Archiv für das Jahr: 2015

Neue PR-Aktion der EKHN: „Himmlische Kehrscharen“

11/2015, EKHN

Buße – Hausputz für die Seele.

Mit einer außergewöhnlichen Auftaktveranstaltung setzt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) die Impulspost-Aktion „Buße- Hausputz für die Seele“ auch filmisch um und lässt für den Film das weltweit erste Kehrmaschinen-Ballett als „Himmlische Kehrscharen“ tanzen.
Dazu führen acht Kehrmaschinen zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Friedrich-List-Berufsschule auf dem Darmstädter Messplatz eine spezielle Choreographie rund um das Thema Buße auf – erste Impressionen finden Sie hier.

This Thanksgiving, No Place for Refugees at the American Table.

NOVEMBER 19, 2015, By Amy Goodman and Denis Moynihan

In the wake of the horrific attacks in Paris on Nov. 13, there has been a crushing backlash against refugees from the wars in Syria, Iraq and Afghanistan. A cartoon has been circulating on social media showing a Native American man greeting a Pilgrim, saying, “Sorry, but we’re not accepting refugees.” As Americans prepare for one of the most popular national holidays, Thanksgiving, which commemorates the support and nourishment provided by the indigenous people to English refugees seeking a better life free from religious persecution, a wave of xenophobia is sweeping the country.  Zum Artikel.

Erweiterte Fortbildung für Pfarrer und Pfarrerinnen im Bereich der himmlischen Kehrscharen zur Sündenreduktion.

11/2015, von „himmlichen Kehrscharen“ inspiriertes Schreiben von Pfr. Dr. Dieter Becker* an die Personalabteilung der EKHN:

Hallo Herr Böhm, liebe Ines, lieber Holger,

wie ich gerade sehe scheint es eine erweiterte Fortbildung für Pfarrer und Pfarrerinnen im Bereich der himmlischen Kehrscharen zur Sündenreduktion zu geben.

http://hausputz.ekhn.de/meta/himmlische-kehrscharen.html

Da ich ja an meinem Wiedereinstieg arbeite und natürlich Nachholbedarf neuerer funktionaler Fertigkeiten im evangelischen Pfarrberuf habe, würde ich mich gerne zu einer Fortbildung als „himmlischer Kehrpfarrer“ anmelden.

Da ich bisher leider keinen entsprechende Fortbildungsnummer gefunden habe, würde ich um einen entsprechenden motivierenden Hinweis bitten.

In geschwisterlicher Verbundenheit

😉
Dieter Becker

 

* Pfr. Dr. Dieter Becker ist bekannt als Autor von Fachliteratur im Bereich Kirche und Management:  vgl. „Pfarrberufe zwischen Praxis und Theorie“, die mit dem Soziologen Dr. Peter Höhmann herausgegegebe Festschrift zum 80. Geburtstag von Karl-Wilhelm Dahm u.a.m.

Der sog. „doppelte Arbeitsvertrag“. Kirchenpräsident Joachim Liebig, Anhalt.

Synodalbericht zur Lage der Landeskirche
Frühjahrssynode 2015, Kirchenpräsident Joachim Liebig

17./18.04.2015; hier: 11/2015

 

„Bei jeder Art von Personalfragen geht die Fachwelt inzwischen von einem sogenannten doppelten Arbeitsvertrag aus… Gleichzeitig mit diesem Arbeitsvertrag wird jedoch immer auch ein psychologischer Vertrag geschlossen. …Auf allen Ebenen der Landeskirche wird immer wieder deutlich, wie vor allem der psychologische Vertrag durch Veränderungen auf der einen oder anderen oder beiden Seiten in eine Schieflage gerät. Reorganisation von Einrichtungen, Veränderungen im Stellenzuschnitt oder Veränderung der familiären Situation eines Arbeitnehmers können die Auslöser sein. Gerade wenn diese Veränderungen sich abzeichnen, gilt es, durch gute Kommunikation, Teilhabe und Transparenz das (hoffentlich) bestehende Vertrauensverhältnis zwischen den Vertragspartnern zu bewahren. Kommt es zum Bruch des psychologischen Arbeitsvertrages, geht es immer zu Lasten der Motivation aller Mitarbeitenden. Eine ansteigende Zahl von Krankheitstagen, der so genannte Dienst nach Vorschrift und ähnliche Erscheinungsformen sind Ausdruck eines gebrochenen psychologischen Arbeitsvertrages. …  Zur Quelle.

