Schlagwort-Archive: Nachwuchsgewinnung

Nichts wirklich Neues aus Bayern: „Landesstellenplaung“ 2020 kommt 2017. Interview mit OKR Völkl im Bayer. Sonntagsblatt.

25.09.2016

 

… Gibt es auch für diese Planung Tabubereiche, etwa die Gestalt der Dekanate?

Völkel: Es gibt keine Tabubereiche. Die Kooperation der Dekanatsbezirke ist schon jetzt ein Thema. Das Thema »Zusammenarbeit der Dekanatsbezirke« wird an Bedeutung noch zunehmen. Wir wollen keine erzwungenen Fusionen, sondern freiwillige Kooperationen….

Mehr dazu.

EKD: Gemeinsame Werbe-Kampagne aller Landeskirchen für das Theologiestudium im Herbst geplant

Die Berufschancen für Theologen sind weiter gut
Hochschulen und Kirchen werben um Interessenten

29. August 2016

…Deutschlandweit wird das Studienfach Theologie an 21 Hochschulen angeboten, dort waren zum Jahresbeginn insgesamt 2.417 Theologiestudenten mit Berufsziel Pfarrer eingeschrieben. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) registrierte zuletzt sogar wieder einen leichten Anstieg der Zahlen. Allerdings führen Pensionierungswellen in mehreren Landeskirchen absehbar zu einem Pfarrermangel….

Zwar gibt es nach wie vor keinen Bachelor der Theologie, aber wie bei anderen Studiengängen auch wurde der gesamte Studienablauf spürbar verschult, statt frei wissenschaftlichen Interessen zu folgen, sammeln die Studenten Leistungspunkte. Wolfgang Zwickel, Professor für Biblische Archäologie in Mainz, macht keinen Hehl daraus, was ihm an dem Reformprozess missfällt:… Mehr dazu.

EKvW: „von der Kirchenleitung festgelegte Zahl von 20 Aufnahmen in den Probedienst pro Jahr seit nahezu zehn Jahren nicht erreicht“

02/2016, PV-Info – Nr. 3 / Dezember 2015

Die Gerechtigkeitslücke im Gehaltsgefüge und ihre Folgen. Von Pfr. Stephan Buse, EKvW.

„… die von der Kirchenleitung festgelegte Zahl von
20 Aufnahmen in den Probedienst pro Jahr seit nahezu
zehn Jahren nicht erreicht wird.«
Zum Diskussionsbeitrag von Stephan Buse, vgl. S.14

57. Jahrestagung des dbb, des Deutschen Beamtenbundes: Öffentlichen Dienst würdigen – Themen und Probleme wie in der Kirche

11. Januar 2016, aus der Rede von Wille Russ, stellv. Vors. dbb

… Schließlich geht es demografisch natürlich auch um Nachwuchskräfte. Alle wissen, dass in den kommenden Jahren in großem Umfang erfahrene Beschäftigte altersbedingt ausscheiden werden. Bekannt ist auch, dass damit vieles an Erfahrungswissen verloren geht. Da die Planstelle bis zum Ausscheiden besetzt ist, gibt es entweder keinen Wissenstransfer oder jungen Menschen wird zuerst nur eine befristete Anstellung geboten. Das ist völlig unattraktiv für gute Bewerber. Wir haben deshalb ausdrücklich die Einführung einer demografievorsorgenden Stellenpolitik gefordert, die im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung initiiert wurde. (S. 19)

Das Bundesverfassungsgericht hat damit für Richter wie für Beamte klare und nachvollziehbare Schritte zur Bestimmung der untersten Grenze der amtsangemessenen Besoldung festgelegt. Wir sehen uns in unserer Argumentation bestätigt, dass die Besoldung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen muss. Der gesamte öffentliche Dienst in Bund, Ländern und Gemeinden muss – trotz Föderalismusreform – finanziell so attraktiv ausgestaltet sein, dass er im Wettbewerb um die besten Kräfte bestehen kann. (S. 22)

Die IAB-Wissenschaftler haben ermittelt, dass der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse bei den Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst oberhalb von 15 % liegt und damit auch über der Privatwirtschaft. Vor allem jüngere Arbeitnehmer unter 35 Jahren werden danach häufig nur befristet eingestellt. Dies ist keine Perspektive für junge Menschen, die zu Recht Verlässlichkeit und Planbarkeit erwarten, wenn sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden. Diese Ergebnisse werden sicher in die Tarifforderungen mit einfließen. (S. 26)

Zum Bericht.

