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Wahl ohne Hoffnung

Politisches Entertainment in einem postdemokratischen Land

Von Hans-Jürgen Volk

Die letzte Bundestagswahl, die Menschen in größerem Umfang mobilisierte und sie mit Hoffnungen und Befürchtungen an die Wahlurnen treten ließ, war wohl die von 1998. Damals trat das Duo Schröder/Lafontaine gegen den altgeworden Kohl an und punktete vor allem mit sozialen Themen. Die Wahlbeteiligung lag am Ende bei 82,2 %. Seither sank das Interesse an Bundestagswahlen stetig, bis 2009 der magere Wert von 70,8 % erreicht wurde. Bei Landtags- und Kommunalwahlen sieht es noch deutlich bedrückender aus. Es gibt soziale Brennpunkte in Deutschland, in denen die Wahlbeteiligung sogar noch unter dem Niveau von Presbyteriumswahlen liegt. Menschen fühlen sich in wachsendem Ausmaß nicht mehr vertreten und haben den Eindruck, mit ihrer Stimmabgabe bei Wahlen nichts mehr bewegen zu können.

„Ja, wen soll man den wählen?!“ – wie ein Stoßseufzer klang der Satz einer älteren Dame wenige Wochen vor der Bundestagswahl 2013. Es war bei einer Geburtstagsfeier. Vor etlichen Jahren hätte dieser Satz mit großer Wahrscheinlichkeit eine heftige Kontroverse, vielleicht sogar emotionalen Streit ausgelöst. Diesmal folgte betretenes Schweigen – eine Schweigeminute für die Demokratie, die so sehr an Vitalität verloren hat. Dann wandte sich die Runde wieder anderen Themen zu wie der Hüft-OP, die der Onkel ziemlich gut überstanden hat oder den Tomaten, die dieses Jahr einfach nicht reifen wollen.

Zurück zum Jahr 1998 – ich kann mich noch gut daran erinnern, wie damals im Presbyterium über Steuer- und Rentenpolitik heftig gestritten wurde und selbst im Seniorenkreis der Meinungskampf tobte. Ich selbst hielt mich als Pfarrer zurück und ging nur, dann allerdings entschieden, dazwischen, wenn gegen Ausländer und andere Minderheiten Stimmung gemacht wurde. Ich gehörte zu denen, die voller Hoffnung und Freude den Wahlausgang wahrnahmen. Endlich waren die Jahre der Stagnation vorüber. Ich erhoffte mir vor allem eine menschlichere Asylpolitik, eine stärkere Gewichtung ökologischer Aspekte und ein insgesamt sozialeres Deutschland. Viele werden ähnlich empfunden haben.

Enttäuschte Hoffnung nach Wahlen, dies treibt dies Interesse an Parteien nach unten. Eigentlich sollten die Inhalte eines engagierten Wahlkampfes nach einer Regierungsbildung in konkrete Politik münden. Spätestens seit der Bundestagswahl 2002 gilt dies immer weniger: auf einen Wahlkampf mit sozialen Themen folgte 2003 mit der Agenda 2010 so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was man den Wählerinnen und Wählern versprochen hatte. Nach der Wahl 2005 gab es eine Mehrwertsteuerhöhung von 3%. Die CDU hatten eine Anhebung von 2% propagiert, die SPD hatte die Anhebung der Mehrwertsteuer als unsozial abgelehnt. Welche böse Überraschung wartet nach dem 22. September 2013 auf den desillusionierten Bürger?

Dabei haben sich die Parteien diesmal beim Abfassen ihrer Wahlprogramme durchaus Mühe gegeben. Auf wichtigen Politikfeldern sind deutliche Unterschiede erkennbar – wer tiefer einsteigen möchte, kann sich hier recht gut informieren. Beispiel Europapolitik und Eurokrise: Ob man für eine Wirtschafts- und Sozialunion, Investitionsprogramme insbesondere in den südeuropäischen Ländern und Eurobonds plädiert wie mit unterschiedlichen Akzentsetzungen SPD, Linkspartei und Grüne oder für eine strikten Sparkurs eintritt, die „Vergemeinschaftung“ von Schulden trotz gemeinsamer Währung ablehnt und verbindliche Standards in der Sozial- und Steuerpolitik als Angriff auf die Marktwirtschaft denunziert wie es wiederum moderat oder entschieden CDU, CSU und FDP tun, von der AfD gar nicht zur reden, all dies scheint vordergründig gesehen alternative Politikansätze zu markieren. Man muss allerdings befürchten, dass nach einer Regierungsbildung recht bald die durchaus alternativen Konzepte bis zur Unkenntlichkeit zerrieben werden in der unübersichtlichen Gemeingelage der Einflüsse internationaler Gremien wie der Europäischen Kommission oder dem IWF, finanzstarken Lobbygruppen und tagesaktuellen Herausforderungen. Man weiß nicht was kommt und man weiß immer weniger, was man mit seiner Stimmabgabe bewirkt.

