den Stiftungshype, dem die Finanzdezernenten der EKD über Jahre hin frönten (und teilweise noch immer frönen), einmal einer nüchternen Effizienzanalyse unterziehen. Auch das wäre  eine sinnvolle Aufgabe für die Rechnungsprüfungsämter.

* Seitdem Menschen von Fundraising-Lehrgängen der Kirche nach Hause kamen und dann die neu gewonnene Erkenntnis verbreiteten, alle Gemeindearbeit sei letztlich Fundraising, vermeide ich diesen Anglizismus.

EKD-Studie zur Nachhaltigkeit.

25.09.2015, Von: Wolfgang Küpper

Warum sind derzeit 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht? Nicht nur Kriege, Gewalt und unmittelbare Bedrohung zählen zu den Ursachen für Flucht und Vertreibung. Sondern auch die Art und Weise wie wir weltweit wirtschaften und so Flüchtlingsströme mitverursachen. Die EKD-Studie über neue Leitbilder für eine zukunftsfähige Entwicklung will dem entgegentreten.


Es geht also um eine neue Denkweise, die das bisherige Wohlstandsverständnis der Industriestaaten grundsätzlich in Frage stellt. Denn, und das ist inzwischen Konsens, wenn alle Menschen so wirtschaften würden, wie das derzeit die Industrienationen tun, bräuchten wir zwei Planeten, sagt Bischof Heinrich Bedford-Strohm. Die haben wir aber nicht. Mithin muss die Frage, wie alle Menschen auf dieser einen Erde gut leben können, anders beantwortet werden….  ZUm Artikel.

„Ist die Deutsche Bank eine kriminelle Vereinigung?“. Rezension des Buchs von Wolfgang Hetzer.

Dass die Deutsche Bank einer kulturellen Erneuerung bedurfte, wusste schon der letzte Vorstand Jain bei seinem Antritt. Ob die Analyse ausreichend war? Wolfgang hetzer würde dem wohl nicht zustimmen:

17.10.2015

Razzien, Milliardenstrafen, Rekordverlust, Chefwechsel – die Deutsche Bank macht derzeit Negativ-Schlagzeilen am laufenden Band. Der ehemalige Korruptionsbekämpfer Wolfgang Hetzer will in seinem neuesten Buch zeigen, wie kriminell Deutschlands größtes Geldinstitut ist.

Mehr dazu bei hr- online.

Anm. F.S.: Wenn man wissen will, wie es um die EKD steht, sollte man sich vergegenwärtigen, dass mit Marlehn Thieme eine ehemalige Direktorin der Deutschen Bank im Rat der EKD mitwirkt. Aber nicht nur dort. Sie war und ist auch Mitglied beider EKD- Reformsteuerungsgruppen, und zwar neben wenigen anderen sowohl der ersten, als auch der zweiten Steuerungsgruppe. Wie viel der Unternehmenskultur der Deutschen Bank mag sie wohl in die EKD transferiert haben?

Protestantismus zwischen Pluralität und Entschiedenheit. Zum 70-jährigen Bestehen der EKD. Von Prof. Günther van Norden

09/2015, von Prof. Dr. Günther van Norden. (Bis zu seiner Emeritierung 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte und der Didaktik der Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.)

Vor 70 Jahren wurde in der diakonischen Einrichtung „Hephata“ im nordhessischen Treysa die Evangelische Kirche in Deutschland gegründet. Ein Rückblick zeigt, wie diese um ihre Einheit und Pluralität besorgte Kirche mit ihren öffentlichen Äußerungen oft kompromisslerisch blieb. Doch das politische und gesellschaftliche Leben der Bundesrepublik verdankt ihr auch wichtige Weichenstellungen. Zum Beitrag.

Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Erinnerung an eine noch immer ausstehende Veröffentlichung der EKD oder: Das Deutungsmonopol der KMU-Interpreten bis 2015.

08/2015

Von: Herbert Dieckmann, Deutsches Pfarrerblatt – Heft: 12/2014

Grundsätzlich stellt uns diese erste Vorveröffentlichung von Das Deutungsmonopol der KMU-Interpreten bis 20152014 zur KMU V, die bereits im Jahre 2012 durchgeführt wurde, vor ein Dilemma: Im zweiten Jahr nach der Befragung werden der kirchlichen und der gesellschaftlichen Öffentlichkeit dankenswerterweise erste Interpretationen von ausgewählten Ergebnisse vorgelegt. Doch leider ist diese Deutungsauswahl nicht – wie sonst bei vergleichbaren Untersuchungen üblicher Standard – kritisch überprüfbar, weil bis 2015 sowohl die verwendeten Fragebogen wie vor allem die vollständigen Befragungsergebnisse nicht öffentlich zugänglich sind, so die Auskunft des SWI der EKD im August 2014.

