Archiv für den Monat: Oktober 2015

Mitten in Regensburg. Champagner oder nichts. Zur Buchvorstellung von Kardinal Robert Sarah mit Kardinal Ludwig Müller bei Gloria Von Thurn und Taxis auf St. Emmeran.

6. September 2015, SZ

‚Mitten in Regensburg gilt zuweilen noch die Ständeordnung. Die Fürstin lädt aufs Schloss, der Klerus kommt – und kritisiert den zynisch modernen Lebensstil.‘

Nachdem Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation Müller bei einem Empfang von Gloria von Thurn und Taxis auf Schloss St. Emmeran ‚in seiner Rede noch klar gestellt hatte, dass der „zynisch-mondäne Lebensstil“ Europas nicht als Vorbild für den Rest der Welt tauge, reichte das Hofpersonal Zigarren zum Cognac.‘

Mehr als ein ur-bayerischen SchmankerlDenn der Autor, dessen Buch in solch illustrem Rahmen präsentiert wird, Kardinal Robert Sarah aus Guinea, gilt als Anführer der Konservativen auf der Bischofssynode in Rom. Titel seines Buchs: „Gott oder nichts“.

Andreas Kahnt: Menschen wünschen sich ansprechbare Pfarrerinnen und Pfarrer vor Ort / Kirche steht angesichts der Flüchtlinge vor „christlicher Nagelprobe“. Zur Mitgliederversammlung des Deutschen Pfarrerverbandes in Bremen.

Deutsches Pfarrerblatt 09/2015

Vorstandsbericht vor der Mitgliederversammlung des Verbandes evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e.V. am 21.9.2015 in Bremen stellte der Vorsitzende des Verbandes, Pfarrer Andreas Kahnt (Westerstede), die zentralen Aufgaben für Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die anstehenden Herausforderungen für den Verband in den Mittelpunkt. Zu Beginn seines Berichts wies er aber zunächst darauf hin, dass „während wir hier sitzen, ungezählte Menschen als Flüchtlinge in Afrika, auf dem Balkan und im vorderen Orient unterwegs sind – über Land und See, unter Gefährdung von Leib und Leben und mit bleibenden seelischen Schrecken.“

Pfarrerinnen und Pfarrer seien in ihren Gemeinden und an anderen Orten herausgefordert, „der größten Not abzuhelfen, vor allem Flüchtlinge an ihrem Ort, in ihrem Stadtteil, in ihrer Einrichtung willkommen zu heißen und menschlich anzunehmen. Sie und alle hauptamtlich und ehrenamtlich Mitarbeitenden – die ganze Kirche – haben eine christliche Nagelprobe zu bestehen“, sagte Kahnt. Zu dieser Nagelprobe könne auch gehören, sich unbeliebt zu machen und Ablehnung auszuhalten, so Kahnt. Dennoch gelte es, für Versöhnung zu werben und Frieden zu stiften. …

Zu den Themen:

– Plädoyer für stabile dezentrale Strukturen
– Gegen Leistungsbesoldung von Pfarrerinnen und Pfarrern / „Leistung nicht messbar“

– Neue Begegnungskultur zwischen Verband und der EKD
– Der Pfarrerverband als Pfarrervertretung auf EKD – Ebene / Hauptamtlichkeit des Vorsitzenden notwendig
– Bemühen um Gesunderhaltung im Pfarrdienst / Erfolge bei der Partnerhilfe

Zum Vortrag.

Dauerbrenner in der EKHN: Gebietsreformen – und damit zusammenhängende Konflikte.

28.09.2015

Debatte über künftige Propsteizugehörigkeit

Schließlich stellt die Synode des Kirchenkreises den Antrag, die Beratungen über eine Neuordnung der Propsteibereiche in der EKHN auszusetzen oder – falls dies abgelehnt werde – in jedem Fall das Votum der Rodgauer Dekanatssynode zu berücksichtigen, das einen Verbleib des Kirchenkreises im Verbund mit den weiteren Dekanaten der Rhein-Main-Region fordert. …
aus: „Letzte Tagung in historischem Ambiente:
Synode des Evangelischen Dekanats Rodgau fordert Sicherung Evangelischer Familienzentren“.

Zwischenbilanz EKD-Reformprozess. Zu den Zentren für Gottesdienst.

10/2015

Im Rahmen des Prozesses wurden mehrere Zentren zur Qualitätsentwicklung geschaffen. Zwei davon für den Berich Gottesdienst:
So das Zentrum für Predigtkultur in Wittenberg und das Zentrum für Qualittätsentwicklung im Gottesdienst in Hildesheim, vgl. hier. ).

Das ist sicher nicht verkehrt. Man darf und muss aber fragen: was daran ist neu, was besonders? In der EKHN exisitierte bspw. seit 1971 (!) die Beratungsstelle fürr die Gestaltung von Gottesdiensten und anderen Gemeindeveranstaltungen in Frankfurt. Der erste Leiter, Friedrich-Karl Barth, veröffentlichte bereits in den 70iger Jahren liturgische Texte, die die Texte und Sprache der alten Agenden (gebundene Sprache) überwand. Vor etwa 10 Jahren ging diese Beratungsstelle (kein Amt!) im Zentrum Verkündigung der EKHN auf. Man wird fragen dürfen und müssen: a. was ist das Neue an den EKD- Veranstaltungen im Vergleich zu den bahnbrechenden Leistungen der Beratungsstelle in früheren Jahrzehnten? b. was kosten die EKD- Veranstaltungen jährlich? c. Gibt es einen Austausch mit dem Zentrum Verkündigung der EKHN, um Doppelungen zu vermeiden und Kosten zu sparen? d. Gibt es noch mehr derartiger Errungenschaften des EKD- Reformprozesses an schon längst vorhandenen Einrichtungen (mit vielleicht anderem Namen)?