Ein Kennzeichnen postdemokratischer Zustände, wie Colin Crouch sie in seinem glänzenden Essay „Postdemokratie“ (Frankfurt 2008) beschreibt, ist das Abrutschen politischer Kontroversen in oberflächliches Entertainment. Der Bürger wird zum Marketingobjekt. Es sind nicht engagierte Bürgerinnen und Bürger, die innerhalb und außerhalb von Parteien vor Wahlkämpfen die Themen bestimmen. Es sind die PR-Teams der Parteien, die Themen setzen und ebenso Inhalte, die die Menschen durchaus bewegen könnten, bewusst ausklammern. So wird man davon ausgehen können, dass auch Wahlprogramme unter dem Gesichtspunkt verfasst und beschlossen werden, was gut ankommen könnte und was eben nicht. Nicht mehr die Leidenschaft für die Menschen, sondern der „Erfolg“ der eigenen politischen Formation steht an erster Stelle. Dazu passt, dass sich die politischen Formate in Wahlkampfzeiten immer mehr Unterhaltungssendungen angleichen. Dass der durchaus begabte Unterhaltungskünstler Stefan Raab im TV-Duell zwischen Merkel und Steinbrück als Moderator auftritt, spricht Bände.

Demokratie ist ein Projekt, das neuzeitlich eng mit der Aufklärung verbunden ist und den Menschen vom Herrschaftsobjekt zum Subjekt und Gestalter seiner Verhältnisse befreien möchte. Um dieses Projekt muss immer wieder neu gekämpft werden. Und da gibt es Hoffnung. Denn diejenigen, die aus einem elitären Bewusstsein heraus Partizipation zurückdrängen, müssen damit in unserer immer komplexeren Welt scheitern. Tragfähige Problemlösungen entstehen nur, wenn Menschen ermächtigt werden und dafür auch die nötigen Ressourcen erhalten, ihre Verhältnisse möglichst autonom selbst zu gestalten. Es ist geboten und lohnend, sich dafür mit langem Atem einzusetzen. Dass hierbei vor allem die wachsende Zahl derer, die in unserem reichen Land unter die Räder geraten, Ausgangspunkt sein muss, liegt eigentlich auf der Hand.

Drei gute Gründe gegen das Tafelsystem

Professor Stefan Selke kritisiert die wachsende Tafelbewegung in Deutschland. In seinem englischsprachigem Artikel schreibt er über die Probleme, die sich aus der Tafelbewegung ergeben:

 

  • Die Regeln der Tafel werden oftmals von Betroffenen als diskriminierend und stigmatisierend empfunden. Diejenigen, die also auf Tafeln angewiesen sind werden einem emotionalem Stress ausgesetzt. Dabei sollte der Staat eigentlich Armut bedingungslos bekämpfen.
  • Die Tafelbewegung ist eigentlich ein überholtes Modell. Statt die Ursachen von Armut zu bekämpfen werden lokal die Folgen gemildert.
  • Für die Wirtschaft hat sich ein Mark um die Armut entwickelt. Man zieht ökonomische und symbolische Profite aus dem Engagement. Gleichzeitig wird die Wirtschaft nicht dazu verpflichtet die Ursachen der Armut zum Beispiel durch Löhne zu beheben.

 

Welche DirektmandatskandidatInnen stehen für Volksentscheide?

Sehr geehrte…,

stellen Sie sich vor, Sie würden für den Bundestag kandidieren: täglich sind Sie unterwegs und versuchen, Werbung für sich selbst und die Partei zu machen. Oft haben Sie das Gefühl, Sie drängen sich auf, nerven die Menschen. Und dann schreibt Ihnen jemand, höflich, in der Sache aber bestimmt, fragt und will reden… Sie dürfen sicher sein, wer kandidiert, nimmt es ernst, wenn er direkt angesprochen wird. Das zeigt uns ein Beispiel aus dieser Woche. Einer unserer Aktiven hat nicht locker gelassen, geschrieben, gemailt – und wollte wissen: Setzt sich seine Kandidatin für den bundesweiten Volksentscheid ein? Und dann steht sie bei ihm vor der Tür, geht gerade von Haus zu Haus. Natürlich spricht er sie auf seine Briefe und E-Mails an. Sie hatte alle gelesen, nur noch nicht geschafft, zu antworten. Aber beschäftigt hatte sie sich damit.

