Archiv der Kategorie:
Kirchenaustritt/ Konfessionslose/ religiös Unbestimmte

Kirchen im Abseits? Säkularisierung in Kirche und Gesellschaft. Von Prof. Gert Pickel, Leipzig

09/2015

19. Juni 2015, Kirchen im Abseits? Säkularisierung in Kirche und Gesellschaft

Präsentation im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kirche im Dialog“ in Backnang

Bildschirmfoto vom 2015-08-24 12_50_07

u.a. zu und mit den Ergebnissen der 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU), zu Säkularisierungstheorie versus Wettbewerbstheorie, u.v.a. mehr.

 

Um rund 43% angestiegene Kirchenaustritte «besorgniserregend». Bischof Meister, EVLKA.

22.08.2015 Bischof Meister: Angestiegene Kirchenaustritte «besorgniserregend»

Hannover (epd). Die um rund 43 Prozent gestiegenen Kirchenaustritte sind dem hannoverschen Landesbischof Ralf Meister zufolge «besorgniserregend». Neben bewährten Formen müsse die Kirche auch nach neuen Wegen suchen, damit Menschen der Glaube berühre, sagte der evangelische Theologe der am Sonntag in Niedersachsen erscheinenden «Evangelischen Zeitung». Dies könnten neue Gottesdienstformen zu anderen Zeiten oder auch ein Konzert eines Posaunenchors im Supermarkt sein… Mehr dazu.

Unmaßgeblicher Vorschlag von außen/ FS.: Vielleicht sollte man zuerst die Ursachen des Anstiegs ab 2006 und des sprunghaften Anstiegs 2014  genau analysieren, bevor man wieder mal in Aktionismus verfällt. Und sich damit vielleicht mehr schadet als nutzt. Man lese aufmerksam die entsprechende Kritik Navid Kermanis (s.o.) an allzu billiger Anbiederei.

Kirchenstatistik 2014: „Der Exodus ist noch lange nicht gestoppt“

Pressemitteilung München, 17. Juli 2015

Wir sind Kirche zu den erneut dramatischen Kirchenaustrittszahlen 2014


Der bisherige Verlauf der Familien-Synode hat die zunehmende Entfremdung der Amtskirche von der Lebenswelt der Menschen deutlich aufgezeigt. In Deutschland ist aber auch der weiterhin fortschreitende massive Rückbau pastoraler Strukturen verantwortlich zu machen. Der pastorale Sparkurs mit Pfarreizusammenlegungen und XXL-Gemeinden, weil es immer weniger Priester gibt, ist der falsche Weg und muss schnellstmöglich korrigiert werden. Sind es doch gerade die Gemeinden vor Ort, wo Kirchenbindung entsteht und Gemeinschaft solidarisch gelebt werden kann. Nicht zuletzt dürfte allerdings auch das fehlende „aggiornamento“ der Theologie eine entscheidende Rolle spielen für die schwindende Akzeptanz des christlichen Glaubens…  Mehr dazu.

Das Ende der Kirche wie wir sie kennen Die Kirchenausstritte sind unaufhaltsam. Sie liegen weder am neuen Kirchensteuereinzugsverfahren, noch an konkretem Verhalten der Bischöfe oder des Papstes, sagt Norbert Reck/BR. Sie sind in einem neuen religiösen Selbstverständnis der Menschen begründet.

Stand: 24.07.2015, BR

„Natürlich gibt es nicht die eine Ursache für den massenhaften Auszug aus den Kirchen“, sagt Norbert Reck. „Doch es gibt eine Tiefenströmung, die wahrscheinlich in viele Entscheidungen hineinspielt. Sie existiert schon seit Langem, und sie wird sich auch nicht mehr umkehren.“

Zum Artikel.

 

„Warum Gläubige der Kirche wirklich den Rücken kehren“. Von Mathias Kamann, DIE WELT

Mathias Kamann schreibt in der Welt zu den gründen von Kirchenaustritten: „Warum Gläubige der Kirche wirklich den Rücken kehren“. Seine Analyse stärkt die Bedeutung der Ortsgemeinde.

