Archiv für den Monat: September 2014

Die Einführung der Doppik oder 10 Jahre Selbstbeschäftigung der Kirche.

Am Beispiel des Projekt- und Zeiplans der EKvW  zu Einführung und Implementierung der Doppik in kann nachvollzogen werden, wie man Verwaltung über ein Jahrzehnt voll beschäftigen kann. Und bis alles rund läuft und die Verwaltung sich gefangen hat, sich eingestellt hat nicht allein auf die Anforderungen, sondern auch auf die Steuerungsschwächen des neuen Systems wird wohl ein weiteres Jahrzehnt ins Land gehen.

Nicht umsonst hat ein Finanzzexperte der bayerischen Landessysode, Werner Scheler,  das Doppik-Projekt in der bayerischen Landeskirche gar als „Jahrhundertprojekt“ apostrophiert.

Nicht selten sind die Verwaltungen mit der Implementierung sogar heillos überfordert, siehe EKiR. Dann kann es prekär werden.

 

2017 Reformation statt Reförmchen

Siegfreid Eckert hat sich den Frust eines Pfarrers über den krichlichen Refromprozess, der mit Kirche der Freiheit begonnen hat von der Seele geschrieben. Entstanden ist eine Streitschrift in der protestantischen Tradition: „Protestantischer Klartext ist angesagt, denn zu oft gehen große Entwicklungen einseitig auf Kosten der kleinsten Einheit. Bei kirchlichen Reformmaßnahmen steht die Glaubwürdigkeit der Reformer mit auf dem Spiel. Angesichts von 500 Jahren Protestantismus befindet sich die EKD im Jahr 2017 auf einem historischen Prüfstand. An diesem runden Geburtstag werden wir um die alte Frage nach Umkehr und Reformation nicht herumkommen. Mit Reförmchen ist keinem geholfen!“

 

Das Gütersloher Verlagshaus hat eine Leseprobe veröffentlicht.

Ist Gott noch Mitglied der evangelischen Kirche? Eine ‚Außenansicht‘ von Friederike Gräff, Journalistin.

Aus: Ausgabe 09/2014, Christ und Welt
Unsere Autorin schätzt am Protestantismus das klare, kantige Wort. Doch sie hat in ihrer Kirche den Eindruck, in einem Verein der Leisetreter gelandet zu sein. Protokoll eines Unbehagens.

Das letzte Mal überraschte mich die evangelische Kirche angenehm, als ein Pfarrer über das Böse sprach. Es war in einem Gottesdienst vor ein paar Wochen in Hamburg, und der Pfarrer sagte, dass die Kirche aufgehört habe, über das Böse zu sprechen, weil sie ihr bürgerliches Publikum nicht vertreiben wolle. Ich habe das oft gedacht, aber die Kirche wäre einer der letzten Orte, wo ich einen Verfechter dieser These vermuten würde…
Natürlich ist es nicht so, dass die Kirche keine Positionen vertreten würde: Sie ist für den Klimaschutz und gegen Menschenhandel, sie ist gegen Massenvernichtungswaffen und für gerechten Handel. Sie ist für alles, wofür bürgerliche Mehrheiten sind. Im Grunde vertritt sie das Prinzip Merkel, sich nicht zu früh und nicht zu spät die Meinungen des Wahlvolks auf die Fahne zu schreiben und dann so zu tun, als hätte man sie als Erste geschwungen. Die evangelische Kirche prangert die Exzesse des Kapitalismus an, so wie es heute zum guten Ton gehört, und sieht mit der gleichen Verve wie die Mehrheit der Bevölkerung darauf, dass sich ihr Geld möglichst stark vermehrt. Sie fordert gerechte und sozial verträgliche Arbeitsbedingungen und wehrt sich gegen Tarifverträge für ihre Angestellten. Sie will Leben schützen und sagt gern, dass alles Leben gleich viel wert sei, aber ein klares Wort gegen Pränataldiagnostik kann sie sich nicht abringen.

Zum Beitrag.

Friederike Gräff ist Journalistin. Von ihr erscheint demnächst im Christoph Links
Verlag das Buch „Warten“.

Novum: Bayerischer Landesbischof hält Vortrag bei reformkritischen Gemeindebund „Aufbruch Gemeinde“

aus der Einladung von „Aufbruch Gemeinde“:

…Wir dürfen Sie sehr herzlich zum Aktionstag des Gemeindebunds Bayern einladen. Im Gemeindebund Bayern sind derzeit ca. 35 Kirchengemeinden unterwegs mit dem Ziel, die Gemeinden vor Ort zu stärken, die Finanzierung der Gemeinden kritisch zu durchleuchten und neue Wege zu initiieren. Es ist uns ein Anliegen, theologisch über den zukünftigen Weg unserer Kirche nachzudenken und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir möchten ein Forum für die Gemeinden bieten, Lobbyarbeit für die Gemeinden leisten in Anlehnung an den Städtetag. Nähere Informationen finden Sie auch auf unserer Webseite…

Zum Portal.