Jetzt stellen Sie sich vor, ein Kandidat wird nicht nur von einem einzigen Menschen angesprochen, sondern von zwei, drei, fünf, zehn… Genau darum geht es in den nächsten Wochen – jede Gelegenheit wollen wir nutzen, um die Kandidierenden anzusprechen. Über unsere Internetseite (http://www.volksentscheid.de/kandidatencheck.html) können Sie mit jeder und jedem von ihnen Kontakt aufnehmen. Denen, die uns noch nicht geantwortet haben, ob sie für oder gegen die direkte Demokratie auf Bundesebene sind, einfach eine freundliche Bitte zukommen lassen, dass sie sich beteiligen mögen. Und bei denen, die sich gegen den bundesweiten Volksentscheid aussprechen, sollten wir diskutieren, nachhaken, nicht locker lassen. Es sind ganz oft dieselben ablehnenden Argumente, die sich leicht entkräften lassen: die Probleme könnten nur von Berufspolitikern gelöst werden und seien zu komplex für Volksentscheide, die repräsentative Demokratie allein habe sich bewährt und man kann doch jetzt nicht über alles direkt abstimmen…

Auf unserer Kampagnenseite (http://www.volksentscheid.de/pro-volksentscheide.html) finden Sie knapp und klar Argumente, um auf all das reagieren zu können.

Wir haben eine klare Forderung: Jetzt müssen wir sie hörbar machen, bis den Politikerinnen und Politikern die Ohren klingen!

Mit besten Grüßen

Ihr Ralf-Uwe Beck
Bundesvorstandssprecher

P.S. So geht’s: Über die PLZ-Eingabe auf http://www.volksentscheid.de/kandidatencheck.html kommen Sie direkt zu Ihrem Wahlkreis. Dort unter den Bildern der Kandidierenden auf „Kontaktieren“ klicken: Automatisch erscheint ein Schreiben, das die Kandidierenden zur Teilnahme auffordert. Dieses nach Ihren Wünschen ausfüllen, abschicken, fertig! Bitte informieren Sie auch Ihren Freundeskreis und Bekannte über diese Möglichkeit. Vor allem die CDU-Kandidierenden, die sich bisher nicht sehr eifrig beteiligt haben, sollten wir anschreiben!

 

 

http://www.volksentscheid.de/kandidatencheck.html

Earthoverschoot Day erreicht – ab dem 20. August leben wir auf Pump

Global wurden alle Ressourcen, die man bei nachhaltiger Wirtschaft zur Verfügung hätte am 20. August verbraucht. Alles was nun konsumiert, produziert oder zerstört wird greift die endlichen Reserven des Planeten an. Seit einigen Jahren errechnet das global footprint network für diesen Termin der Earth Overshoot Day.

Wie Buchhalter führt die Nichtregierungsorganisation eine Bilanz über die natürlichen Ressourcen. Das Ergebnis ist erschreckend. Jedes Jahr rückt der Overshoot Day im Kalender nach vorne. Damit sich die Erde in dem Maßen, wie wir sie beschädigen regenerieren könnte, bräuchten wir heute schon anderthalb Planeten. Deutschland alleine verbraucht das Doppelte von dem, was die Regenerationsfähigkeiten her geben. Damit steht Deutschland besonders in der Schuld des Planeten und vor allem der Länder, deren Biokapazität noch die nationalen Entnahmen aus der Natur übersteigt. Aber auch hier lässt sich eine dramatische Reduktion der Regenerationsmöglichkeiten erkennen. Auch diese Länder folgen unserem Beispiel ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit die Wirtschaft wachsen zu lassen.

Das Beispiel Ecuador zeigt, das dieses Land, das einst sehr viel zur Regeneration unseres Planeten beigetragen hat diese Fähigkeit immer weiter verliert. Jüngst scheiterte das Angebot Ecuadors einen Nationalpark trotz Ölfelder zu erhalten, wenn die Weltgemeinschaft Ecuador für die entgangenen Einnahmen teilweise entschädigt.

Aber stöbern sie selber bei Globalfootprintnetwork weiter. Dort werden viele Interessante Informationen zur Bilanz unseres Planeten geliefert.

Tipps für die Nutzung sozialer Medien

Letzte Woche haben wir über die Guidelines zu sozialen Netzwerken, die sich die evangelischen Kirchen im Rheinland, Lippe und Westfalen gegeben haben berichtet.

Damit ich nicht nur kritisiere, werde ich nun noch einige Empfehlungen zum Umgang mit sozialen Netzwerken nachreichen. Natürlich sind sie keine Guidelines, aber sie sollten sich auch als sinnvoll erweisen. Ich werde nur auf die meist verbreiteten Portale eingehen. Das soll nicht, heißen das andere schlechter sind. Aber ich habe kaum die Zeit mich auf die Einzelheiten aller einzuarbeiten.

Bevor Sie Anfangen…

Sollten Sie sich bereits einige Gedanken machen. Für welche Zwecke wollen sie Netzwerke nutzen und in welcher Rolle wollen Sie auftreten? Je nach dem, was Sie tun wollen, wird sich die Wahl welche Netzwerke Sie nutzen verändern. Wenn Sie zum Beispiel über die Kirchenband berichten wollen, werden sie Wahrscheinlich Videos verwenden. Berichten Sie vor Ort von Veranstaltungen, wie dem Kirchentag brauchen sie etwas, das schnell und einfach funktioniert. Während lange Texte auch nicht überall gelesen werden.

