Archiv für den Monat: August 2013

Die Schlange war katholisch… – Roger Willemsen und Dieter Hildebrand über das 8. Gebot

Eine kabarettistische Debatte zwischen Roger Willemsen und Dieter Hildebrand über das 8. Gebot: Die Weltgeschichte der Lüge.

Den Beitrag finden Sie auf der Zeitlinie der entsprechenden Sendung auf Time 37.25 Min.

 

Korruption in der Pflege: Markt statt Ethik

13.08.13 Zweieinhalb Millionen Menschen sind in Deutschland auf Pflege angewiesen. 30 Prozent davon leben in einem Heim – die Hauptlast tragen Angehörige.

Hohe Rendite locken Investoren in den milliardenschweren Pflegemarkt. Der ist so unübersichtlich und wenig kontrolliert, dass Korruption und Betrügereien kaum auffallen. Transparency International hat zusammengestellt, was mit ein bisschen krimineller Energie alles möglich ist. Lesen Sie den Artikel der SZ.

Orientierung der Steuerung an Finanzgrößen (Thema des Monats)

Bei den neoliberalen Reformen fällt die starke, fast ausschließliche Orientierung an Finanzgrößen auf. Sie sollen die Steuerung auf Kurs bringen. Dazu sind sie aber nicht geeignet. Insofern muss der Versuch misslingen. Denn die Finanzgrößen sind Teil der operativen, der kurzfristigen Steuerung. Strategische, langfristige Steuerung basiert hingegen auf anderen Größen, sog. Orientierungsgrößen.

Kirche

In der Kirche stammen solche strategischen Orientierungsgrößen klassischerweise aus der Theologie und/oder der Soziologie. Bis Anfang der 90er Jahre bestimmten diese konzeptuell die Steuerung in der Kirche. Das letzte Große Zeugnis dafür ist die EKHN- Reformschrift „Person und Institution“ aus dem Jahr 1992.

Wir hatten auf den Sachverhalt der Zugehörigkeit des Finanzwesens zur operativen Steuerung in einer früheren Ausgabe der Wort-Meldungen schon einmal hingewiesen. Wir verweisen hier noch einmal auf den Text und insbesondere die entsprechende Grafik der Managementtradition von Gälweiler (St. Galler Schule), vgl. S. 3 des Beitrags.

Entscheidend sind die Konsequenzen, die aus dieser Erkenntnis zu ziehen sind. Die Konsequenz lautet schlicht: die Theologie, sprich: die Theologen, die Bischöfe, die Kirchenpräsidenten, die Präses, dürfen sich nicht länger hinter den „alternativlosen“ Vorgaben der Finanzabteilungen oder mit externen Beratern besetzten Reformzirkeln verstecken. Sie, die Theologen und nicht irgendwelche Kirchenjuristen sind zuständig für die strategische Steuerung. In Managementsprache: sie sind zuständig für die Effektivität. Die Finanzdezernenten hingegen sind „nur“ für die operative Steuerung, für die Effizienz, zuständig. Dabei verstehe man das in Anführungszeichen gesetzte „nur“ nicht falsch. Namentlich im Bereich des Immobilienmanagements oder der Verwaltungstätigkeiten selbst, tut Effizienz immer noch Not. Auch die Frage nach dem angemessenen Rechnungswesen (NKF?) oder nach der Anlagenpolitik braucht ganz offensichtlich neues Nachdenken und neue Impulse und fordert also Aufmerksamkeit. Baustellen gäbe es also im originären Sektor der Finanzdezernate wahrlich genug.

Die Fragestellung der Effizienz ist hingegen bei der Arbeit mit Menschen selbst, also bspw. In der Seelsorge, aber auch der Pädagogik weitgehend unangemessen. Weswegen die an Effizienzgesichtspunkten orientierten „Totalen Qualitatsmessungen“
auch immer wieder ins leere laufen oder völlig unbrauchbare Ergebnisse liefern. Vgl. bspw. das aktuelle Beispiel der Pflegeheime.

