Archiv der Kategorie:
Kirche – Funktionale Dienste

Diakonie-Präsident Lilie beklagt Gleichgültigkeit in der Gesellschaft

23.05.16, epd
Düsseldorf (epd). Der Präsident der Diakonie Deutschland, der Theologe Ulrich Lilie, hat die Gleichgültigkeit eines großen Teils der Menschen in Deutschland beklagt. Auf einer Diskussionsveranstaltung im Düsseldorfer Schauspielhaus zum Thema „Rechts-Ruck. Wohin steuert unsere Gesellschaft“ sagte Lilie, es gebe „viele Menschen, die sehr engagiert sind, aber es gibt auch viele, denen alles am Arsch vorbeigeht“….
Auch der Politikwissenschaftler und Mitbegründer der Debatte „Die offene Gesellschaft“, Alexander Carius, sagte, die vielen Millionen Menschen, die sich für Flüchtlinge engagieren, seien ein „unglaubliches Kapital“ der Gesellschaft. Gleichzeitig kritisierte Carius die etablierten Parteien, die derzeit „in erbärmliches Bild“ abgeben würden. Die intellektuelle Meinungsführerschaft der Parteien sei aktuell „nicht mehr da“. Mehr dazu.

Wachsen – bis es genug ist Die reformierte Kirche Offener St.Jakob/ Zürich lädt ein zu einem Monat voller Aktionen rund um’s Thema Wachstum – aus ökologischer, ökonomischer, urbanistischer und spiritueller Sicht.

05/2016
Der Aktionsmonat beginnt mit einer künstlerischen «Mitmachskulptur» aus Fäden und Garn.

Was gibt es Schöneres, als das Wachsen einer Blumenwiese, eines Baumes, das Aufwachsen eines Kindes mitzuerleben. Jeder Verein, jede Partei freut sich über ein Wachstum der Mitgliederzahl. Es heisst, Lebenskrisen könnten positive Wirkung auf unser inneres Wachstum haben. André Gide sagt, das Eigentümliche der Liebe sei , dass sie wachsen müsse, wenn sie nicht abnehmen soll…
Im diesjährigen Aktionsmonat gehen wir Fragen, Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen rund ums Thema Wachstum nach. Mit ganz unterschiedlichen Veranstaltungen werfen wir Fragen auf und suchen nach Antworten: Zum Städtebau, zum Wirtschaftswachstum, zum Bevölkerungswachstum, zum Wachstum an ökologischem Wissen und Engagement; der Aktionsmonat bietet aber auch Gelegenheiten, in Gemeinschaft dem eigenen spirituellen Wachstum Raum zu geben.

KünstlerInnen und Künstler, Engagierte aus der Stadt- und Solidaritätsbewegung, Vereine, Genossenschaften und vier Kirchgemeinden tragen in je eigener Verantwortung mit Kunstwerken, Musik, politischen und spirituellen Veranstaltungen und Angeboten zu diesem Aktionsmonat bei…. Mehr dazu.

Eine ökumenische Initiative aus den Missions- und Hilfswerken missio, Misereor, Mission EineWelt und Brot für die Welt ruft zu Gipfel- Andachten zum G7 Gipfel auf

04/2015

Am 7. und 8. Juni 2015 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben größten Industrienationen (G7) auf Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zum Weltwirtschaftsgipfel. Christen schauen in besonderer Weise auf die Armen und Hungernden und auf die Unterdrückten und Ausgegrenzten dieser Welt. Eine ökumenische Initiative aus den Missions- und Hilfswerken missio, Misereor, Mission EineWelt und Brot für die Welt hat aus diesem Grund Bausteine für eine Gipfel-Andacht erarbeitet. Die Materialien sollen dazu ermutigen, in den Gemeinden im Mai bzw. Anfang Juni 2015 im Rahmen von herkömmlichen Anlässen (Maiandachten, Jugendvespern etc.) oder eigens zum Anlass eine Gipfel-Andacht zu feiern. Damit soll aus der christlichen Verantwortung für die Welt heraus ein starkes und öffentlichkeitswirksames Zeichen der Solidarität gesetzt werden.

Dort können Sie die Bausteine herunterladen

Plakat zur Gipfel-Andacht (pdf, 222 KB)
Heft zur Gipfel-Andacht (pdf, 1 MB)
PowerPoint zur Gipfel-Andacht (pptx, 5 MB)

 

EKHN: Jugendkirchentag »g(o)od days & nights« – heiteres Fest und ernste Anliegen.

