Archiv für den Monat: November 2014

Sozialrichter Jürgen Borchert: „Deutschland ist kinderfeindlich“

Interview – Der Darmstädter Sozialrichter Jürgen Borchert über die Kinderfeindlichkeit des deutschen Sozialstaats und den Raubbau an der Zukunft des Landes

Jürgen Borchert (65) ist einer der profiliertesten Sozialexperten in Deutschland. Der promovierte Jurist streitet seit Jahrzehnten für eine Reform der Sozial- und Familienpolitik


ECHO: Wenn ich Sie richtig verstehe, finanzieren die Familien also einen Großteil der familienpolitischen Ausgaben selbst.

Borchert: Ja, genau das ist der Punkt. Der Staat nimmt den Familien erst die Mittel weg, die er dann geradezu gönnerhaft ausschüttet. Das ist ein Spiel, das wir seit Jahrzehnten erleben, und das uns die heutige Misere – weniger Geburten, immer mehr Kinder in Armut – eingebrockt hat. So treibt es kein anderes Land mit seinen Familien.
„Da bahnt sich eine Katastrophe an“…

? Borchert: Die OECD hat festgestellt, dass kein anderes Land in der Welt seine Arbeitnehmer so brutal zur Kasse bittet wie Deutschland. Auch das Bundesverfassungsgericht hat auf dieses Problem schon wiederholt aufmerksam gemacht. Die deutsche Sozialversicherung hat den großen Fehler, dass sie nur Arbeitnehmer in die Pflicht nimmt. Dazu kommt, dass für alle Einkommenshöhen der gleiche Beitragssatz gilt, und es obendrein anders als bei der Einkommensteuer eine Beitragsbemessungsgrenze gibt, die Besserverdiener vor höheren Zahlungen bewahrt…

? Borchert: Ja, dieser Verfassungsauftrag aus Karlsruhe wurde vom Gesetzgeber wie feuchter Kehricht behandelt. Zum Interview.

Es geht nicht um mich. Laura Poitras‘ Film über Edward Snowden

Bevor Edward Snowden sich mit vier Laptops im Gepäck auf den Weg nach Hongkong machte, hatte er eine Reihe verschlüsselter E-Mails an die Regisseurin Laura Poitras geschickt, unterschrieben mit „Citizen Four“. Poitras traf damals Snowden in Hongkong und hat ihn seitdem mit der Kamera begleitet. Nun hat sie daraus einen beeindruckenden Film gemacht.
Durch den Internetknotenpunkt „Decix“ in Frankfurt wird alles durchgeschleust: E-Mails, Gespräche. Der Ort ist so geheim, dass wir das Gebäude von außen nicht filmen dürfen. Dabei kommt die Gefahr gar nicht von außen. Sie ist längst da. Die NSA hat hier unvorstellbar große Mengen von Daten abgezapft. Das wissen wir nur seinetwegen: Edward Snowden. Jetzt kommt Snowden ausführlich zu Wort – in einem beeindruckenden Dokumentarfilm, der wie ein Thriller die Geschichte des Abhörskandals aufrollt, mit Fakten und Hintergründen. Dumm ist nur: Das ist kein Krimi, es ist Realität. Als Snowden in Hongkong auspackt, ist die Regisseurin Laura Poitras dabei und richtet ihre Kamera auf ihn, acht Tage lang… Zum Bericht in 3Sat.

Gottesdienstbesuch und Bildungserfolg. Aus: Religion und Bildung.

