16. September 2016
Der Krieg in Libyen hat das Land ins absolute Chaos gestürzt (siehe IMI-Analyse 2016/23). Überraschend ist es trotzdem, wie vernichtend eine Evaluierung des Auswärtigen Ausschusses des britischen Unterhauses ausfiel. OE24 berichtet etwa: „Abgeordnete sind davon überzeugt, dass David Camerons „schlecht durchdachte“ Militärintervention in Libyen die Flüchtlingskrise und die Verbreitung von ISIS angefacht hat.
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Archiv für den Monat: September 2016
Großer Protest gegen Ceta und TTIP. Von Markus Dobstadt, Publik-Forum
17.09.2016
Mehr als 300000 Menschen haben am 17. September in sieben deutschen Städten gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und Ceta protestiert. Sie sandten ein deutliches Signal an die SPD, die am Montag über ihre Haltung zu Ceta befindet
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Ein breites Bündnis von 30 Naturschutzverbänden, gesellschaftlichen und kirchlichen Organisationen hatte zum Protest gegen die Abkommen aufgerufen. Nach Angaben der Organisatoren kamen bundesweit 320000 Menschen, außer in Frankfurt auch in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig, Stuttgart und München… Mehr dazu.
Buchhinweis: „Kirche der Reformation? Erfahrungen mit dem Reformprozess“, Hrsg. Prof. Gisela Kittel, Prof. Eberhard Mechels.
Von Pfarrern und Priestern in der evangelischen Kirche oder: Was Kirche ist und was das für ihr Personal und all die anderen bedeutet. Von Prof. Alexander Deeg.
09/2016, Korrespondenzblatt Bayern
Dr. Alexander Deeg, Professor für Praktische Theologie, Leipzig
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4. Pastorale Berufsbilder
4.1 Närrische Berufsperspektiven
Das Pfarramt ist strukturell als paradoxes Amt zu beschreiben. Zwei Kollegen, einer aus den USA und einer aus Südafrika, Charles Campbell und Johan Cilliers gehen hier sogar noch einen Schritt weiter. Wer sind wir als Pfarrerinnen und Pfarrer, so fragen sie. Ihre Antwort lautet: Wir sind Narren. »Preaching Fools« heißt ihr Buch: »Predigende Narren«, »Narren, die predigen« – aber auch: »Eine Predigt, die zum Narren hält«. …
4.2 Flaneur, Abenteurer, Resonanzexperte – drei visionäre Konkretionen
Und wie sieht sie nun genauer aus? Diese närrische Existenz? Aus der jüngeren Literatur stelle ich drei Typen vor Augen. Nicht weil ich meine, wir müssten genauso sein wie eine von diesen. Aber doch weil ich denke, dass wir Berufsbilder brauchen, die sich nicht in Dienstordnungen und Anforderungskatalogen und Kompetenzbestimmungen erschöpfen (so wichtig all das ist!), sondern utopisch-befreiende Perspektiven bieten. Und weil ich mir ganz sicher bin, dass es nicht die eine Rolle für alle geben kann, sondern faktisch jede Kollegin und jeder Kollege die Freiheit braucht, sich eigene visionäre Rollenmodelle zu suchen, sich an ihnen eine Zeitlang abzuarbeiten, sie dann vielleicht auch wieder abzulegen und nach neuen Ausschau zu halten.
4.2.1 Pfarrerinnen und Pfarrer als Flaneure auf den Spuren der Weltwirklichkeit Gottes (Albrecht Grözinger)…
4.2.2 Pfarrerinnen und Pfarrer als Abenteurer der Nachfolge in einer nachchristlichen Gesellschaft (Stanley Hauerwas; William H. Willimon) …-
4.2.3 Pfarrerinnen und Pfarrer als Resonanzexperten (mit Hartmut Rosa) Der in Jena lehrende Soziologe Hartmut Rosa hat gerade ein über 800-seitiges Buch mit dem Titel »Resonanz« veröffentlicht. Im Klappentext heißt es: »Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung.« Es geht in dem ganzen Buch um das Projekt einer soziologischen Beschreibung des »guten Lebens«. …
5. Leitung als Empowerment und Pfarrersein als Dienst am Priestersein und Priesterwerden der anderen Flaneure, Abenteurer, Resonanzexperten – vielleicht sehen Ihre Traumbilder des Pfarramtes ganz anders aus. Aber hoffentlich haben auch Sie das eine oder andere Bild mit närrisch-utopischem Potential, das sie an vielen Tagen gerne aufstehen und Pfarrer sein lässt – und an den Tagen, an denen es schwer fällt, wenigstens eine Perspektive bietet und eine Erinnerung an den Grund, aus dem heraus …
S. 104-112 (Print)
Frederic Laloux: Wie sich lebendige, vitale Organisationen schaffen lassen.
