Schlagwort-Archive: ELK Bayern

„Kirchentheoretisch unterkomplex“. Neuer Reformprozess „Profil und Konzentration“ in der ELK Bayern.

06/2017, Korrespondenzblatt, von Corinna Hektor, 1. Vors. Pfarrer- und Pfarrerinnenverein Bayern

Was verbirgt sich nun eigentlich hinter PuK, werde ich immer wieder gefragt. Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Auf alle Fälle eine Menge Begeisterung, große Aufbruchstimmung und die Hoffnung, damit alles zurückzulassen, was gerade Probleme, Ärger und Arbeit verursacht. Das ist schön zu sehen. Schwierig wird es, wenn man nachfragt, wohin es eigentlich gehen soll.

Wenn PuK umgesetzt wird, werden sich wohl neue Handlungs- und Entscheidungsebenen profi -lieren. Die mittlere Ebene wird viel stärker werden. Das hat den Vorteil, dass deutlich schneller und unabhängiger entschieden werden kann; wenn es gut geht passend zur Situation am Ort. Es birgt aber auch die Gefahr, dass damit ohne die Kontrolle einer zentralen Regelung und starken Gemeinden  KORRESPONDENZBLATT S. 97 Nr. 6 Juni 17 mit festen Stellen DekanInnen und Dekanatsausschüsse entscheiden…

mehr dazu, vgl. S. 96

Diskussionskultur der Kirche

Auch im Papier selbst. „Kirchentheoretisch unterkomplex“ hat es ein Vertreter der Fakultäten in der Diskussion genannt. Das erinnert an seinen geistigen Vorgänger „Kirche der Freiheit“, das man in Bayern mit guten Gründen nicht adaptierte und auf EKD-Ebene heute so auch nicht mehr machen würde – ebenso wie der Reflex, Kritik mit dem Hinweis zu begegnen, es sei ja nur ein Impuls – und gleichzeitig den Anspruch zu erheben eine umsetzbare Strategie entwickelt zu haben.

mehr dazu, vgl. S. 97

Skandal der Standhaftigkeit: Ohrfeige für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern. Warum Sigmar Gabriel richtig liegt, in Israel auch kritische Menschenrechtsgruppen zu treffen.

Von Reiner Bernstein | 26.04.2017

Die Bundesregierung ist drauf und dran, sich nicht länger an der Nase herumführen zu lassen. …

Übrigens: Die Standfestigkeit Gabriels ist eine glatte Ohrfeige für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, die die Evangelische Akademie Tutzing zur Absage der Tagung „Nahost-Politik im Spannungsdreieck. Israelisch-palästinensische Friedensgruppen als Lernorte für deutsche Politik?“ veranlasst hat.

Nachtrag: Am Nachmittag hat sich Gabriel geweigert, ein Telefonat Netanjahus entgegenzunehmen, in dem dieser ihm seine Gesprächsabsage erklären wollte.

Mehr dazu.

Das Projekt „Verwaltungsdienstleistungen für Kirchengemeinden“ der ELKB

04/2017

4. Das Projekt „Verwaltungsdienstleistungen für Kirchengemeinden“ der ELKB

in: Bausteine eines Kirchenmanagements
von Alexander Stock

Wenn man das Management in oder von einer Organisation beschreiben will, so betrachtet man üblicherweise die normalen Prozesse und Strukturen in dieser Organisation. Im Allgemeinen und abstrakt besehen sind alle Organisationen sehr ähnlich strukturiert. Es gibt ein Oben und ein Unten, Spezialisten, die sich um Buchhaltung oder die Produktion bzw. Dienstleistung kümmern.
Organisationen werden von den in ihr tätigen Menschen getragen und zumindest innerhalb eines Kulturkreises unterscheiden diese sich letztlich zwischen den Organisationen höchstens durch Bildung und Kleidung, aber sonst nicht besonders. …

 

Mehr dazu, vgl. 4. das Projekt „Verwaltungsdienstleistungen…“

Ausreichend durchdacht? Praktische Probleme bei der Umstellung des Haushaltswesens auf die „kirchliche“ Doppik am Beispiel ELK Bayern.