Religion und Bildung. Schlaglichter auf eine komplexe Beziehung

Von Marcel Helbig und Thorsten Schneider, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
…Religionszugehörigkeit hat eine lange Tradition in der sozialwissenschaftlichen Forschung als Einflussfaktor für Bildungserfolg. Für Deutschland existieren bisher aber keine Analysen auf Basis großer Datensätze, die sich auf die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in Abhängigkeit von der Religionszugehörigkeit ihrer Familie beziehen. In einer gerade erschienenen Studie widmen wir uns dem Thema religionsbedingter Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern im Vergleich zur Situation der 1960er Jahre. Ferner nimmt unsere Studie auch religionsbedingte Bildungsunterschiede in 19 europäischen Ländern in den Blick. Insgesamt greifen wir bei unseren Analysen auf Daten von fast 400.000 Kindern und Jugendlichen aus fünf Datensätzen zurück (siehe Kasten letzte Seite).

daraus:

Gottesdienstbesuch und Bildungserfolg

Wir können zeigen, dass der Besuch von Gottesdiensten positiv mit den Bildungsergebnissen im Zusammenhang steht. Für Deutschland zeigt sich eine höhere Gymnasialquote, für die untersuchten europäischen Länder ein besseres Abschneiden in standardisierten Schulleistungstests. Allerdings ist der Einfluss des Gottesdienstbesuchs auf den Bildungserfolg nicht linear. Die Analysen weisen lediglich darauf hin, dass Kinder und Jugendliche einen niedrigeren Bildungserfolg haben, wenn sie gar nicht zur Kirche gehen bzw. an religiösen Veranstaltungen teilnehmen. Zwischen jenen, die nur zu „Weihnachten und Ostern“ in die Kirche gehen, und jenen, die mindestens einmal im Monat in die Kirche gehen, zeigen sich hingegen keine Unterschiede. Auch in der amerikanischen Forschung zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche, die an Gottesdiensten teilnehmen, einen höheren Bildungserfolg haben als jene, die dies nicht tun. Hierbei wird angenommen, dass Kinder, aber auch Eltern, die häufig einen Gottesdienst besuchen, Sozialkapital akkumulieren und darüber höhere Bildungserfolge erzielen. Die Wirkweise sozialen Kapitals wird in der Theorie unterschiedlich beschrieben. Durch den häufigen Kirchenbesuch könnten Netzwerke aufgebaut werden, durch die nützliche Informationen bereitgestellt werden. Für die Kinder könnten sich förderliche Kontakte entwickeln (zum Beispiel zu Mentoren), die sie ohne den Kirchenbesuch nicht hätten. Schließlich könnten soziale Normen zur Pflichterfüllung und Vermeidung abweichenden Verhaltens etabliert werden, deren Verletzung durch die Mitglieder der Kirchengemeinde sanktioniert werden. Auf der Basis dieser Annahmen wäre zu erwarten, dass der Bildungserfolg umso höher ist, je stärker das Engagement in der Gemeinde ist. Unsere Ergebnisse für Deutschland bestätigen diesen Sozialkapitalansatz allerdings nicht, da auch seltene Gottesdienstbesuche mit höherem Bildungserfolg einhergehen. Eine gesicherte Erklärung für die Wirkung seltener Kirchgänge haben wir nicht anzubieten. Es liegt die Vermutung nahe, dass der Besuch eines Gottesdienstes an hohen Festtagen ein Maß für die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung sein könnte.

Zum Artikel.

 

Die Katholische Kirche im Ersten Weltkrieg. Zwischen Nationalismus und Friedenswillen

von futur2.org

In diesen Tagen jährt sich zum hundertsten Mal der Beginn des Ersten Weltkrieges. Dies hat der Theologe und Publizist Martin Lätzel zum Anlass genommen, die Rolle, die die Katholische Kirche in dieser Zeit gespielt hat, zu reflektieren.
Der Untertitel „Zwischen Nationalismus und Friedenswillen“ zeigt die besondere Herausforderung an, die für die Katholische Kirche in Deutschland bestand. Nach langen Jahren des Kulturkampfes, in denen die Hohenzollern Herrscher immer wieder die Loyalität der Katholiken gegenüber dem Kaiserreich anzweifelten und das kirchliche Leben stark behinderten, bot der beginnende Erste Weltkrieg den Katholiken in Deutschland die Möglichkeit sich als treue Staatsbürger zu beweisen… Zum Artikel.