Die Austrittswelle als Folge des geänderten Einzugsverfahrens der Kirchensteuer auf Kapitalerträge zeigt, dass finanzielle Aspekte eine Bedeutung für die Zugehörigkeit zur Kirche haben. Kamann erklärt die höheren Eintrittszahlen für die evangelischen Kirchen mit dem sozialen Engagement der Kirche. Die Kirchensteuer wird als sinnvolle Investition in die Gesellschaft gedeutet. Die Bereitschaft Kirchensteuer zu zahlen wird dieser Logik nach niedriger, wenn die Kirchen weiterhin einen Großteil für Pensionsansprüche und Verwaltung aufwenden.

Damit die Kirche ihre Gläubigen hält, muss sie nach Kamann ihre Lebensrelevanz beweisen. Das funktioniert nur, wenn Kirche im Alltag als sozialer Raum wirkt.

Fazit: Die evangelischen Kirchen sägen mit ihren Reformen an dem Ast auf dem sie sitzen.

Kirchenaustritte in Bayern 2014: die „evangelische Kirche in Bayern trifft es besonders hart“.

07/2015, BR


Auch in Bayern ist die Zahl der Kirchenaustritte deutlich höher als im Vorjahr. 2013 traten insgesamt 45.508 Katholiken aus der Kirche aus. 2014 waren es 57.097. Das entspricht einem Anstieg um 25,5 Prozent. Die evangelische Kirche erwischte es noch härter. Nach Auskunft eines Landeskirchensprechers verließen diese 28.400 Personen, 41,5 Prozent mehr als 2013….

Zur Quelle: auf der Seite nach unten scrollen bis zur Überschrift: „Evangelische Kirche in Bayern trifft es besonders hart“.

 

Kirchensteuer: Verantwortung für Kirchenaustritte übernehmen.

03.07.2015
So viele Mitglieder wie lange nicht sind 2014 aus der evangelischen Kirche ausgetreten – Zeit, über das Wesentliche zu reden.
Schon wieder ein Rekord bei den Kirchenaustritten, und dieses Mal ist er heftig: 410.000 Mitglieder haben die evangelischen Landeskirchen in Deutschland 2014 verloren, so viel wie seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr. Wie groß daran der Anteil an Austritten Lebender und wie groß der Anteil an Sterbefällen ist, hat die EKD noch nicht veröffentlicht. Einen ähnlich starken Rückgang hat es jedenfalls in den letzten Jahren nicht gegeben. …  Zum Artikel.

„Kirche der Freiheit“ oder Kirche der Verantwortung? Ein engagierter Christ begründet seinen Kirchenaustritt.

06/2015, Beitrag mit freundlicher Erlaubnis aus den „Zwischenrufen“ übernommen

Der Autor dieses Textes, Matthias Burchardt, ist Akademischer Rat am Institut für Bildungsphilosophie der Universität zu Köln. Neben seiner Kritik an Transformationsprozessen im Bildungswesen (Pisa, Bologna) gilt sein Augenmerk auch den sog. „Reformen“ in der Ev. Kirche.
Der nachfolgende Text ist zwar aus dem Jahr 2008, aber immer noch aktuell, zumal die von Burchardt befürchteten destruktiven Auswirkungen der neoliberalen „Modernisierung“ immer deutlicher zu Tage treten.