»Die Kirche im Dorf lassen!« Vorstandsbericht des Vorsitzenden des Pfarrrverbandes Deutschland, Pfr. Andreas Kahnt

11/2015, Deutsches Pfarrerblatt

Seinen Vorstandsbericht anlässlich der Mitgliederversammlung des Verbandes Evang. ­Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland stellte der Vorsitzende Andreas Kahnt dieses Jahr unter die Überschrift »Die Kirche im Dorf lassen!« und übte damit indirekt Kritik am Reform­prozess der EKD und an einem Pfarrbild, das mehr und mehr zum Gemeindemanagement mutiert.
„Dieser Bericht gibt einen Überblick über aktuelle und – soweit bereits sichtbar – zukünftige Herausforderungen, denen sich der Verband zu stellen hat. Er zeigt Chancen und Grenzen auf. Er beschreibt Veränderungen und erzählt von der Kontinuität, mit der der Verband sich für Pfarrerinnen und Pfarrer, für ihren Beruf, für ihren rechtlichen Status und damit für die gesamte Kirche engagiert. Nur wenn wir uns verändern, werden wir bleiben, was wir sind. Diese Einsicht mag uns helfen, die Scheu vor Veränderungen zu überwinden und mit Freude und Zuversicht den Herausforderungen aus diesen Veränderungen zu begegnen. Damit »die Kirche im Dorf« bleibt und wir als Teil von ihr mittendrin!“  Der vollständige Text des Berichts.

Der neue Rat der EKD – ohne PfarrerIn. Die Schlüsselposition wird in keiner Vorstellungsrede erwähnt.

Ohne PfarrerIn – das meint selbstredend nicht die Berufsausbildung der Personen, sondern ihre aktuelle Funktion der Person im Organisationssystem. Da ist die ausgebildete Pfarrerin eben – Kirchenleitung, die Dekanin Kirchenleitung in der Region (EKHN-Sprachregelung). In der neuen EKD- Synode ist also in diesem Sinne kein Pfarrer vertreten:

gewählt sind:

6 Theologen aus Kirchenleitungen
1 Dekanin
1 Verbandsvertreter
3 Berufspolitiker (darunter Kerstin Griese)
2 aus Wirtschaft (Boehringer Ingelheim) und Bankwesen (Marlehn Thieme, Ex- Deutsche Bank Direktorin)
2 Juristen (Jura-Professor, Kirchenjuristin)

Immerhin vier der Gewählten benötigten zwischen 6 bis 11 Wahlgängen.

vgl. ekd

Interessant bei den Vorstellungsreden ist zudem, dass zwar – hin und wieder – Reformthemen (Institution, Landeskirchenkirchenfusion, Gemeindefusion) angetippt werden, aber dann ohne irgendwelchen auch nur kritisch-anfragenden Klang. Kein einziges mal unter sämtlichen Vorstellungsreden wird das Wort Pfarrer/Pfarrerin, also die „Schlüsselposition“, erwähnt. Bisweilen werden durchaus große Aufgaben oder Vorhaben erwähnt, aber – wer soll sie denn umsetzen? Will die Kirche nicht nur Verlautbarungskirche, sondern Kirche der Taten werden, dann wird sie überlegen müssen, wie man die Fehler im Personalmanagement der zurückliegenden 2 Jahrzehnte endlich bearbeitet. Aber dafür, für diese wichtige Aufgabe, könnte die geeignete Person im Rat fehlen. Auf jeden Fall hat sie sich in den Vorstellungsreden nicht geoutet. (F.S.)

