Archiv der Kategorie:
Demokratie in der Bewährungsphase

21. UN-Klimakonferenz in Paris: 40 Jahre Untätigkeit der Politik.

11/2015

zur Erinnerung, kleine Geschichte der Erkenntnisse und unterlassenen Handlungen:

 

1972: „Die Grenzen des Wachstums“ – Bericht des Club of Rome

1980: Global 2000, Studie von US- Präsident Jimmy Carter

1988: Brundtland-Bericht

1997 Kyoto- Protokoll, ratifiziert, 2005 in Kraft getreten – ohne Beteiligung der USA

2010 Scheitern der Konferenz von Kopenhagen und anderer 21 bisherigen „Konferenzen

 

Expertenkommission: „das zentrale Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40% gegenüber 1990 zu reduzieren, (ist) erheblich gefährdet“

VERÖFFENTLICHT AM 18. NOVEMBER 2015 (STAND: 18.11.2015) IN DEN KATEGORIEN: ANALYSE,STUDIEN,UMWELT

von Martin Randelhoff

Im Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“ begleitet die Bundesregierung die Entwicklung der Energiewende fortlaufend und versucht den Status quo zu analysieren sowie Handlungsfelder zu identifizieren und Handlungsstrategien abzuleiten. Kernstück dieses Monitorings ist der jährliche Monitoring-Bericht, welcher nun für das Berichtsjahr 2014 vorliegt (Download).
Laut Expertenkommission ist festzustellen, „dass das zentrale Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40% gegenüber 1990 zu reduzieren, erheblich gefährdet ist.

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Ashraf Fayadh: Arabischer Poet, der in Saudi-Arabien zum Tode verurteilt wurde.

22. November 2015, Von Paul-Anton Krüger, SZ
Was genau eigentlich sein Verbrechen sein soll, weiß Ashraf Fayadh nicht – nur dass ihn ein Gericht in Saudi-Arabien wegen Abfalls vom Glauben zum Tode verurteilt hat. Das zeigen die Justizdokumente aus dem ultrakonservativen Königreich, die ein Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch einsehen konnte. Mehr dazu.

Global Climate March. Französische Regierung sagte Demonstration während Klimakonferenz ab.

11/2015
Die französische Regierung hat soeben bekannt gegeben, dass die Globale Klimakonferenz wie geplant stattfindet, aber unser March in Paris abgesagt ist.

Der Paris-March findet nicht statt — doch unsere Bewegung lässt sich nicht aufhalten. Am 29. November wird unser globaler Aktionstag auch weiterhin stattfinden. Und jetzt ist es besonders wichtig, dass wir alle überall auf der Welt auf die Straße gehen, für all jene, die in Paris nicht selbst demonstrieren können. Wir können zeigen, wie es aussieht, wenn Menschen eine der größten Herausforderungen dieser Welt mit friedlicher und dennoch fester Entschlossenheit anpacken.

…  Mehr dazu.

vgl. Gebetsnacht zur Klimakonferenz.

Ökumenische Gebetsnacht für das Klima in Bayern.

11/2015

An 26 Orten in Bayern werden am Samstag, 14. November, Christen für das Gelingen der UN-Klimakonferenz beten.

Ab dem 30. November treffen sich die Regierenden der Welt zur 21. UN-Klimakonferenz in Paris. Klimaforscher und Nichtregierungsorganisationen mahnen, dass die Konferenz die letzte Gelegenheit sei, die Erderwärmung zu begrenzen und den Klimawandel aufzuhalten. Endet die Konferenz in Paris ohne konkrete Ergebnisse, so reiche die Zeit nicht aus, um die Erderwärmung unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu halten. Extreme Wetterereignisse würden dann häufiger als in den letzten Jahren, in vielen Teilen der Welt würden die Menschen ihrer Lebensgrundlagen beraubt. Die weltweiten Flüchtlingsströme nähmen Dimensionen an, die wir uns heute kaum vorstellen können. Mehr dazu.

Hinter der Flüchtlingsdebatte liegt eine große Frage: Welches Land wollen wir sein? Ein Projekt von futur2.org.

11/2015

Trotz aller Probleme bei der Organisation und schnellen Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge zeigt sich in Deutschland eine beispiellose Hilfsbereitschaft und Solidarität. Sehr viele Menschen engagieren sich persönlich und freuen sich, dass sie Hilfe leisten und ihr Land als offen, humanitär und verantwortungsbewusst vorstellen können…

In welchem Land wollen wir also leben und was sind wir bereit, dafür zu tun? Zum ersten Mal debattiert eine Gesellschaft über sich selbst und über diese Frage, analog, vor Ort, in allen größeren Städten des Landes, in den Wochen vor Weihnachten.