Facebook entpuppt sich als ziemliche Allzweckwaffe. Damit sind Sie flexibel und können verschiedene Medien, wie Bilder und Videos einbinden. Ungeeignet ist Facebook aber für lange Texte. Die Verweildauer auf Seiten sozialer Netzwerke ist gering. Wenn Sie also planen Predigten zu veröffentlichen oder längere Abhandlungen zu schreiben, sollten Sie sich lieber nach einem Blog umsehen oder die Website ihrer Gemeinde nutzen. Sie können auf Facebook immer noch einen Hinweis darauf schreiben.

Sie sollten sich auch überlegen, mit wem Sie eventuell zusammen arbeiten wollen oder sollten. Die Guidelines raten als Team zu agieren. Das spart in der Tat einiges an Arbeit, wenn man sich nicht um jeden Aspekt der Arbeit kümmern muss. Wer viele Menschen im Internet erreichen will, muss immer wieder neue Inhalte bieten. Daher ist ein Team meistens wesentlich effektiver als EinzelkämpferInnen. Zum anderen ersparen Absprachen Ihnen doppelte Arbeit. Wenn innerhalb einer Gemeinde jede Person für sich beginnt über soziale Netzwerke zu kommunizieren, dann kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, müssen Sie am Ende alles mehrfach sagen. Also nutzen Sie die Zeit um mit anderen in ihrem Umfeld zu sprechen, die auch involviert sein könnten.

Sie sollten sich auch Gedanken über die Zielgruppe machen. Es gibt Fälle in denen Sie eine klar definierte Zielgruppe haben. Zum Beispiel die Jugendlichen in ihrer Gemeinde. In anderen Fällen ist sie vielleicht weniger stark ausdifferenziert, zum Beispiel Personen, die sich für Kirchenfenster interessieren. Einige Zielgruppen lassen sich gemeinsam von einem Auftritt aus bedienen. Bei anderen Gruppen könnte es Sinnvoll sein sie zu trennen. Ich benutzte zum Beispiel für die Jugendlichen in unserer Gemeinde eine eigene Facebookseite, über die wir Veranstaltungen bekannt geben oder auch um Ideen für das Jugendprogramm fragen. Ich nehme an, das die Jugendlichen das Angebot weniger nutzen würden, wenn ich dort auch über Wort-Meldungen berichte. Andererseits wollen Sie wahrscheinlich auch nicht mitbestimmen, welchen Film wir am Vorabend des Gemeindefest zeigen.

Wichtig ist auch die Frage, wen erreichen sie eventuell nicht. Wir erreichen viele Jugendliche über Facebook. Einige haben jedoch keinen Facebookaccount. Daher gilt es auch immer zu überlegen, wen Sie nicht erreichen und wie sie diese Personen anders informieren wollen.

Wenn Sie starten…

Ich empfehle private uns dienstliche Profile in sozialen Netzwerken zu trennen. Dafür sprechen mehrere Motive. Zum einem Schützen Sie so ihre Privatsphäre. Das spielt natürlich nur eine Rolle, wenn Sie private Details über soziale Netzwerke preis geben. Aber als Person, die für die Kirche arbeitet sind Wahrscheinlich mehrere Leute an ihrem Privatleben interessiert. Ein weiterer Grund für die Trennung ist, das sie damit deutlicher zeigen können, welche Äußerungen sie als Privatperson geben und was sie in der Funktion ihres kirchlichem Auftrags schreiben. Der dritte und letzte Punkt, der für eine Trennung von privatem und dienstlichem Profil spricht, ist die Einfachheit zu unterscheiden, was Arbeitszeit und was ihre Freizeit ist.

Bei Facebook bietet es sich an eine Page zu erstellen. Früher hießen sie Fanpages. Leider gibt es dafür mehrere verschiedene Optionen, die ihnen unterschiedliche Möglichkeiten bieten und sie können später nichts davon ändern. Melden sie sich zum Beispiel als örtliches Unternehmen an, können sie Öffnungszeiten publizieren. Die einfachste Möglichkeit etwas zu finden, das ihren Bedürfnissen entspricht ist es einfach einmal ähnliche Seiten auf Facebook zu suchen und dann zu sehen, welche Seite sie nutzen.

Eine Schritt für Schritt Anleitung, wie sie eine solche Seite Anlegen, kann ich Ihnen leider nicht geben. Dafür gibt es im Internet aber genügend, die sich einfach über eine Suchmaschine finden lassen.