Richtiges Management, etwa im Sinne Gälweilers, ordnet also die Bedeutung des Finanzwesens und die Orientierung an Finanzgrößen in der Kirche (wie auch in allen Unternehmen) anders ein als neoliberale Ansätze. Als operative Steuerungsgrößen haben sie keine Priorität gegenüber der Theologie. Das ist es, was die Kirche heute von richtiger Managementlehre (wieder) lernen kann. Das ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als die Aufforderung an alle Theologinnen und Theologen, die Leitung der Kirche nunmehr wieder selbst zu übernehmen. Finanzdezernenten, die einer solchen Managementlehre der St. Galler Schule zuzuordnen sind, erkennt man umgekehrt daran, dass sie sich selbstredend der strategischen Steuerung (der Theologen) unterordnen. Wo dies nicht geschieht, sind Managementprobleme in der Kirche zwangsläufig.

 

Gesundheitswesen

Wenn ärztliche Kunst nur noch Handwerk ist

Bernd Hontschik

…Über die Ethik in der Medizin ist so viel gedacht, geschrieben und gesagt worden, dass es ein Einzelner kaum überblicken kann. Ich möchte es kurz machen und den Kollegen Dittrich zitieren, der in seinem Grußwort zum Deutschen Chirurgentag geschrieben hat: »Wir Chirurgen, egal ob in Klinik, Universität oder Ambulanz, sollten uns darauf besinnen, dass es einen Patienten gibt, der sich mit seinem Leiden in unsere Obhut begibt und wir berufen sind, auf der Basis der Mystik des Arzt-Patientenverhältnisses mit dem Ziel der Heilung, Linderung oder Bewahrung vor Sekundärschäden, den Kern des Leidens zu diagnostizieren, konservative und/oder operative Behandlungsmöglichkeiten im Sinne des Patienten abzuwägen und eine adäquate chirurgische Therapie bis zur Genesung durchzuführen bzw. zu gewährleisten.«

Schöner kann man es in dieser Kürze nicht sagen. In einem einzigen Satz ist fast alles auf den Punkt gebracht, was die chirurgische Ethik – wenn es denn eine gibt – ausmacht. Wer sich aber nun selber prüft und einmal ehrlich in sich hineinhört und diese Schablone auf den eigenen Arbeitsalltag legt, egal ob in Klinik, Universität oder Ambulanz, wird vielleicht ebenso wie ich empfinden: Dieser Satz ist inzwischen meilenweit vom chirurgischen Alltag entfernt, und täglich wird der Abstand zwischen Wunsch und Wirklichkeit größer… Lesen Sie den Artikel im Dt. Pfarrerblatt.

 

Tipps für die Nutzung sozialer Medien

Letzte Woche haben wir über die Guidelines zu sozialen Netzwerken, die sich die evangelischen Kirchen im Rheinland, Lippe und Westfalen gegeben haben berichtet.

Damit ich nicht nur kritisiere, werde ich nun noch einige Empfehlungen zum Umgang mit sozialen Netzwerken nachreichen. Natürlich sind sie keine Guidelines, aber sie sollten sich auch als sinnvoll erweisen. Ich werde nur auf die meist verbreiteten Portale eingehen. Das soll nicht, heißen das andere schlechter sind. Aber ich habe kaum die Zeit mich auf die Einzelheiten aller einzuarbeiten.

Bevor Sie Anfangen…

Sollten Sie sich bereits einige Gedanken machen. Für welche Zwecke wollen sie Netzwerke nutzen und in welcher Rolle wollen Sie auftreten? Je nach dem, was Sie tun wollen, wird sich die Wahl welche Netzwerke Sie nutzen verändern. Wenn Sie zum Beispiel über die Kirchenband berichten wollen, werden sie Wahrscheinlich Videos verwenden. Berichten Sie vor Ort von Veranstaltungen, wie dem Kirchentag brauchen sie etwas, das schnell und einfach funktioniert. Während lange Texte auch nicht überall gelesen werden.

Facebook entpuppt sich als ziemliche Allzweckwaffe. Damit sind Sie flexibel und können verschiedene Medien, wie Bilder und Videos einbinden. Ungeeignet ist Facebook aber für lange Texte. Die Verweildauer auf Seiten sozialer Netzwerke ist gering. Wenn Sie also planen Predigten zu veröffentlichen oder längere Abhandlungen zu schreiben, sollten Sie sich lieber nach einem Blog umsehen oder die Website ihrer Gemeinde nutzen. Sie können auf Facebook immer noch einen Hinweis darauf schreiben.