04/2017

aus: Bausteine eines Kirchenmanagements
von Alexander Stock

vgl. 4.5. Projektsegment „Kirchliche Doppik“

Nachdem die landeskirchliche Ebene bereits die Doppik mit SAP eingeführt hat, war die technische Frage, auf welche Besonderheiten bei der Umstellung auf die Doppik auf der Gemeindeebene zu achten sind41 und wie das bei der Landeskirche eingesetzte Programm SAP ERP auf die Gemeindeebene angepasst werden muss. Auf landeskirchlicher Ebene galt es ein Landeskirchenamt mit wenigen unselbständigen Einrichtungen, aber mit einen Haushaltsvolumen von deutlich mehr als 500 Mio. € umzustellen. Auf der Gemeindeebene sind aber fast 2.000 Rechtsträger42 mit je in der Regel einen Haushaltsvolumen von unter 100.000 € umzustellen, wobei die Kirchengemeinden selbst i.d.R. nur ihre Barkasse mit unter 1.000 € bewirtschaften. Hieraus wird deutlich, dass die Einführung einer verkleinerten Ausgabe des landeskirchlichen Modells für die Gemeindeebene keine Antwort darstellen konnte…Politisch ist zuerst zu klären, ob die kirchliche Doppik für Kirchengemeinden grundsätzlich geeignet
ist, in einem zweiten Schritt ob dies auch für besonders kleine Kirchengemeinden gilt. Im Weiteren wird dargelegt, welche Einschätzung die betroffenen Kirchengemeinden dazu haben. Politisch entschieden wird diese Frage 2018/2019 von den kirchenleitenden Organen.
Die Frage ist pikant, da es auf den ersten Blick nahe liegend erscheint, dass große
Gesamtkirchengemeinden mit wirtschaftlicher Betätigung (z.B. einer mehrgruppige
Kindertagesstätte) ein voll ausgebautes kaufmännisches Rechnungswesen benötigen, sehr kleine Kirchengemeinden mit weniger als 500 Mitgliedern aber (allemal bei den heutigen Anforderungen43) mit einer Einnahmen-Überschussrechnung auskommen sollten. …

 

Noch mehr dazu, vgl. hier, Kap. 4.5. Projektsegment „Kirchliche Doppik“

ELK Bayern: Die Barmer Theologische Erklärung wird in der Verfassung der Landeskirche verankert. Entscheidung 83 Jahre nach Barmen mehr als „überfällig“.

04/2017, Frühjahrssynode ELK Bayern
Bei der Herbstsynode 2014 wurde ein gemischter Ausschuss eingesetzt, der sich damit auseinandersetzen sollte, ob ein Bezug auf die Barmer Erklärung Eingang in den Grundartikel der Kirchenverfassung finden könne, erinnerte Bedford-Strohm in seiner Einbringungsrede. Dieser Prozess sei unter Einbeziehung der theologischen Hochschulen, Fakultäten und möglichst vieler Dekanate, Gemeinden und Einrichtungen geschehen. Zahlreiche Dekanate hatten sich in Pfarrkonventen mit diesem Thema beschäftigt und überwiegend positive Rückmeldungen gegeben, ja zum Teil die Aufnahme eines Hinweises in die Kirchenverfassung als „überfällig“ bezeichnet….

Mehr dazu.

Synode ELK Bayern: Startschuss für Reformprozess „Profil und Konzentration“: niederschwelligen Zugang zur Liebe Gottes eröffnen.

04/2017

Die bayerische Landessynode tagt vom 26. bis 30. März in Coburg

Mit großer Mehrheit beschloss die Landessynode die Weiterarbeit an dem Konzept „Profil und Konzentration“ (PuK), mit dem sich die Kirche auf allen ihren Ebenen neu aufstellen und mit ihren Angeboten auf die Lebenswirklichkeit der Menschen eingehen will. Das Reformpaket reicht von Arbeitsstrukturen und dem Zuschnitt der kirchlichen Arbeit in neuen Räumen bis zur Positionierung der Kirche in der digitalen Welt.