1. Weltkrieg: Münklers Lehrstück vom Großen Krieg

Hans Otto Rößer

Vergessener Widerstand

Carl von Ossietzky und all die »vergessenen« und vergessen gemachten Deutschen, ihre Einsichten und Kritik, ihre Vorschläge und Ideen sind in den Diskurs über die Ursachen und Folgen des Ersten Weltkrieges sowie des Dritten Reiches einzubeziehen. Ihr Wirken für ein von militaristischen und nationalistischen Kräften und Politik-Konzepten befreites Deutschland, ihr republikanisch-pazifistisches Engagement für den Aufbau einer sozial gerechten Republik, für eine Aussöhnung mit Frankreich und Polen sowie für ein vereintes Europa auf der Basis der durch den Ersten Weltkrieg geschaffenen Realitäten stellt ein wichtiges Erbe dar. Es spricht für eine Traditionspflege, die all jene als Vorbilder in Erinnerung ruft und als identitätsbildend begreift, die vor und nach 1933 in Deutschland dem Nationalismus, Militarismus und Nationalsozialismus widerstanden, sich der blutigen Gefolgschaft als Pazifisten, Antimilitaristen, »Wehrkraftzersetzer«, Kriegsverräter oder Deserteure versagt und, als einzelne, Verfolgte gerettet oder ihnen geholfen haben. Statt Clark und Münkler im Schloß Bellevue zu hofieren, sollte der Bundespräsident anläßlich des 125. Geburtstages Carl von Ossietzky und mit ihm all die »vergessenen« Pazifisten würdigen. Ehre, wem Ehre gebührt!«
Helmut Donat
Herfried Münkler gilt als Geschichtsrevisionist, der die unter anderem von Fritz Fischer gut begründete Erkenntnis von der Hauptverantwortung deutscher Machteliten an der Entfesselung des Ersten Weltkriegs aus den Köpfen der Menschen verbannen will. Im Duett mit seinem Bruder im Geiste, Christopher Clark, übernimmt er gern die Rolle des Spaßmachers und schlüpft in die Maske eines »marxistischen Imperialismustheoretikers«. Dieser würde doch mit seiner Marotte, »den Imperialismus der europäischen Mächte als Kriegsursache« herauszustellen, die Verantwortung am Krieg immer schon »allen damaligen Akteuren zu gleichen Teilen« zuweisen. Im Abendprogramm für die Erwachsenen werden Münklers Scherze auch schon einmal deftiger. So gehöre zwar der Eindruck der deutschen Invasionstruppen in Belgien, sie würden dauernd von zivilen Heckenschützen aus dem Hinterhalt beschossen, zu den »Phantasien verunsicherter Soldaten«, die das häufige nächtliche friendly fire nicht richtig einordnen konnten. An den daraufhin erfolgten massenhaften Geiselerschießungen und Angriffen auf Zivilisten trügen aber die Belgier deshalb eine Mitschuld, weil sie es versäumt hatten, ihre Garde civique in ordentliche, das heißt genügend militärisch ausschauende Uniformen zu stecken… Zum Artikel

Sami Yusuf – der größte muslimische Popsänger unserer Zeit

Veröffentlicht am 13. Oktober 2014, von Jonathan Fischer

Der Brite Sami Yusuf ist der größte muslimische Popsänger unserer Zeit. Auch in Deutschland verkauft sich seine Musik millionenfach – doch westliche Medien interessieren sich nicht für ihn. Begegnung mit einem unbekannten Star.

