Archiv für den Monat: September 2016

Firmen funktionieren auch ohne Chefs. Rezension des Buchs von Felix Frei in der NZZ.

24.8.2016, von Sergio Aiolfi, NZZ

Hierarchien sind nicht nur veraltet, sondern auch hinderlich für den Erfolg einer Firma. Diese These vertritt der Psychologe und Firmenberater Felix Frei in seinem neuen Buch.

Die posthierarchische Ära hat indessen bereits begonnen; Frei verweist auf zahlreiche Entwicklungen im betriebswirtschaftlichen Alltag, die zeigen, dass Firmen auch ohne strikte Befehlsstruktur funktionieren: flexible Arbeitszeiten, die auf Eigenverantwortung der Angestellten beruhen; Kooperationen in Form von Projekten und Netzwerken; die Auslagerung von Produktionsprozessen an Partner, die nicht der Firmenführung unterstehen – all das sind Indizien desselben Trends, der nahelegt, «dass Menschen zur Übernahme von konsequenter Eigenverantwortung fähig sind»….  Mehr dazu.

Gemeindebündetreffen am 18./19. September in Altenkirchen

09/2016

Zu dem Treffen werden Vertreter der Gemeindebünde aus der Nordkirche, Bayern, Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz und der Evang. Kirche im Rheinland erwartet. Darüber hinaus freuen wir uns darüber, dass wir Frau Prof. em. Dr. Gisela Kittel, evang Theologin und Didaktikerin und Herrn Prof. Dr. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD als engagierte Referenten gewinnen konnten. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, können Sie sich mit folgendem Formular anmelden.

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FACHTAGUNG ZUR WIRKUNG UND NACHHALTIGKEIT DER DIALOG- UND GESPRÄCHSPROZESSE DER KATHOLISCHEN KIRCHE IN DEUTSCHLAND.

09/2016, ZdK

„Auch weiterhin bleibt es unsere Aufgabe, nach Wegen zu suchen, die Partizipation und Leitung in der Kirche zusammenbringen“

…In einem diskursiven Resümee erklärte Bischof Overbeck, dass der Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz, aber auch die unterschiedlichen Prozesse und Initiativen der Bistümer, ganz wesentliche Voraussetzungen waren, um nach der enormen Vertrauenskrise durch das Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Jahr 2010 wieder neues Vertrauen aufzubauen. „Dieses Anheben des ‚Grundwasserspiegels des Vertrauens‘, wie es der damalige Präsident des ZdK, Alois Glück, einmal nannte, war ein zentrales Ergebnis der Prozesse und auch notwendig, um sich dann gemeinsam über den weiteren Weg der Kirche zu verständigen. Auch weiterhin bleibt es unsere Aufgabe, nach Wegen zu suchen, die Partizipation und Leitung in der Kirche zusammenbringen“, so Bischof Overbeck. „Beides ist heute unverzichtbar.“ Prof. Sternberg betonte, dass die Gesprächsprozesse wirklich gelungen sind. „Dennoch müssen wir in ‚unserem Haus‘ weiter aufräumen, damit wir unseren Dienst in der Welt wieder besser leisten können.“ Die Prozesse der Zukunft, forderte Prof. Sternberg, müssen Verbindlichkeit und Konsequenzen haben. „Prozesse ohne Konsequenzen schaden mehr als sie nutzen.“…

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Gespräch mit dem Vorsitzenden des Verbands kirchlicher Mitarbeiter zum Arbeitsrecht in der EKHN: „Das Tagesgeschäft den Fachleuten überlassen“

09/2016
In der EKHN sind 11.128 Menschen hauptberuflich angestellt, mehr als die Hälfte davon in Kindergärten. Derzeit laufen neue Entgeltverhandlungen. Diese Verhandlungen um Gehälter, Urlaub und Arbeitsbedingungen finden nicht wie in der freien Wirtschaft üblich zwischen zwei autonomen Tarifpartnern statt (Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden), sondern in einer sogenannten „Arbeitsrechtlichen Kommission“, die je zur Hälfte aus Vertretern der „Dienstnehmer“ und der „Dienstgeber“ besteht. Die Vertreter der Beschäftigten werden nicht von diesen direkt gewählt und auch nicht über ihre gewählten „Mitarbeitervertretungen“ (MAV), sondern von Gewerkschaften und Mitarbeiterverbänden entsandt. Eine solche gewerkschaftliche Organisation ist der „VKM“ (Verband für Mitarbeitende in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und in der Diakonie in Hessen, e.V.). Im Interview erläutert dessen Vorsitzender Walter Roscher die Arbeit des VKM, strukturelle Probleme im kirchlichen Arbeitsfeld und seine Ideen für ein besseres Miteinander…. Mehr dazu

Garnisonskirchen-Gegner trommeln zum Protest gegen »Dekadenz der Kirchenelite«. Bayer. Sonntagsblatt

02.09.2016 , Bayer. Sonntagsblatt

Der Streit über den geplanten Wiederaufbau des Potsdamer Garnisonkirchturms reißt nicht ab. Unter dem Motto »Mal wieder Zeit für ’ne ordentliche Reformation« wollen die Gegner des Bauvorhabens einen ZDF-Fernsehgottesdienst am 11. September am historischen Standort der Kirche für Proteste nutzen… Zum Artikel.