Während sie schreiben…

Urheberrechte

Achten Sie auf die Urheberrechte. Fotos, Texte, Videos und Lieder sind meist urheberrechtlich geschützt. Sie sollten also immer darauf achten, was Sie veröffentlichen dürfen und was nicht. Einige Anwaltskanzleien haben sich leider auf Abmahnungen im Internet spezialisiert. Daher ist damit nicht zu Spaßen. Sie sollten sich auch immer dessen klar sein, das die Inhalte die Sie in ein soziales Netzwerk publizieren meist nach den Benutzerbedingungen dann das Eigentum des sozialen Netzwerk werden. Wenn sie also als KünstlerIn tätig sind, sollten Sie sich auch darüber bewusst werden welche Rechte sie Aufgeben.

Bisher ist es zum Glück nicht üblich, das soziale Netzwerke mit diesen Inhalten außerhalb der Datensammlung und Werbung verdienen.

Die Personen, die Sie auf Fotos abbilden, müssen dafür ihre Einverständnis gegeben haben. Im privatem Gebrauch wird meist bei sozialen Netzwerken nicht darauf geachtet. Als VertreterIn einer Institution, sollten Sie aber mehr Sorgfalt walten lassen.

Bei den Fotos sollten Sie auch darauf achten, das Kinder und Jugendliche nicht identifizierend abgebildet werden. Viele Netzwerke bieten Funktionen an Personen von Bildern mit ihren Profilen zu verknüpfen. Für viele Erwachsene ist es schon schwer die Kontrolle über die Darstellung ihrer Onlineidentität zu behalten. Daher plädiere ich für besondere Schutzrechte bei Kindern und Jugendlichen.

Vertrauliches gehört nicht in soziale Netzwerke

Die Guidelines stellen es auch klar: „Selbstverständlich gehören Dinge, die dem Beichtgeheimnis, der seelsorglichen Schweigepflicht und der Amtsverschwiegenheit unterliegen oder dem Wesen nach vertraulich sind, nicht in soziale Netzwerke.„

Soziale Netzwerke sind als Datenkraken bekannt. Auch wenn momentan nur zwei Leute die Kommunikation zum Beispiel über private Nachrichten lesen können, muss das nicht heißen, das der Raum vertraulich ist. Die Daten können analysiert und weiter gegeben werden.

Als PfarrerIn ist es jedoch sicherlich nicht leicht diese Arbeitsweise durchzuhalten. Soziale Netzwerke eignen sich sehr gut für niederschwellige Kontaktaufnahmen. Ich persönlich freue mich auch über die Anteilsnahme, wenn mein Pfarrer nachfragt, weil er als Freund gesehen hat, das ich in Facebook von einem Problem berichte. Manchmal habe ich auch den Eindruck die eigene Pinnwand bei Facebook ist manchmal eine Art Stoßgebet. Wer nicht weiß, wer weiter hilft, postet es und hofft vielleicht, das jemand reagiert. Es ist auch möglich, das Personen sich mit einem Seelsorgerlichen Anliegen über soziale Netzwerke melden.

Ich rate daher dazu sich selber klar zu machen ab wann die Kommunikation vertraulich ist und sich schon gleich Strategien zu überlegen die Kommunikation auf sichere Wege zu verlagern. Hier wären vertiefende Fortbildungen oder Publikationen sicherlich wünschenswert.

Sie sind verantwortlich für den Raum, den Sie erschaffen

Wenn Sie einen Sozialraum erschaffen sind sie auch für dessen Erhalt verantwortlich. Dazu gehören Regeln und die Umgangsformen. Aus der Jugendarbeit weiß ich wie wichtig die Verantwortung für Sozialräume ist.

Daher gibt es mehr Aufgaben als den eigenen Umgangston zu wahren. Als ModeratorIn sind Sie auch für das Gesprächsklima im ganzem Raum verantwortlich. Auch innerhalb des Internets kann es dazu kommen, das Räume mehr oder weniger angenehm empfunden werden. Die verschiedenen Möglichkeiten menschlicher Kommunikation finden sich auch im Internet. Leider fehlt vielen Personen jedoch hier das gleiche Maß an Empathie. Die müssen sie eventuell als ModeratorIn ersetzten. Auch die Frage wer Zugang hat, kann entscheidend sein, damit Personen nicht ausgeschlossen werden.

Achten sie auf Rhythmen

Alles hat seine Zeit. Die technologische Entwicklung wird gegenüber dieser biblischen Feststellung jedoch häufig übergriffig. Smartphones machen das Internet immer und überall verfügbar. Gleichzeitig steigt dafür für viele der Druck sich immer zeitnaher mitzuteilen und zu antworten. Gewohnte Rhythmen werden dadurch zerstört. Die technologische Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Ihr Einfluss auf uns jedoch schon.