Begründung meines Kirchaustrittes
Aus Protest gegen das Impulspapier ›Kirche der Freiheit‹ und dessen Umsetzung durch die EKD trete ich bis auf weiteres aus der Evangelischen Kirche aus.
1. Die ›Kirche der Freiheit‹ ist durchdrungen vom Jargon und den Modellen des Neoliberalismus. Ich betrachte das Dokument als sinnfälliges Symptom einer Immunschwäche der leitenden Kircheninstitution gegenüber einer gesellschaftlichen Tendenz, die von Soziologen treffend als ›ökonomischer Totalitarismus‹ bezeichnet wird.
2. ›Ökonomischer Totalitarismus‹ ist die Homogenisierung aller Lebensbereiche einer Gesellschaft durch das Regime des Managements. Dieses Regime expandiert das Kosten-Nutzen-Kalkül als alternativlose Rationalität, setzt Individuen und Gemeinschaften einem externen Marktdruck aus, indem es ein Kraftfeld der Konkurrenz um knappe Sozialchancen errichtet, auf dem nur derjenige besteht, der ›Alleinstellungsmerkmale‹ ausbildet und seine Humanressourcen besser ausschöpft als die Wettbewerber. Diese Doktrin der Selbstvermarktung unter der kaum verhohlenen Drohung eines ›Rechts des Stärkeren‹ macht Menschen krank und erzeugt soziale Verwerfungen. McKinsey, federführend beim EKD-Papier, ist keine unabhängige Beratungseinrichtung, sondern interessierter Akteur, der die Transformation der Gesellschaft in diesem Sinne vorantreibt.
3. Es ist eine Illusion, die aufgrund der Erfahrungen mit der neoliberalen ›Modernisierung‹ im Bildungsbereich als solche durchschaubar wäre, dass durch eine ökonomistische Optimierung der ›Organisation‹ die eigentlichen Zwecke der Kirche erfolgreicher verfolgt werden könnten. Genau das Gegenteil wird der Fall sein: Die im Papier ›Kirche der Freiheit‹ intendierten Mittel werden die ursprünglichen Zwecke korrumpieren und schließlich liquidieren. Die metrischen Verfahren der Qualitätssicherung beispielsweise wirken implizit normativ, und was in einer Brötchenfabrik möglicherweise funktioniert, wirkt dort fatal, wo Qualität – wie in der Kirche oder in der Bildung – nicht quantifizierbar oder nach den Kriterien der Kundenzufriedenheit oder der Prozesseffizienz zu definieren ist. Der Horizont legitimierbarer Zwecke schrumpft zusammen auf das, was sich messen und zum Gegenstand von Zielvereinbarungen machen lässt (z.B. Taufquoten steigern).
4. Ich plädiere für eine ›Kirche der Verantwortung‹, die sowohl programmatisch als auch institutionell eine Alternative zur inhumanen und nihilistischen Totalisierung des Management-Kalküls bietet. Gerade in den sich ankündigenden Zeiten der wirtschaftlichen Krise und den damit verbundenen sozialen Ungerechtigkeiten sollte m. E. die Verantwortung der Kirche darin bestehen, in ihren Beschäftigungsverhältnissen einen humaneren Lebensentwurf zu verwirklichen als es in Wirtschaftsunternehmen, Schulen, Krankenhäusern oder Universitäten der Fall ist. Mehr noch ist die Kirche aber als eine Sinnmacht gefordert, die die drängenden existenziellen und sozialen Fragen vor dem Hintergrund der Offenbarung stellt und der historischen Stunde entsprechend und d.h. auch unzeitgemäß beantwortet. Eine Optimierung von Funktionen ist eben nicht identisch mit der Stiftung von Sinn.
Meine Kritik richtet sich ausdrücklich nicht gegen die engagierten Vertreter der Kirche in meiner Gemeinde. Trotzdem erscheint es mir vor dem Hintergrund der angeführten Thesen ein Gebot meines Gewissens zu sein, ein Zeichen gegen diese bedenkliche Entwicklung zu setzen. An meinem christlichen Bekenntnis halte ich fest!

im Dezember 2008,
Matthias Burchardt

Kirchenaustritte infolge der Kapitalertragskirchensteuer („Kirchenabgeltungssteuer“) vielerorts verdoppelt

Rheinland: Zahl der Kirchenaustritte hat sich verdoppelt
Von Claudia Kasemann

Wuppertal. Die Zahl der Kirchenaustritte in Wuppertal hat sich nahezu verdoppelt: „Bis 2009 waren es monatlich etwa 30 Austritte, im ganzen Jahr etwa 350 bis 400“, sagt Pastoralreferent Dr. Werner Kleine von der Katholischen Citykirche Wuppertal. Nun seien es 50 bis 60 Katholiken pro Monat, die sich von der Kirche abmeldeten. Allein im vergangenen Monat seien 43 katholische und 74 evangelische Christen ausgetreten. Im Januar waren es 47 Katholiken und 90 Protestanten.“…

