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Kirchenmitglieder

Bistum Mainz: Kirchenaustritte 2014 so hoch wie nie zuvor.

11(2015

…Das katholische Bistum Mainz hatte im Juli die Kirchenaustrittszahlen für das Jahr 2014 bekanntgegeben. Danach erklärten 8.885 Personen ihren Austritt aus der katholischen Kirche, so viele wie niemals zuvor. Ihnen standen lediglich 371 Eintritte und Wiederaufnahmen gegenüber. Da es auch deutlich mehr Todesfälle als Taufen gab, sank die Zahl der Katholiken im Bistumsgebiet auf unter 745.000.  Mehr dazu.

Die Macht des Geldes und der Zahl (Wie man der Kirche die Qualität austreibt). Von Pfr. Manfred Günther.

hier: 08/2015

Die Macht des Geldes und der Zahl
(Wie man der Kirche die Qualität austreibt)
Wir schauen heute ganz nach innen,
um dort Erkenntnis zu gewinnen,
was unsre Kirche in der Welt
in ihrem Kern zusammenhält.

Ein erster Blick gilt den Finanzen,
sie sind das Zentrum ja des Ganzen
und ohne sie, da geht es nicht
(ein Fakt, dem niemand widerspricht?)

und doch, schon kommen uns auch Fragen:
Kann denn ein Christ ganz ernsthaft sagen,
die Kirche litte Todesnot,
wenn sie der Steuerschwund bedroht?

Mit andern Worten, hängt ihr Leben
an dem, was ihre Glieder geben
und tun sie’s nicht, dann ist es aus?
Ist Geld der Grundstein ihres Baus

und nicht der Herr, der sie gegründet?
Was schreckt uns denn, mit ihm verbündet,
auf seinem Weg, in seiner Spur?
Wär’ unser Halt die Steuer nur

und Geld die einzige der Gaben,
die Jesu Leute reichlich haben,
sie setzten besser sich zur Ruh’
und schlössen ihre Kirchen zu.

Das vollständige Opus: vgl. Meiner Kirche ins Stammbuch IV

EKHN: Kirchenausttritte 2014 im Vergleich zu 2010 fast verdoppelt

09/2015:

Kleine Statistik der EKHN 2015 (zu finden unter Überschrift „Kirchengebiet der EKHN“)

Kirchenaustritte EKHN: 19.703

Eintritte: 3.153

Kleine Statistik der EKHN- 2011

Austritte: 10.978

Eintritte: 4.226

 

Ursache für Kirchenaustritte auch bei den PfarrerInnen?

13.08.15, Bayerisches Sonntagsblatt

In dem in dieser Ausgabe mehrfach zitierten Interview de Bayerischen Sonntagsblatts mit dem Personaldezernenten der ELKB, Helmut Völkel, findet sich noch ein bemerkenswerter Satz:

„Wir sollten jedoch nicht in die Falle tappen, die Ursache für die Austritte einseitig den Pfarrern zuzuschreiben…“

Anm. F.S.: „Nicht einseitig… zuschreiben.“ Der Oberkirchenrat kann also die Austritte schon den PfarrerInnen zuschreiben, aber nicht einseitig. Immerhin. Der bayerische Pfarrer/ die bayerische Pfarrerin kann erleichtert aufatmen. Der OKR ist aber der Auffassung, dass durch Zuschreibung Realität geschaffen wird. Selten zeigt sich hoheitliches Gehabe so offen wie in solchen Sätzen. Das Amt befindet… Sind im Landeskirchenamt in München also die Zeiger der Uhr stehen geblieben? Schreiben wir 2015 oder 1915? Wissenschaftliche, empirische Analyse als Grundlage für kirchenleitendes Handeln – war da was? Eine solche Zuschreibung des OKR kontrastiert den öffentlichen Analysen, die die aktuelle Austrittswelle (nahezu Verdoppelung der Austrittszahlen in 2014) mit der Erhebung der zeitgleichen Kirchensteuer auf Kapitalerträge begründet. Davon ist im braven Interview des Bayerischen Sonntagsblatts aber keine Rede. Gut, wenn sich die bayerischen Sonntagsblattleser also auch andernorts informieren.

Kirche profitiert von Flüchtlingen und freiwilligen HelferInnen

05.09.2015 Die Welt

Etwa zweihunderttausend Menschen engagieren sich in den Kirchen in der Flüchtlingshilfe. Die Kirchen sind auch für nicht konfessionell gebundene Menschen eine guter Anlaufstelle. Sie haben Erfahrung mit ehrenamtlihem Engagement, Räume und hauptamtliche Angestellte als Unterstützung.

Für die Kirche sind die Flüchtlinge damit eine Chance. Das soziale Engagement der Kirchen wird von vielen geschätzt. Die Diakonie wurde jedoch in eigene Konzerne abgespalten und nun kaum als kirchlich wahrgenommen. Die soziale Arbeit der Gemeinden hingegen bezieht sich meistens nur auf den Binnenraum der Gemeinde. Die Betreuung von Flüchtlingen kann Vorbild für eine andere Form von Gemeindeengagement werden.

Lesen Sie hier den Artikel.

Sechsjähriger baut eigene Kirche

Über den Nachwuchs der Theologen gibt es meist nur schlechte Meldungen. Um so erfreuter war ich zu lesen, dass im Erzgebirge ein sechsjähriger Junge seine eigene Kirche gebaut hat. Seit Phil vier Jahre alt ist, will er Pfarrer werden. Das obwohl keines seiner Elternteile konfessionell gebunden ist.

Bis Phil studieren kann, hat er daher seine eigene Kirche in einem Baumhaus.

Kirchen im Abseits? Säkularisierung in Kirche und Gesellschaft. Von Prof. Gert Pickel, Leipzig

09/2015

19. Juni 2015, Kirchen im Abseits? Säkularisierung in Kirche und Gesellschaft

Präsentation im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kirche im Dialog“ in Backnang

Bildschirmfoto vom 2015-08-24 12_50_07

u.a. zu und mit den Ergebnissen der 5. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU), zu Säkularisierungstheorie versus Wettbewerbstheorie, u.v.a. mehr.

 

Um rund 43% angestiegene Kirchenaustritte «besorgniserregend». Bischof Meister, EVLKA.

22.08.2015 Bischof Meister: Angestiegene Kirchenaustritte «besorgniserregend»

Hannover (epd). Die um rund 43 Prozent gestiegenen Kirchenaustritte sind dem hannoverschen Landesbischof Ralf Meister zufolge «besorgniserregend». Neben bewährten Formen müsse die Kirche auch nach neuen Wegen suchen, damit Menschen der Glaube berühre, sagte der evangelische Theologe der am Sonntag in Niedersachsen erscheinenden «Evangelischen Zeitung». Dies könnten neue Gottesdienstformen zu anderen Zeiten oder auch ein Konzert eines Posaunenchors im Supermarkt sein… Mehr dazu.

Unmaßgeblicher Vorschlag von außen/ FS.: Vielleicht sollte man zuerst die Ursachen des Anstiegs ab 2006 und des sprunghaften Anstiegs 2014  genau analysieren, bevor man wieder mal in Aktionismus verfällt. Und sich damit vielleicht mehr schadet als nutzt. Man lese aufmerksam die entsprechende Kritik Navid Kermanis (s.o.) an allzu billiger Anbiederei.