Ähnliche Forderungen gibt es bereits für den Gebrauch von Diensthandys und Emails während der arbeitsfreien Zeit. Auch der Umgang mit sozialen Netzwerken sollte daher stärker unter dem Aspekt von Rhythmen erfolgen. Die Frage welcher Rhythmus angebracht ist, wird sicherlich keiner genau sagen können. Überlegen Sie sich trotzdem, welchen Charakter ihre Mitteilungen haben. Wahrscheinlich folgen sie bereits natürlichen Rhythmen. Impressionen des Sonntagsspaziergangs ergebe wenig Sinn am Montag, wenn alle in der Arbeit sitzen. Ihre Ideen zur nächsten Perikope müssen nicht schon am Sonntag wenige Minuten nach dem die letzte Perikope vergangen ist veröffentlicht werden.

Reliki.de spielend über den Glauben lernen

Das Bistum Osnabrück hat mit Reliki.de eine interessante Website für Kinder online gesellt. Mit einer intuitiven Bedienung, Spielen und schönen Bildern erklärt die Website für Kinder verständlich wichtige Aspekte des christlichen Glaubens. Auch wenn es natürlich einige konfessionelle Differenzen gibt, macht der Besuch der Seite auch mir als Erwachsenen Spaß.

Für Kinder ist Reliki auf jeden Fall eine gute Ecke um einfach einmal mit viel Spaß im Glauben zu stöbern.

Aber auch für Erwachsene bietet das Angebot Möglichkeiten. Die Erklärungen zu wichtigen Fragen, wie „Warum hat Gott mich erschaffen?“ oder „Was passiert wenn Menschen sterben?“ sind didaktisch gut ausgearbeitet. Auch als Erwachsener kann man sich eine Portion Verständlichkeit von Reliki leihen.

Und schließlich machen die Spiele auch noch mit einigem Altersabstand Spaß. Die Freude, wenn man ein Puzzle zusammen gesetzt hat, ist eben an kein Alter gebunden.

Vielen Dank an theology.de, deren Newsletter mich zu der Seite gebracht hat.

Petition zur Verfahrensaufnahme im Fall Gustel Mollat

https://www.openpetition.de/petition/blog/freiheit-fuer-gustl-mollath

Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer von Gustl Mollath,

endlich eine gute Nachricht: Wie Sie sich schon erfahren haben, hat das „Oberlandesgericht Nürnberg“ heute den Wiederaufnahme-Anträgen von RA Dr. Gerhard Strate und der Staatsanwaltschaft Regensburg stattgegeben. Damit ist Gustl Mollath unverzüglich freizulassen!

Der erste Schritt, die Freiheit von Gustl Mollath, ist damit, auch Dank Ihrer aller Hilfe, erreicht. Noch nicht erreicht ist die vollständige Rehabilitierung von Gustl Mollath. Dies kann nur durch ein faires und transparentes Wiederaufnahme-Verfahren möglich werden.

Ich habe deshalb den Titel und den Text der Petition geändert. Ziel ist nun: „Gerechtigkeit für Gustl Mollath!“.

Der Fall Mollath in der Wiederaufnahme

Der Fall Mollath hält mittlerweile seit gut drei Monaten die bayerische Öffentlichkeit in Atem.

Ich hatte in meinem ersten Beitrag (hier) auf einige schon aus dem schriftlichen Urteil erkennbare Schwächen der Beweiswürdigung Bezug genommen. Inzwischen hatte ich Gelegenheit, sehr viele weitere Einzelheiten zu erfahren, die meinen ersten Eindruck, dass hier etwas im Argen liegt, bestätigen bzw. noch weit übertreffen: Nicht nur die Beweiswürdigung, auch die Beweisaufnahme zu den angeklagten Taten in Ermittlungsverfahren und in der Hauptverhandlung war fehler- und lückenhaft.

Wessen interessen soll die Freiheit der Forschung schützen

Dürremat beschreibt in seinem Meisterwerk die Physiker die Unmöglichkeit die Kontrolle über eine Idee zu behalten. Nicht einmal die Flucht in ein Irrenhaus ermöglicht es den Missbrauch der Forschung zu verhindern.

12 Universitäten haben um die direkten Ergebnisse ihrer Forschung besser zu kontrollieren nun Zivilklauseln in ihre Satzung aufgenommen. Damit wollen sie sich verpflichten Forschung und Lehre nur auf zivile und friedliche Zwecke auszurichten. Personen an dieser Universität können sich daher zumindest in der ersten Instanz über die Verwendung ihrer Forschungsergebnisse sicher sein.

Doch die Freiheit nicht an Kriegsforschung beteiligt sein zu wollen wird von denen, die mit Kriegsforschung verdienen angegriffen. Sie berufen sich auf die vom Grundgesetz garantierte Freiheit der Forschung.

Lesen sie auf den NachDenkSeiten die Hintergründe des Streits.

