Archiv für den Monat: Januar 2017

Für konservative Kontinuität ist weiterhin gesorgt: „Neuer Chef von Opus Dei“. TAZ

24.01.17
„Jesus hat uns nur eine Frohe Botschaft überbracht‘, sagte Schwester Sandrine trotzig. ‚Bei Opus Dei kann ich diese Frohe Botschaft nicht erkennen.‘ In den Augen des Mönches explodierte die Wut. Mit einem jähen Ausfallschritt nach vorn schwang er den Leuchter wie eine Keule.“ So stirbt in Dan Browns Verschwörungs-Megaseller „Sakrileg“ von 2003 die tapfere Ordensschwester Sandrine – gemeuchelt von Silas, einem mordenden Mönch mit Albinismus.
Viele Menschen, die heute an die katholische Organisation Opus Dei denken, haben Bilder wie diese im Kopf – und mit dieser Tatsache muss sich seit Dienstag der spanische Priester Fernando Ocáriz auseinandersetzen…

Fernando Ocáriz ist der neue Chef der katholischen Laienorganisation Opus Dei. Die mag es konservativ und agiert gern im Verborgenen.

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Großmeister des Malteserordens tritt zurück. Papst wehrt sich gegen konservative Kontrahenten.

NWZ online, 26.01.17

…Der Streit zwischen Franziskus und Matthew Festing gilt auch als Indiz für den Widerstand konservativer Kreise in der katholischen Kirche gegen den Kurs des Papstes nicht zuletzt in Fragen der Sexualmoral. Einer der wichtigsten Papst-Kritiker, Raymond Burke, ist Kardinalpatron der Malteser und war bei dem fraglichen Gespräch zwischen Festing und Boeselager dabei.

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Konklave im Vatikan: Die geheimste Wahl der Welt. Eine Buchkritik von Rudolf Neumaier, SZ

26. Januar 2017,

Zweitausend Jahre als Kirchenthriller: …Hubert Wolf ( 57, ist: Priester der Diözese Stuttgart. Und Ordinarius an der Uni Münster. Und vielfach preisgekrönt.) hat ein unbequemes Buch über die Geschichte der Papstwahl geschrieben. Es ist eine Zumutung für konservative Kleriker.

…Man denke nur an die absurden Papstwahlen des Mittelalters, die Hubert Wolf beschreibt. In Rom bekriegten sich reiche lokale Clans, und einen Papst in der Familie zu haben, war mit Sicherheit opportun. Es galten damals noch die Bestimmungen, die das Konzil von Nicäa im Jahr 325 festgeschrieben hatte….

Es war wegen der Fehden der Clans nicht mehr praktikabel, einen Papst aus Rom selbst zu wählen. Hubert Wolf spricht von Mafiamethoden, mit denen sie sich bekämpften. Die Auseinandersetzungen gipfelten in der Leichensynode von 896: Der frisch gewählte Papst Stephan VI. ließ seinen Vorgänger Formosus exhumieren und der verwesenden Leiche den Prozess machen…

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Edward Snowden als Held der Zivilcourage? Filmbesprechung von Stephan Mühlich

02/2017, evangelische Aspekte


Amerika braucht seine Helden. Alles funktioniert über Vorbilder, Ikonen die etwas abbilden von den Lebensträumen der Vielen. Das zeigen auch amerikanische Filme erfolgreich seit Jahrzehnten. Und Oliver Stone beherrscht sein Handwerk. Sein Thema ist wieder einmal amerikanischer Patriotismus. Und er zeichnet seine Patrioten jenseits des Mainstream. Ein blasser junger Mann, der den amerikanischen Traum gegen den Terror verteidigen will, der seit dem 11. September 2001 beim Anschlag in New York eine symbolische Wunde ins Herz Amerikas gerissen hat.
In Rückblenden wird sein Weg erzählt, die Stationen der Karriere beim Geheimdienst, die den noch nicht 30 Jährigen ins Herz der Überwachungsmacht des Staates führen. Er beginnt zu verstehen, wie diese eigene Welt im Hintergrund der Gesellschaft läuft und ohne Kontrollmechanismen alles weiß und damit auch manipulieren kann. Langsam erwacht das Gewissen und die in Szene Setzung der widerstreitenden Gefühle von Gehorsam, Liebe und moralischer Verantwortung des Gewissens sind wieder klassisches Heldenepos…