Berliner Luther-Posse

24. AUGUST 2016

Das Luthertum kann seit seinen Anfängen ohne Luther-Spiegelungen nicht leben. Kaum eine Religion hat einen derartigen personalen Narzissmus entwickelt, wie gerade diese Konfession…

Die neueste Posse ist nun das geplante Luther-Denkmal in Berlin. Man kann sich fragen, warum man 2017 überhaupt ein weiteres Luther-Denkmal braucht und gerät bei der Antwort sofort in eine interessante Gemengelage der Verquickung von Thron und Altar. …

Zum Kommentar vgl. Eintrag vom 24.August.

„… Faktisch besteht eine „europäische Soziallehre der Kirche“ nicht….“ – Die Europäische Union nach dem Brexit. Von Prof. Joachim Wiemeyer.

09/2016, in: Münsteraner Forum für Theologie und Kirche (MFThK). Das Internet-Portal für Theologie. Prof. Jochachim Wiemeyer.

…Urteilen
In der Soziallehre der Kirche ist – in Deutschland vor allem mit Bezug auf Böckenförde – darauf verwiesen worden, dass ein Staat bzw. eine politische Gemeinschaft nicht allein ökonomisch funktionalistisch oder durch rechtliche Regelungen zusammengehalten werden kann, sondern eines gemeinsamen Wertefundaments bedarf. Innerhalb christlicher Kirchen in Europa gibt es durch die Orthodoxie, die Kirchen der Reformation und die Katholische Kirche bereits eine große Heterogenität. Dies gilt auch innerhalb der jeweiligen Kirchen. …

… Faktisch besteht eine „europäische Soziallehre der Kirche“ nicht….
Der vollständige Text. 

Reinhold Messner: Kreuze haben am Gipfel nichts verloren. Contra Heribert Prantl: Der Gipfelkreuzhacker frevelt. Und Reinhold Messner redet Unsinn.

31. August 2016,

Der Extrem-Bergsteiger ist kein großer Fan von christlichen Symbolen in den Bergen. Umhauen, wie es derzeit ein Unbekannter in den Bayerischen Alpen tut, würde er aber trotzdem keines.

…Gipfelkreuze sind eine relativ späte Erscheinung. Es gibt sie erst seit gut 200 Jahren. Anfangs waren sie bei uns auch Symbole des Widerstands gegen die Aufklärung: Als die gläubigen Tiroler gegen die Fremdherrschaft der Bayern und Franzosen kämpften, stellten sie die Kreuze als Protest gegen die Franzosen auf, die ja ihren Machtkampf gegen die katholische Kirche führten. Danach verselbständigte sich die Sache, und es setzte eine regelrechte Verspargelung der Alpen mit Kreuzen ein…. Mehr dazu.

1. September 2016
Es ist ein gutes Gefühl, wenn man auf einen Berg steigt, dem Gipfelkreuz entgegen und dann darunter stehen darf; das hat etwas Erhabenes: Man ist allein und doch nicht allein. Das Kreuz ist ein Symbol dafür. Mehr dazu.

Der Schein ist wichtiger als das Sein. Fatale Allianzen auf dem deutschen Sonderweg zur wissenschaftlichen Exzellenz. Von Prof. em. Richard Münch, Bamberg

09/2016

Kapital und Arbeit im akademischen Shareholder-Kapitalismus (Teil 1)

Die Exzellenzinitiative ist nämlich Teil einer globalen Entwicklung, die man als Transformation des Wissenschafts- und Hochschulsystems in einen akademischen Shareholder-Kapitalismus deuten kann. Am weitesten ist diese Entwicklung in den USA vorangeschritten. Deutschland hinkt dieser Entwicklung etwa 20 Jahre hinterher. Da die USA eine hegemoniale Stellung im globalen Feld der Wissenschaft einnehmen, sehen sich alle anderen Regionen und Länder der Welt gezwungen, ihre eigenen Systemstrukturen an das hegemoniale Modell anzugleichen, ohne dass dadurch eine Verbesserung der eigenen Leistungsfähigkeit und Stellung im globalen Feld garantiert ist. Es ist auch leicht möglich, dass nicht die Vorteile des globalen Modells mit den Vorteilen der eigenen Strukturen verbunden werden, sondern Nachteile des neuen mit den Nachteilen des alten eine fatale Allianz eingehen.

...In diesem Beitrag wird diese Tendenz zu einer fatalen Allianz neuer und alter Strukturen näher beleuchtet, indem die Entwicklung in den USA in den letzten 20 Jahren als Modell dient und reflektiert wird, was für Deutschland im Fahrwasser der Exzellenzinitiative zu erwarten ist. Dabei erweist sich das Milliardenspiel der Champions League im europäischen Fußball als hilfreiches Modell für die Analyse der globalen Champions League der Wissenschaft,…
Der akademische Kapitalismus erzeugt einen ‚brain gain‘ an wenigen Standorten und an vielen anderen Standorten einen ‚brain drain‘, ein Phänomen, das den Gewinn der Wenigen mit einem Verlust der Vielen erkauft und im Allgemeinen als unerwünscht gilt. Dem Überfluss der Wenigen steht eine intellektuelle Ödnis der restlichen Welt gegenüber…

 

Der Schein ist wichtiger als das Sein. Es kommt auf die richtige Fassade des Qualitätsmanagements an, um in diesem Spiel bestehen zu können. Die Finanzabteilungen der Universitäten werden ausgebaut, nehmen das Heft in die Hand und unterwerfen alle akademischen Tätigkeiten einer an der Steigerung des Shareholder-Value im Sinne der Ranking-Position der Universität orientierten strikten Kontrolle (Engelen et al. 2014)…

Der vollständige Beitrag, Teil I

Der vollständige Beitrag, Teil II