Archiv der Kategorie:
Katholische Kirchen und Bistümer

Gender- U-turn in kathol. Kirche? Zur Diskussion der Diakonenweihe für Frauen in der Kath. Kirche

12. Mai 2016,

Die Nichtzulassung von Frauen zum Priesteramt wurde von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 1994 als unabänderliche kirchliche Lehre definiert. Nun will Papst will Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe prüfen.
Papst Franziskus will offenbar die Zulassung von Frauen zum Diakonenamt prüfen

Frauen in der BibelMedienberichten zufolge soll er am Donnerstag vor Leiterinnen katholischer Frauenorden im Vatikan die Einsetzung einer eigenen Kommission dazu angekündigt haben. „Es würde der Kirche gut tun, diesen Punkt zu klären“, zitiert die US-Zeitschrift „National Catholic Reporter“ den Papst in ihrer Onlineausgabe. Franziskus antwortete damit auf die Frage einer Ordensoberin. Seit seinem Amtsantritt hat er sich wiederholt für eine stärkere Rolle der Frau in der katholischen Kirche ausgesprochen. Mehr dazu.

Fulda: 2016 nur noch 1 (!) Diakon zum Priester geweiht. Priestermangel raubt Bischof den Schlaf.

12.05.2016

Der katholischen Kirche mangelt es auch in Hessen nach Nachwuchs-Priestern. „Diese Sorge belastet mich als Bischof schwer, raubt mir häufig die Nachtruhe“, lässt der Fuldauer Oberhirte wissen.

Dem Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen macht der Priestermangel in seinem Bistum und der katholischen Kirche in Deutschland zu schaffen. „Diese Sorge belastet mich als Bischof schwer, raubt mir häufig die Nachtruhe“, schrieb er in dem am Donnerstag veröffentlichten „Wort des Bischofs“. Am Samstag wird im Dom nur ein Diakon zum Priester für das Bistum Fulda geweiht. Im Vorjahr waren es sechs, in den vergangenen fünf Jahren nur 19, wie das Bistum mitteilte.

Zum Artikel.

 

Bistum Limburg: Mehr Aufsicht für den bischöflichen Stuhl.

20.05.2016, FAZ

Der ehemalige Bischof Tebartz-van Elst konnte über das Vermögen des Limburger Bistums noch relativ frei entscheiden. Künftig sollen fünf Aufsichtsgremien über die Ausgaben wachen.
Das Bistum Limburg hat seine Vermögensverwaltung neu geordnet. Ein entsprechendes Gesetz sei seit dem 1. April in Kraft, sagte Wolfgang Rösch, Ständiger Vertreter des Apostolischen Administrators, am Freitag in Limburg. Es beseitige „Unschärfen in den Aufsichtsstrukturen“ des Bistums…. ZUm Artikel.

Bern: Der Nuntius Erzbischof Thomas Gullickson im Zwielicht.

Von Erwin Koller, 05.01.2016
Erzbischof Thomas Gullickson
Der neue Botschafter des Vatikans in Bern entpuppt sich als Traditionalist und Verfechter eines totalitären Katholizismus. Für die Katholiken in der Schweiz eine Hypothek.


Aufhorchen lässt Gullicksons Behauptung in der NZZ vom 24. Dezember 2015: «Vielleicht haben die Traditionalisten das Zweite Vatikanische Konzil richtig verstanden.» Und ebenso, dass er auf Twitter eine Empfehlung abgibt für die Lektüre des antimodernistischen Standardwerkes «Liberalismus ist Sünde», das der spanische Priester Félix Sardá y Salvany 1884 verfasst hat….

In seiner Einleitung beschwört Félix Sardá y Salvany mit Berufung auf die Kirchengeschichte schon fast in IS-Manier einen kriegerischen Katholizismus im Kampf gegen teuflische Mächte…
Félix Sardá y Salvany hat freilich einen überragenden Kronzeugen für seine Sicht der Dinge. Es ist Pius IX., ein Reaktionär auf dem Stuhl Petri von 1846 bis 1878….