Die Form: eingeladene Gäste geben kurze Statements, dann wird im Saal diskutiert.

Die Orte: Theater, Schauspielhäuser, Rathäuser, Stadthallen.

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Monster des Bodenlosen. Laudatio für Inge Hannemann zur Verleihung des Preises “Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte”. Von Prof. Stefan Selke

hier 11/2015

Der folgende Blogeintrag ist die leicht veränderte Fassung meiner Laudatio für Inge Hannemann zur Verleihung des Preises “Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte” der Humanistischen Union Marburg, die ich am 8. Mai im Rathaus der Universitätsstadt Marburg gehalten habe – auch dies eine Form Öffentlicher Soziologie.
… Als wir uns das erste Mal am Rande eines Kirchentages in Hamburg in einer Kneipe begegneten, konnte ich während und nach unserem atemlosen Gespräch schon einiges von dem Mut erahnen, den es braucht, um dem „Monster des Bodenlosen“ auf eine statthafte Weise zu begegnen. Auf diesem Mut der Preisträgerin werde ich später noch einmal zurückkommen.
Vielleicht sollte ich kurz erläutern, warum ich hier eine sehr bildhafte Sprache nutze. Natürlich gibt es für die Entwicklungen, deren Zeugen wir gegenwärtig sind, zahlreiche durchdefinierte Fachbegriffe: Erosion des Sozialstaates, Prekarisierung, Gouvernementalität usf. Aber diese Begriffe verbergen in ihrer vermeintlich objektivierten Sachlichkeit zugleich die zugrunde liegenden gesellschaftlichen Skandale.
Ich bevorzuge es daher, vom „Monster des Bodenlosen“ zu sprechen, um damit die allgegenwärtigen Abbaumaßnahmen, Sparmaßnahmen, Disziplinierungsmaßnahmen und Entwürdigungsmaßnahmen zu beschreiben, mit denen immer mehr Menschen existentiell in Bedrängnis gebracht werden…  Der vollständige Text der Laudatio.

Widerstand ist zwecklos. Wie das Militär den Angriff auf unseren freien Willen probt.

26.10.2015, von Anna Maria Kellner
Das wirklich Neue und Beunruhigende an der Neurotechnologie ist hingegen die Möglichkeit zur vollständigen und unmittelbaren Kontrolle des Menschen. Gelingt es eines Tages, menschliche Gehirne gezielt und ohne Zuhilfenahme von implantierten Elektroden oder Verkabelung zu manipulieren, wäre die menschliche Entscheidungsautonomie, die einen freien Willen voraussetzt, nicht mehr gegeben. Der Manipulierte ließe sich bedienen wie eine Maschine. Mehr noch: Er könnte dazu gebracht werden, sein ferngesteuertes Handeln für das Ergebnis seines vermeintlich eigenen freien Willens zu halten. Ohne eine Chance auf Gegenwehr, auf Bewahrung des eigenen Ichs: Seine Persönlichkeit, seine Identität, sein Menschsein wäre im Grunde ausgelöscht….

Die U.S. Air Force untersucht zurzeit, wie die Gehirne von Soldaten mittels niedrig dosierter Elektrizität so stimuliert werden können, dass größere und längere Aufmerksamkeitsspannen erreicht werden. Anders als beim Einsatz von Psychopharmaka in Kampfeinsätzen wäre mit dieser Technologie ein gezieltes, jederzeit umkehrbares und vermeintlich Nebenwirkungs-armes Aufputschen der Soldaten möglich. Abbau von Angst, Hemmungen, moralischem Empfinden, Empathie, die Freisetzung ungezügelter Aggression oder auch das gezielte „Einschläfern“ eines Kämpfers oder gar ganzer Kampfverbände, ist das Programm der Air Force erfolgreich, lässt sich die Liste potentieller Anwendungsgebiete leicht fortschreiben.

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Pirate-Bay-Gründer Peter Sunde: Macht kaputt, was eure Daten sammelt. Ein Interview von Jannis Brühl, SZ.

3. Oktober 2015
Peter Sunde hat „Pirate Bay“ gegründet und ging dafür ins Gefängnis. Ein Gespräch über radikale Netz-Utopien und die Frage, ob man Facebooks Algorithmus vor Gericht stellen kann.

Auf dem Zündfunk Netzkongress von Süddeutscher Zeitung und Bayerischem Rundfunk, der gerade zum dritten Mal stattfand, propagierte der 37-Jährige seine Idee einer digitalen Zukunft: zwischen Sozialismus und kreativer Zerstörung.

Ein Interview von Jannis Brühl