Archiv der Kategorie:
Ökumene

Israel: Eine letzte Chance. Von Reiner Bernstein.

27. April 2017, SZ

Von Reiner Bernstein, Gründungsmitglied des „Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten“.
Es verwundert nicht, dass in der palästinensischen Bevölkerung der Teilungsplan der Vereinten Nationen vom 29. November 1947 in den Vordergrund rückt, der dem künftigen Staat Israel 56 Prozent der Landfläche mit einer arabischen Bevölkerung von weit mehr als 40 Prozent, dem Staat Palästina 43 Prozent mit einem jüdischen Bevölkerungsanteil von zehn Prozent zusprach und mit einer UN-Treuhandschaft für Jerusalem und Bethlehem. Heute würde ein Staat Palästina einschließlich Ost-Jerusalem lediglich 28 Prozent ausmachen… Mehr dazu.

Gabriel in Israel. Kollision dank Netanjahu – man sollte ihm dankbar sein. SZ.

25. April 2017, von Stefan Braun, SZ

Nun ist es zur Kollision gekommen, Netanjahu hat sie herbeigeführt mit seiner rüden Gesprächsabsage – und man sollte ihm dafür dankbar sein. Denn endlich gibt es die Chance auf mehr Ehrlichkeit im deutsch-israelischen Verhältnis… Mehr dazu.

Evangelikale Bewegung und Rechtspopulismus. Von Dr. Hansjörg Hemminger.

04/2017, Evangelische Orientierung 1/2017

(DR. RER. NAT. HANSJÖRG HEMMINGER
war bis Anfang 2014 Weltanschauungsbeauftragter
der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.)

Dass man aus der Bibel Ordnungen entnehmen solle, die
politisch dem gesamten Gemeinwesen aufzuerlegen sind,
auch einem säkularen Staat, ist eine Idee des protestantischen
Fundamentalismus. Es ist diese Idee, die den Rechtspopulismus
für manche (bei weitem nicht alle) Evangelikale
attraktiv macht.

Vor kurzem diskutierte ich auf Facebook mit einem Evangelikalen,
einem theologisch gebildeten Mann. Aus seiner Sicht vertritt
die AfD unter den politischen Parteien am ehesten eine biblische
Moral. Und er betonte: „Eine an der Bibel orientierte Lebensordnung
ist das Zentrum christlicher Ethik.“ Die Frage nach der
Schnittmenge zwischen evangelikaler Bewegung und Rechtspopulismus
ist damit im Kern beantwortet…

mehr dazu, vgl. S. 14

Kirchenspaltung beenden! „Leider verschweigt das Gemeinsame Wort den Stillstand der Amtskirchen in entscheidenden Fragen.“ Von Hans Küng.

01.03.2017, Publik-Forum

 

Wir ökumenisch engagierten Christen erwarten endlich Taten! Doch römische Absichtserklärungen und Vorschläge zur Buße und Versöhnung haben wir zu oft gehört. Wir ökumenisch engagierten Christen erwarten endlich Taten. Leider verschweigt das Gemeinsame Wort den Stillstand der Amtskirchen in entscheidenden Fragen und übergeht die praktizierte Ökumene, die in vielen evangelischen und katholischen Gemeinden und Gruppen schon lange gelebt wird. Für sie stellen die gegenseitige Anerkennung der Ämter und die eucharistische Gemeinschaft kein Problem mehr dar…  Mehr dazu.

Is(s)t uns Luther Wurst? Von Pfr. Jochen Teuffel

03/2017

Am Aschermittwoch beginnt die vor-österliche vierzigtägige Fastenzeit. In der Tradition der mittelalterlichen Kirche bedeutet dies die Beschränkung auf eine Mahlzeit am Tag sowie die Abstinenz von Fleischspeisen. Auch heute noch gilt für römischkatholische Christen das Kirchengebot: „Du sollst die von der Kirche gebotenen Fast- und Abstinenztage halten.“ …

In Zürich begann die Reformation am ersten Sonntag der Fastenzeit 1522 mit einem Wurstessen. Ehrbare Bürger trafen sich dazu im Haus des Druckers Christoph Froschauer und aßen gemeinsam dünne Scheiben von Rauchwürsten. Mit diesem offensichtlichen Verstoß gegen das Abstinenzgebot sollte evangelische Freiheit wider unbiblische Kirchengebote demonstriert werden. Der Schweizer Reformator Ulrich Zwingli (1484-1531) veröffentliche kurz darauf seine Predigt „Von Erkiesen und Freiheit der Speisen“. …  Mehr dazu.

Wir brauchen keinen ökumenischen Versöhnungsschleim. Ein anderer Kirchentag 2017. Interview mit dem Theologen Prof. Wilhelm Gräb

03/2017, Religionsphilosophischer Salon

Die Fragen stellte Christian Modehn

…Man ergeht sich in innerkirchlicher Selbstbeweihräucherung, indem man die Überwindung theologischer Gegensätze feiert, die schon längst niemand mehr versteht, geschweige denn interessiert. Die kirchlichen Würdenträger auf evangelischer wie katholischer Seite zelebrieren ökumenische Verbundenheit in dem irrigen Glauben, gemeinsam könnten sie im Kampf gegen die säkulare Welt besser bestehen. Die Evangelischen sind dabei so sehr von der Angst ihrer gesellschaftlichen Marginalisierung getrieben, dass sie sogar vor Unterwerfungsgesten der nach wie vor machtvoll auftretenden Katholischen Kirche nicht zurückschrecken. Sie fahren nach Rom, nachdem der Papst sich geweigert hatte, nach Wittenberg zu kommen. Wie soll angesichts so viel theologischer Selbstverleugnung der evangelischen Kirchenführer das protestantische Prinzip noch zur Geltung kommen können? Es wird auch auf dem Kirchentag dem innerkirchlich motivierten ökumenischen Einheitswahn zum Opfer fallen….

Es ist schon so: das protestantische Prinzip verbindet sich eng mit der reformatorischen Einsicht in die Rechtfertigung allein aus Glauben, damit, dass diese in letzter Instanz Gottes und nicht des Menschen Sache ist. Aber es greift über das Kirchliche ins Politische und Gesellschaftliche hinein. Es beschreibt, was es heißt, in Politik und Gesellschaft aus der „Freiheit eines Christenmenschen“ zu leben. Aus der theologischen Lehre vom Priestertum aller Gläubigen folgen dann der demokratische Grundgedanke der Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz und ihr Recht auf Mitbestimmung in allen das Gemeinwesen bestimmenden Angelegenheiten.

Mehr dazu.

Robert Jütte: Leib und Leben im Judentum. Eine Rezension von Christoph Markschies.

02/2017

Wer sich bisher eher wenig mit der Materie vertraut gemacht hat, wird wieder sehr überrascht sein, wie unterschiedlich das Judentum zu bestimmten Fragen optiert und wie fröhlich man sich über alle diese Fragen gestritten hat und weiter streiten kann. Bedenkt man, wie viele jüdische Menschen unterschiedlichsten Hintergrunds inzwischen wieder hierzulande leben oder für kürzere wie längere Zeit zu Besuch kommen, dann hilft die Lektüre des Buches von Jütte bei etwas ganz Schlichtem: Beim unmittelbaren Verstehen der eigenen Gegenwart.
Christoph Markschies (Berlin)…  Mehr dazu.