So kann z.B. auch nicht die nahe liegende Frage geklärt werden, inwieweit die zahlenmäßig nicht repräsentative Auswahl von 2154 Befragten (60%) aus den westlichen Bundesländern und von 873 Befragten (40%) aus den östlichen Bundesländern das Befragungsergebnis kirchlich wie gesellschaftlich unzulässig verzerrt, da das Zahlenverhältnis für die Bevölkerung West zu Ost etwa 81% zu 19%, für die evangelischen Kirchenglieder in West und Ost etwa 89% zu 11% beträgt. Zudem wäre zu fragen, ob das ungleiche Zahlenverhältnis von Evangelischen und Konfessionslosen im Westen von 33% zu 25% (davon 73% früher Kirchenmitglieder!) und im Osten von 19% zu 75% (davon nur 35% früher Kirchenmitglieder!) in der gesellschaftlichen Umgebung der jeweiligen Landeskirchen und Gemeinden nicht ein ganz unterschiedliches religiöses Klima hat entstehen lassen, mit erheblichen Folgen z.B. für die Frage nach der sozialen Selbstverständlichkeit oder Begründungspflicht für die Zugehörigkeit zur Evangelischen Kirche….
aus: Die neue Kirchenmitgliederbefragung als Lernchance für unsere Kirche
Von der Schwierigkeit, ein liebgewordenes Tabu aufzugeben.

Der vollständige Artikel.

 

 

„Protestantische Realsatire“: „EKD gegen das Alte Testament.“

13 Juli 2015, Heft 96, in: tà katoptrizómena
Die Evangelische Kirche hat mit deutlichen Worten die Zerstörung von Bildern, wie sie im Alten Testament in Richter 6, 25ff. zum Ausdruck komme, verurteilt. Auch eine unmittelbare Aufforderung Gottes, Kultbilder zu zerstören, rechtfertige es nicht, diese anzugreifen und Gottes Wort zu folgen: „Im Themenjahr zu ‚Bild und Bibel‘ stellen wir fest, dass die Bilder in vielfältigsten Formen seit langem Ausdruck evangelischer Frömmigkeit geworden sind. Die Zerstörung von Bildern lehnt die Evangelische Kirche ab“. Hier gelte die religiöse Befindlichkeit mehr als die Heilige Schrift. An dieser Stelle sei das protestantische „sola scriptura“ aufgehoben. Gerade das Gespräch mit den orthodoxen Glaubensbrüdern mache der Evangelischen Kirche deutlich, wie wichtig es gewesen sei, das Zweite Gebot abzuschaffen und an dessen Stelle die Verehrung der Bilder zu setzen. Zur Quelle.

 

EKD bedauert „Bildersturm“ der Reformation
Dialog mit Ökumenischem Patriarchat zur Bedeutung von Bildern

13. Juli 2015

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bedauert die Zerstörungen von religiösen Bildern während der Reformationszeit. Dies stellten Theologen der EKD im bilateralen theologischen Dialog mit Vertretern des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel fest, der in der vergangenen Woche in der Hamburger Missionsakademie stattfand. EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber, die Leiterin der evangelischen Dialogkommission, betonte für die evangelische Seite: „Im Themenjahr zu ‚Bild und Bibel‘ stellen wir fest, dass die Bilder in vielfältigsten Formen seit langem Ausdruck evangelischer Frömmigkeit geworden sind. Die Zerstörung von Bildern lehnt die Evangelische Kirche ab“. …

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EKD und Church of England: Schritte zu sichtbarer Kirchengemeinschaft

07/2015

Die gemeinsame Meissen Kommission der EKD und der Church of England, die aus jeweils fünf Mitgliedern beider Kirchen besteht, trifft sich einmal jährlich abwechselnd in Deutschland und in England. Die Kommissionsmitglieder werden vom Rat der EKD und vom Council for Christian Unity der Church of England für einen Fünfjahreszeitraum berufen, um für beide Kirchen an Schritten zu sichtbarer Kirchengemeinschaft zu arbeiten.

Die Arbeit der Meissen Kommission wird von zwei Bischöfen, die diese Ämter als Co-Vorsitzende inne haben, geleitet. Die Co-Vorsitzenden sind derzeit Right Revd Nick Baines, Bischof der Diözese Leeds, und Militärbischof Dr. Sigurd Rink, Berlin. Die Co-Geschäftsführung wird beim Kirchenamt der EKD und beim Council for Christian Unity der Church of England wahrgenommen, die Geschäftsführer und Ansprechpartner für die Meissen-Arbeit sind OKR Christoph Ernst und Revd Dr Leslie Nathaniel.

Ein wichtiger Bestandteil des Meissen-Prozesses ist – neben der Kommissions- und Partnerschaftsarbeit – die theologische Arbeit, durch die der Weg zur vollen, sichtbaren Einheit der Church of England und der EKD wissenschaftlich begleitet und gefördert wird… Mehr dazu.