Der traditionelle Islam teile den Kern der Schönheit und Wahrheit mit allen Religionen: “Ich möchte diesen Teil des islamischen Erbes predigen”, verkündet er, “statt mich auf den Müll zu konzentrieren, den die Medien über uns verbreiten”. Es folgt sein Song “Corazon Send Me Home”: Wer die Schätze draußen in der Welt suche, müsse scheitern, denn sie seien nur inwendig zu finden. Spontaner Applaus. Das Publikum versteht Yusufs Spitze gegen islamische Kalifatsphantasien…

Ob der Musiker etwas dagegen habe, etwa mit Robbie Williams – Yusuf hat längst viel mehr Facebook-Likes als Williams – die Bühne zu teilen? Mmmh. Irritiertes Lächeln. Es sind Fragen, die den belesenen, Nietzsche bis Rumi zitierenden Star ein wenig aus der Fassung bringen. Nun gut, eine MTV-Einladung würde er nicht ausschlagen. Schon weil es ihm eine Plattform böte, noch mehr Spenden als bisher für die Welthungerhilfe der UNO zu sammeln. Andererseits: laute Partys, Ausschweifungen, das öffentliche Zelebrieren von Sex? Nein, das sei, inschallah, noch nie seine Welt gewesen. “Mich interessiert die Zuneigung von Groupies nicht. Ihr Gekreische ist mir peinlich. Für mich ist jedes Liebeslied eine Reflexion der göttlichen Liebe.”…

BBC-Interview am Tag vor seinem Konzert, in dem es weniger um Musik ging als um die Enthauptung eines Briten durch britische IS-Kämpfer in Syrien: “Natürlich ist es dämonisch, was die IS-Jünger anrichten. Aber was haben diese sexuell frustrierten, politisch verwirrten Menschen mit dem traditionellen Islam gemein? Warum wird von uns Muslimen erwartet, dass wir uns für sie entschuldigen? Genauso gut könnte ich von Ihnen eine Entschuldigung für die Verbrechen fundamentalistischer Christen in Amerika erwarten!”

Zum Artikel. Hinweis: Scrollen Sie die anderen Beiträge durch bis zum Artikel vom 13.10.2014 (auch über das Archiv, rechte Spalte, im Monat Oktober erreichbar)

 

 

 

Nein zu ‚Reformen‘ nicht nur in der Kirche: „Tätiger Widerspruch. Über die Bologna-Reform und ihre Folgen.“ Von Prof. Volker Gerhardt, Berlin

Tätiger Widerspruch. Über die Bologna-Reform und ihre Folgen.

in: Forschung und Lehre 11/2014

Zum Autor: Professor Volker Gerhardt lehrte bis zu seiner Emeritierung 2014 Praktische Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er wirkte mit in zahlreichen Universitäts-, Akademie- und Fachkommissionen. Von 2002 bis 2012 war er Mitglied im Nationalen Ethikrat. Letzte Buchveröffentlichung: Der Sinn des Sinns. Versuch über das Göttliche, München 2014 (C.H. Beck).

Kritik am Niedergang der Universität

Die Andeutungen lassen erkennen, dass unter dem permanenten Anspruch auf Reform zwar vieles anders und manches gewiss auch besser geworden ist. Dennoch ist es den Universitäten von Jahrzehnt zu Jahrzehnt schlechter gegangen. Daran hat das Strohfeuer der Exzellenzinitiative nichts geändert. Jetzt aber hat die Studienreform nach dem Bologna-Modell das Zeug, den deutschen Universitäten den Geist auszutreiben, also eben das, was sie im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert zum Vorbild für anspruchsvolle Universitätsgründungen in aller Welt gemacht hat…

»Die Studienreform nach dem Bologna-Modell hat das Zeug,
den deutschen Universitäten den Geist auszutreiben.«

So kam es zu der verhängnisvollen Verwechslung von Vergleichbarkeit und Vereinheitlichung. Insbesondere die Hochschulpolitiker in Deutschland sahen in den Richtwerten für den Vergleich, verbindliche Vorgaben für die Angleichung, aus der nichts anderes als eine Nivellierung werden konnte. So kam es zu einer durchgreifenden Neuorganisation von oben. Sie wurde mit der institutionellen Härte kurzer Fristen und mit dem herben Charme finanziell begünstigter, aber eben auch sanktionsbewehrter Leistungsvereinbarungen durchgesetzt. Den Flankenschutz bot die bürokratische Neuerfindung der Akkreditierungsbüros, die immerhin Arbeitsplätze für Personen schafften, die für ihre gescheiterte Universitätskarriere entschädigt und als Prüfer und Berater eben der Institution wirken konnten, die ihnen die erwünschte Tätigkeit versagt hatte…