Sie sollten sich auch überlegen, mit wem Sie eventuell zusammen arbeiten wollen oder sollten. Die Guidelines raten als Team zu agieren. Das spart in der Tat einiges an Arbeit, wenn man sich nicht um jeden Aspekt der Arbeit kümmern muss. Wer viele Menschen im Internet erreichen will, muss immer wieder neue Inhalte bieten. Daher ist ein Team meistens wesentlich effektiver als EinzelkämpferInnen. Zum anderen ersparen Absprachen Ihnen doppelte Arbeit. Wenn innerhalb einer Gemeinde jede Person für sich beginnt über soziale Netzwerke zu kommunizieren, dann kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, müssen Sie am Ende alles mehrfach sagen. Also nutzen Sie die Zeit um mit anderen in ihrem Umfeld zu sprechen, die auch involviert sein könnten.

Sie sollten sich auch Gedanken über die Zielgruppe machen. Es gibt Fälle in denen Sie eine klar definierte Zielgruppe haben. Zum Beispiel die Jugendlichen in ihrer Gemeinde. In anderen Fällen ist sie vielleicht weniger stark ausdifferenziert, zum Beispiel Personen, die sich für Kirchenfenster interessieren. Einige Zielgruppen lassen sich gemeinsam von einem Auftritt aus bedienen. Bei anderen Gruppen könnte es Sinnvoll sein sie zu trennen. Ich benutzte zum Beispiel für die Jugendlichen in unserer Gemeinde eine eigene Facebookseite, über die wir Veranstaltungen bekannt geben oder auch um Ideen für das Jugendprogramm fragen. Ich nehme an, das die Jugendlichen das Angebot weniger nutzen würden, wenn ich dort auch über Wort-Meldungen berichte. Andererseits wollen Sie wahrscheinlich auch nicht mitbestimmen, welchen Film wir am Vorabend des Gemeindefest zeigen.

Wichtig ist auch die Frage, wen erreichen sie eventuell nicht. Wir erreichen viele Jugendliche über Facebook. Einige haben jedoch keinen Facebookaccount. Daher gilt es auch immer zu überlegen, wen Sie nicht erreichen und wie sie diese Personen anders informieren wollen.

Wenn Sie starten…

Ich empfehle private uns dienstliche Profile in sozialen Netzwerken zu trennen. Dafür sprechen mehrere Motive. Zum einem Schützen Sie so ihre Privatsphäre. Das spielt natürlich nur eine Rolle, wenn Sie private Details über soziale Netzwerke preis geben. Aber als Person, die für die Kirche arbeitet sind Wahrscheinlich mehrere Leute an ihrem Privatleben interessiert. Ein weiterer Grund für die Trennung ist, das sie damit deutlicher zeigen können, welche Äußerungen sie als Privatperson geben und was sie in der Funktion ihres kirchlichem Auftrags schreiben. Der dritte und letzte Punkt, der für eine Trennung von privatem und dienstlichem Profil spricht, ist die Einfachheit zu unterscheiden, was Arbeitszeit und was ihre Freizeit ist.

Bei Facebook bietet es sich an eine Page zu erstellen. Früher hießen sie Fanpages. Leider gibt es dafür mehrere verschiedene Optionen, die ihnen unterschiedliche Möglichkeiten bieten und sie können später nichts davon ändern. Melden sie sich zum Beispiel als örtliches Unternehmen an, können sie Öffnungszeiten publizieren. Die einfachste Möglichkeit etwas zu finden, das ihren Bedürfnissen entspricht ist es einfach einmal ähnliche Seiten auf Facebook zu suchen und dann zu sehen, welche Seite sie nutzen.

Eine Schritt für Schritt Anleitung, wie sie eine solche Seite Anlegen, kann ich Ihnen leider nicht geben. Dafür gibt es im Internet aber genügend, die sich einfach über eine Suchmaschine finden lassen.

