Archiv der Kategorie:
jüngste Geschichte (ab 1990)

Kardinal Pell missbraucht seine Kirche.

05.03.2016. von Thomas Seiterich, Publik-Forum

Als Rambo hat George Pell gewirkt, seit ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof in der aufgeschlossenen australischen Metropole Melbourne und später in der liberal progressiven Millionenstadt Sydney machte. Auch als Kurienkardinal in Rom tritt der konservative Pell heute gern mächtig auf. Doch nun wendet sich das Blatt. Denn Pell hat offenbar sexuelle Gewalttaten von Priestern in Australien vertuscht.

…Rabiate Erzkonservative wie Pell setzte Papst Johannes Paul II. gerne in Machtpositionen, um Teilkirchen, die er für progressiv verseucht hielt, wieder auf die – wie er meinte – »rechte Linie« zu bringen. In Australien benutzte Wojtyla dafür George Pell. In den Vereinigten Staaten benutzte er den Kardinal von Boston, Bernhard Law. Der ist ein noch viel größerer Kindesmissbrauchs-Vertuscher wie der Australier. In Südamerika stütze sich Johannes Paul II. ab dem Beginn seiner Amtszeit 1978 auf den Mexikaner Marcial Maciel, den Gründer der rechten Priestertruppe »Legionäre Christi«. Noch als dieser Maciel bereits als Sexualverbrecher überführt war, hielt der betagte Polenpapst unbeirrt an ihm fest, indem er stur verhinderte, dass der damalige Kardinal und Glaubenspräfekt Joseph Ratzinger den Verbrecher Maciel absetzte…

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Pfarrverein Hannover: Landeskirche muss Fehler der Vergangenheit eingestehen und sich entschuldigen

12/2015

Pfarrverein Hannover, Bericht des Vorsitzenden vor der Sprecherversammlung

von Andreas Dreyer


Fehler, die natürlich nicht sie selbst, wohl aber die Landeskirche als solche betreffen, – und sich dafür zu entschuldigen
Diese kritische Selbstwahrnehmung betrifft die Bereiche
– der Abweisungen von ca. 300 examinierten TheologInnen – oft gut benotet – in den Neunzigerjahren, die sich verheerend ausgewirkt hat,
– das betrifft die – im Vergleich zu anderen EKD-Kirchen sehr restriktiven – Disziplinarmaßnahmen gegenüber der Pfarrerschaft in Lebensführungsfragen, insbes. die bis in die Mitte der Neunzigerjahre praktizierte Regelversetzung bei Scheidung
– das betrifft die später für rechtswidrige erklärte Zwangsstellenteilung für Theologenehepaare und die Frage, wie die Jahre unfreiwilligen Teildienstes pensionsrechtlich zu behandeln sind.
– das betrifft die langanhaltende Diskriminierung von KollegInnen mit anderskonfessionellem, vor allem katholischem Ehepartner sowie die Androhung der Nichtordination bei entsprechender Partnerwahl
– das betrifft nicht zuletzt auch den Umgang mit homosexuellen PastorInnen bis hin zur Entlassung.
– das betrifft die sog. Ehrenamts-Ordination für PastorInnen mit verdienendem Ehepartner, auch bis weit in die Neunzigerjahre hinein üblich.
– Vor allem aber betrifft es die radikalen Stellenstreichungen und –kürzungen, die den KollegInnen die verbrieften Stellenumfänge nachträglich veränderten und dadurch zu einem großen Vertrauensverlust führten.
Die Verletzungen, die hierdurch bei vielen KollegInnen entstanden sind, wirken nachhaltig und
frustrierend. Ein offener, ehrlicher, selbstkritischer Umgang ist daher unbedingt erforderlich….

 

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Erinnerung an eine „Staatsposse“ (Bundestagspräsident Norbert Lammert) im Fall Kermani unter aktiver Beiteiligung des früheren Kirchenpräsidenten der EKHN, Prof. Peter Steinacker und Kardinal Karl Lehmann (Mainz).