Stoppt den Quotenfang auf dem Rücken von Flüchtlingen

Die Situation von Flüchtlingen vor den Toren der Festung Europa ist sicherlich ein wichtiges Thema, das zu lange in unserer Gesellschaft nicht diskutiert wurde. Die europäische Abschottungspolitik verwandelt den Meeresgrund im Mittelmeer zu einem Massengrab. Jahre lang wurden Diktatoren dafür bezahlt und ausgerichtet als Türsteher darauf zu achten, das niemand ohne Erlaubnis Nordafrika verlässt. Das alles findet nur in den seltenen Fällen Beachtung, wenn einmal der Papst für die Flüchtlinge auf seiner Reise betet. Wenn das einmal gerade nicht passiert, berichten die Zeitungen häufiger über das Wrack eines Kreuzfahrtschiffes, das ein mehr oder minder absichtlich vor einer Insel auf Grund gesetzt wurde als über die vielen Toten.

Daher war es ein löbliches Anliegen des ZDF der Flüchtlingsproblematik mehr Platz im Sendeprogramm zu geben. Doch leider hat man sich bei dem Programmkonzept krass verstiegen. Mehrere Personen, die einige Leute aus dem Fernsehen kennen könnten, werden mit Kamerabegleitung ausgeschickt um zusammen so zu tun, als wären sie Flüchtlinge. Untermalt wird alles von dramatischer Musik. Neben den Streiten und Problemen der ProtagonistInnen treten die Probleme der wahren Flüchtlinge in den Hintergrund. Die Flüchtlinge werden als Kulisse für eine weitere Darstellung von mediengeilen Personen genutzt.

Dabei lassen sich die wirklichen Probleme der Flüchtlinge niemals in einem solchen Medienformat abbilden. Es dennoch zu versuchen transportiert ein beschönigtes Bild der Situation dieser Menschen, die sich auf ihren langen Weg nach Europa machen. Viele Aspekte lassen sich einfach nicht abbilden und nacherleben.

Die DarstellerInnen sind zu keinem Zeitpunkt in der rechtlosen Situation der Flüchtlinge. Bevor jemand einen Asylantrag in Europa gestellt hat, sind die Flüchtlinge häufig de facto ohne Rechte. Ohne legale Aufenthaltserlaubnis kann ihnen keiner der Staaten, die sie durchqueren helfen. Vielfach sind es sogar die Staaten selber, die dazu ermuntert wurden die Flüchtlinge einzusperren, damit sie Europa nicht erreichen. Dabei hat es niemand interessiert, wie Gaddaffi und seine Diktatorenfreunde mit den Flüchtlingen umgegangen sind.

Flüchtlinge bringen sich oftmals um ihre Heimat auf der Suche nach einer sicheren Existenz zu verlassen in Lebensgefahr. Die ProtagonistInnen im TV sind wahrscheinlich zu keinem Zeitpunkt einer wirklich absehbaren Gefahr ausgesetzt. Ihre Verpflegung ist gesichert, sie befinden sich nicht auf überfüllten, Hochseeuntauglichen Booten oder halten sich am Fahrgestell von Lastkraftwagen fest. Aber gerade hier zeigt sich die nackte Not von Flüchtlingen. Wie verzweifelt muss jemand sein, damit er oder sie sich in solche Gefahr begibt?

Die DarstellerInnen kennen ihre Zukunft. Nach einiger Zeit werden sie alle Unannehmlichkeiten wieder gegen ihr sicheres und vergleichsweise luxuriöses Leben tauschen können. Die echte Flüchtlinge wissen nicht ob sie ihr Ziel jemals erreichen werden. Selbst die wenigen, die es in das sichere Europa schaffen wissen nicht, ob ihnen jemals einer der Staaten Asyl nach den strengen Regeln erteilen wird. Die wenigen, die Hoffnung auf ein Asyl haben können, werden Jahre im Unklaren gelassen, weil die südlichen EU Staaten vom Rest im Stich gelassen werden. Auch werden Verfahren, die wahrscheinlicher mit einer Abschiebung enden gerne priorisiert verhandelt. Das alles unter der Annahme, das die Flüchtlinge nicht in einen so genannten sicheren Drittstaat überführt werden.

Für den größten Teil gibt es keine Hoffnung auf einen legalen Aufenthalt in der EU. Wenn sie dennoch ihre Familien unterstützen wollen oder nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können, müssen sie hier ein Leben in der Illegalität verbringen. Weiterhin rechtlos und unter Verzicht auf wichtige Grundrechte, die sonst jedem hier offen stehen.