EKHN will Nachwuchsproblem extern lösen: 1/3 sollen „aus anderen Regionen Deutschlands… aus anderen Landeskirchen oder über den 2. Bildungsweg zur EKHN“ kommen.

09/2015, Jahresbericht der EKHN 2014/2015

„Um die Altersabgänge langfristig zu kompensieren, werden etwa 45 Neuzugänge pro Jahr gebraucht. Das Ziel: 30 junge Menschen gewinnt die EKHN aus dem eigenen Kirchengebiet und bis zu 10 aus anderen Regionen Deutschlands. Weitere 5 Personen wechseln aus anderen Landeskirchen oder kommen über den 2. Bilduungsweg zur EKHN.“ (Jahresbericht 2014/2015, S. 72)

Die Zukunft der zurückliegenden Personalpolitik der Kirchen wirft ihre Schatten voraus. Die jungen Menschen wollen nicht auf die Werbebroschüren, auf die Kampagnen („Mach doch was Du glaubst“) flugs geschaffener Referate zur Nachwuchsköderung in den Landeskirchenämtern von Kiel bis Darmstadt. Jedenfalls nicht in ausreichender Zahl. Außerdem scheinen frühere Planzahlen zur erforderlichen Anzahl von TheologiestudentInnen von der Realität offensichtlich weit entfernt. In der EKHN z.B. wollte der gerade – mit standing ovations von der Synode in den Ruhestand verabschiedete – Personaldezernent Bechinger noch bis zuletzt mit 30 NachwuchstehologInnen den zukünftigen Bedarf an PfarrerInnen decken. Sein Nachfolger kalkuliert mit 45. Der Bedarf liegt also offensichtlich 50% höher als gerade eben noch geplant. Die Gründe für die offensichtliche Fehlkalkulation können hier nicht recherchiert werden.
Politisch nicht weniger interessant ist aber die Tatsache, dass die EKHN ihr Problem auf Kosten anderer Landeskirchen lösen will. Und da ist sie nicht allein. Auch Bayern hält die „Türen für Theologen aus anderen Landeskirchen weit offen“. Die finanzstarken Landeskirchen werden sicher nicht in den Wettstreit gegeneinander eintreten wollen, sondern ihren Mangel durch Kräfte aus den finanzschwachen Landeskirchen decken wollen. Diese finanzschwachen Landeskirchen, etwa Hannover, haben aber schon heute, vor Beginn der Pensionierungswelle, eine sehr ungünstige „Pastorationsdichte“. Hannover 1 : 3361. Da dürfte dem Personaldezernenten ohnehin schon heute bange sein – auch ohne die Androhung der Abwerbung von Theologennachwuchs durch seine Kollegen aus den südlichen Landeskirchen. (F.S.)

Projekt „Nachwuchsgewinnung“ in der Nordkirche.

08/2015

Die Nordkirche braucht eine neue Generation von Pastorinnen und Pastoren, weil in den nächsten Jahren viele ältere Kollegen in den Ruhestand gehen. Darum gibt es seit ein paar Jahren das Projekt der Nachwuchsgewinnung. In diesem Projekt informieren wir über das Theologiestudium und beraten Jugendliche in ihrem Fragen nach ihrem eigenen Weg.

Die Nachwuchsgewinnung hat drei große Arbeitsfelder:
1) Allgemeine Informationen über das Internet (www.die-nachfolger.de; www.facebook.com/Nachfolger)
2) Arbeit über Multiplikatoren, also alle, die in Kirchengemeinden und Schulen mit Jugendlichen arbeiten.
3) Persönliche Beratung in Einzelkontakten, auf Studieninformationstagen der Universitäten und auf den Wegweiser-Wochenenden für Jugendliche.

Wohin geht mein Weg? Wer will ich sein? Und für wen?
Wegweiser-Wochenende mit Pastorin Dr. Christiane de Vos und Pastor Dr. Christian Butt

Zur Quelle.

vgl. dazu z.B.: Nachwuchsmangel bei Theologen und Nordkirche droht Pastorenmangel.