hier 08/2015

Selten wurde eine Preisverleihung mit so viel Spannung erwartet: Die Verleihung des Hessischen Kulturpreises 2009 hatte heftige Debatten hervorgerufen, weil der Preis dem Schriftsteller Navid Kermani zunächst aberkannt worden war. Ein Rückblick auf viel Streit, eine Aberkennung und ein Gespräch hinter verschlossenen Türen…
Doch da war die Entscheidung des Preiskuratoriums schon gefallen: Sie erkannte Kermani die Auszeichnung ab – auf wessen Veranlassung wurde nie genau geklärt. Kurz darauf wurde die ursprünglich für den 5. Juli vorgesehene Preisverleihung auf einen nicht näher bestimmten Termin im Herbst verschoben, die Eskalation war perfekt…
Kermani erhielt bundesweit Unterstützung: SPD, Grüne und Linke in Hessen machten ein integrationspolitisches Desaster aus und verlangten von Koch, sich bei Kermani zu entschuldigen. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sprach von einer „Staatsposse“. Wenn Kermanis „kühner Artikel“ über die Empfindungen eines Muslims bei der Betrachtung einer Darstellung der Kreuzigung Christi der Grund für die Entscheidung sei, dann solle der Staat „besser auf die Verleihung von Kulturpreisen verzichten“, so Lammert. Zur Quelle.

„Im geschwisterlichen Geist zurückgeblickt“. Zur jüngsten Geschichte des Pfarrrvereins der EKHN im aktuellen Hess. Pfarrerblatt.

07/2016, Hess. Pfarrerblatt

Dass die Personalpolitik der Kirche in den 90iger Jahren keinen Lorbeerkranz verdiente konnte man in den zurückliegenden Wochen aus unterschiedlichen Quellen von unterschiedlichen (heute) Verantwortlichen erfahren. Etwa vom Leiter der Kirchenverwaltung der EKHN, Thomas Striegler und dem derzeitigen Personaldezernenten Jens Böhm, oder zuletzt auch aus der württembergischen Synode. Die „Fehler der Personalpolitik der 90er Jahre haben langfristig Vertrauen zerstört“. War dort auf der Synode zu hören. Harter Toback mithin.

Davon, von solchen Verwerfungen in der Zeit der jüngsten Kirchengeschichte, nimmt die Vereinsgeschichte des Pfarrervereins der EKHN, jüngst im Hess. Pfarrerblatt erschienen,  keine Notiz. Aber das eine oder andere Detail mag man auch aus dieser Zeit- als Ergänzung zu anderen, aussagekräftigeren Quellen – zu deren Vervollständigung durch diesen Artikel durchaus heranziehen. So z.B. zu den Themen:
5c Arbeitslosigkeit von Pfarramtskandidaten, Stellenplanung
und Erprobungsgesetz
Weitere Themen, die den Pfarrerverein beschäftigten, waren die sich immer mehr abzeichnende Arbeitslosigkeit von Pfarramtskandidaten, die sich zunächst zu Beginn der 80er Jahre im studentischen Bereich zeigte. Nicht jedem Absolventen konnte sofort ein Platz als Vikar oder Vikarin zugesagt werden….
Ende der 80er Jahre setzte sich dies dann fort, indem den Absolventen des zweiten kirchlichen Examens nicht mehr garantiert werden konnte, eine Stelle als Pfarrvikar oder Pfarrvikarin zu bekommen. Wie kann man es erreichen, die damals sogenannte Theologenschwemme zu bewältigen? Dies war die große Frage über Jahre hinweg….
Dabei wurde gerade auch vom Vorsitzenden, Pfarrer Dr. Sunnus, immer wie- der ein Gesamtkonzept zur Stellenplanung, das durch Solidarität bestimmt sein müsse, eingefordert

Nach dem Auslaufen des Erprobungsgesetztes wurde ein Einstellungsgesetz entwickelt, das die begrenzte Zahl der freien Stellen mit Hilfe von Assessmentcentern in den Griff bekommen sollte. Martin Zentgraf (Vors. des Pfarrvereins  der EKHN, Anm. WM) wies 2001 in seinem Bericht vor der Mitgliederversammlung darauf hin, dass der Pfarrverein ganz
unvoreingenommen die Kosten und den Nutzen eines solchen Verfahrens sehen möchte (HP 2/2001, S. 36)…

5d Gehaltsfragen und Pfarrhauskosten

5e Pfarrerinnen und Pfarrer

Lesen Sie S. 18ff dieser Ausgabe.

 

 

Wahrheit und Klarbeit über MH 17. Gespräch mit dem früheren Staatsminister im Verteidigungsministerium Willy Wimmer (CDU)

Hier erhalten Sie etliche solide Informationen, die Sie noch nicht kennen – und die vielleicht Ihr Weltbild verändern. Von Ex-Staatsminister Willy Wimmer, CDU.

KenFM im Gespräch mit Willy Wimmer über den Absturz der MH17 und seine Instrumentalisierung für eine konfliktorientierte Politik. Und die Alternativen zur Kriegstreiberei durch Rückkehr zum Völkerrecht, das bis in die 80iger Jahre durch die USA garantiert wurde.  Zum Video.