EKM: Zahl der Kirchenaustritte verdoppelt sich

14.02.2015 

Halle (ots) – Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, hat in einem Gespräch mit der in Halle (Saale) erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe) die Zahl der Austritte aus ihrer Kirche auf früher jährlich 5.000 beziffert. Durch die Irritation

Rheinland: Zahl der Kirchenaustritte hat sich verdoppelt
Von Claudia Kasemann

Wuppertal. Die Zahl der Kirchenaustritte in Wuppertal hat sich nahezu verdoppelt: „Bis 2009 waren es monatlich etwa 30 Austritte, im ganzen Jahr etwa 350 bis 400“, sagt Pastoralreferent Dr. Werner Kleine von der Katholischen Citykirche Wuppertal. Nun seien es 50 bis 60 Katholiken pro Monat, die sich von der Kirche abmeldeten. Allein im vergangenen Monat seien 43 katholische und 74 evangelische Christen ausgetreten. Im Januar waren es 47 Katholiken und 90 Protestanten.“…

EKM: Zahl der Kirchenaustritte verdoppelt sich

14.02.2015 

Halle (ots) – Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, hat in einem Gespräch mit der in Halle (Saale) erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe) die Zahl der Austritte aus ihrer Kirche auf früher jährlich 5.000 beziffert. Durch die Irritation um Kirchensteuern auf Vermögen habe sich diese Zahl 2014 verdoppelt…

HEIDENHEIM/Württemberg: Zahl der Kirchenaustritte hat sich verdoppelt
| 01.01.2015

…175 evangelische, 129 katholische und ein neuapostolischer Christ haben vergangenes Jahr ihren Kirchen Ade gesagt. Das bedeutet in Summe 305 kirchlich Gebundene weniger im Standesamtsbezirk, die damit überhaupt keine Kirchensteuer mehr bezahlen. Dabei war bereits im Jahr 2013, in dem die Geldverschwendung für den Kirchenbau in Münster durch Bischof Tebartz-van Elst für Schlagzeilen gesorgt hatte, die Zahl der Kirchenaustritte erheblich gestiegen. 209 Christen kehrten ihrer Kirche den Rücken. Im Jahr 2012 hatte es gerade 149 Kirchenaustritte gegeben…

EKHN: Viele Kirchenaustritte

23.01.2015 

Gießen (si). In der Stadt und dem Landkreis Gießen sind im vergangenen Jahr genau 1816 Menschen aus den beiden großen christlichen Kirchen ausgetreten – 400 mehr als im »Rekordjahr« 2013. Gegenüber 2012 hat sich der Wert sogar verdoppelt.

Das zeigen die aktuellen Daten der Nachlass- und Registerabteilung des Gießener Amtsgerichts, das im Bezirk für die Kirchenaustritte zuständig ist.

um Kirchensteuern auf Vermögen habe sich diese Zahl 2014 verdoppelt…

HEIDENHEIM/Württemberg: Zahl der Kirchenaustritte hat sich verdoppelt
| 01.01.2015

…175 evangelische, 129 katholische und ein neuapostolischer Christ haben vergangenes Jahr ihren Kirchen Ade gesagt. Das bedeutet in Summe 305 kirchlich Gebundene weniger im Standesamtsbezirk, die damit überhaupt keine Kirchensteuer mehr bezahlen. Dabei war bereits im Jahr 2013, in dem die Geldverschwendung für den Kirchenbau in Münster durch Bischof Tebartz-van Elst für Schlagzeilen gesorgt hatte, die Zahl der Kirchenaustritte erheblich gestiegen. 209 Christen kehrten ihrer Kirche den Rücken. Im Jahr 2012 hatte es gerade 149 Kirchenaustritte gegeben…

EKHN: Viele Kirchenaustritte

23.01.2015 

Gießen (si). In der Stadt und dem Landkreis Gießen sind im vergangenen Jahr genau 1816 Menschen aus den beiden großen christlichen Kirchen ausgetreten – 400 mehr als im »Rekordjahr« 2013. Gegenüber 2012 hat sich der Wert sogar verdoppelt.