Erster Manteltarifvertrag zwischen ver.di und diakonischem Werk

Bisher sperrte die Kirche Gewerkschaften aus. Doch nun wurde in Niedersachsen der erste Manteltrarifvertrag zwischen ver.di und dem diakonischem Werk ausgehandelt. Herausgekommen ist ein Arbeitskampf light. Kirchliche Mitarbeiter besitzen eine Sperrminorität im Schlichtungsverfahren, dürfen aber nicht streiken.

Ob der Abschluss ein Erfolg wird, muss sich noch zeigen.

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„Theologen-Krieg“ oder nüchterne Synodenberatung? Streit um wiederverheiratete Geschiedene bestimmt Debatte

18.09.2014, Dom-Radio

Kurienkardinal Kasper zeigt sich „überrascht“ über das Vorgehen von fünf Kollegen. Sie wenden sich gegen Zugeständnisse an wiederverheiratet Geschiedene. Medien sagen für die Bischofssynode einen „Theologen-Krieg“ voraus…

Zum Artikel von Dom-Radio

Dauerthema der kathol. Kirche: Weg von der Machtkontrolle und hin zu einer dienenden Kirche ?

13.09.2014, Dom-Radio

Alois Glück zu Reformen in der Kirche: „Papst Franziskus als Eisbrecher“

Die Kirche muss den von Papst Franziskus eingeschlagenen Weg weiter gehen. Das sagte ZdK-Präsident Alois Glück am Samstag in Magdeburg. Dort ist der Dialogprozess zur Zukunft der katholischen Kirche fortgesetzt worden…

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„Die Vielfalt der Familien und die Einfalt des Vatikan“ – das „Wir sind Kirche Projekt“ zur Bischofssynode in Rom

Vom 5. bis 19. Oktober 2014 findet in Rom die Außerordentliche Bischofssynode zur Familienpastoral statt. Mit ihrem Synoden-Projekt wird die Internationale Bewegung Wir sind Kirche diese Synode in allen Ländern und in Rom begleiten.

„Die Vielfalt der Familien und die Einfalt des Vatikan“

Wir wollen dabei sein, auch wenn wir nicht eingeladen sind. Die Synode darf keine Angelegenheit von alten alleinstehenden Männern bleiben. Auf Pressekonferenzen und in Hearings wollen wir all denen eine Stimme geben, die unter kirchlichen Bestimmungen leiden: Geschiedene Wiederverheiratete, Schwule und Lesben, Priester in Beziehungen, alle, die ausgegrenzt werden. Die vielen Arten von Familien müssen zur Sprache kommen! Und zu ihrem Recht!… Zum Portal von Wir sind Kirche.

Familie und Sex: Ein Bischof kritisiert die römische Lehre

Sexualität, Ehe und Familie: In keinem anderen Bereich ist die römische Kirchenlehre so dogmatisch. Doch jetzt fordert ein belgischer Bischof einen anderen Kurs Johan Bonny: Er äußert scharfe Kritik über die negativen Folgen päpstlicher Dokumente zu Familie und Sex. Es entflammt im Vatikan ein Kampf um die Kirche. High Noon ist demnächst im Oktober. Denn Papst Franziskus lädt vom 4. bis 19.Oktober zu einer weltweiten Bischofssynode nach Rom. Heikles Thema: Familie, Sexualität, sexuelle Minderheiten sowie der Ausschluss der geschiedenen und wieder verheirateten Katholiken von der Kommunion und anderen Sakramenten. In keinem anderen Bereich ist die römische Kirchenlehre so unbarmherzig hart, wie bei der Ehe- und Familienlehre. Und zugleich so weit entfernt vom Leben und Glauben der Christen…

Zum Artikel in Publik Forum.

Religionsgespräch in München mit dem Bayerischen Landesbischof Bedford-Strohm

„Krieg immer Niederlage für Menschheit“

Welchen Einfluss haben Religionen auf Krieg, auf Frieden? Diese Frage steht im Zentrum eines Religionsgesprächs in München am 16. September, an dem auch Landesbischof Bedford-Strohm teilnimmt.

Welchen Einfluss haben Religionen, wenn es um Krieg oder Frieden geht? Welchen Anteil haben sie selbst an der Gewalt?

Bei dem Religionsgespräch am Dienstag, 16. September 2014 um 19 Uhr in der Münchner Allerheiligen-Hofkirche (Residenzstraße 1, München) diskutieren Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der ehemalige Großmufti von Bosnien-Herzegowina und Präsident des Bosniakischen Weltkongresses, Mustafa Ceric, der Historiker und Berater der Jüdischen Gemeinschaft von Bosnien-Herzegowina, Eli Tauber, und Alois Glück, Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken über das schwierige Verhältnis von Religion und Gewalt. Die Moderation übernimmt Matthias Drobinski von der Süddeutschen Zeitung.

Zum Hinweis.