Archiv der Kategorie:
Interreligiöser Dialog

Religions for Peace – RfP Deutschland

03/2016

Herzlich Willkommen auf der Internetseite von RfP Deutschland.

Gerne informieren wir Sie über die interreligiöse Arbeit im Rahmen der deutschen Abteilung von Religions for Peace – Religionen für den Frieden.

In 13 verschiedenen Städten widmen sich in Deutschland örtliche Gruppen dem interreligiösen Dialog in vollem Respekt vor der Eigenständigkeit der einzelnen Religionen und deren Mitglieder.

Grundlage der Friedensarbeit von RfP ist die Kenntnis von einander, das Verständnis für einander und der Dialog miteinander.  Zur Seite.

EKD Synode sieht eine schuldhafte Verstrickung der reformatorischen Kirche

8.11.2015 Der Tagesspiegel

Die Synode der EKD hat sich erneut deutlich von Luthers antijüdischen Schriften distanziert. Sie sehen eine „Schuldverstrickung der Reformatoren und der reformatorischen Kirche“.

In der Frage der Judenmission wird es hingegen wahrscheinlich keinen Konsens geben. Die Landeskirchen lehnen die Mission an Juden ab. Einigen kleinere Gruppierungen wollen jedoch an ihr fest halten.

Lesen Sie hier den Artikel.

Muslimische Nachbarn befreien katholischen Pater aus dem Gefängnis des IS. Friedenspreis: Weckruf für den Westen

18. Oktober 2015, Von Franziska Augstein, SZ

Kermanis Dankesrede war… fulminant. Sie war mutig. Sie spielte auf verschiedenen Ebenen. Er erzählte die Geschichte eines katholischen Klosters in Syrien und seiner Bewohner, die sich dem Islam so nahe gefühlt hätten, dass sie sogar den Ramadan einhielten. Er erzählte, dass ein Pater vor einigen Monaten vom IS gefangen genommen, dass sein Bild auf der Internetseite des IS zu sehen gewesen sei: das des Paters und anderer Christen, kahl geschoren, ausgemergelt. Kermani nimmt an, dass der Pater sich schuldig fühle: schuldig, weil er den Christen Mut zugesprochen hatte, sie seinetwegen nicht geflohen waren und so in die Hände des IS fielen. Und er erzählte, dass muslimische Nachbarn vor wenigen Tagen den katholischen Pater aus dem Gefängnis des IS befreit hätten, in einer Aktion, bei der ein jeder Helfer das eigene Leben aufs Spiel setzte.  Zum Artikel.

Erinnerung an eine „Staatsposse“ (Bundestagspräsident Norbert Lammert) im Fall Kermani unter aktiver Beiteiligung des früheren Kirchenpräsidenten der EKHN, Prof. Peter Steinacker und Kardinal Karl Lehmann (Mainz).

hier 08/2015

Selten wurde eine Preisverleihung mit so viel Spannung erwartet: Die Verleihung des Hessischen Kulturpreises 2009 hatte heftige Debatten hervorgerufen, weil der Preis dem Schriftsteller Navid Kermani zunächst aberkannt worden war. Ein Rückblick auf viel Streit, eine Aberkennung und ein Gespräch hinter verschlossenen Türen…
Doch da war die Entscheidung des Preiskuratoriums schon gefallen: Sie erkannte Kermani die Auszeichnung ab – auf wessen Veranlassung wurde nie genau geklärt. Kurz darauf wurde die ursprünglich für den 5. Juli vorgesehene Preisverleihung auf einen nicht näher bestimmten Termin im Herbst verschoben, die Eskalation war perfekt…
Kermani erhielt bundesweit Unterstützung: SPD, Grüne und Linke in Hessen machten ein integrationspolitisches Desaster aus und verlangten von Koch, sich bei Kermani zu entschuldigen. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sprach von einer „Staatsposse“. Wenn Kermanis „kühner Artikel“ über die Empfindungen eines Muslims bei der Betrachtung einer Darstellung der Kreuzigung Christi der Grund für die Entscheidung sei, dann solle der Staat „besser auf die Verleihung von Kulturpreisen verzichten“, so Lammert. Zur Quelle.

Ein Schrei, der ins Leere ging. Der Gelehrte, Rabbiner, Reformer des Judentums und Pionier des Jüdisch-Christlichen Dialogs Abraham Geiger.

eingestellt 07/2015, von Wolf-Rüdiger Schmidt

Wenn es nicht an der Potsdamer Universität ein Abraham Geiger Kolleg gäbe, an dem Rabbiner studieren können und ausgebildet werden, würde an den großen Gelehrten und liberalen Lehrer des Judentums kaum noch irgendwo in Deutschland erinnert. Noch nicht einmal die Stadt, in der Abraham Geiger im Wesentlichen seine durchaus radikalen Positionen entwickelte, nämlich Wiesbaden, verweist an irgendeiner Stelle, mit irgendeinem Namen oder Platz auf diesen bedeutenden Vertreter einer Wissenschaft des Judentums, der wie kaum ein anderer die innere Entwicklung der jüdischen Gemeinden weltweit geprägt hat.