Während sie schreiben…

Urheberrechte

Achten Sie auf die Urheberrechte. Fotos, Texte, Videos und Lieder sind meist urheberrechtlich geschützt. Sie sollten also immer darauf achten, was Sie veröffentlichen dürfen und was nicht. Einige Anwaltskanzleien haben sich leider auf Abmahnungen im Internet spezialisiert. Daher ist damit nicht zu Spaßen. Sie sollten sich auch immer dessen klar sein, das die Inhalte die Sie in ein soziales Netzwerk publizieren meist nach den Benutzerbedingungen dann das Eigentum des sozialen Netzwerk werden. Wenn sie also als KünstlerIn tätig sind, sollten Sie sich auch darüber bewusst werden welche Rechte sie Aufgeben.

Bisher ist es zum Glück nicht üblich, das soziale Netzwerke mit diesen Inhalten außerhalb der Datensammlung und Werbung verdienen.

Die Personen, die Sie auf Fotos abbilden, müssen dafür ihre Einverständnis gegeben haben. Im privatem Gebrauch wird meist bei sozialen Netzwerken nicht darauf geachtet. Als VertreterIn einer Institution, sollten Sie aber mehr Sorgfalt walten lassen.

Bei den Fotos sollten Sie auch darauf achten, das Kinder und Jugendliche nicht identifizierend abgebildet werden. Viele Netzwerke bieten Funktionen an Personen von Bildern mit ihren Profilen zu verknüpfen. Für viele Erwachsene ist es schon schwer die Kontrolle über die Darstellung ihrer Onlineidentität zu behalten. Daher plädiere ich für besondere Schutzrechte bei Kindern und Jugendlichen.

Vertrauliches gehört nicht in soziale Netzwerke

Die Guidelines stellen es auch klar: „Selbstverständlich gehören Dinge, die dem Beichtgeheimnis, der seelsorglichen Schweigepflicht und der Amtsverschwiegenheit unterliegen oder dem Wesen nach vertraulich sind, nicht in soziale Netzwerke.„

Soziale Netzwerke sind als Datenkraken bekannt. Auch wenn momentan nur zwei Leute die Kommunikation zum Beispiel über private Nachrichten lesen können, muss das nicht heißen, das der Raum vertraulich ist. Die Daten können analysiert und weiter gegeben werden.

Als PfarrerIn ist es jedoch sicherlich nicht leicht diese Arbeitsweise durchzuhalten. Soziale Netzwerke eignen sich sehr gut für niederschwellige Kontaktaufnahmen. Ich persönlich freue mich auch über die Anteilsnahme, wenn mein Pfarrer nachfragt, weil er als Freund gesehen hat, das ich in Facebook von einem Problem berichte. Manchmal habe ich auch den Eindruck die eigene Pinnwand bei Facebook ist manchmal eine Art Stoßgebet. Wer nicht weiß, wer weiter hilft, postet es und hofft vielleicht, das jemand reagiert. Es ist auch möglich, das Personen sich mit einem Seelsorgerlichen Anliegen über soziale Netzwerke melden.

Ich rate daher dazu sich selber klar zu machen ab wann die Kommunikation vertraulich ist und sich schon gleich Strategien zu überlegen die Kommunikation auf sichere Wege zu verlagern. Hier wären vertiefende Fortbildungen oder Publikationen sicherlich wünschenswert.

Sie sind verantwortlich für den Raum, den Sie erschaffen

Wenn Sie einen Sozialraum erschaffen sind sie auch für dessen Erhalt verantwortlich. Dazu gehören Regeln und die Umgangsformen. Aus der Jugendarbeit weiß ich wie wichtig die Verantwortung für Sozialräume ist.

Daher gibt es mehr Aufgaben als den eigenen Umgangston zu wahren. Als ModeratorIn sind Sie auch für das Gesprächsklima im ganzem Raum verantwortlich. Auch innerhalb des Internets kann es dazu kommen, das Räume mehr oder weniger angenehm empfunden werden. Die verschiedenen Möglichkeiten menschlicher Kommunikation finden sich auch im Internet. Leider fehlt vielen Personen jedoch hier das gleiche Maß an Empathie. Die müssen sie eventuell als ModeratorIn ersetzten. Auch die Frage wer Zugang hat, kann entscheidend sein, damit Personen nicht ausgeschlossen werden.