Ziel ist ein grundlegender Perspektivwechsel: Geprägt von geschichtlich gewachsenen kirchlichen Strukturen hat man bisher häufig darauf gewartet, dass die Menschen zur Kirche kommen. Künftig sollen die Aufgaben der Kirche wesentlich stärker aus der Perspektive der Mitglieder definiert werden mit dem Ziel, Menschen mit ihren heutigen Lebensfragen einen niederschwelligen Zugang zur Liebe Gottes zu eröffnen. … Mehr dazu.

ELK Bayern: Forderung nach Auszahlung der Überschüsse an die Kirchengemeinden

Newsletter Gemeindebund März 2017
Eingabe der Dekanatssynode Rügheim

Gleichzeitig lesen wir im offiziellen Jahresbericht der ELKB, dass das Jahr 2015 mit einem
Überschuss von fast 13 Millionen Euro abschließt (12.942.069,- €, siehe Jahresbericht
2015/2016, S. 65). Für den Haushalt 2016 wurde ebenfalls ein Überschuss eingeplant, und
zwar in Höhe von 15,7 Mio. Euro (890, 5 Mio. laufende Erträge – 874, 8 Mio. laufende
Aufwendungen, siehe S. 68 und S. 71 im Jahresbericht). Auch in den Vorjahren wurde jeweils
ein Überschuss erwirtschaftet. …

Mehr dazu.

Bayern: „Weniger Kirchenaustritte 2016“. Richtiger: Kirchenaustritte 2015 immer noch deutlich höher als 2013!

02/2017, Bayer. Sonntagsblatt

Unter dieser Überschrift „Weniger Kirchenaustritte 2016“ ist zu lesen:

„Die Zahl der Kirchenaustritte aus der evangelischen Kirche ist im letzten Jahr leicht zurückgegangen.

Knapp 25.000 Menschen kehrten 2015 der bayerischen Landeskirche den Rücken, im Vorjahr 2014 waren es noch 28.400, wie die Landeskirche in ihrem Jahresbericht mitteilte.“

vgl. hier.

Anm. F.S.: Wichtiger als dieser möglicherweise kleine lapsus ist die Tatsache, dass die Austritte 2014 infolge Kirchensteuer auf Kapitalerträge gegenüber 2013 um 41% sprunghaft in die Höhe geschnellt waren, vgl. hier. Eine Entwicklung, die sich selbst im Folgejahr also noch nicht wirklich beruhigt hatte. Man darf also bei der Frage, wann – und ob – hier eine Normalisierung auf das „Normalniveau vor 2014“ eintritt, auf das Ergebnis der Statistik 2016 also um so gespannter sein!

ELK Bayern: Sparen statt richtig investieren: Neue Vokabeln für (ver)alte(te) Strategie der Finanzpolitik

11/2016, epd-Gespräch

„Handlungsfähig bleiben“

Trotz der guten Finanzlage stellt sich die Landeskirche schon jetzt auf Zeiten zurückgehender Einnahmen ein. Im laufenden Jahr 2016 rechnen die Experten mit rund 730 Millionen Euro an Kirchensteuern.

Als Tandem planen Oberkirchenrat Erich Theodor Barzen, Leiter der Finanzabteilung im Landeskirchenamt, und Joachim Pietzcker, Vorsitzender des Finanzausschusses der Landessynode, den kirchlichen Haushalt und suchen nach Wegen, wie die Kirche auch in Zukunft trotz zurückgehender Finanzkraft handlungsfähig bleiben kann. In einem epd-Gespräch erläutern die beiden Finanzexperten das neue Planungs-Instrument der „Vorsteuerung“ und wagen Prognosen für die Zukunft…. Mehr dazu.

Landessynode ELK Bayern: Gemeindepatenschaften: Freiwillige Unterstützung von finanzschwachen Gemeinden durch finanzstarke Patengemeinden abgelehnt.

11/2016

Die LS (Landessynode) lehnt den Antrag in der vorliegenden Form ab. Sie schließt sich
der Stellungnahme des LKR an. Die LS regt verstärkte Kontakte von
Kirchengemeinden in Dekanaten und in der Landeskirche an, um eine
Kultur der Solidarität und des Austausches zu fördern.
(einmütig bei 2 Enthaltungen)

 

Mehr dazu vgl. A106.