Ethik oder Etat – Sind unsere Werte nur Börsenwerte? Eine Diskussion unter Experten bei KenFM.

29.09.2015
Wann reicht es?

Ein Prozent der Menschheit besitzt mehr als der Rest auf diesem Planeten. Diese Fakten haben mit dem vorherrschenden Wirtschaftssystem zu tun, das vor allem denen nützt, die reich sind. Es ist buchstäblich ihr Reich, und alles, was in diesem Reich geschieht, hat sich nach zuvor von den Reichen auf den Weg gebrachten Gesetzen, Ansichten und Plänen zu richten…

Was der Otto-Normal-Bürger schlicht als ungerechte Verteilung aller weltweit erbrachten Güter bezeichnen würde, wird von den Eliten als Gesetzmäßigkeiten des Marktes verkauft. Immer ist es ein abstrakter Markt, der für alle Fehlentwicklungen verantwortlich ist. An diesen Markt hat man zu glauben wie an eine Religion. Schon wer hinterfragt, macht sich verdächtig und wird als Ketzer abgestempelt.

Für den Markt hat nur Wert, was man zu Cash machen kann, was Profite verspricht, und da ist beispielsweise Ethik kein Produkt, mit dem man handeln könnte. Ethik lässt sich auf dem Markt weder kaufen noch verkaufen, und so hat sich der moderne Mensch im Kapitalismus gefälligst zu entscheiden! Ethik oder Etat?

Nur muss er das wirklich? Lässt sich nicht Ethik und Etat unter einen Hut bringen? Und sind unsere Werte nur Börsenwerte?

Diese Fragen stellen wir unseren vier Gästen der zweiten Ausgabe von Positionen:

-Prof. Dr. Athanassios Giannis, Leiter des Instituts für organische Chemie der Universität Leipzig,
-Peter König, der über 20 Jahre für die Weltbank Wasserentwicklungsprojekte geleitet hat,
-Ernst Wolff, Autor des Buches „Weltmacht IWF – Chronik eines Raubzuges“,
-Albrecht Müller, Ökonom, ehemaliger Wahlkampfleiter von Willy Brandt und Kopf des alternativen Nachrichtenportals NachDenkSeiten.

Zum video auf youtube.

Womit punkten Protestanten? Anregungen eines kathol. Christen. Von Prof. Volker Lignau, Kaiserslautern.

09/2015
„…unabhängig davon, welcher Poition man persönlich zuneigt, zeigt sich hier jedoch der eigentlich protestantische Punktgewinn: es gibt eine urprotestantische Streikultur….“

Ob diese Erkenntnis der Wirklichkeit heute noch standhält, wäre anhand der Synodenprotokolle der zurückliegenden Jahre kritisch zu überprüfen. Ein reizvolles Thema für eine Promotion! F.S.

Zum Vortrag: Womit punkten Protestanten?

 

Abbas kündigt Osloer Nahost-Friedensprozess auf.

30. September 2015, SZ

„…
Die Osloer Verträge galten als Meilenstein im Nahost-Friedensprozess. Am 13. September 1993 unterzeichneten Israel und die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO in Washington eine Prinzipienerklärung. Es wurde vereinbart, eine palästinensische Selbstverwaltung zu bilden, die in Wirtschafts- und Sicherheitsfragen mit Israel kooperiert. Die PLO verpflichtete sich im Gegenzug, aus ihrer Charta alle Passagen zu streichen, die die Vernichtung Israels als Ziel enthielten. Beide Seiten erkannten sich damit erstmals offiziell an. Der erwartete Durchbruch zu einer Friedensregelung durch den „Oslo-Prozess“ blieb jedoch aus…“. Zum Artikel.

Am Fuße der Festung. Rezension des Buchs von Johannes Bühler zu Flüchtlingsschicksalen.

10/2015

Mit den einprägsamen Schilderungen der fünfzehn Einzelschicksale legt der junge Autor die individuellen Tragödien des europäischen Grenzregimes offen, die in der hiesigen Berichterstattung fehlen.  Johanna Bröse auf «kritisch-lesen.de»

Am Fuße der Festung

Während Meldungen über Ertrunkene vor der Küste Italiens, überforderte Kommunen und Asylsuchende im Hungerstreik nahezu täglich in den Medien erscheinen und Staat und Gesellschaft vor große Probleme stellen, geraten die Einzelschicksale der Flüchtlinge dahinter oft in Vergessenheit.
«Am Fuße der Festung» lässt dieses Vergessen nicht zu. Johannes Bühler hat, fernab von Statistiken und politischen Talkshows, die Routen der Migranten bereist, sie begleitet und sich ihre Geschichten erzählen lassen…. Zur Rezension.
Bühler, Johannes:
Am Fuße der Festung
Begegnungen vor Europas Grenze
1. Auflage 2015:

Die Mittelschicht schafft sich ab. Interview mit der Soziologin Cornelia Koppetsch.

10/2015, AUS HEFT 32/2015 POLITIK

»Freiheit ist kapitalistischer Mainstream«
INTERVIEW: GABRIELA HERPELL

Die Mittelschicht schafft sich ab, Bildungsabschlüsse verlieren an Wert, und der Neoliberalismus vereinnahmt selbst diejenigen, die ihn bekämpfen sollten – beste Voraussetzungen, um das ganze Gesellschaftssystem ins Wanken zu bringen, meint die Soziologin Cornelia Koppetsch.  Zum Interview.