Seinen Höhepunkt erreichte der Integralismus unter Pius X., der 1910 von jedem, der in der Kirche Verantwortung trug, den «Anti-Modernisten-Eid» abverlangte (die Vorschrift galt bis 1967)… Der Nestor der katholischen Soziallehre, Oswald von Nell-Breuning (1890–1991), nannte dies einen «religiösen Totalitarismus»…. Zum Artikel.

Kirchen sind provinzieller geworden. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann scheidet aus dem Amt und bickt zurück.

06.05.16, SZ, Interview mit Mathias Drobinski,
„…Macht das nun die Europaskeptiker stark, dass beim Projekt Europa die innere Mitte schwach geblieben ist?

Da gibt es sicher Versäumnisse. Aber es ist auch ein Problem, dass die EU zu rasch zu viele Länder aufgenommen hat.

Ist die Europa-Idee am Ende?

Nein. Ich glaube, mit Ländern wie Polen, Ungarn, auch Tschechien muss man Geduld haben. Vielleicht auch mit manchem Europaskeptiker im alten Kerneuropa, der aus Frust heraus eine rechte Partei wählt.

Zählt für Sie die AfD dazu?

Für mich ist das eine Partei in der Pubertät. Was heißt das: Der Islam gehört nicht zu Deutschland?…

Warum engagieren sich die Kirchen Europas nicht stärker für Europa?

Das ist eine Enttäuschung, dass wir auch auf kirchlicher Ebene in Europa nicht stärker zusammenarbeiten. Viele Kirchen haben doch eine große Nähe zu den Auffassungen ihrer Regierungen und sehen sich wenig dem Ganzen verpflichtet. Unsere Stärke in Europa, auch gemeinsam mit den evangelischen und orthodoxen Kirchen, hat dadurch gelitten. Wir sind provinzieller geworden…

Wäre nicht jetzt die Zeit der Theologie gekommen, die fragt: Was gilt in einer Zeit, in der vieles unsicher geworden ist? Man hat selten den Eindruck, dass die Theologen diese Debatten führend mitgestalten.

Es ist die Stunde der Theologie. Sie könnte sich tatsächlich deutlicher zu Wort melden. Vielleicht steckt dahinter manche Resignation. Aber so ändert man nichts….

Ihre Bischofskollegen Stefan Oster aus Passau oder Rudolf Voderholzer in Regensburg fordern, dass die Theologen sich stärker am Lehramt orientieren sollen. Das klingt nicht nach großer Freiheit.

Das sind Debatten von vorgestern.

Mehr dazu.

„Unbefugte Leute haben immer wieder die Finger drin“. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann kritisiert die Art und Weise, wie die katholische Kirche ihre Bischöfe bestellt.

08.05.16, Badische Zeitung

„Unbefugte Leute haben immer wieder die Finger drin. Echte Reformen fangen an, wenn solche Dinge verschwinden“, betont Lehmann in einem bei Herder in Freiburg als Buch erscheinenden Interview des früheren ZDF-Intendanten Markus Schächter.

Der aus dem Erzbistum Freiburg stammende Theologe war viele Jahre Mitglied der Bischofskongregation im Vatikan. Sie sichtet vor der Ernennung des neuen Bischofs durch den Papst die Vorschlagslisten der jeweiligen Domkapitel. Und auch die Namen, die der Apostolische Nuntius – der Botschafter des Papstes im betreffenden Land – hinzufügen kann. Lehmann berichtet offen, „wie oft“ habe er in dieser Kongregation Einwände aus dem Vatikan oder gar von außen gegen einen Personalvorschlag erlebt. „Im Namen des Rechts müssen die Seiteneinflüsse, die nicht legitim sind, zurückgedrängt werden, damit die zu Wort kommen, die die Vorschläge machen und die nachher auch mit dem gewählten Kandidaten leben müssen“, fordert der Kardinal.
Ohne die Vorgänge vor zwei Jahren in Freiburg und in Köln explizit zu erwähnen, lastet Lehmann dem Vatikan „eine schwer erträgliche Missachtung der Kirche im Land“ an, Vorschlagslisten der Domkapitel komplett zu ignorieren und diese den Bischof aus einer Dreierliste mit völlig neuen Namen wählen zu lassen...
Lehmann stellt überdies die Frage, ob der Treueeid des Bischofs gegenüber dem Staat „in der heutigen Form sinnvoll ist“. Auch Stephan Burger musste ihn 2014 vor der Landesregierung leisten.  Zum Artikel.