Achten sie auf Rhythmen

Alles hat seine Zeit. Die technologische Entwicklung wird gegenüber dieser biblischen Feststellung jedoch häufig übergriffig. Smartphones machen das Internet immer und überall verfügbar. Gleichzeitig steigt dafür für viele der Druck sich immer zeitnaher mitzuteilen und zu antworten. Gewohnte Rhythmen werden dadurch zerstört. Die technologische Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Ihr Einfluss auf uns jedoch schon.

Ähnliche Forderungen gibt es bereits für den Gebrauch von Diensthandys und Emails während der arbeitsfreien Zeit. Auch der Umgang mit sozialen Netzwerken sollte daher stärker unter dem Aspekt von Rhythmen erfolgen. Die Frage welcher Rhythmus angebracht ist, wird sicherlich keiner genau sagen können. Überlegen Sie sich trotzdem, welchen Charakter ihre Mitteilungen haben. Wahrscheinlich folgen sie bereits natürlichen Rhythmen. Impressionen des Sonntagsspaziergangs ergebe wenig Sinn am Montag, wenn alle in der Arbeit sitzen. Ihre Ideen zur nächsten Perikope müssen nicht schon am Sonntag wenige Minuten nach dem die letzte Perikope vergangen ist veröffentlicht werden.

Chaostage bei Siemens – Parallelen in der Kirche

Schwache Zahlen, Querelen im Vorstand, ein angeschlagener Chefaufseher: Siemens steckt in einer Krise. Jetzt schlägt der Chef des Gesamtbetriebsrats Alarm: „Wir brauchen eine neue Unternehmenskultur.“

 

Die Lage ist so verworren, dass Lothar Adler die Dinge mit wachsender Sorge sieht. Adler ist Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates und Mitglied des Aufsichtsrates. Ihm ist die Entwicklung des Konzerns nicht mehr geheuer: „Ich vermisse eine nachhaltige und zukunftsorientierte Unternehmenspolitik“, sagt er. Siemens brauche „einen Kurswechsel, bei dem wieder der Mensch im Mittelpunkt steht“, sagte Adler der Süddeutschen Zeitung.

Die von Löscher eingeführte Umorganisation der Unternehmensbereiche führe zu einer Angstkultur im Unternehmen. Kaum eine der mittleren Führungskräfte traue sich noch wirklich, seine Meinung zu sagen und Probleme zu benennen. Adler ist alarmiert: „Wir brauchen eine neue Unternehmenskultur.“ Es brodelt bei Siemens. Lesen Sie mehr.

Die Ausgangslage ist völlig unterschiedlich. Die Folgen aber – etwa auf der Ebene der mittleren Führungskräfte – gleichen sich doch stark mit denen in der Kirche. Man zieht es vor zu warten, bis die Rente einen erlöst – anstatt sich mit eigenen, auch abweichenden Positionen, zu profilieren.

Reliki.de spielend über den Glauben lernen

Das Bistum Osnabrück hat mit Reliki.de eine interessante Website für Kinder online gesellt. Mit einer intuitiven Bedienung, Spielen und schönen Bildern erklärt die Website für Kinder verständlich wichtige Aspekte des christlichen Glaubens. Auch wenn es natürlich einige konfessionelle Differenzen gibt, macht der Besuch der Seite auch mir als Erwachsenen Spaß.

Für Kinder ist Reliki auf jeden Fall eine gute Ecke um einfach einmal mit viel Spaß im Glauben zu stöbern.

Aber auch für Erwachsene bietet das Angebot Möglichkeiten. Die Erklärungen zu wichtigen Fragen, wie „Warum hat Gott mich erschaffen?“ oder „Was passiert wenn Menschen sterben?“ sind didaktisch gut ausgearbeitet. Auch als Erwachsener kann man sich eine Portion Verständlichkeit von Reliki leihen.

Und schließlich machen die Spiele auch noch mit einigem Altersabstand Spaß. Die Freude, wenn man ein Puzzle zusammen gesetzt hat, ist eben an kein Alter gebunden.