Dabei zeigt sich wie zynisch das Fernsehen geworden ist. Die DarstellerInnen hätten sich auch problemlos mit einem Buch über Flüchtlinge im RTL-Dschungelcamp einsperren lassen können. Das wäre auch eine Zeit lang unangenehm aber wenigstens ehrlich, da ZuschauerInnen und Sendeverantwortliche hier nicht bezweifeln, das alles nur zur Belustigung des Publikums geschieht. Mit seinem Anspruch aber über die Probleme von Flüchtlingen zu berichten, macht ZDF das Schicksal der Ärmsten und Verletzlichsten zu einer Abenteuerreise für die Schönen und Reichen.

Holger Kreymeier – Im Internet als Fernsehkritiker bekannt – hat eine Petition gestartet, deren Unterzeichnung ich jedem empfehlen kann:

Empfänger:
Thomas Bellut, Intendant des ZDF

Sofortige Absetzung der Dokusoap „Auf der Flucht – Das Experiment“

Das ZDF verstößt mit dieser zynischen Dokusoap gegen Grundsätze des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. In der Sendung werden sechs skurrile Persönlichkeiten auf eine Art Abenteuersafari in den Nahen Osten und Nordafrika geschickt. Die Kandidaten dürfen „Flüchtlinge spielen“ und einmal hautnah erleben, wie es so ist, Flüchtling zu sein – immer begleitet von Kamerateams. Die gesamte Sendung ist effekthascherisch konzipiert und mit dramatischer Musik unterlegt. Die Damen und Herren, unter anderem das Model Mirja du Mont und der Musiker Stephan Weidner, dürfen erleben, wie es mal so ist, in einem Asylbewerberheim zu leben oder einer dramatischen Überfahrt auf einem Flüchtlingsboot beizuwohnen. Dabei wird so getan, als sei es eine Art „spannendes Abenteuer“, auf der Flucht zu sein. Dass hier Menschen massenhaft zu Tode kommen und schlimmste Schicksale erleiden, wird durch eine solche Unterhaltungssendung relativiert.

Die Sendung orientiert sich eindeutig an kommerziellen Formaten. Es werden zwischenmenschliche Konflikte geschürt (auch Konflikte mit realen Flüchtlingen), die leidenden Menschen dienen als Fassade für eine simpel gestrickte Dokusoap. Am Ende der ersten Folge werden dann noch die dramatischen Szenen der zweiten Ausgabe als Appetizer serviert, nach dem Motto „Schalten Sie auch das nächste Mal wieder ein, wenn es hier so richtig spannend wird“. Auch die Konflikte zwischen den Protagonisten werden immer wieder in den Vordergrund gespielt – mehr noch als das eigentliche Flüchtlingsthema.

Ein öffentlich-rechtlicher Sender hat die Verpflichtung, sich ernsthaft und seriös mit dem Thema Flüchtlinge auseinanderzusetzen. Aus einem so schwierigen Thema eine dramaturgisch aufgebauschte Realsoap zu machen, gehört nicht zum Bildungsauftrag des ZDF. Hier wird reißerischer Voyeurismus auf dem Rücken der Ärmsten der Armen betrieben. Offensichtlich hat man sich an erfolgreichen Formaten von kommerziellen Sendern wie etwa das „Dschungelcamp“ orientiert. Dabei ist „Auf der Flucht – Das Experiment“ noch schlimmer, da hier eben Quote mit echten Flüchtlingen gemacht werden soll.

Wir fordern Sie, Herr Intendant Bellut, auf, die Ausstrahlung dieser Sendung auf ZDF Neo sofort zu stoppen und ebenso auf die geplante Ausstrahlung im ZDF zu verzichten.

Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name] „

Quelle: Petition auf change.org

Der arabische Frühling hat nur die erste Schale der Diktatorenzwiebel gelöst

Der Publizist Hamed Abdel-Samad hat selber als Jugendlicher Erfahrungen mit der Muslimbruderschaft in Ägypten gemacht. Dennoch entschied sich der Sohn eines Imams für ein Studium im Westen und ein säkulares Leben.

Auf 3sat gab Abdel-Samad ein interessantes Interview, das noch in der Mediathek zu sehen ist. Seine Erfahrungen und Beobachtungen helfen viele Phänomene das arabischen Frühling zu verstehen. Abdel-Samad erzählt was ihn als jungen Mann an der Muslimbruderschaft interessiert hat und was ihn dann doch dazu bewogen hat sich ihnen nicht anzuschließen.

Gegen die Vorstellung eines moderaten Islamismus wehrt sich der Publizist. Der Islamismus sei wesenhaft eine antimoderne Bewegung. Sie gebe sich daher höchstens moderat, bis sie an der Macht sei.

Das der arabische Frühling wieder in eine Diktatur der Mehrheit führte ist nach Abdel-Samad auch zu erklären. Die Diktaturen waren eine Zwiebel. Die säkulare Diktatur nur die oberste Schicht, die durch die Revolution entfernt wurde. Darunter befinden sich aber noch die religiösen und sozialen Diktaturen, die nicht entfernt wurden. Die Länder seien vom Kern der Demokratie noch entfernt.