DARMSTADT. Sie haben gedichtet und gespielt, genäht und gebastelt, gesungen und getanzt: Gut 4000 junge Menschen haben den Jugendkirchentag der hessen-nassauischen Kirche in Darmstadt besucht.

Unter dem Titel »g(o)od days & nights« konnten die Besucher in Darmstadt unter genau 291 Angeboten wählen. Darunter waren Gottesdienste und Andachten ebenso wie Konzerte, Spiele, ein Tauchtruck und eine Aquaparty im Darmstädter Nordbad. Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag im Themenbereich Ökologie und Nachhaltigkeit.

Die viertägige Veranstaltung sei eine ansteckende Mischung aus heiterem Fest und ernsthafter Suche nach geistlicher Orientierung gewesen, sagte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung.

Insgesamt zählten die Veranstalter gut 4000 Jugendliche. Allein zum Eröffnungsgottesdienst kamen 1700, zum Abschlussgottesdienst noch 1400 junge Leute. Mehr als 500 ehrenamtliche Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf.

Die EKHN lädt seit 2002 alle zwei Jahre zu den »g(o)od days & nights« ein. In diesem Jahre waren das Dekanat und das Stadtjugendpfarramt Darmstadt Gastgeber. 2016 wird der Jugendkirchentag in Offenbach gefeiert. Zur Quelle.

Die Gründung des Versöhnungsbundes 1914 – PazifistInnen organisieren sich

16/05/2014 von Ulrich Hahn
2014 denken wir an den Beginn des ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Vom 01. bis 03. August 2014 feiert auch der Internationale Versöhnungsbund in Konstanz sein hundertjähriges Bestehen. Die „europäische Katastrophe“, als in Europa „die Lichter ausgingen“, war gleichzeitig der Beginn eines wichtigen Zweiges der weltweiten Friedensbewegung.

Doch so glatt verlief die Gründung nicht: Genau genommen wurde in Konstanz am 02. August 1914 nicht der Versöhnungsbund gegründet, sondern der „Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen“ (engl.: „The World Alliance of Churches for Promoting International Friendship“), bis 1948 einer der Vorläufer des Ökumenischen Rates der Kirchen.
Finanziert durch eine Stiftung des amerikanischen Industriellen Carnegie wurden schon im Mai 1914 protestantische Theologen aus aller Welt zu einer Friedenskonferenz nach Konstanz eingeladen, die dort vom 01.-05. August 1914 stattfinden sollte.
Vorausgegangen waren dieser Einladung seit 1908 gegenseitige Besuche deutscher und englischer Kirchenführer, 1910 die Gründung eines „Kirchlichen Komitees zur Pflege freundschaftlicher Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland“, als dessen Sekretär der deutsche Pfarrer Friedrich Siegmund-Schultze (1885-1969) berufen wurde, dann ein gemeinsamer Besuch deutscher und englischer Mitglieder dieses Komitees in den USA und schließlich noch ein Aufruf des schweizerischen Reformierten Kirchenbundes im Januar 1914 zu einer Friedenskonferenz christlicher Kirchen…

Mehr dazu.   klicken Sie dann auf das pdf: 2014-uh-gruendung-vb.pdf

Die Micha-Initiative

Die Micha-Initiative ist eine weltweite Kampagne, die Christinnen und Christen zum Engagement gegen extreme Armut und für globale Gerechtigkeit begeistern möchte. Sie engagiert sich dafür, dass die Millenniumsziele der Vereinten Nationen umgesetzt werden. Bis 2015 soll weltweit Armut halbiert werden.

Wie wäre es denn, wenn wir mit Gott von einer gerechteren Welt nicht nur träumen würden, sondern globale Nächstenliebe ganz praktisch werden lassen? Von einer Welt, in der keine Menschen verhungern, in der alle Kranken zum Arzt gehen können, in der für jedes Produkt ein fairer Preis gezahlt wird, damit auch diejenigen in Würde leben können, die sie hergestellt haben? Mehr zur Initiative.