Vielen Dank an theology.de, deren Newsletter mich zu der Seite gebracht hat.

Hire and Fire boomt in Großbritannien

Einer Umfrage unter Arbeitgebern zufolge befinden sich in Großbritannien über eine Millionen Menschen in einem Anstellungsverhältnis, das ihnen, um die Flexibilität für die Firmen hoch zu halten, keine fixen Arbeitsstunden garantiert. Das ergibt eine Schätzung basierend auf einer Umfrage des Chartered Institute of Personnel and Development (CIPD), welches über 1.000 Arbeitgeber befragt hat, berichtet der „Guardian“. Lesen Sie mehr.

Mehrheit für Rückkauf

Gute Chancen für Rekommunalisierung der Stromnetze in Hamburg.

Sieben Wochen vor dem Volksentscheid über die Rekommunalisierung der Stromnetze in Hamburg starten die Befürworter einen Veranstaltungsmarathon. »Die Unterstützung ist groß«, sagt Wiebke Hansen, Kampagnenleiterin der Initiative »Unser Hamburg – Unser Netz«. Sie spricht von Hunderten aktiven Bürgern und 45 zivilgesellschaftlichen Bündnispartnern. Lesen Sie mehr.

Petition zur Verfahrensaufnahme im Fall Gustel Mollat

https://www.openpetition.de/petition/blog/freiheit-fuer-gustl-mollath

Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer von Gustl Mollath,

endlich eine gute Nachricht: Wie Sie sich schon erfahren haben, hat das „Oberlandesgericht Nürnberg“ heute den Wiederaufnahme-Anträgen von RA Dr. Gerhard Strate und der Staatsanwaltschaft Regensburg stattgegeben. Damit ist Gustl Mollath unverzüglich freizulassen!

Der erste Schritt, die Freiheit von Gustl Mollath, ist damit, auch Dank Ihrer aller Hilfe, erreicht. Noch nicht erreicht ist die vollständige Rehabilitierung von Gustl Mollath. Dies kann nur durch ein faires und transparentes Wiederaufnahme-Verfahren möglich werden.

Ich habe deshalb den Titel und den Text der Petition geändert. Ziel ist nun: „Gerechtigkeit für Gustl Mollath!“.

Der Fall Mollath in der Wiederaufnahme

Der Fall Mollath hält mittlerweile seit gut drei Monaten die bayerische Öffentlichkeit in Atem.

Ich hatte in meinem ersten Beitrag (hier) auf einige schon aus dem schriftlichen Urteil erkennbare Schwächen der Beweiswürdigung Bezug genommen. Inzwischen hatte ich Gelegenheit, sehr viele weitere Einzelheiten zu erfahren, die meinen ersten Eindruck, dass hier etwas im Argen liegt, bestätigen bzw. noch weit übertreffen: Nicht nur die Beweiswürdigung, auch die Beweisaufnahme zu den angeklagten Taten in Ermittlungsverfahren und in der Hauptverhandlung war fehler- und lückenhaft.

Wessen interessen soll die Freiheit der Forschung schützen

Dürremat beschreibt in seinem Meisterwerk die Physiker die Unmöglichkeit die Kontrolle über eine Idee zu behalten. Nicht einmal die Flucht in ein Irrenhaus ermöglicht es den Missbrauch der Forschung zu verhindern.

12 Universitäten haben um die direkten Ergebnisse ihrer Forschung besser zu kontrollieren nun Zivilklauseln in ihre Satzung aufgenommen. Damit wollen sie sich verpflichten Forschung und Lehre nur auf zivile und friedliche Zwecke auszurichten. Personen an dieser Universität können sich daher zumindest in der ersten Instanz über die Verwendung ihrer Forschungsergebnisse sicher sein.

Doch die Freiheit nicht an Kriegsforschung beteiligt sein zu wollen wird von denen, die mit Kriegsforschung verdienen angegriffen. Sie berufen sich auf die vom Grundgesetz garantierte Freiheit der Forschung.

Lesen sie auf den NachDenkSeiten die Hintergründe des Streits.