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Spektakulär: Luther-Stummfilm von 1927 erlebt Wiederaufführung in Berlin

27.01/2017, zeitzeichen, von Reinhard Mawick

…In der Tat nimmt es der Film mit der historischen Wahrheit nicht sehr genau, sie wird im Sinne eines Heldenepos zurechtgebogen. Und so kann man die Verstimmung der bayerischen Staatsregierung von 1927 durchaus verstehen, die sich laut Niederschrift der Oberprüfstelle wie folgt beklagt: „Die Art aber, wie in dem Filme die verfolgte Tendenz überspannt werde, sei mit Recht von Seiten der kath. Bevölkerung als verletzend bezeichnet worden und drücke dem Bildstreifen den Stempel der Einseitigkeit auf. Von der kath. Kirche würden nur ungünstige Darstellung gebracht, während Luther überall als Idealmensch erscheine.“ Dem ist aus heutiger Sicht nichts hinzuzufügen… Mehr dazu.

Die Radikalisierung der Reformation

8.1.2017 Deutschlandfunk

Wie soll das Jubiläum der Reformation gefeiert werden? Professor Ulrich Duchrow will der Komerzialisierung etwas zur Seite stellen. Er fordert mit einem Kongress in Wittenberg die Reformation zu redikalisieren. Die Debatten sollen wieder zurück zu ihrem Ursprung gehen. Die Herrschaft des Geldes, die unsere Beziehung zu Gott vergiftet und den Menschen schadet.

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Ohne die Türken hätte es keine Reformation gegeben

3.1.2017 Deutschlandfunk

Ohne die Türken hätte es keine Reformation gegeben. Diese überspitzte These nutz der Kirchenhistoriker Kaufmann um das Verhältnis der Reformation zum Islam zu beschreiben. Die Gefahr der Türken vor Wien zwang die unterschiedlichen Konfessionen im Reich gemeinsam zu agieren. Die Reformation bekam Zeit sich auszubreiten.

Gleichzeitig war die Kritik an der etablierten Kirche besser zu legitimieren solange eine vermeintliche göttliche Strafe drohte das Abendland zu vernichten.

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Weniger Geld für Sachsens PfarrerInnen?

22.1.2017 Der Sonntag

Weil die Kirchenleitung von sinkenden Einnahmen ausgeht, wird in Sachsen zaghaft darüber nachgedacht die Gehälter von PfarrerInnen zu kürzen. Damit könnte man den Personalabbau reduzieren. Wenn sich denn überhaupt noch Menschen für den Pfarrdienst interessieren.

Das Argument, die PfarrerInnen hätten sich zu Zeiten der DDR auch mit bescheidenen Gehältern motivierter gezeigt gibt zu denken. Wann verstehen die Leitungen, dass ein Großteil ihrer Probleme hausgemacht sind. Welches Unternehmen wirbt um neue Fachkräfte mit der Perspektive eines siechendem Niedergangs? Wer glaubt heute noch ewige Umstrukturierungen und zunehmende Verwaltung sind geeignete Werkzeuge zur Motivation?

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Kaum jemand will Priestermanager werden

17.1.2017 Deutschlandfunk

Benjamin Kalkum wollte Priester werden. Zum Diakon war er schon geweiht, dann entschied er sich gegen die Priesterweihe. In einem Interview spricht er über die Gründe für seine Entscheidung. Das Zölibat will er nicht kritisieren. Die Probleme sieht er in der Struktur der Stellen. Früher gab es große Pfarrhaushalte trotz Zölibat. Heute leben Priester alleine. Gleichzeitig nimmt der Teil weltlicher Aufgaben zu. Er wollte Seelsorger und nicht Manager werden.

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