 

Diakonie und Kirche gemeinsam auf dem Weg? Wolfgang Huber auf dem Fachtag am 10. April 2013 in Lobetal

Kirche, Diakonie Bischof i.R. Wolfgang Huber beschreibt die Diakonie mit Begriffen, die eine Distanz oder kritische Stellungnahme zu den Entwicklungen in der Gesellschaft vermissen lassen. Auch die Kirche beschreibt er unkritisch als staatsanalog. Mit letzterem hat er leider recht, sieht aber auch hier keinen Grund sich zu distanzieren, sondern ein Erfolgsmodell:

„Die Diakonie ist ein wachsender Akteur auf einem Wachstumsmarkt; sie hat sich auf den Übergang vom Sozialstaat zum Sozialmarkt weitgehend eingestellt; sie beruhigt sich nicht mehr mit der Auskunft, dass das vom Staat gewährleistete Subsidiaritätsprinzip ihre Handlungsmöglichkeiten sicher stellt, sondern versucht, aus eigener Kraft konkurrenzfähig zu sein.“ (S. 14)

“…offenkundig gibt es unterschiedliche Auffassungen davon, wie die gesellschaftlichen Veränderungen einzuschätzen und wie auf sie angemessen zu reagieren ist. Die ‚verfasste Kirche‘ reagiert auf diese Herausforderungen stärker in öffentlich-rechtlichen oder staatsanalogen Mustern; die ‚Unternehmensdiakonie‘ erkennt ein stärkeres Innovationspotential in der Offenheit für die Entwicklung des Sozialmarkts.“ (S.16)

„Dass die einen ihre Kultur aus den Denkweisen des deutschen öffentlichen Rechts und die anderen aus dem St. Galler Management-Modell entlehnen, begründet noch keinen theologischen Vorrang des einen vor dem anderen. Aus der erstaunlichen Leistungsfähigkeit des deutschen staatskirchenrechtlichen Modells der Artikel 137ff der Weimarer Reichsverfassung ergibt sich ja keineswegs, dass die innere staatsanaloge Struktur der Kirche und die Zweistufigkeit ihrer Beschäftigungssysteme nach Beamtenrecht einerseits und TVöD andererseits damit schon eine hinreichende theologische Begründung hätten. Und aus einem St. Galler Management-Modell ergibt sich genauso wenig, dass mit ökonomischer Steuerung, effektiver Personalwirtschaft und ausbalanciertem Umgang mit den verschiedenen Anspruchsgruppen allein schon Zureichendes über den Zweck sozialwirtschaftlichen Handelns in der Diakonie gesagt wird. Doch dass für Kirchen in Deutschland der Wettbewerbsgedanke ungewohnt ist, weil sich die beiden großen Kirchen in unserem Land über lange Zeit eher als Glieder eines Kartells denn als Wettbewerber verstanden haben, ist kein zureichender Grund dafür, für die Diakonie den Gedanken des Wettbewerbs abzulehnen. Das ist nicht nur deshalb unklug, weil es weltfremd ist; es verstößt auch gegen die wohlverstandenen Interessen der Diakonie, wenn sie sich dem Wettbewerb entzieht.“ ( ebd.)

(Wolfgang Huber: Diakonie und Kirche– 10 theologische Überlegungen, in: „Dokumentation Diakonie und Kirche – gemeinsam auf dem Weg? Fachtag am 10. April 2013 in Lobetal“, hrsg. v. DWBO u.a. , S. 14ff)

Das St. Galler Management-Modell scheint allerdings auch für das Papier „Welche Kirche morgen?- Orientierungspunkte für den Reformprozess“ Pate gestanden zu haben, wenn man von Leitplanken dort liest und an die Tonnen denkt, von denen Bischof Dröge in seiner Vorstellung des Heftes auf der Herbstsynode 2012 der EKBO redete. In der Steuerungsgruppe habe man folgendes vor Augen gehabt:
Nachdem das nautische Bild der „Leuchttürme“ im bisherigen Reformprozess der EKD eine große Rol­le gespielt hat, ist für uns jetzt eher ein anderes Bild aus der Seefahrt hilfreich: Wir brauchen Orien­tie­rungspunkte, die eine Fahrrinne markieren. In der Seefahrt werden sie „Tonnen“ genannt. Innerhalb dieser von Tonnen markierten Fahrrinne sind viele unterschiedliche Schiffe und Schiffchen unterwegs. Das Bild macht Sinn, denn die EKBO ist besser als ein Konvoi von Schiffen zu verstehen, denn als das eine „Schiff, das sich Gemeinde nennt“. Was wäre das für ein Tanker! In einem Konvoi sind unter­schied­liche Akteure selbstverantwortlich als Kapitäne unterwegs, wissen aber darum, dass sie als Teil des Ganzen auf einer Route mit einem ge­mein­samen Ziel unterwegs sind.“ (Wort des Bischofs Markus Dröge, Drucksache 02 der Herbstsynode 2012

Pastorin Dr. Katharina Dang