Theologen fordern mehr Transparenz von der Glaubenskongregation.

21.4.2016 – KNA
Vatikanstadt (KNA) Eine Gruppe katholischer Theologen, Bischöfe, Priester und Ordensfrauen fordert die römische Glaubenskongregation zu mehr Transparenz auf. Die älteste und in dogmatischen Fragen höchste vatikanische Kurienbehörde unter der Leitung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller solle sich stärker als bisher an den „urchristlichen Werten von Gerechtigkeit, Wahrheit, Integrität und Barmherzigkeit“ orientieren, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. Die 15 Unterzeichner kommen aus Australien, den USA, Irland oder Spanien und sind nach eigenen Angaben bereits von der Glaubenskongregation gemaßregelt worden. Als Begründung für ihr aktuelles Schreiben geben sie an, sie hätten Ende Februar Vorschläge nach Rom geschickt, aber seitdem keine Antwort erhalten…. Mehr dazu.

Senator Bernie Sanders bei Papst Franziskus: „Ökonomie für die Top-1-Prozent, denen es immer besser geht…“

04/2016

Bernie Sanders and Hillary Clinton spent much of the weekend campaigning ahead of Tuesday’s primary in New York. On Sunday, Sanders spoke before a crowd of over 28,000 in Brooklyn’s Prospect Park in what the campaign described as Sanders’ largest rally ever. On Friday, Sanders took a break from the campaign trail to fly to the Vatican, where he addressed a conference on social justice.

Sen. Bernie Sanders: „Rather than an economy aimed at the common good, we have been left with an economy operated for the top 1 percent, who get wealthier and wealthier as the working class, the young and the poor fall further and further behind.

Bernie Sanders and his wife Jane briefly met with Pope Francis on Saturday morning….

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GEMEINSAME ERKLÄRUNG SEINER HEILIGKEIT BARTHOLOMAIOS, ÖKUMENISCHER PATRIARCH VON KONSTANTINOPEL, SEINER SELIGKEIT HIERONYMUS, ERZBISCHOF VON ATHEN UND GANZ GRIECHENLAND UND DES HEILIGEN VATERS PAPST FRANZISKUS zur Flüchtlingslage

Flüchtlingslager Moria, Lesbos – Samstag, 16. April 2016

Wir, Papst Franziskus, der Ökumenische Patriarch Bartholomäus und Erzbischof Hieronymus von Athen und ganz Griechenland, haben uns auf der griechischen Insel Lesbos getroffen, um unsere tiefe Besorgnis über die tragische Lage der zahlreichen Flüchtlinge, Migranten und Asylsuchenden zum Ausdruck zu bringen, die nach Europa gekommen sind, weil sie vor Konfliktsituationen und – in vielen Fällen – vor der täglichen Bedrohung ihres Lebens geflohen sind. Die Weltöffentlichkeit darf ihre Augen nicht verschließen vor der ungeheuren humanitären Krise, die durch die Ausbreitung von Gewalt und bewaffneten Konflikten, durch Verfolgung und Vertreibung religiöser und ethnischer Minderheiten und durch die Entwurzelung von Familien aus ihrer Heimat unter Verletzung ihrer Menschenwürde und ihrer grundlegenden Menschenrechte und Freiheiten entstanden ist.

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