Der Mythos von den sinkenden Kirchensteuereinnahmen durch den prognostizierten Mitgliederschwund wird immer lächerlicher. Evangelische Kirche in Westfahlen widerlegt ihre Prognose gleich doppelt

17.11.2015 Neue Westfälische

Die Evangelische Kirche von Westfalen hat in diesem Jahr 50 Millionen Euro mehr eingenommen, als sie geplant hatte. Die Einnahmen von 505 Millionen Euro sind die höchsten ihrer Geschichte. Dennoch sollen weiter Pfarrstellen gekürzt werden.

Das passiert in dem Jahr mit den Rekordaustritten aus den evangelischen Kirchen. Der Mythos von den sinkenden Kirchensteuereinnahmen durch den prognostizierten Mitgliederschwund wird immer lächerlicher. Dennoch hält die Westfälische Kirche am Abbau der Pfarrstellen fest. Langfristig will rechnet man mit sinkenden Kirchensteuereinnahmen.

Wie unbegründet die Sparziele sind zeigt sich an den Zukunftsprognosen. Wenn man die Kirchensteuern an die Mitglieder koppeln will, wäre es sinnvoll so viele Stellen zu sparen, dass gleichbleibend viele Mitglieder eine Pfarrstelle finanzieren. Die Pläne sehen aber vor, dass statt 2500 Gemeindeglieder im Jahr 2040 3500 eine Pfarrstelle finanzieren. Nicht einmal mit der eigenen Schwarzmalerei kann man anscheinend konsequent rechnen.

Lesen hier die Quelle der Zahlen.

„Die Erstarrung ist aufgebrochen“ Interview mit dem scheidenden Vorsitzenden der kathol. Laienorganisation Alois Glück. Von Mathias Drobinski

20.11.15

Sechs Jahre stand er an der Spitze der katholischen Laienbewegung. Jetzt zieht Alois Glück Bilanz und redet über den Papst und dessen Reformen, über Demokratie und Streit in der Kirche, über Flüchtlinge und die CSU. Und darüber, warum Rechtspopulisten für Christen nie Partner sein dürfen.

„…
Wir werden immer mehr eine weltweite Schicksalsgemeinschaft und nun
mit Sachverhalten konfrontiert, die wir lange verdrängt haben, dem Verhältnis von
Arm zu Reich, unserem Welthandel, der Rohstoffgewinnung. Wir werden von Entwicklungen
eingeholt, an denen wir nicht unschuldig sind.  Zum vollständigen Text des Interviews. 

„Idea“ ist journalistisch unten durch: Idea-gelöschter-Kommentar-Siemon-Netto „Ein blutiges Ausrufzeichen nach der EKD-Synode“

11/2015, von Timo Riwg
„Idea-geloeschter-Kommentar-Siemon-Netto„Ein blutiges Ausrufzeichen nach der EKD-Synode“ überschrieb die evangelikale Agentur „Idea“ am Samstag einen Kommentar von Uwe Siemon-Netto. In diesem wirft er mit Blick auf die Terroranschläge in Paris Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vor, die Gefahr des Islam nicht zu erkennen.

„Da konstatierte doch der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, vor seiner Synode in Berlin, dass Christen Muslime nicht zum ‚Missionsobjekt‘ machen dürften; da hatte zuvor schon eine Oberkirchenrätin aus Düsseldorf [gemeint ist Barbara Rudolph – SpKr] auf die Frage nach der Aktualität des Missionsauftrages Jesu geantwortet, man dürfe den Muslimen doch jetzt nicht auch noch den Glauben wegnehmen nachdem sie auf der flucht nach Deutschland schon alles verloren hätten.“

Diese Haltung findet Siemon-Netto zum Kotzen…“   Mehr dazu.