Das zeigen die aktuellen Daten der Nachlass- und Registerabteilung des Gießener Amtsgerichts, das im Bezirk für die Kirchenaustritte zuständig ist.

Konfessionslose – Residual des Christentums oder Stütze des neuen Atheismus ? von Prof. Gert Pickel

Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Entwicklung der Konfessionslosigkeit in Deutschland und seinen Gründen. Mittels empirischer Belege wird bestimmt, welche Typen der Konfessionslosigkeit existieren und inwieweit sie Ausdruck eines ‚Neuen Atheismus‘ oder aber exemplarisch für einen eher unspektakulären sozialen Bedeutungsverlust von Religion sind. Konfessionslose erweisen sich dabei als eine plurale Gruppe mit teils divergierenden Interessen. Nur ein Teil sind überzeugte Atheisten, öfter handelt es sich um Menschen, bei denen Religion schon lange keine bedeutende Rolle im Lebensalltag mehr spielt. In dieser Hinsicht sind sie ein Kennzeichen der in modernen Gesellschaften voranschreitenden Säkularisierung. Selbst wenn Konfessionslose nicht unbedingt ‚religiös unmusikalisch‘ sein müssen, bereiten sie durch den von ihnen vollzogenen Traditionsabbruch (religiöses Wissen, religiöse Riten) die Grundlage für eine weiter gehende Säkularisierung und Distanzierung vom Christentum.

Aus dem Artikel:

… Wenden wir uns noch einmal etwas genauer der deutschen Entwicklung zu. Hier muss man zwischen West- und Ostdeutschland unterscheiden…Anders als erhofft, kamen die 1970 einsetzenden Verlustbewegungen der beiden westdeutschen Großkirchen somit bis heute nicht zum Halt…

Diese Erosionsprozesse der Mitgliedschaft in den beiden christlichen Großkirchen drücken sich sozialstrukturell in Altersdifferenzen hinsichtlich der Mitgliedschaften aus: So ist die Zahl der Konfessionslosen in den jüngeren Alterskohorten deutlich höher als in den älteren Alterskohorten. Damit wird auch etwas über die zeitliche Entwicklung ausgesagt und damit über ihre Folgen und die Zukunft: Es handelt sich bei der Zunahme der Konfessionslosigkeit um einen generationellen Wandel. In jeder nachwachsenden Generation finden sich in geringerer Stärke Kirchenmitglieder und in größerer Zahl Konfessionslose. Eine Umkehrung dieser Entwicklung erscheint angesichts der hohen Stabilität dieses Prozesses unwahrscheinlich. Auffällig ist dabei, dass die höchste Zahl der Konfessionslosen in der Altersgruppe zwischen 20 und 40 zu finden ist. Doch Hoffnungen auf jugendliche Kirchrückkehrer sind verfrüht…

…So ist unter den Konfessionslosen auch die Zahl derjenigen, welche einen jugendkulturellen oder hochkulturell-jugendkulturellen Lebensstil verfolgen, erheblich über dem bei evangelischen Kirchenmitgliedern. Gerade die Kombination aus höherer Bildung und Jugend erweist sich für die Abwendung von der Kirche als ungünstige Mischung…

Zweifelsohne kann die Säkularisierung mit dem damit einhergehenden Abbruch religiöser Sozialisation für diese Entwicklung verantwortlich gemacht werden. Doch andere Begründungen sind damit nicht vollständig ausgeschlossen. Und wie stark ist die Abneigung oder Ablehnung gegenüber der Kirche ausgeprägt? Entsprechend stellt sich die Frage, mit welchen Typen von Konfessionslosen man es zu tun hat…

Der vollständige Text im Netz.

Buchhinweis: Unter dem Titel „Konfessionslosigkeit heute“ erschien 2014 der Sammelband einer interdisziplinären Tagung internationaler Wissenschaftler in Jena 2013. Hrsg. Miriam Rose und Michael Wermke. Neben den Herausgebern finden sich Beiträge von Prof. Uta Pohl-Patalong, Prof. Michael Domsgen, Prof. Gert Pickel u.a.