09/2016
Es gibt gerade einen Bewußtseinswandel und eine neue Art, Unternehmen zu führen.
10 Beispiele, wie man Unternehmen anders besser und erfolgreich führen kann.
Eines der Beispiele: Buurtzorg, innovatives Diakonieunternehmen in Holland.
Diakonisches Werk Bremerhaven: Insolvenz abgewendet
09/2016
Die dem angeschlagenen Diakonisches Werk Bremerhaven drohende Insolvenz konnte abgewendet werden. Dank eines mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di abgeschlossenen Notlagentarifvertrages und einer Unterstützung durch die Landeskirche Hannovers konnte der Fortbestand der Einrichtung mit über 300 Plätzen sichergestellt werden…. Mehr dazu.
EKD: Gemeinsame Werbe-Kampagne aller Landeskirchen für das Theologiestudium im Herbst geplant
Die Berufschancen für Theologen sind weiter gut
Hochschulen und Kirchen werben um Interessenten
29. August 2016
…Deutschlandweit wird das Studienfach Theologie an 21 Hochschulen angeboten, dort waren zum Jahresbeginn insgesamt 2.417 Theologiestudenten mit Berufsziel Pfarrer eingeschrieben. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) registrierte zuletzt sogar wieder einen leichten Anstieg der Zahlen. Allerdings führen Pensionierungswellen in mehreren Landeskirchen absehbar zu einem Pfarrermangel….
Zwar gibt es nach wie vor keinen Bachelor der Theologie, aber wie bei anderen Studiengängen auch wurde der gesamte Studienablauf spürbar verschult, statt frei wissenschaftlichen Interessen zu folgen, sammeln die Studenten Leistungspunkte. Wolfgang Zwickel, Professor für Biblische Archäologie in Mainz, macht keinen Hehl daraus, was ihm an dem Reformprozess missfällt:… Mehr dazu.
Göttinger Theologe Thomas Kaufmann über Luthers Judenfeindlichkeit: im 16. Jahrhundert beispiellos.
10. September, Goettinger-Tageblatt
Die Forderung des Reformators Martin Luther, Synagogen niederzubrennen und jüdische Häuser einzureißen, war nach Einschätzung des Kirchenhistorikers Thomas Kaufmann im 16. Jahrhundert beispiellos. „Ich habe lange gesucht und keinen Zeitgenossen gefunden, der das ebenfalls vorgeschlagen hätte“, sagte der Göttinger Theologe…
Klartext. „Himmel – Herrgott – Sakrament“. Das Buch von Pfarrer Rainer Maria Schießler.
09/206
„Auftreten statt austreten“ – lautet der Appell von Rainer Maria Schießler. In einer Zeit, in der so viele Menschen wie nie die katholische Kirche verlassen, gelingt es dem bundesweit bekannten Münchner Stadtpfarrer, dass seine Gemeinde wächst und sich für den Gottesdienst begeistert. Sein Rezept heißt Klartext. Mehr dazu.
Abschafffung der Frauenordination in der Luth. Kirche Lettland. Brief von Ilse Junkermann, Bischöfin in der EKM an Erzbischof Vanags.
09/2016, Korrespondenzblatt, Pfarrverein Bayern
Sehr geehrter Herr Erzbischof, lieber Bruder Vanags,
der Beschluss der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland, die Ordination von Frauen in das Pfarramt abzuschaffen, erfüllt mich mit Bestürzung und tiefem Bedauern. Ich empfinde diese Entscheidung als Belastung unserer geistlichen Gemeinschaft, die uns in Jesus Christus verbindet über alle kulturellen, sozialen und geschlechtsspezifischen Unterschiede hinweg. Was hätte unser Herr Jesus Christus zu dieser Synoden-Entscheidung gesagt?… Der vollständige Text vgl. S. 114 (print).