Wer ist dieser Abraham Geiger, der von 1810 bis 1874 lebte? Zunächst war er ein bedeutender Wissenschaftler und Gelehrter, der mit 22 Jahren bereits durch eine prämierte Forschungsarbeit unter dem Titel „Was hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen?“ den Islamwissenschaften einen entscheidenden, bis ins 20. Jahrhundert ausstrahlenden Impuls gab. Geiger ist darüber hinaus so etwas wie ein radikaler theologischer Schrittmacher. Er verfolgte in seiner wissenschaftlichen Arbeit konsequent den Gedanken der geschichtlichen Entwicklung der Religionen, besonders auch des Judentums. Das trifft tief ins Herz jeder Religion, die ihre Texte als übergeschichtlich, geoffenbart und heilig verehrt.

Geiger – das lässt sich nicht übersehen – ist als Nachfolger der Haskala, der jüdischen Aufklärung, auch ein großer Provokateur, an dem sich das Judentum des 19.Jahrhunderts bis heute nachwirkend spaltet – ganz gegen seinen eigenen Willen. Geiger war zudem ein wortgewaltiger Prediger. Er wollte den beginnenden Kampf zwischen Reform und Treue zum Gesetz, zur Tora, zwischen Liberalität und Orthodoxie in seiner Person, in einer Gemeinde, der Einheitsgemeinde zusammen halten. …  zum Artikel.

Kirchentag Stuttgart 2015: Kirchenpräsident Martin Heimbucher: Feindbilder gegenüber Muslimen abbauen.

06/2015

Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher, hat beim Kirchentag in Stuttgart dazu aufgerufen, Feindbilder gegenüber Muslimen nicht zuzulassen. Heimbucher predigte in einem Feierabendmahlgottesdienst am Freitagabend, 5. Juni, in der Stuttgarter Schlosskirche.

Heimbucher sagte, dass es derzeit kaum eine drängendere Aufgabe in der Welt gebe, als gegen Vor-Urteile gegenüber den Muslimen „anzuleben“. „Es gilt, die Bilder der Gewalt wegzuschieben, die sich zwischen Menschen unterschiedlicher Religion geschoben haben.“

Mehr dazu.

Die Predigt Heimbuchers zu Röm. 12,9.

„Wer fromm ist, muss politisch sein“. Der EKD- Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm zu Dietrich Bonhoeffer.

9.4.2015, DIE ZEIT

Dietrich Bonhoeffer war einer der einflussreichsten Theologen des zwanzigsten Jahrhunderts. Anlässlich seines 70. Todestags erhebt ihn Bedford-Strohm zu einem Vorbild für die aktuelle Theologie.

Der politische Ansatz Bonhoeffers ist weiterhin eine Orientierung für die Kirche. Wahrhaftige Verkündigung zieht auch Konsequenzen über die Kirche hinaus. In der Predigt und dem Leben in der Welt gibt es keine Widersprüche.

In der säkularen Sprache der Politik sieht Bedford-Strohm ein Vorbild für den interreligiösen Dialog. Ein gemeinsames Einstehen für Frieden ist angesichts der weltweiten Konflikte notwendig. Die Friedensethik kann zu einem Band der Verständigung werden.

„Wir machen Witze über Katholiken. Das ist kein Problem, weil die Katholiken wissen, dass wir sie mögen.“

02/2015

Die normalen Verhältnisse auf den Kopf stellen

Narrenfreiheit das ganze Jahr über genießt Pfarrer Hans-Joachim Greifenstein vom Babenhäuser Pfarrerkabarett. Welche Konsequenzen hat es, wenn er seine Meinung sagt, ohne ein Blatt vor den Mund zunehmen? Gehören dazu auch Witze über andere Religionen?…

Zum Interview mit Pfr. Hans Greifenstein.

Christliches Abendland gegenüber dem islamischen Orient? Von Reinhard Kirste.

01/2015, Reinhard Kirste, Lehrbeauftragter am Institut für Ev. Theologie der Universität Dortmund.

Folgerungen

Schon wenige Blicke in die Geschichte zeigen erstaunliche, teilweise unerwartete Konvergenzen des christlichen Abendlandes mit dem islamischen Orient. In diesem Sinne erhält das multireligiöse Modell des Zusammenlebens (nicht nur auf der Iberischen Halbinsel im Mittelalter) Anregungen, die eigenen regionalen und dogmatischen Grenzen der Religion zu überschreiten und ein verändertes Christentum entstehen zu lassen. Ähnliches gilt dann wohl für die anderen Religionen, besonders im Blick auf die Nachbarreligion des Islam. Die Begriffe „moderner“ islamischer oder christlicher Theologie sind dabei nur Hilfskonstrukte für die Entwicklung eines globalen religiösen Verständnisses, das sich dabei durchaus hermeneutisch verantwortlich auf die jeweiligen eigenen Traditionen und heiligen Texte berufen kann.

Angesichts der krisenreichen Weltsituation gilt für alle religiösen Traditionen, auf ihre Absolutheitsansprüche konsequent zu verzichten und sich nicht mehr dominierend im weltweiten Konzert von Zukunftsorientierungen zu verstehen. Das Leben und Handeln der Glaubenden und ihrer öffentlich zu Worte kommender Vertreter kann nur dann auf Dauer überzeugend sein, wenn die Religionen die weltweiten Probleme in den Blick nehmen und die eigenen Heilsankündigungen nicht mehr im Sinne von Deutungshoheit beanspruchen. Die Glaubwürdigkeit entsteht nicht durch die Dogmatik oder die Deutung gebende Philosophie sondern im durchaus religiös begründeten Engagement für Frieden und Menschenwürde.[29]

Der vollständige Text.