Ein regelrechtes Schurkenstück muss man es nennen, dass die Einführung der Bologna-Studiengänge als „kostenneutral“ ausgegeben wurde. Jeder konnte wissen, dass der Erfolg der neuen Formen der Lehre an zusätzliche Leistungen für Betreuung, Begleitung und Beratung der Studierenden gebunden ist. Darauf aber waren die Personaletats der Hochschulen nicht eingestellt, und sie wurden selbst dann nicht angehoben, als der Mangel himmelschreiend war. ..

… Und so ist es mit der Überrollung durch Bologna zu einer weiteren Überlast für die ohnehin überlasteten Universitäten gekommen… Aus dem Studium ist ein Prüfungsmarathon geworden, der die Beteiligten erschöpft, ohne ihnen das Gefühl zu geben, ein Ziel erreicht zu haben. Der sprunghaft gestiegene administrative Aufwand lähmt überdies die Verwaltung in den Fakultäten und Instituten. Nun liegt der Niederschlag der Reform wie Mehltau auf den einzelnen Disziplinen. Was gut gemeint war, hat im Effekt großen Schaden angerichtet. Deshalb kann es bei dieser Reform nicht bleiben.

in: Forschung und Lehre 11/2014

Das Verschwinden des Wissens. Von Konrad Paul Liessmann, Philosoph, Wien

Das Verschwinden des Wissens. Von Konrad Paul Liessmann, Philosoph. Der Artikel ist ein leicht gekürztes Kapitel aus seinem neuen Buch «Geisterstunde – Die Praxis der Unbildung», gerade erschienen im Paul-Zsolnay-Verlag, Wien

15.9.2014, NZZ


Das Ziel von Bildungsprozessen ist nicht mehr eine wie auch immer definierte Bildung, sondern der umfassend kompetent gewordene Mensch, der mit Fähigkeiten ausgestattet ist, die es ihm angeblich erlauben, in jeder Situation die angemessenen Entscheidungen zu treffen…

Das Kompetenzkonzept ist ein Kind der Ökonomie

Historisch gesehen wurzelt das Kompetenzkonzept nicht in der Pädagogik oder Bildungstheorie, sondern in der Ökonomie. Die ersten Kompetenzmessungsmodelle wurden mit dem Ziel entwickelt, Prüfungsverfahren für die unterschiedlichsten Fähigkeiten, Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale von Menschen zu gewinnen, um deren Einsatz für Unternehmen zu optimieren.

Durchaus in diesem Geist wurde dieses Konzept dann in die Pädagogik übertragen und machte dort Karriere…

Zukünftige Bildungsforscher werden in der Umstellung auf die Kompetenzorientierung vielleicht den didaktischen Sündenfall unserer Epoche sehen, die Praxis der Unbildung schlechthin, und womöglich zur Einsicht kommen, dass Kompetenz genau das bedeutet, was der Philosoph Odo Marquard einst manchen «kompetenten» Vertretern seiner eigenen Zunft unterstellt hatte: Sie seien für nichts zuständig, zu manchem fähig und zu allem bereit. Aber vielleicht ist es genau das, was intendiert ist. In der Kompetenzorientierung zeigt sich die Praxis der Unbildung in ihrer hypertrophen Gestalt.

Zum Artikel.

Vgl. dazu ähnliche Beiträge in den Wortmeldungen, wie z.B. den Artikel von Ekkehard von Kuenheim (BMW): Wider die Ökonomisierung der BIldung.